E-Book, Deutsch, 174 Seiten, eBook
Rittmann Neuausrichtung der Versicherungsaufsicht im Rahmen von Solvency II
2010
ISBN: 978-3-8349-8549-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Implikationen und Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements in Versicherungsunternehmen
E-Book, Deutsch, 174 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-8549-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Marion Rittmann zeigt auf, inwiefern sich Solvency II im Risikomanagement eines Versicherungsunternehmens niederschlägt. Es erlangt sowohl im Führungs- als auch im Leistungssystem umfassend an Bedeutung.
Dr. Marion Rittmann promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ulrich Küpper am Institut für Produktionswirtschaft und Controlling an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;7
3;Inhaltsverzeichnis;8
4;Abbildungsverzeichnis;11
5;Abkürzungsverzeichnis;12
6;1 Zunehmende Einflussnahme der Aufsicht auf das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen;14
6.1;1.1 Wandel im Verständnis der Versicherungsaufsicht;14
6.2;1.2 Problemstellung und Gang der Untersuchung;16
7;2 Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen;20
7.1;2.1 Bedeutende Ziele eines Versicherungsunternehmens;20
7.1.1;2.1.1 Erfolgsziel;20
7.1.2;2.1.2 Sicherheitsziel;24
7.1.3;2.1.3 Zum Verhältnis von Erfolgs- und Sicherheitsziel;25
7.2;2.2 Ableitung von Zielen und Aufgaben des Risikomanagements aus Unternehmenszielen;27
7.3;2.3 Versicherungsspezifische Besonderheiten der Leistungserstellung;31
7.3.1;2.3.1 Eigenschaften des Versicherungsgeschäfts;31
7.4;2.4 Überblick über bedeutende Risiken in Versicherungsunternehmen;37
8;3 Veränderung der Rahmenbedingungen für das Risikomanagement durch Solvency II;43
8.1;3.1 Derzeitiges Aufsichtssystem: Solvency I;43
8.1.1;3.1.1 Überblick über Kapitalvorschriften;43
8.1.2;3.1.2 Mangelnde risikotheoretische Fundierung als wesentlicher Kritikpunkt;44
8.2;3.2 Entwicklung einer neuen Versicherungsaufsicht: das Projekt Solvency II;47
8.2.1;3.2.1 Umfassende Risikoorientierung als wesentliches Merkmal von Solvency II;47
8.2.2;3.2.2 Das Drei-Säulen-Konzept von Solvency II;51
8.2.2.1;3.2.2.1 Säule I: Quantitative Anforderungen;51
8.2.2.2;3.2.2.2 Säule II: Qualitative Anforderungen;54
8.2.2.3;3.2.2.3 Säule III: Anforderungen an Offenlegung;57
9;4 Implikationen von Solvency II für die Bedeutung des Risikomanagements;59
9.1;4.1 Erfahrungen aus der Neuausrichtung des Aufsichtssystems im Bankenbereich;59
9.1.1;4.1.1 Das Drei-Säulen-Konzept der Neuen Basler Eigenkapitalvereinbarung (Basel II);59
9.1.2;4.1.2 Parallelen zwischen Basel II und Solvency II;62
9.2;4.2 Zweckmäßigkeit einer umfassenden und frühzeitigen Anpassung des Risikomanagements;65
9.2.1;4.2.1 Bewertung von Alternativen zur Reaktion auf die Vorschriften von Solvency II;65
9.2.2;4.2.2 Erfüllung steigender Anforderungen externer Anspruchsgruppen an das Risikomanagement;68
9.3;4.3 Spezifizierung der Vorschriften von Solvency II zum Risikomanagement;70
9.4;4.4 Zunehmende Bedeutung des Risikomanagements im Führungssystem;75
9.4.1;4.4.1 Solvency II als Treiber zu einer risiko- und wertorientierten Unternehmensführung;75
9.4.2;4.4.2 Auswirkung auf die einzelnen Führungsteilsysteme eines Versicherungsunternehmens;77
9.4.2.1;4.4.2.1 Informationssystem;77
9.4.2.2;4.4.2.2 Planungssystem;79
9.4.2.3;4.4.2.3 Kontrollsystem;80
9.4.2.4;4.4.2.4 Organisationssystem;81
9.4.2.5;4.4.2.5 Personalführungssystem;82
9.4.2.6;4.4.2.6 Controlling;84
9.5;4.5 Einfluss der Änderung des Risikomanagements auf das Leistungssystem;85
9.6;4.6 Zunehmende Bedeutung von internen Risikomodellen;89
9.6.1;4.6.1 Zusammenhang zwischen den Aufgaben des Risiko- und Kapitalmanagements;89
9.6.2;4.6.2 Leistungsfähigkeit von Risikomodellen;92
9.6.2.1;4.6.2.1 Branchenweites Standardmodell;92
9.6.2.2;4.6.2.2 Unternehmensspezifische interne Risikomodelle;93
9.6.2.3;4.6.2.3 Konsequenzen für die Unternehmenssteuerung;95
10;5 Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements eines Versicherungsunternehmens;98
10.1;5.1 Risikotragfähigkeit als zentrale Zielgröße des Risikomanagements;98
10.2;5.2 Überblick über das weitere Vorgehen;100
10.3;5.3 Planung der Risikotragfähigkeit auf strategischer Ebene;102
10.3.1;5.3.1 Wesentliche Funktionen einer Risikostrategie;102
10.3.2;5.3.2 Inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten einer Risikostrategie;104
10.4;5.4 Ermittlung der Risikotragfähigkeit als Ausgangsbasis;106
10.4.1;5.4.1 Kategorisierung von Risiken;106
10.4.2;5.4.2 Quantitative und qualitative Analyse zur Priorisierung von Risiken;109
10.4.2.1;5.4.2.1 Ansatzpunkte zur Priorisierung von Risiken;109
10.4.2.2;5.4.2.2 Informatorische und steuernde Filterfunktion;112
