In den modemen GeselIschaften herrscht Unzufriedenheit mit der Politik. Verdrossene Burger sehen sich hilflos den vielfaltigen Erscheinungsformen politischer Herrschaft gegenuber. Der Einzelne kann das unubersichtliche Ganze nicht mehr durchschauen. Demokratische Legitimation ist schwie rig geworden. Daraus resultiert in West- und Osteuropa sowie in anderen Teilen der Welt ein heftiger Drang nach politischer Kleinteiligkeit: in Gestalt des Re gionalismus, des ethnischen Nationalismus, im neuen Bedurfnis nach Heimat und Uberschaubarkeit. Dieser Bewegung liegt eine merkwUrdige VorsteHung von politischer Herrschaft und Demokratie zugrunde. Die Un ubersichtlichkeit der Herrschaft soH durch r?umlich verstandene Kleintei ligkeit bew?ltigt werden. Die Komplexit?t der Herrschaft, die wachsende Regelungsdichte, ger?t aus dem demokratischen Blickfeld. Das Buch steHt einen Versuch dar, uber diese Zusammenh?nge aufzukl? ren und bei ihrer demokratischen Bew?ltigung Orientierungshilfe zu lei sten. Es bietet kein Patentrezept fur die Entfaltung demokratischer Legiti mation. Es ofInet vielmehr zun?chst einmal den Problemhorizont. Dazu ist es notwendig, demokratietheoretisch weit auszuholen und in die politische Theoriengeschichte einzutauchen, bevor der Schritt in die politische Praxis der Gegenwart gewagt werden kann.
Richter
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Weitere Infos & Material
I. Das Ausmaß politischer Herrschaft und die Demokratie.- II. Das Ideal demokratischer Herrschaft im kleinen Raum.- III. Die Apologie der räumlichen Ausdehnung.- IV. Die Widersprüche zwischen einer grenzenlosen Vernunft und einem begrenzten Herrschaftsgebiet.- V. Die expansive Herrschaft der bürgerlichen Gesellschaft.- VI. Die verlorene Autonomie des Staates.- VII. Die Expansion der Herrschaft und die politische Praxis.- VIII. Neues Heimatgefühl oder Modernisierungskritik? Von der Theorie der Staatsgröße zur Aufklärung über die Regelungsdichte.