Roth | Europa - Tragödie eines Mondes | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 420 Seiten

Roth Europa - Tragödie eines Mondes


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-347-38496-5
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 420 Seiten

ISBN: 978-3-347-38496-5
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was beherbergt das mysteriöse OBEN, das sich oberhalb von Maborien verbirgt? Dies fragt sich die junge Wissenschaftlerin Zeru, die sich mit einem neu entwickelten Aufstiegsschiff aufmacht, um die Intelligenzen zu suchen. Denn nur sie könnten ihre Welt von der unaufhaltbaren Eisbarriere befreien, die nach einer unheimlichen Befallskatastrophe ganz Maborien einfriert. Aber, nachdem sie das Oben, nach einem aufzehrenden und gefährlichen Aufstieg endlich erreicht, muss sie erkennen, dass ihr Wissen über ihre Welt völlig falsch war.

Uwe Roth wurde am 27.7.1964 in Magdeburg geboren. Er lebte bis zu seinem 18. Lebensjahr in Morsleben, direkt an der ehemaligen Grenze zur Bundesrepublik Deutschland. Von 1982 bis 1984 erlernte er den Beruf des Facharbeiters für Keramtechnik und spezialisierte sich auf den Brennerberuf, den er bis zur Wende mit Freude ausübte. Da er und seine zukünftige Frau damals keine Wohnung in der Nähe seines Arbeitsplatzes erhielten, zogen sie nach Chemnitz, das damals noch Karl-Marx-Stadt hieß. Dort schulte er zum Industrieelektroniker um. Da aber seine wenigen, frischen Kenntnisse der Elektronik bei keinem Arbeitgeber fruchteten, arbeitete er fünf Jahre lang als Elektriker auf dem Bau. Nach mehreren Firmenwechseln stieg er bei seinem alten Arbeitgeber wieder als Brenner ein. Schon dort versuchte er sich am Schreiben, denn als Brenner verfügte er während seiner Schichten über viel Zeit, die nur der Überwachung des Tunnelofens diente. Besonders Science-Fiction faszinierte ihn seit seiner frühesten Kindheit. Seitdem er Raumschiff Enterprise in den 1970er Jahren gesehen hatte, war es um ihn geschehen. Während seiner Schichten als Brenner verschlang er sämtliche Science-Fiction-Bücher, die man zu DDR-Zeiten erwerben konnte. Sein erster Roman, ein Taschenbuch, das er las, hinterließ ein Brennerkollege in der Messwarte und hieß "Mutanten auf Andromeda" von Klaus Frühauf. Von da an lechzte er regelrecht nach den langweiligen Nacht- und Wochenendschichten, um weiter in neue, fremde Welten eintauchen zu können. In dieser Zeit verschlang er zum Beispiel sämtliche Bücher von Stanislav Lem. Aber durch ständige Störungen des Ofens blieb es nur bei Schreibversuchen. In seiner Jugend erlag er nicht nur den fiktiven Begebenheiten, die es im Weltraum zu bestaunen gab, sondern auch den wissenschaftlichen Aspekten. Daran war sein großes Vorbild, Carl Sagan, Schuld, der auch in seinem ersten Roman eine wichtige Rolle einnimmt. Denn damals schaute er sich im TV die Sendung "Unser Kosmos" von ihm an. 1990 begab er sich in den Bund der Ehe, in dem er sich immer noch mit derselben Frau befindet. 1998 bauten sie ihr Einfamilienhäuschen in dem wunderschönen kleinen Ort Bebertal in Sachsen Anhalt. 1999 kam ihr Sohn zur Welt.

