Ross | Ein Husky unterm Weihnachtsbaum | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 265 Seiten

Reihe: Piper Gefühlvoll

Ross Ein Husky unterm Weihnachtsbaum

Roman
17001. Auflage 2017
ISBN: 978-3-492-98370-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 265 Seiten

Reihe: Piper Gefühlvoll

ISBN: 978-3-492-98370-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein gefühlvolles Winter-Weihnachts-Abenteuer aus Alaska!

Santa Claus wohnt am Nordpol, genauer gesagt, in North Pole, Alaska. Dort arbeitet auch Jenn, eine junge Husky-Züchterin. Sie hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und muss mit ansehen, wie ihr Ex einen ihrer Welpen so stark tritt, dass er in Lebensgefahr schwebt. Doch damit nicht genug. Der Weihnachtsmann hat Ärger mit seiner missratenen Enkelin, ein junger Dieb will von der schiefen Bahn herunter, und Jennifer sucht in der Wildnis verzweifelt nach einem krebskranken Mädchen, von dem sie nur den Vornamen kennt. Nur gut, dass Mike aus Kalifornien etwas Sonne in ihr Leben bringt – doch auch er hütet ein Geheimnis...

»Bei Ein Husky unterm Weihnachtsbaum« handelt es sich um eine Neuausgabe des 2013 bei Weltbild erschienenen Titel »Weihnachten mit Husky«.
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Autoren/Hrsg.


