E-Book, Deutsch, 1340 Seiten
Roeck Der Morgen der Welt
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-406-74120-3
Verlag: C.H.Beck
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Geschichte der Renaissance
E-Book, Deutsch, 1340 Seiten
Reihe: Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
ISBN: 978-3-406-74120-3
Verlag: C.H.Beck
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Kultur- und Ideengeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Europäische Geschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Militärgeschichte
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Titel;3
3;Zum Buch;1308
4;Über den Autor;1308
5;Widmung;4
6;Impressum;4
7;Inhalt;5
8;1. Europas großes Gespräch;15
8.1;Das Gemälde der Welt;15
8.2;Geschichte einer Möglichkeit;18
8.3;Tiefe Geschichte eines welthistorischen Aufbruchs: Die sieben Säulen der Moderne;22
9;I. Grundlagen: Von den Anfängen bis zur Jahrtausendwende;27
9.1;Eurasien und das griechisch-römische Erbe;29
9.1.1;2. Vom Glück der Geographie;29
9.1.1.1;Phönix' Flug beginnt;30
9.1.1.2;Europa lernt buchstabieren;34
9.1.2;3. Griechenland: Gedankenflüge und Kritik;38
9.1.2.1;Am Anfang war die Polis;39
9.1.2.2;Vorsokratische Splitter: Kosmos, Götter und Menschen;44
9.1.2.3;Dialog und Kritik;51
9.1.2.4;Denker für Jahrtausende: Platon und Aristoteles;55
9.1.2.5;Der Garten des Epikur und die Stoa;59
9.1.2.6;Alexandria;62
9.1.3;4. Rom: Weltmacht und Mythos;67
9.1.3.1;Der Phönix fliegt nach Westen;67
9.1.3.2;Roms hellenische Sehnsucht;70
9.1.3.3;Ein Reich ohne Grenzen;76
9.1.3.4;Der griechische Christus;79
9.1.3.5;Untergang;86
9.1.4;5. Erbschaften;90
9.1.4.1;Reich und Republik;90
9.1.4.2;Städte, Statuen, Statuten;93
9.1.4.3;Honig und Gift: Das Erbe Christi;95
9.1.5;6. Neue Mächte, schreibende Mönche;100
9.1.5.1;Anfänge eines kaleidoskopischen Kontinents;100
9.1.5.2;Die letzten Römer;105
9.1.5.3;Gebrochene Traditionen;107
9.1.5.4;Schreiben, daß die Nachkommen lernen;112
9.1.5.5;Die islamische Weltmacht;116
9.1.5.6;Byzanz am Abgrund, Aufstieg der Franken;125
9.1.6;7. Erste Wiedergeburten, Ringen um Ordnung;129
9.1.6.1;Phönix im Frankenreich: Karolingische Renaissance;129
9.1.6.2;Blaupausen Staateneuropas;135
9.1.6.3;Romsucht: Renaissance einer Idee;139
9.1.6.4;Christus in den Wäldern: Staatsbildung und Christianisierung im Osten und Norden;142
9.1.6.5;Reanimation einer Supersprache;147
9.1.7;8. Arabischer Frühling, byzantinischer Spätsommer;151
9.1.7.1;Die Städte des Propheten;151
9.1.7.2;Im Haus der Weisheit;155
9.1.7.3;Schüler der Welt, Lehrer Europas;160
9.1.7.4;Erste Kontakte;166
9.1.7.5;Makedonische Renaissance?;173
10;II. Entfaltung der Möglichkeiten: 1000–1400;177
10.1;Wendezeiten;179
10.1.1;9. Die Mitten der Welt: Indien, Japan, China;179
10.1.1.1;Asiens Mittelmeer und seine Anrainer;179
10.1.1.2;Die Mitte der Mitte: China;185
10.1.1.3;Chinesische Renaissance;193
10.1.2;10. Take-off unter der Sonne;197
10.1.2.1;Europa beginnt zu fliegen;197
10.1.2.2;«Tiefe Geschichte»: Der gezügelte Eros;201
10.1.2.3;Urbanisierung;204
10.1.3;11. Lateineuropas Weltordnung zerbricht;211
10.1.3.1;Ringen um Reinheit;211
10.1.3.2;Klosterreform;216