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Prolog Große, lange Lastengleiter schwebten über der Baustelle, in der seit einiger Zeit Xiron und sein Team an der Errichtung neuer, modernster Wohneinheiten arbeiteten. Lautlos glitten diese Transportgiganten mit ihrer schweren Last über unfertige Gebäude. Nur das leise Summen der straffen Taue drang in die empfindlichen Ohren des Maboriers. Die stetige, leichte Strömung ließ die Taue in einem gleichmäßigen Rhythmus schwingen. Ganz sanft wippte die große Dachkonstruktion, die an vier Seilen unter dem Transportgerät hing, in dieser Unterwasserwelt hin und her. Jeden Augenblick würde die Crew des Lastengleiters damit beginnen, die große Muschelplatte herabzulassen, um sie passgenau auf die Unterkonstruktion der neuen Wohneinheit zu setzen. Im selben Augenblick drehten sich auch schon die mächtigen Umlenkrollen, die unterhalb des Gleiters zur Hälfte herauslugten und die Halteseile aus dem Innern des Lastengleiters entließen. Somit erhöhte sich langsam die Länge der Taue. Diese Verlängerung bewirkte eine Veränderung der Eigenschwingung, wie eine Gitarrensaite, die man entspannt. So vibrierten sie in einer niedrigeren Frequenz als zuvor. Die dicken Seile durchschnitten das Wasser mit einem immer dumpferen und lauter werdenden Vibrieren, das Xiron deutlich hören konnte. Für ihn der Hinweis, dass sich die Last nicht nur herabsenkte, sondern gegen die Strömung drehte. Ihm war bewusst, dass dieser Moment die volle Konzentration des Lastenpersonals verlangte. Schon die kleinste Unachtsamkeit würde die große Muschelplatte unkontrolliert in der leichten Strömung, die über der Stadt herrschte, pendeln lassen. Die vier Taue, die die ovale Muschelplatte hielt, beulten sich merklich in Richtung der Strömung aus. Während die Platte sich senkte, schoss das Wasser durch die vorbereiteten Öffnungen, die es den Bewohnern später ermöglichen sollten, aus ihrer Wohnung ins Freie zu schwimmen. So senkte sich das Dach der neu errichteten Wohneinheit immer mehr seinem Endpunkt entgegen. Jeden Augenblick würde sie sich auf die Wände legen, die ebenfalls aus großen Muschelplatten bestanden. Dieses Dach sollte den Abschluss der nun schon fünfstöckigen Wohneinheit bilden. Die vorherigen Etagen konnte Xiron mit seinem Team problemlos auf die darunter befindlichen Wände aufsetzen. Ohne jegliche Probleme fügte sich eine Etage auf die nächste. Er war äußerst zufrieden mit sich und vor allem mit seinen Arbeitern, die die entscheidenden Arbeitsschritte ausführten. »Ihr müsst noch etwas weiter nach links«, rief er seinen Mitarbeitern über Funk zu. Äußerst konzentriert versuchten sie, die Platte in Empfang zu nehmen, um sie in die vorbereiteten Verankerungen zu versenken. Mit kräftigen Flossenbewegungen stemmten sie sich gegen die träge Last, die sich nur langsam nach links bewegte. Unentwegt sogen sie dabei Atemwasser in ihre Kiemen ein, um ihren mit dicken Muskeln bepackten Körpern genug Energie zur Verfügung zu stellen. Nur so würden sie den enormen Herausforderungen gewachsen sein. Ihre Schuppen schimmerten durch diese immerwährenden Pumpbewegungen in einem glänzenden, pulsierenden Blau. Mit größter Anstrengung versuchten sie, gegen die große Last anzukämpfen. Deren Trägheit erforderte es von Xirons Team, die letzten Kraftreserven zu aktivieren. Gemeinsam packten sie die schwere Platte, um sie zu ihrem Ruheplatz zu manövrieren. Nur langsam driftete sie in die richtige Position. Xiron ergriff erneut sein Funkgerät, um seinen Leuten mitzuteilen, dass sich das neue Dach immer mehr seiner Endposition zubewegte. Genau in diesem Moment sah er, wie die große Platte, ohne Vorwarnung, anfing unkontrolliert, zu schwanken. Nur leicht, aber dennoch ausreichend, schwebte sie immer weiter über den Verankerungsbereich hinweg. Entsetzt sah er seinen Leuten zu, wie sie sich vehement gegen die Abdrift der Platte wehrten. Genau vor solchen unvorhersehbaren Ereignissen fürchtete sich Xiron. Denn schon die kleinste Strömung könnte das gesamte Vorhaben scheitern lassen. Daher hoffte Xiron, dass es sich nur um eine schwache Strömung handelte, die schnell über die Baustelle hinwegtrieb. Wahrscheinlich gab es schon wieder mal eines von diesen Kernbeben, die sich in unbestimmten Abständen in Maborien ereigneten. Irgendwo am Ende ihrer Welt erzeugte solch ein Beben diese Strömung, die daraufhin unaufhörlich durch Maborien kroch. Mit der Zeit immer schwächer werdend, löst