Thukydides Second-Hand bei Flavius Josephus

Zur Rezeption thukydideischer Motive im <i>Bellum Judaicum</i>
Erscheinungsjahr 2023
ISBN: 978-90-04-54586-1
Verlag: Brill Academic Publishers

Buch, Deutsch, Band 473, 258 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 597 g

Reihe: Mnemosyne, Supplements

Josephus war ein Historiker mit jüdischer Identität und einem hellenistisch geprägten Bewusstein. Er schuf sein Werk auf klassischer Grundlage und bewegte sich damit bewusst zwischen Judentum und Hellenismus. Er versuchte, durch das jüdisch-hellenistische Labyrinth seinen eigenen Weg zu finden. Inwieweit hat Josephus seine eigene ethnische Identität als Jude respektiert? Inwieweit verdient ein Protegé des Kaisers die Kennzeichnung als kritischer Historiker? Der lange Schatten von Thukydides fällt schwer auf sein Werk, deshalb lassen sich viele stilistische und motivische Parallelen entdecken. Die Rezeption des Thukydides durch Josephus stellt eine wichtige Quelle für die Geschichte der Verbreitung des thukydideischen Werks im ersten Jahrhundert n. Chr. dar.

Josephus was an historian with a Jewish identity and a Hellenistic consciousness. He created his work on a classical basis and thus consciously moved between Judaism and Hellenism. He tried to find his own way through the Jewish-Hellenistic labyrinth. To what extent did Josephus respect his own ethnic identity as a Jew? To what extent does a protégé of the emperor deserve to be labelled a critical historian? The long shadow of Thucydides falls heavily on his work, therefore many stylistic and thematic parallels can be discovered. The reception of Thucydides by Josephus constitutes an important source for the history of the dissemination of Thucydidean work in the first century AD.

Autoren/Hrsg.

Pothou, Vassiliki

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Alte Geschichte & Archäologie Geschichte der klassischen Antike

Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Abkürzungen

1 Einführende Überlegungen

1 Problemhintergrund Und Forschungsstand

2 Der Historische Kontext

2 Zum Hintergrund der Intertextuellen Strategie: Die Sprache

1 Intertextuelle Phraseologie Und Wortschatz

2 Lexikalische Assoziationshorizonte

3 Neutrale Geschlecht und Infinitiv

3 Intertextuelle Strategie: Propaganda im Rahmen des Ekklektizismus

1 Die Thematischen Anknüpfungen

4 Josephus Geographicus

5 Auf den Spuren der Interfiguralität

1 Vorbelastete Figuren: Die Schwarzen Schafe

6 Über die Kunst des Krieges

1 Thanatos und Todeskult

2 Dorische Resonanzen

7 Nomos

8 Stasis

9 Philosophische Reminiszenzen

10 Psychologische Referenzpunkte

11 „Josephus Pius“: Intertextualität und Gebet

12 Intertextualität und Chronologie

13 Zwei Historiker, Zwei Werke

1 Der Historiker als „Ich-Erzähler“

2 Der Historiker und der Krieg

3 Objektivität

4 Kausalität

14 Auf der Suche nach dem Verlorenen Mitarbeiter: Josephus und „Werkstatt“

Zusätzliche Literatur

Index locorum

Index verborum graecorum potiorum

Index nominum autorum

Über Autor(innen)

Vasiliki Pothou, PhD (1998), Paris IV Sorbonne, ist Forscherin an der Universität Regensburg und Stipendiatin der Alexander von Humboldt Stiftung. Sie hat Monographien, mehrere Artikel und Buchbesprechungen zu Thukydides oder Flavius Josephus veröffentlicht, darunter den Kommentar zu Thukydides' Pentekontaetia, Athen, 2012 und den Sammelband Human Development in Sacred Landscapes, Göttingen, 2015.

Vasiliki Pothou, PhD (1998), Paris IV Sorbonne, is a researcher at the University of Regensburg and a fellow of the Alexander von Humboldt Stiftung. She has published monographs, several articles and book reviews on Thucydides, including the Commentary on Thucydides’ Pentekontaetia, Athen, 2012 and the edited volume Human Development in Sacred Landscapes, Göttingen, 2015.