10.1.3.3;Erdbeben: Der Investiturstreit;219
10.1.3.4;Kreuzzugszeiten: Anfänge des Okzidentalismus;224
10.1.3.5;Das jüngere Europa;229
10.1.3.6;Magna Carta;234
10.1.4;12. Vertikalen, Horizontalen;239
10.1.4.1;Lehnswesen;239
10.1.4.2;Zünfte, Kommunen, Städtebünde;242
10.1.4.3;Parlamente, Ständeversammlungen;248
10.1.4.4;Universitäten und Roms Recht;251
10.1.4.5;Triumph des Tintenstaats;257
10.1.5;13. Anfänge einer «großen Divergenz»;262
10.1.5.1;Mongolensturm;262
10.1.5.2;China: Eingemauerte Freiheit;268
10.1.5.3;Ein Muslim im Vatikan;270
10.1.5.4;Byzanz: Wissenschaft im Weihrauchdunst;273
10.1.6;14. Erste «Renaissancen»;277
10.1.6.1;Eine Revolution des Redens, Lesens und Schreibens;277
10.1.6.2;Frau Welt in antikem Gewand: Die Renaissance des 12. Jahrhunderts;286
10.1.6.3;Vernunft, Glauben und das Neue;290
10.1.6.4;Ein Tausendblumenteppich der Frömmigkeiten;297
10.1.6.5;Siziliens Renaissance;305
10.1.6.6;Die Kraft der Philosophie und Gottes Allmacht;308
10.1.7;15. Neue Horizonte, neue Dinge;317
10.1.7.1;Individualität und Freiheit;317
10.1.7.2;Italien nach dem Sturz der Staufer;321
10.1.7.3;Das Reich und seine Nachbarn;326
10.1.7.4;Könige in Mitternacht und ein Fürst an der Moskwa;330
10.1.7.5;Die Welt wird größer: Nach Asien!;334
10.1.7.6;Papier, Brillen und das Diesseits: Eine Bestandsaufnahme;338
10.2;Erste Lichter, die Kälte und der Tod: Das 14. Jahrhundert;344
10.2.1;16. Italienische Ouvertüre;344
10.2.1.1;Der Auftritt der Notare;345
10.2.1.2;Die ersten Humanisten;348
10.2.1.3;Zwischen den Zeiten: Göttliche Komödie;354
10.2.1.4;Dantes Kaiser, Päpste in Avignon und ein Gebannter in München;358
10.2.1.5;Die modernste Stadt der Welt;364
10.2.1.6;Anfänge Bildereuropas;370
10.2.1.7;Geistige Gipfelwanderungen: Petrarca;374
10.2.2;17. Mentalitätsbruch;380
10.2.2.1;Triumph des Todes;381
10.2.2.2;Spaltung in der ganzen Welt;386
10.2.2.3;Ein Kaiser in Prag;392
10.2.2.4;Die englische Schlange, der Florentiner Patient und ein doppelköpfiges Papsttum;396
10.2.2.5;Westen, Osten und Norden im späten 14. Jahrhundert;402
10.2.2.6;Moskau, Mongolen, Osmanen;406
10.2.3;18. Vor der großen Renaissance;410
10.2.3.1;Decamerone, Canterbury Tales;410
10.2.3.2;Am Vorabend einer neuen Naturwissenschaft;416
10.2.3.3;Schießpulver und Kapital;422
10.2.3.4;Anfänge des mechanischen Zeitalters;424
10.2.3.5;Im Jahrtausend des Odysseus;427
10.2.3.6;Europas Vielfalt und die Grenzen des Glaubens;433
10.2.3.7;Starke Frauen;435
10.2.4;19. Abend im Morgenland;438
10.2.4.1;Ming-Chinas Anfänge;438
10.2.4.2;Der Niedergang der arabischen Wissenschaften;442
11;III.Verwirklichung der Möglichkeiten: 1400–1600;449
11.1;Künstler und Humanisten, Kriege und Konzilien: 1400–1450;451
11.1.1;20. Florenz im Morgenlicht;451
11.1.1.1;Anfänge der monumentalen Renaissance;451
11.1.1.2;Republikanische Werte, Antikenromantik;459
11.1.1.3;Die morsche Republik;467
11.1.2;21. Von Konstanz nach Konstantinopel;472
11.1.2.1;Konstanz;472
11.1.2.2;Vertagte Reformen;478
11.1.2.3;Wende und Ende des Hundertjährigen Krieges;483
11.1.2.4;Burgundischer Hochsommer: Das Spiel des Realismus;488
11.1.2.5;Italienische Rochaden;494
11.1.3;22. Die Diskursrevolution entläßt ihre Kinder;499