sie sich erst am anderen Ende dieser Unterwasserwelt auf. Es konnten viele Zyklen vergehen, ehe solch eine Strömung in sich zusammenbrach. Seine Erfahrung als Bauleiter riet ihm in derartigen Fällen dazu, sofort jegliche Arbeiten einzustellen. Erst wenn sie vorübergezogen war, würde er seinen Leuten die Weiterarbeit erlauben. Er sah zu dem Lastengleiter hinauf, den er völlig aus den Augen verloren hatte. Eigentlich brauchte er während dieses Abschnittes der Absenkung nicht auf den Gleiter achten, da dieser seine korrekte Position bereits eingenommen hatte. Der Crew des Transportgerätes oblag es, ihn ruhig zu halten, damit seine Mitarbeiter die Deckenplatte ordnungsgemäß verankern konnte. Aber, wie Xiron mit Schrecken erkennen musste, schob diese starke Strömung den Lastengleiter ebenfalls von seiner Position weg. Ehe er seinen Leuten den Befehl geben konnte, für diesen Augenblick die Arbeit ruhen zu lassen, stellte er sein Funkgerät auf die Frequenz des Lastengleiterpersonals. »Hey, was macht Ihr denn da? Habt Ihr die Strömung nicht bemerkt?«, rief er erschrocken über Funk dem Kapitän des Lastengleiters zu. Er schaute fassungslos dem Schauspiel zu, das an Intensität zu nahm. Entsetzt sah er, wie der Gleiter immer mehr seinen Standort verließ. Aber offensichtlich bemerkte der Kapitän die Strömung bereits. Denn er registrierte, wie kleine Steuerungsdüsen aktiviert wurden, die ihn wieder in Position bringen sollten. »Wir haben sie bemerkt und versuchen unser Bestes!«, ertönte es genervt aus Xirons Funkgerät. Der Kapitän des Lastengleiters, mit dem Xiron nicht das erste Mal zusammenarbeitete, war ein fähiger Maborier. Das konnte er schon oft auf ähnlichen Baustellen beobachten. Er war sich sicher, dass der Kapitän in diesem Moment alle Flossenhände zu tun hatte, um gegen diese starke Strömung anzukämpfen. Die Strömung, die den Lastengleiter in seinen Griff nahm, schien gewaltiger als sonst zu sein. Xiron konnte die unzähligen herumschwimmenden, niederen Lebensformen erkennen, die in ihr Mittrieben. In einem langgezogenen Strom, der sich deutlich von dem umgebenen Bereich unterschied, zog dieses Band aus mitgerissenem Leben über seine Baustelle hinweg. Solch eine heftige Strönung hatte er in seiner langen Tätigkeit als Bauleiter noch nie gesehen. Sie übertraf alles, was er bis dahin kannte. Das Erschreckende war aber, dass diese gewaltige Strömung nicht die letzte war, die auf den Lastengleiter zu raste. In der Ferne überquerte eine Vakuumbahn die Stadt, die in diesem Moment von einer unsichtbaren, mächtigen Flossenhand ergriffen und mitgerissen wurde. Xiron beobachtete mit Schrecken, wie sich die Röhre der Bahn zu ihm hin ausbeulte. Schließlich unter dem enormen Druck der heranrollenden Superströmung nachgab und auseinanderriss. Die beiden zerberstenden Röhrenenden wurden mit der Strömung in Xirons Richtung gebogen und sogen augenblicklich Unmengen Wasser in die Medium freien Röhren ein. Aus dem rechten, zerfransten Röhrenende schoss wenige Sekunden nach dieser Katastrophe eine Vakuumbahn ins offene Terrain, die aber durch das einströmende Wasser in ihrem Sturz gebremst wurde. Nachdem die Bahn dennoch einen weiten Bogen über die Stadt zeichnete, stürzte sie in die Wohneinheiten Darimars. In einem flachen Winkel durchschnitt sie erst die Dächer mehrerer Gebäude, um letztendlich, die aus massiven Muschelplatten bestehenden Wände zu durchbohren. Die ersten Waggons behielten ihren nach vorn gerichteten Sturz noch bei. Während die Bahn weiter vorwärts schoss, neigten sich aber die hinteren Waggons zur Seite und mähten so komplette Wohneinheitenzeilen nieder. Ein Waggon raste so unglücklich gegen die Kante eines Daches einer Wohneinheit, dass er der Länge nach in der Mitte zerteilt wurde. Xiron erkannte unzählige Passagiere, die zerstückelt aus dem Waggon geschleudert wurden und im Wasser mit den Trümmerteilen umhertrieben. Nur langsam begriff Xiron, dass diese gewaltige Strömung auch auf seine Baustelle zuraste. Sein Blick trennte sich daraufhin augenblicklich von dem schrecklichen Ereignis. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder dem Lastengleiter zu, der immer noch die große Muschelplatte am Haken hielt. Die Steuerdüsen stellten bereits ihre Arbeit ein, da die kleine Strömung vorübergezogen war. Ehe er das Funkgerät erneut zu seinem Mund führen konnte, um die Crew des Gleiters zu warnen, geschah...



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