Ricker | Anfangsverdacht und Vorurteil. | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 272, 215 Seiten

Reihe: Schriften zum Prozessrecht

Ricker Anfangsverdacht und Vorurteil.

Eine strafprozessrechtliche Untersuchung.
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-428-58142-9
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Eine strafprozessrechtliche Untersuchung.

E-Book, Deutsch, Band 272, 215 Seiten

Reihe: Schriften zum Prozessrecht

ISBN: 978-3-428-58142-9
Verlag: Duncker & Humblot
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Dem strafprozessualen Anfangsverdacht kommt eine Schlüsselfunktion für das Ermittlungsverfahren, die Inkulpation sowie Ermittlungsmaßnahmen zu. Dieser herausragenden Bedeutung werden seine unscharfen Voraussetzungen indes nicht gerecht. So bildet der Verdachtsgrad infolge des Rückgriffs auf den Maßstab diffuser 'kriminalistischer Erfahrung' ein Einfallstor für Vorurteile. Die Arbeit zeigt, dass solche aufgrund von verfassungs-, völker- und europarechtlichen Demarkationslinien vor allem dann nicht berücksichtigungsfähig sind, wenn sie an personenbezogene Merkmale anknüpfen, und gelangt auf der Grundlage kriminologischer Studien zu dem Ergebnis, dass die rechtlichen Grenzen einer vorurteilsbedingten Anfangsverdachtsschöpfung teilweise systematisch missachtet werden. Einen weiteren Schwerpunkt der Untersuchung bildet die Auswertung sowie Systematisierung einschlägiger strafprozessrechtlicher Rechtsprechung. Die Arbeit schließt mit einer liberal-rechtsstaatlichen Reformagenda.
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1. Einleitung sowie Gang der Darstellung
2. Bedeutung des Anfangsverdachts: Allgemeine Begriffsbestimmung – Bedeutung des Anfangsverdachts als Auslöser und Voraussetzung des Ermittlungsverfahrens – Bedeutung des Anfangsverdachts als Voraussetzung sowie Auslöser der Inkulpation – Bedeutung des Anfangsverdachts als Mindestvoraussetzung strafprozessualer Ermittlungsmaßnahmen sowie Abwägungstopos – Bedeutung des Anfangsverdachts als Voraussetzung des Auskunftsverweigerungsrechts nach § 55 StPO – Weitere Bedeutung des Anfangsverdachts – Zwischenfazit
3. Anforderungen an den Anfangsverdacht sowie an dessen Gewinnung: Gesetzlich normierte Voraussetzungen des Anfangsverdachts – Anforderungen der Literatur und Rechtsprechung – Die Berücksichtigungsfähigkeit von Vorurteilen – Zwischenfazit
4. Begründung des Anfangsverdachts in der Rechtswirklichkeit: Der kriminologische Bezugsrahmen des Labeling-Ansatzes – Die selektive Beschaffenheit der Strafverfolgung im Allgemeinen – Im Besonderen: der Anfangsverdacht und das Ermittlungsverfahren – Die Vorurteilslastigkeit der Anfangsverdachtsschöpfung – Zwischenfazit
5. Rechtsprechung zur vorurteilsbedingten Anfangsverdachtsbegründung: Entscheidungen in Fällen einer durch Dritte vermittelten Kenntniserlangung – Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund anderer Straftaten oder Ermittlungsverfahren – Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund 'erlaubten Verhaltens' – Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund der Vornahme sog. 'Tafelgeschäfte' – Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund von Vermögenstransaktionen nach Luxemburg bzw. in die Schweiz – Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund der Verweigerung freiwilliger DNA-Proben – Varia: Entscheidungen in Fällen einer Verdachtsschöpfung aufgrund sonstiger Vorurteile – Öffentlich-rechtlicher Exkurs: zu dem Anfangsverdacht ähnlichen Eingriffsschwellen und Vorurteilsjudikaten – Zwischenfazit
6. Zusammenfassung sowie Reformvorschläge
Literaturverzeichnis und Sachwortregister


Daniel Ricker studierte Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg mit Schwerpunkt im Wirtschaftsstrafrecht und Internationalen Straf- sowie Strafprozessrecht. Nach Abschluss der Ersten Juristischen Prüfung und einem LL.M.-Studium am Chicago-Kent College of Law (U.S., International & Transnational Law) war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Risiko- und Präventionsstrafrecht sowie Juristische Zeitgeschichte von Prof. Dr. Arnd Koch tätig. Die Promotion erfolgte mit einer strafprozessrechtlichen Dissertation. Sein Rechtsreferendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts München schloss er 2021 mit der Zweiten Juristischen Prüfung ab. Seit 2021 ist er als Rechtsanwalt im Arbeitsrecht für eine internationale Wirtschaftskanzlei in München tätig.

Daniel Ricker graduated from the University of Augsburg (School of Law) with a major in corporate criminal law and international criminal law as well as criminal procedure. He received his LL.M. in U.S., International & Transnational Law from Chicago-Kent College of Law with honors and worked as a research assistant for Prof. Dr. Arnd Koch (chair for criminal law, criminal procedure and contemporary history of law, University of Augsburg). He received his Ph.D. for a dissertation in the field of criminal procedure and completed his legal clerkship in the judicial district of the Higher Regional Court of Munich in 2021 with the Second Legal Examination. Since 2021, he has been working as a lawyer in employment law for an international commercial law firm in Munich.



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