11.1.3.1;Pädagogik, rhetorische Revolution und Textkritik;499
11.1.3.2;Italienisch-griechische Netzwerke;503
11.1.3.3;Archäologie der Weisheit;506
11.1.3.4;Die Wahrheit schreit auf der Gasse: Cusanus' Konkordanzen;510
11.1.3.5;Die Gründe der Dinge erkennen: Epikurs Rückkehr;514
11.1.3.6;Alberti: Fenster zur Welt;520
11.1.3.7;Ein Ritter gegen die Moderne;529
11.1.3.8;Über Italien hinaus: Anfänge des europäischen Humanismus;533
11.1.3.9;Erste Akademien, Dichter der Städte;538
11.2;Konkurrenz und Kreativität: 1450–1500;543
11.2.1;23. «Le tens revient»;543
11.2.1.1;Konstantinopels letzter Kampf;544
11.2.1.2;Nach 1453;547
11.2.1.3;Das italienische Mobile;550
11.2.1.4;Der europäische Rahmen;556
11.2.1.5;Patronageland Italien;561
11.2.1.6;In Platons Himmel;569
11.2.1.7;Am Ende schöner Tage;573
11.2.2;24. Medienrevolution;577
11.2.2.1;Aufbruch in Mainz;577
11.2.2.2;Der Gutenberg-Kontinent;582
11.2.3;25. Neue Welten;587
11.2.3.1;Nanjing, Ceuta: Eine welthistorische Wende;587
11.2.3.2;Geburt eines katholischen Imperiums;593
11.2.3.3;Kolumbus: Westwärts nach Osten;599
11.2.3.4;1492;604
11.2.3.5;Spanien, reines Land;608
11.2.4;26. Hexen, Hochfinanz und Staatsgewalt;611
11.2.4.1;Höllenfeuer;611
11.2.4.2;Hexenhammer;616
11.2.4.3;Trendwende: Bevölkerung, Wirtschaft;620
11.2.4.4;Silber, Eisen, Papier: Die Festigung des Tintenstaats;624
11.2.4.5;Vater eines Weltreichs: Maximilian I.;627
11.2.4.6;Größtkapital: Die Fugger;632
11.3;«Hochrenaissance»;637
11.3.1;27. Die Stunde der Staatsräson;637
11.3.1.1;Triumph der Hierarchie: Renaissancepäpste;637
11.3.1.2;Machiavelli;642
11.3.2;28. Reisen nach Utopia, Kunstwelten;649
11.3.2.1;Schöne Städte;649
11.3.2.2;Träume von Arkadien;653
11.3.2.3;Orte in Nirgendwo;658
11.3.2.4;Utopia Urbino: Castiglione und der Prozeß der Zivilisation;662
11.3.2.5;Der Kunstmarkt;666
11.3.2.6;Der Gottlose: Leonardo;669
11.3.2.7;Die Göttlichen: Michelangelo und Raffael;673
11.3.2.8;Die italienische Leitkultur;679
11.3.3;29. Südwind: Die Renaissance erobert Europa;683
11.3.3.1;Wege der Kunst und der Gedanken: Westeuropa, Osteuropa;683
11.3.3.2;«O tempora, o mores!»: Humanismus im Heiligen Reich;694
11.3.3.3;Hochhumanismus: Erasmus von Rotterdam;698
11.4;Neue Reiche, neues Wissen, Glaubensspaltung;703
11.4.1;30. Imperien und Weltherrscher;703
11.4.1.1;Das Osmanische Reich im Zenit;703
11.4.1.2;Moskau: Vor der imperialen Wende;710
11.4.1.3;Konquistadoren;715
11.4.1.4;Über die Hoffnung hinaus;722
11.4.1.5;Habsburgs Universalmonarchie;727
11.4.2;31. Religionsrevolution;732
11.4.2.1;Luther;732
11.4.2.2;Ein deutscher Möglichkeitsraum;740
11.4.2.3;Schatten der Endzeit: Bauernrevolution;745
11.4.2.4;Römische Graffiti und der Gesang der Nachtigall;752
11.4.2.5;Spaltung und Spaltung der Gespaltenen: Wittenberg, Zürich, Münster;757
11.4.2.6;Englische Scheidungen: Die Reformation Heinrichs VIII.;762
11.4.2.7;Abgeschnittene Reformationen;767
11.4.2.8;Gottes Hirtenhund: Calvin;773
11.4.2.9;Krieg und Konzil;777
11.4.2.10;Luthers Erbe, Humanismus und Renaissance;784
11.4.3;32. Revolution der Himmelssphären;793
11.4.3.1;Prometheus;793
11.4.3.2;Paradigmenwechsel;798
11.4.3.3;Die Musik der Ewigkeit: Der alte Himmel;801
11.4.3.4;Kopernikus;806