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1
Jennifer Palmer gehörte zu den wenigen Auserwählten, die den Weihnachtsmann küssen durften. Jeden Mittag, wenn sie ihren Dienst begann, und jeden Abend, wenn ihre Schicht zu Ende war, hauchte sie dem alten Mann einen Kuss auf die bärtige Wange und schenkte ihm ein fröhliches Lächeln. Der Weihnachtsmann hieß eigentlich George Langley, war im Sommer siebzig geworden und besserte seine karge Rente im Santa Claus Christmas Shop auf. Dort durften sich Kinder für fünf Dollar mit ihm fotografieren lassen. Der Weihnachtsladen war die größte Sehenswürdigkeit in North Pole, Alaska, einer kleinen Stadt südöstlich von Fairbanks, und hatte das ganze Jahr geöffnet. North Pole war nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Immobilienfirma gegründet worden, die darauf spekulierte, dass eine Stadt, die nach dem Glauben aller amerikanischen Kinder die Heimat des Weihnachtsmanns war, zahlreiche Spielzeugfirmen anlocken würde. Ein Irrglaube, wie sich herausstellte. Geblieben war der Christmas Shop, in dem man Weihnachtsschmuck in allen Formen und Farben kaufen konnte. »Merry Christmas«, verabschiedete Jenn sich von Erica. So grüßte sie die Inhaberin des Ladens selbst im Hochsommer. Sie war der älteren Dame mit dem bläulich gefärbten Haar unendlich dankbar für den Halbtagsjob, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten und noch etwas Geld für ihre Huskys abzweigen konnte. Für den Rest kamen ihre wenigen Sponsoren auf, die Hundefutter-Firma Webster, die Bekleidungsfirma Swiss Fashion, das Musher’s Magazine in Fairbanks und etliche Privatleute, die ihr Sparschwein fütterten. Sie trat in die Kälte hinaus und zog die Kapuze ihres blauen Schneeanzugs über den Kopf. Eisiger Wind wehte ihr entgegen. Abseits der geräumten Straßen war das Land von einer dicken Schneeschicht bedeckt, und der abendliche Dunst hing so tief, dass sie den Waldrand jenseits des vierspurigen Highways nur als düstere Wand wahrnahm. Vereinzelte Schneeflocken wirbelten im Wind. Es war stockdunkel, wie immer im Winter, wenn die Sonne nur für ein paar Stunden als heller Streifen am östlichen Horizont zu sehen war. Die Lichter der zahlreichen Scheinwerfer verschmolzen mit dem Dunst. »Ho, ho, ho«, grüßte der riesige Weihnachtsmann aus Kunststoff, der neben einem Plakat des Santa Claus Christmas Shop aus dem Schnee ragte, in einer Sprechblase die Autofahrer, darum bemüht, möglichst viele Leute in den Laden zu locken. Jenn winkte ihm zu und ging zu ihrem Wagen, einem rostigen Pick-up, der seine besten Jahre bereits hinter sich hatte, aber immer noch treu seinen Dienst verrichtete. Dazu gehörte auch der Transport der Huskys, die in dem hölzernen Aufbau auf der Ladefläche mitreisten, jeder in seinem eigenen Kasten. Der Einfachheit halber ließ sie den Aufbau auch dann auf dem Wagen, wenn sie nicht zum Training oder Rennen unterwegs war. Obwohl Thanksgiving bereits zwei Wochen zurücklag und leuchtende Lichterketten mit roten und grünen Lämpchen über der Hauptstraße von North Pole hingen, war Jenn alles andere als weihnachtlich zumute. Der Grund für ihre bedrückte Stimmung war Kevin Turner, der junge Mann, den sie vor einem halben Jahr in dem kleinen Lokal, in dem sie am Wochenende manchmal als Bedienung aushalf, kennengelernt hatte. Er hatte sie zu einer Wanderung in den Denali National Park und nach dem ersten Schnee zum Langlaufen eingeladen, war einige Male mit ihr im Kino gewesen und hatte ihr schon nach wenigen Wochen gestanden, sich in sie verliebt zu haben. Seit er jedoch gemerkt hatte, dass sie nicht bereit war, ständig nach seiner Pfeife zu tanzen, war er beleidigt. Er wollte nicht kapieren, dass sie die meiste Zeit damit verbrachte, mit ihren Huskys für das berühmte Iditarod-Rennen zu trainieren, und zweieinhalb Jobs übernommen hatte, um einigermaßen über die Runden zu kommen. Er war ein netter Kerl, solange es nach seiner Nase ging, sah blendend aus, ein Typ, nach dem sich selbst attraktive Frauen umdrehten, und der Sex mit ihm war phänomenal, aber er war leider auch ein Macho, der keinen Widerspruch duldete. Sobald sie die Huskys gefüttert und selbst etwas gegessen hatte, wollte sie zu ihm fahren und die Beziehung beenden. Seit Thanksgiving, als er sie zu seinen Eltern geschleppt und so getan hatte, als wären sie bereits verheiratet, dachte sie darüber nach, sich von ihm zu trennen. Sie mochte keine Männer, die über sie bestimmen und ein Heimchen am Herd aus ihr machen wollten. Bisher hatte sie nur nicht den Mut aufgebracht, es ihm zu sagen. Bei einem Macho wusste man nie, wie er reagierte. Aber heute Abend würde sie mit ihm reden. Höchstpersönlich. So viel Rückgrat musste sein. Vom Schlussmachen per Handy hielt sie nichts. Sie kniff die Augen gegen die Lichter der entgegenkommenden Fahrzeuge zusammen und überholte den Kombi eines Pizza-Dienstes. Unter den Reifen ihres Pick-ups spritzte schmutziger Schnee auf. Es hatte die ganze letzte Nacht geschneit, und die Räumfahrzeuge hatten ihre liebe Not mit den