Renate Herter – Die Kinder · Passage gegen das Vergessen | Medienkombination | 978-3-99028-268-7 | sack.de

Medienkombination, Englisch, Deutsch, 72 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm

Renate Herter – Die Kinder · Passage gegen das Vergessen

[Buch mit Audio-CD]
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-99028-268-7
Verlag: Bibliothek der Provinz

[Buch mit Audio-CD]

Medienkombination, Englisch, Deutsch, 72 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 200 mm

ISBN: 978-3-99028-268-7
Verlag: Bibliothek der Provinz


Zur Installation „Die Kinder“

Die Arbeit „Die Kinder“ nimmt im Gesamtwerk von Renate Herter eher eine Sonderstellung ein. In ihren bisherigen ortsspezifischen Installationen hat die Künstlerin den von ihr „bespielten“ Räumen entweder neue Bedeutungen zugewiesen oder verschüttete und verborgene Narrationen behutsam herausgearbeitet, bzw. neu interpretiert und (re)konstruiert.

In der Krypta der Ursulinenkirche nimmt die Künstlerin nun die vorhandene Aura des Raumes auf und lenkt die diffuse emotionale Aufladung des Ortes auf ein spezifisches historisches Ereignis, das mit diesem Ort nur sehr vermittelt verbunden ist. Die Motivation für dieses Vorgehen lässt sich aus der intensiven Beschäftigung mit der NS-Zeit erklären, die die Künstlerin gegen jede diffuse Gefühligkeit unduldsam werden ließ, ihre Arbeit dadurch aber umso nachhaltiger wirken lässt.

Das Ereignis, an das die Künstlerin hier erinnert, liegt 68 Jahre zurück: 420 jüdische Kinder, die mit den „Evakuierungstransporten“ Anfang Februar 1945 von Auschwitz nach Gusen kamen, wurden sofort nach der Ankunft durch Herzinjektionen ermordet – drei Monate vor dem Ende des Krieges und der Naziherrschaft. Die Krypta der Ursulinenkirche wird so für 45 Tage – vom Aschermittwoch bis zum Karfreitag 2013 – in einen temporären Gedenkort verwandelt. Krypta und Aufbahrungsraum werden in ihrer Bedeutung aktualisiert und umgedeutet.

Eine Licht-Klang-Installation in der Krypta verwandelt Dunkelheit und Dumpfheit des Ortes durch sparsames Licht und Atemgeräusche in einen Ort der Meditation. Die Wände des Aufbahrungsraumes dagegen werden zum Leben erweckt durch projizierte Videoaufnehmen heutiger Kinder, die jedoch durch die Art der Projektion der Realität etwas entrückt zu sein scheinen.

(Katharina Jedermann)

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Weitere Infos & Material


Herter, Renate
Renate Herter: Studium der Visuellen Kommunikation, Hochschule der Künste, Berlin; Studium der Kunst- und Kommunikationssoziologie, Freie Universität, Berlin; 1982–91 Wissenschaftliche und künstlerische Assistenz, Hochschule der Künste, Berlin; 2001–08 Professur für Bildhauerei – transmedialer Raum, Kunstuniversität, Linz; Zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum, u.a. Lesewald, up and down and up, Schaurausch, BerLinz, Hohlräume der Geschichte. Mit-Kuratorin der Ausstellungen Schaurausch, Tiefenbohrung/Tiefenrausch, OK, Offenes Kulturhaus Oberösterreich. 2008–10 Gastprofessur, Institut für Medien, Kunstuniversität, Linz

Förderungen/Preise (Auswahl):
Wettbewerb DENK. STATT Papa Gruber, Mahnmal St. Georgen, Österreich, (1. Preis), Passage gegen das Vergessen zur Realisierung ausgewählt, St. Georgen/Gusen 2012; Georg Elser Zeit-Zeichen, Beitrag zum Wettbewerb Denkzeichen Georg Elser, (3. Preisträgerin), Senat von Berlin, 2010; Stipendium für Bildhauerei (Künstlerinnenprogramm), Senat f. Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin 1999; Artist in residence, University of Wisconsin 1998; Denkmal 17. Juni, (Entwurfs-Ankauf), Senat von Berlin 1998; Jury Award, II Biennal d’Alcoi, Spanien 1998; Stipendium des Senats für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin 1997; Prize from the Polish Telecommunication, V. International art Triennale Majdanek, 1997; Künstlerisches Forschungsprojekt Visuelle Dialoge, Förderung: Senat von Berlin 1990–92; Arbeitsstipendium, Senat für kulturelle Angelegenheiten, Berlin 1988; Merit Award, Art Directors Club, New York 1987

Ausstellungen und Projekte seit 2008 (Auswahl):
gewaltfrei: jetzt, Beitrag zum Wettbewerb Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit, Linz 2016; Trophäen, Ausstellung der Ankäufe der Stadt Linz, Nordico, Linz 2014 (K); Am Kurfürstendamm sind jetzt sämtliche Lücken wieder ausgefüllt, im Rahmen von Spuren, Hohlräume, Leerstellen – Jüdisches Leben am Kurfürstendamm 1933–43, Ausstellungsorte: Vitrine am Kurfürstendamm 28, Museum Villa Oppenheim, Deutsches Historisches Museum, Berlin 2013 (K); präsent – absent, Text-Klang-Installation, Kunstbiennale Interim, Schwäbische Alb 2013 (K); Die Kinder, Zweiteilige Licht-Klang-Video-Installation, Krypta der Ursulinenkirche, Linz 2013 (K); Passage gegen das Vergessen, 5-teilige Installation im öffentl. Raum, St. Georgen 2012/13 (K); Wo ein Name ist, da ist ein Mensch, Beitrag zum Wettbewerb für den Gedenk- und Informationsort für die Opfer der „Euthanasie“-Morde am Ort der Planungszentrale „T4“, sowie Ausstellung, Topografie des Terrors, Berlin 2012; Minimalinvasive Kunststationen, Wettbewerb für die Charité und Ausstellung, Berlin 2012; Monte F.C., 2-teilige Video-Installation und Al niente/Bis zum Nichts, Klanginstallation über 10 Stationen, im Landesmuseum OÖ/Landesgalerie, Linz 2010/11 (K); Ausstellung zum Wettbewerb Denkzeichen Georg Elser, Berlin 2010; Vernähter Raum, Installation in der Ausstellung Positionen der Gegenwart, Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, Berlin 2010 (K); Aus der Sammlung. Einführung in die Kunstgeschichte 6, Landesgalerie, Linz 2009; Im Fluss, Installation in der Ausstellung Strom des Vergessens/Tiefenrausch, O.K, Centrum für Gegenwartskunst, Linz 2008, (K)



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