11.4.3.5;Gottes Bücher;812
11.4.4;33. Die große Kette des Seins;815
11.4.4.1;Renaissance-Magie: Die Macht der Worte und Dinge;815
11.4.4.2;Die Macht der Steine und der Sterne: Alchemisten und Astrologen;817
11.4.4.3;Gelehrte, Scharlatane, Wissenschaft;821
11.4.5;34. Die Zergliederung des Menschen;824
11.4.5.1;Der Aufbruch des Medicus;824
11.4.5.2;Lebensgeister, ganzheitliche Medizin: Fernel, Paracelsus;828
11.4.5.3;Revolution der Anatomie: Vesalius;831
11.5;Eisige Zeiten;835
11.5.1;35. Europäische Tableaus I: Westeuropa – Konfessionen, Kriege, Zukunftsländer;835
11.5.1.1;Klimawandel, Hunger, Hexenpanik;835
11.5.1.2;Von Augsburg nach Trient;841
11.5.1.3;Katholische Renaissance;848
11.5.1.4;Frankreichs Nacht: Die Hugenottenkriege;851
11.5.1.5;Spanischer Abend;856
11.5.1.6;Batavischer Morgen;864
11.5.1.7;Frauenmacht: Elisabeth I.;869
11.5.2;36. Europäische Tableaus II: Der Norden, der Osten, die Mitte und Italien;877
11.5.2.1;Patrioten;877
11.5.2.2;Um das Baltische Meer und Sibirien;880
11.5.2.3;Das Heilige Römische Reich;886
11.5.2.4;Geschichte einer Mythologie: Italien;891
11.5.3;37. Jenseits der Säulen des Herkules;896
11.5.3.1;Der Zorn Gottes;896
11.5.3.2;Amerikanische Renaissance, traurige Tropen;904
11.5.3.3;Spaniens Griff nach Ostasien;912
11.5.3.4;Die Magie der Kaps;916
11.5.3.5;Geschichte und Wahrheit;920
11.5.4;38. Herbst der Renaissance;927
11.5.4.1;Gärten der Melancholie;927
11.5.4.2;Malerei des Ich: Montaigne;931
11.5.4.3;«Manierismus»: Die Künste in der Welt;935
11.5.4.4;Fülle und Ordnung des Wissens;945
11.5.4.5;Gigantensturz;953
11.5.4.6;Winterreise in die Unendlichkeit: Giordano Bruno;958
11.5.4.7;Wintermärchen: Shakespeare;965
11.6;Wissenschaftsrevolution;973
11.6.1;39. Beobachten, experimentieren, rechnen;973
11.6.1.1;1600: Unter dem Vulkan;973
11.6.1.2;Experimentalwissenschaft, Großforschung;976
11.6.1.3;Gegen Galen;982
11.6.2;40. Sonnenaufgang im Westen;985
11.6.2.1;Tycho Brahe: Vom Glück der Patronage;985
11.6.2.2;Keplers Sieg über Mars;989
11.6.2.3;Gott als Mathematiker;993
11.6.2.4;Die Erfi ndung des Fernrohrs;996
11.6.2.5;Galileis neue Physik;999
11.6.2.6;Der Prozeß;1003
11.6.2.7;Phönix in Europa;1007
11.7;Vor der Moderne;1011
11.7.1;41. Im Zeitalter des Leviathan;1011
11.7.1.1;Leben zwischen Renaissance und Barock: Streiflichter;1011
11.7.1.2;Die Entzauberung der Politik;1015
11.7.1.3;Machtspiel um die Welt;1019
11.7.1.4;Leviathans Triumph;1024
11.7.1.5;Morgen der Zivilgesellschaft;1028
11.7.2;42. Die Weltmaschine;1034
11.7.2.1;Erfindungslust;1034
11.7.2.2;Verlorene Mitte;1037
11.7.3;43. Archäologie des Neuen;1044
11.7.3.1;Das große Auseinanderdriften;1044
11.7.3.2;Von Schrauben und Menschen: Die Vollendung eines alexandrinischen Projekts;1048
11.7.3.3;Der Flügelschlag des Schmetterlings;1054
12;IV. Ausblicke: Der «Westen» und der Rest;1059
12.1;44. Vertikalen, himmelhoch;1061
12.1.1;Rußland: Zaren und Patriarchen;1061
12.1.2;Der kranke Mann am Bosporus;1065
12.2;45. Pastoralmacht: Staat, Gesellschaft, Religion;1072
12.2.1;Schmerzhafte Scheidungen, lähmende Liaisons;1072
12.2.2;Worte aus Wachs;1075
12.2.3;Kant kam nicht bis Bagdad;1077
12.2.4;Kein Bürgertum, nirgends;1080
