Politiker machen nur leere Versprechungen. Besonders während des Wahlkampfes. Nach Wahlen scheren sie sich jedoch nicht mehr um die in ihren Wahlprogrammen enthaltenen Positionen. Und die Massenmedien? Sie stellen für die Bürger im Wahlkampf auch keine große Hilfe dar. Sie berichten vor allem über die Kandidaten und ihre persönlichen Be sonderheiten. Politische Sachaussagen bleiben dabei auf der Strecke. Entpolitisierung und "amerikanische Verhältnisse" sind die Folgen. Aber nicht nur während des Wahlkampfes: Seit der Zulassung privat-kommerzieller Fernsehsender Mitte der achtziger Jahre verflacht auch das Programm der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Immer seltener wird In formation geboten, immer häufiger Unterhaltung oder "Infotainment". Kurzum: Alles wird schlechter. Mit diesen oder ähnlichen Aussagen würde man vermutlich in der öffentlichen Diskus sion über Parteien, Politiker und Massenmedien wenig Widerspruch provozieren. Fast ge hören solche Klagen schon zu den Allgemeinplätzen der politischen Auseinandersetzung. Das Brechen von Wahlversprechen wird regelmäßig von der Opposition angeprangert - in der Regel findet sie dabei Schützenhilfe von Journalisten. Die "Amerikanisierung" wird von Kulturpessimisten beklagt - und die finden sich in allen "Lagern". Klagen über sich immer ähnlicher werdende Fernsehprogramme hört man ebenfalls von überall - von den Zuschauern, die dem Privatfunk zum Erfolg verhelfen, ebenso wie von jenen Politikern, die mit dem Verweis auf die Ähnlichkeit der Programme die Gebührenfinanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender in Frage stellen.
Rölle / Steinbach / Müller
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Weitere Infos & Material
1. Teil: Parteiprogramme und parlamentarisches Handeln.- 1. Einleitung.- 2. Parteiensystem und Parteiprogramme.- 3. Forschungsstand.- 4. Hypothesen und Forschungsfragen.- 5. Datengrundlage und Operationalisierung.- 6. Ergebnisse.- 7. Zusammenfassende Diskussion und Perspektiven für die weitere Forschung.- 2. Teil: Amerikanisierung der Berichterstattung zum Bundestagswahlkampf?.- 1. Einleitung.- 2. Grundlagen und Forschungsstand.- 3. Amerikanisches Wahl- und Mediensystem — deutsches Wahl- und Mediensystem: Modifikationen für einen Vergleich der Berichterstattung.- 4. Hypothesenbildung und Operationalisierung.- 5. Ergebnisse.- 6. Resümee.- 3. Teil: Entpolitisierung durch Dualisiemng?.- 1. Problemaufriß.- 2. Massenmedien als Bestandteil der politikwissenschaftlichen Forschung.- 3. Die Geschichte von Hörfunk und Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland.- 4. Grundlagen und Ausgestaltung der dualen Rundfunkordnung.- 5. Die Hypothese der Konvergenz von öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogrammen.- 6. Operationalisierung von Konvergenz.- 7. Messung und Hypothesentest.- 8. Ausblick und weitere Ansätze.- Methodenanhang.
Daniel Rölle studierte an der Universität Stuttgart Politikwissenschaft und Soziologie. Er ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem sozialwissenschaftlichen Projekt am Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER).
Petra Müller studierte Politikwissenschaft und Anglistik an den Universitäten Stuttgart und San Bernardino/Kalifornien. Sie arbeitet als Fernsehjournalistin für den Südwestrundfunk in Stuttgart.
Ulrich W. Steinbach studierte an der Universität Stuttgart Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Soziologie. Er ist Mitarbeiter in der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen im Landtag von Rheinland-Pfalz.
Zusammenfassung für die PV:
Daniel Rölle, Petra Müller und Ulrich W. Steinbach studierten Politikwissenschaft an der Universität Stuttgart. Sie sind heute in der Forschung (D. Rölle) bzw. in der Praxis tätig.