10.4.3;5.4.3 Herausforderungen bei der ganzheitlichen Ermittlung des Risikopotenzials;113
10.4.4;5.4.4 Analyse von Ansätzen und Instrumenten zur internen Risikomodellierung;117
10.4.4.1;5.4.4.1 Szenarioanalyse und Stresstest;117
10.4.4.2;5.4.4.2 Funktion und Formen des Asset/Liability-Managements;119
10.4.4.3;5.4.4.3 Struktur der Dynamic Financial Analysis;124
10.4.5;5.4.5 Gegenüberstellung des Risikopotenzials mit Risikodeckungsmassen;129
10.4.5.1;5.4.5.1 Ökonomische und regulatorische Sichtweise;129
10.4.5.2;5.4.5.2 Klassifikation und Anrechnungsfähigkeit der Eigenmittel aus Aufsichtssicht;130
10.5;5.5 Steuerung der Risikotragfähigkeit am Beispiel der Kapitalallokation;134
10.5.1;5.5.1 Überblick über Funktionen und Verfahren der Kapitalallokation;134
10.5.2;5.5.2 Limitsystem auf Basis der Kapitalallokation;140
10.5.3;5.5.3 Bezug zur risikoadjustierten Performancemessung;144
10.6;5.6 Kontrolle der Risikotragfähigkeit;148
10.6.1;5.6.1 Vergleich der Risiko-/Kapitalsituation mit den Vorgaben der Risikostrategie;148
10.6.2;5.6.2 Abweichungsanalyse und Rückkopplung der Ergebnisse zur Risikostrategie;149
11;6 Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements;152
12;Rechtsquellenverzeichnis;157
13;Literaturverzeichnis;159
Zunehmende Einflussnahme der Aufsicht auf das Risikomanagement in Versicherungsunternehmen.- Betriebswirtschaftliche Grundlagen für das Risikomanagement von Versicherungsunternehmen.- Veränderung der Rahmenbedingungen für das Risikomanagement durch Solvency II.- Implikationen von Solvency II für die Bedeutung des Risikomanagements.- Ansatzpunkte für die Gestaltung des Risikomanagements eines Versicherungsunternehmens.- Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements.
6 Zusammenfassung und Einordnung in den Kontext des integrierten Risikomanagements (S. 139-140)
Die bereits definierten Grundzüge von Solvency II geben Aufschluss darüber, dass sich aufgrund des tief greifenden Wandels der Versicherungsaufsicht die Rahmenbedingungen für die interne Erfassung, Messung, Steuerung und Kontrolle der Risiken massiv ändern werden. Die verstärkte Ausdehnung der aufsichtlichen Überprüfung des Risikomanagements wird vor allem dem Umstand gerecht, dass unternehmensweit verschiedenste Risiken negativ auf die Solvabilität wirken können und oft ein unzureichendes Risikomanagement als Ursache für Schieflagen von Versicherungsunternehmen angeführt werden kann.
Solvency II erweitert deshalb den Regelungsbereich der Aufsicht, indem es die Erfassung und Messung aller bedeutenden Risiken vorschreibt. Den Kernpunkt stellt die Ermittlung der Gesamtrisikoposition des Versicherungsunternehmens anhand von Risikomodellen dar. Sie wird künftig maßgeblich für die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen sein. Darüber hinaus sollen umfangreiche Offenlegungspflichten zu Marktdisziplin und Transparenz führen. Nach der noch ausstehenden Verabschiedung der Richtlinie von Solvency II wird diese durch die noch zu bestimmenden Durchführungsmaßnahmen weiter spezifiziert werden. Mit zunehmender Konkretisierung der künftigen Aufsichtsregeln nimmt die diesbezügliche Unsicherheit für Versicherungsunternehmen ab.
Aufgrund der bevorstehenden steigenden Anforderungen an das Risikomanagement ist es für ein Versicherungsunternehmen zweckmäßig, sich intensiv mit den Vorschriften von Solvency II auseinanderzusetzen. Dabei ist es verbindlich geboten, diese Mindestanforderungen an das Risikomanagement umzusetzen. Darüber hinaus kann ein zusätzlicher betriebswirtschaftlicher Nutzen geschaffen werden, wenn Versicherungsunternehmen das Projekt Solvency II zum Anlass nehmen, um ein darüber hinausgehendes Risikomanagementsystem zu entwickeln. Zwar entstehen bei der Konzipierung und Umsetzung eines durchdachten und ausgereiften Risikomanagements mehr Kosten. Jedoch können Risiken frühzeitiger und umfassender erkannt, mit fortgeschritteneren Methoden bewertet und zielgenauer gesteuert werden.
Durch die Regelungen von Solvency II wird die Bedeutung des Risikomanagements im gesamten Versicherungsunternehmen zunehmen. Zum einen ist das Führungssystem betroffen, da sich die aufsichtsrechtlichen Vorschriften im Informations-, Planungs-, Kontroll-, Organisations- und Personalführungssystem niederschlagen. Zudem übt die verstärkte Risikoorientierung des Aufsichtssystems Einfluss auf das Leistungssystem aus.
Da die tatsächliche Risikolage – und nicht wie derzeit pauschale und risikotheoretisch nicht fundierte versicherungsspezifische Kennzahlen – künftig für die Kapitalanforderungen ausschlaggebend ist, rückt v. a. die Gestaltung der Produkte sowie der Risikoteilung zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungsnehmer bzw. Rückversicherer in den Vordergrund.