12.2.5;Apoll kam nur bis Gandhara: Religion, Kunst, Anatomie;1083
12.3;46. Verwehte Kulturen, eigensinnige Staaten;1089
12.3.1;Jenseits von Leviathans Reich;1089
12.3.2;Parallelen, Divergenzen: Zentralasien, Südostasien;1096
12.3.3;Indien;1104
12.3.4;Japan: Tokugawa- Renaissance?;1107
12.4;47. Warum nicht China?;1114
12.4.1;Träume von Ruhe, hektischer Handel;1114
12.4.2;Ein arroganter Gigant;1119
12.4.3;Stoa, nicht Drama;1123
12.5;48. Tiefe Geschichte: Echolote;1131
12.5.1;Vom Glück des Glaubensstreits;1131
12.5.2;Demographische Regimes: Leben, Überleben, Sterben;1136
12.5.3;Bürgermacht;1139
12.5.4;Der lange Atem der Geschichte;1144
12.6;49. Epilog;1148
12.6.1;Auf den Schultern von Riesen;1148
12.6.2;Von der Einzigartigkeit der europäischen Renaissance;1160
12.6.3;Abend eines Fauns;1165
12.6.4;Die Welt ein Traum;1170
12.6.5;Republikanische Werte, Antikenromantik;459
12.6.6;Die morsche Republik;467
13;Anhang;1175
13.1;Nachwort;1177
13.2;Anmerkungen;1183
13.3;Abkürzungen;1219
13.4;Quellen und Literatur;1221
13.5;Bildnachweis;1281
13.6;Personenregister;1285
14;Tafelteil;1309
1. Europas großes Gespräch
Abb. 1: Stefano della Bella, Aristoteles, Ptolemäus und Kopernikus, aus: Galileo Galilei, «Dialogo sopra i due massimi sistemi del mondo», Florenz 1632, Titelblatt, Florenz, Biblioteca Nazionale Das Gemälde der Welt
Venedig, im Sommer 1630. Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Von der Lagune her streift Abendwind über die noch warmen Dachziegel. Der Lufthauch kühlt drei Männern, die sich in einem der Paläste der Stadt zusammengefunden haben, die Stirnen. Den Tag hatten sie mit Gesprächen über ein großes Thema verbracht. Die beiden «bedeutendsten Weltsysteme» waren diskutiert worden: das seit der Antike geglaubte Modell des Claudius Ptolemäus, das die Erde im Zentrum des Universums sah, und die damals noch kein Jahrhundert alte Lehre des polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus, von der die Erde zu einem die Sonne umkreisenden Planeten degradiert worden war. Herr Sagredo, der Gastgeber der Runde, beschließt die Diskussion mit einer Ruhmesrede auf die Schärfe des menschlichen Geistes, auf die Künste und Wissenschaften der vergangenen Epoche. Er rühmt die Fertigkeit, von einem Stück Marmor die überflüssigen Teile zu entfernen, um die schöne Figur zu entdecken, die darin verborgen ist, und die Fähigkeit, Farben zu mischen, sie über eine Leinwand zu verteilen und so alle sichtbaren Dinge darstellen zu können, wie es ein Michelangelo, ein Raffael, ein Tizian verstanden hätten. Nicht aufhören könne er zu staunen, meint Sagredo – über die musikalischen Kompositionen, über Dichtung, Architektur, über die Kunst der Seefahrt. Eine aber überrage alle anderen bewunderungswürdigen Erfindungen: der Buchdruck. «Welche Größe des Geistes hatte jener, der eine Methode erfand, seine verborgensten Gedanken einer beliebigen anderen Person mitzuteilen, selbst wenn er durch einen gewaltigen Abstand von Zeit und Raum von ihr getrennt ist? Mit jenen zu sprechen, die in Indien sind, ja mit noch nicht Geborenen und denen, die noch nach tausend und zehntausend Jahren nicht geboren sein werden? Und mit welcher Leichtigkeit – mit