Schneemassen, auch auf dem vielbefahrenen Highway. Die Scheibenwischer bewegten sich im unregelmäßigen Takt. Als ihr Wagen an einer besonders glatten Stelle ins Schleudern kam und sie gerade noch verhindern konnte, dass sie einen Lieferwagen streifte, fiel ihr ein, dass ihr Pick-up dringend neue Reifen brauchte. Sie fuhr auf die rechte Spur zurück und ließ sich mit dem Verkehr treiben. In der Ferne leuchteten bereits die Lichter von Fairbanks. Sie wohnte ein paar Meilen östlich der Stadt, abseits der Straße nach Chena Hot Springs in einem Blockhaus, das sie von einer wohlhabenden Hundezüchterin und ehemaligen Iditarod-Gewinnerin gemietet hatte. Noch vor der Stadt bog sie nach rechts ab und fuhr auf den Highway nach Osten, eine verlassene Straße, die nur teilweise geräumt war und sich durch einen endlos erscheinenden Fichtenwald zog. Die Scheinwerfer ihres Pick-ups geisterten über den Schnee und die Bäume, und sie musste nur einmal abblenden und bremsen, als ihr der Lieferwagen eines Paketdienstes entgegenkam und dicht an ihr vorbeifuhr. Nachdem der Wagen an ihr vorbei war, entspannte sie sich. Sie hatte kein Glück mit Männern, sinnierte sie, schon auf der Highschool war sie mit dem falschen Jungen zum Abschlussball gegangen, und der junge Mann, den sie auf dem College kennengelernt hatte, war ein oberflächlicher Blender gewesen, der neben ihr noch zwei andere Studentinnen beglückt hatte. Nach dem College war sie kurze Zeit mit einem anderen Musher liiert gewesen, einem Naturburschen, dem sie auf dem Empfang vor dem Iditarod-Rennen begegnet war, doch als er gemerkt hatte, dass ihre Hunde schneller waren, hatte er sich schnell zurückgezogen. Und dann war Kevin in ihr Leben getreten. Natürlich hatte sie sich auch gefragt, ob es an ihr lag. Sie war hübsch und lächelte gern, das behauptete jedenfalls Suze, ihre beste Freundin, aber kein Modepüppchen, das zwei Stunden brauchte, um sich zurechtzumachen und ständig nach der neuesten Mode gekleidet war. Das einzige Paar Highheels, das sie besaß, hatte sie beim Collegeabschlussball und zwei oder drei offiziellen Anlässen getragen, ansonsten bevorzugte sie Stiefel oder Laufschuhe. Ihre schulterlangen Haare, etwas blonder gefärbt, als es ihrer Naturfarbe entsprach, band sie meist zu einem Pferdeschwanz. Erica vom Santa Claus Christmas Shop hatte nichts dagegen, solange sie die Jeans und das Weihnachts-Sweatshirt im Dienst trug, im Gegenteil, die meisten Besucher erwarteten sogar, in Alaska von einer Frau wie ihr bedient zu werden. Und wenn sie dann noch erfuhren, dass sie im vergangenen Winter am Iditarod teilgenommen hatte und bereits für das nächste Rennen trainierte, war es ohnehin egal, wie sie gekleidet war. Sie hatte sich nichts vorzuwerfen, bei einigen Dates hatte sie sogar einen Rock getragen, ihn beim nächsten Mal aber gleich wieder gegen Hosen ausgetauscht, weil sie sich darin einfach wohler fühlte. Ähnlich war es mit ihren Haaren. Die kunstvolle Frisur, die sich für ihr erstes Date mit Kevin in einem teuren Salon hatte machen lassen, war schon am nächsten Tag bei ihrem Trainingslauf mit den Huskys vom Winde verweht worden. Es war nicht gut, wenn man sich verstellte, auch wenn Suze behauptete, ihr würden die Männer in Scharen hinterherlaufen, wenn sie sich wie eine Lady kleiden und ein teureres Make-up leisten würde. »Schau dir die Tennisspielerinnen an oder Hope Solo, die Torfrau der Fußball-Nationalmannschaft, die machen außerhalb des Platzes alle auf Lady und gehen mit irgendwelchen Hollywoodstars aus.« »Darauf kann ich verzichten«, hatte sie erwidert. »Mir reicht es schon, wenn uns die Fotografen während der Rennen so dicht auf den Pelz rücken.« Vor einer scharfen Biegung lenkte Jenn den Pick-up auf eine verschneite Forststraße und fuhr ungefähr eine halbe Meile in den Wald hinein. Schon von Weitem hörte sie ihre Huskys bellen. Zwanzig Hunde lebten in den Hütten vor ihrem Haus, dazu kamen die sechs Welpen, die vor acht Wochen geboren worden waren und in einem gesonderten Zwinger oder wie jetzt im Haus herumtollen durften. Sie hatte das Licht im Wohnzimmer angelassen. Jeder Husky war mit einer Kette an seine Hütte gebunden, eine Vorsichtsmaßnahme, die verhindern sollte, dass die lebhaften Hunde aufeinander losgingen. Die Eimer, in die das Futter kam, hatte sie seitlich an die Hütten genagelt. Die ausladenden Äste herumstehender Fichten überschatteten die Zwinger. Sie parkte vor ihrem Haus, einem zweistöckigen Blockhaus mit großen Fenstern und einer Veranda, die sich im Parterre um die Vorderseite...


Ross, Christopher
Christopher Ross gilt als Meister des romantischen Abenteuerromans. Durch Bestseller wie » Mein Beschützer, der Wolf«, »Geliebter Husky« und der »Clarissa«-Saga wurde er einem breiten Publikum bekannt. Durch zahlreiche Reisen und während längerer Aufenthalte in Kanada und Alaska entdeckte er seine Vorliebe für diese Länder, die bevorzugten Schauplätze seiner Romane.
Mehr über den Autor: www.christopherross.de


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