den unterschiedlichen Anordnungen von zwanzig kleinen Buchstaben auf einem Papier …»[1] Hinter der fiktiven venezianischen Szenerie verbirgt sich ein großer Autor, nämlich Galileo Galilei. Sie findet sich in dem 1632 in Florenz publizierten «Gespräch über die zwei vornehmlichsten Weltsysteme». Als seinen Statthalter läßt Galilei darin den Gelehrten Salviati auftreten, auch er ein Verteidiger des kopernikanischen Weltbildes. Der Gastgeber hat die Rolle des Moderators. Er ist aber wie Salviati Anhänger des Kopernikus und damit selbst ein wenig Galileo. Als Fürsprecher des alten ptolemäischen Systems und der aristotelischen Wissenschaft begegnet der pedantische Simplicio, das heißt «Einfaltspinsel». Er wird mit Ironie abgefertigt. Galileis Traktat sprüht vor Witz, trieft von Sarkasmus. Der Autor will ein gebildetes Publikum überzeugen und bietet daher Rhetorik, nicht Mathematik. Die Argumente, die sein «Sprecher» Salviati ins Feld führt, sind nicht neu, und sie treffen keineswegs immer ins Schwarze (zum Beispiel meint er, den Gezeitenwechsel als Beweis dafür, daß sich die Erde bewege, anführen zu können). Die Eleganz des Arguments ist wichtiger als der empirische Befund. Darauf aber kommt es uns nicht an. Galileis «Dialogo» steht für einen Stil gelehrter Diskussion, wie ihn in dieser Form zuerst und für lange Zeit ausschließlich Europa mit seiner Wissenskultur pflegte: Geprägt von den Tugenden neugierigen Fragens und gelassenen Bezweifelns, scheut er Streit, ja donnernde Polemik nicht. Dank der Druckerpresse konnte ein halber Kontinent am großen Gespräch teilnehmen. Galileis Text spiegelt diesen welthistorisch einzigartigen Vorgang. Sein Verfasser hatte nicht einfach Neues entdeckt. Er argumentierte auf eine neue Weise.[2] Gleichwohl entstammte das Muster, der «ciceronianische Dialog», tiefer Vergangenheit. Seine Wurzeln hatte er in einer Praxis des Diskutierens, die Sokrates im 5. vorchristlichen Jahrhundert vorgemacht hatte. Aus dessen Art, Weisheit zu suchen, war eine Methode geworden, wissenschaftliche Erkenntnis zu gewinnen. Sokrates und Cicero hatten sich denn auch als stille Gäste zu dem Symposion an jenem venezianischen Sommerabend, von dem Galilei fabuliert, eingefunden. Viele der Entwicklungen, die er rühmt, lassen sich unter das starke Schlagwort «Revolution» bringen. Erste Schritte hin zur Mechanisierung der Welt im 13. Jahrhundert kamen einem fundamentalen Umbruch gleich. Gutenbergs Erfindung setzte eine Medienrevolution in Gang; vorausgegangen war ihr, was wir «Diskursrevolution» nennen wollen – eine sich erst allmählich, dann rasch und rascher vollziehende Ausfächerung der Themen des Redens und Schreibens, die Weltliches, im besonderen Antikes ergriff. Mit der Reformation folgte ihr eine religiöse Revolte. Kopernikus, Kepler und Galilei revolutionierten schließlich Kosmologie und Physik. Zusammengenommen, veränderten diese Revolutionen die Welt. Sie machten, was wir Moderne nennen, genauer: ihre westliche, weltweit wirkende Variante. Ohne das Gespräch mit der Antike, das die Kultur der Renaissance – Thema unserer Darstellung – zum Zentrum hat, wären diese Umbrüche undenkbar gewesen. Ohne die Möglichkeit, miteinander und gegeneinander zu reden, kritisch zu diskutieren, öffentlich zu räsonieren, wäre weder die Demokratie entstanden noch jene Fülle technischer Neuerungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse hervorgebracht worden, die unsere Zeit prägen, im guten wie im schlechten. «Ein Hauch unsres Mundes wird das Gemälde der Welt, der Typus unsrer Gedanken und Gefühle in des andern Seele», meint der deutsche Dichter Johann Gottfried Herder (1744–1803). «Von einem bewegten Lüftchen hangt alles ab, was Menschen je auf der Erde Menschliches dachten, wollten, taten und tun werden.»[3] Unser Buch handelt von diesem großen Gespräch, vom Austausch von Wissen, Ideen und Praktiken, durch den sich die Renaissance formte. Sie war weitgehend Sache einer männlichen Elite. Doch veränderte, was jene «Kreativen» erdachten, die Welt für alle. Unser Bericht möchte rekonstruieren, wie die Renaissance möglich werden konnte, und erwägen, welche Folgen sie hatte. Ohne ihre Gedanken und Erfindungen wäre unsere Moderne vielleicht keine schlechtere Moderne, sicher aber eine andere. Wollen wir wissen, wie wir wurden und was wir sind, sind weite Reisen zu absolvieren. Vergleiche mit anderen Regionen sollen Annäherungen an Gründe ermöglichen, aus denen der lateinische Teil Europas eine Entwicklung durchmachte, die seiner Kultur Weltwirkung verschaffte: ein winziges Gebiet, das nicht einmal zwei Prozent der Erdoberfläche ausmacht. In drei Himmelsrichtungen grenzt es an Meere, nach Osten hin an die russisch- und griechisch-orthodoxen Kulturen, wo seine Ränder heute von den baltischen Staaten, Polen, Ungarn und weiter südlich dem Balkan markiert werden. Geschichte einer Möglichkeit
Die Pflege der Kunst der Konversation und mit ihr das «Prinzip Streit» zählen zu den bedeutenden Errungenschaften der Renaissance. Im Streit zeigen sich Schwachstellen der Argumentation und Risse in den Fundamenten wissenschaftlicher Kathedralen; kritische Dialoge begleiteten technische Fortschritte von jeher. Vorangetrieben und begleitet wurde die Kunst des Streits von intellektuellen Umbrüchen: einem methodischen Paradigmenwechsel, der unter das Stichwort «Scholastik» gebracht zu werden pflegt, und dazu, Ausdruck des veränderten intellektuellen Stils, der Ausbreitung der von der Antike erlernten Rhetorik, die auch Galileis Traktat trägt. Renaissance, das heißt: Antikes in Fülle aufgreifen, es weiterdenken, Neues daraus entwickeln, schließlich das Alte überwinden. So gut wie alle Gebiete des Wissens erfuhren Umwälzungen. Das Mittelalter hat gewiß nicht nur Heiliges diskutiert – die Renaissance aber trieb die großflächige Eroberung profaner Gebiete voran. Über die verschiedensten Medien, durch Bücher, Bilder, durch Predigen und Diskutieren, erfaßte das große Gespräch alle nur denkbaren Gegenstände. In den Hörsälen der Universitäten, in Patriziervillen und Fürstenschlössern, selbst in Klöstern und im Herzen der katholischen Macht, im Vatikan, entfaltete sich ein Dialog von einzigartiger Dimension, was Themen und Teilnehmerzahl anbelangt. Bezeichnenderweise wurde während der Renaissance die Kunst der Konversation selbst als Thema entdeckt.[4] ...