E-Book, Deutsch, 512 Seiten
Rubenstein How to lead
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96267-334-5
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Was man von den weltbesten CEOs, Gründern und Gamechangern über Führung lernen kann
E-Book, Deutsch, 512 Seiten
ISBN: 978-3-96267-334-5
Verlag: REDLINE
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WAS DIE BESTEN FÜHRUNGSKRÄFTE AUSMACHT Was haben erfolgreiche Gründer und CEOs wie Bill Gates, Warren Buffett, Tim Cook und Eric Schmidt und Entscheidungsträgerinnen wie Nancy Pelosi oder Christine Lagarde gemeinsam? Sie alle haben ganz eigene Prinzipien und Philosophien zum Thema Führung. Jeff Bezos nutzt beispielsweise die Kraft des Umherschweifens und trifft seine Entscheidungen mit Herz und Intuition. Richard Branson schließt Geschäfte ab, um der Beste auf einem Gebiet zu werden. Diese und andere Ausnahmepersönlichkeiten wie Oprah Winfrey oder Phil Knight berichten in exklusiven Interviews von den Anfängen ihrer Karrieren und ihren Erfahrungen mit Misserfolgen, Innovationen und Krisen. David Rubenstein zeigt in seinem Buch so nicht nur, wie vielfältig die Wurzeln des Erfolgs sind, sondern auch, was man von diesen herausragenden Führungskräften lernen kann. »In diesen schnelllebigen, oft turbulenten Zeiten ist eine kluge und effektive Führung entscheidend. [...] Dies ist eine Pflichtlektüre für heutige Führungskräfte, die ihr Spiel verbessern wollen - und für zukünftige Führungskräfte, die diese Arena betreten wollen.« - Sheryl Sandberg, COO von Facebook und Gründerin von LeanIn.Org und OptionB.Org
David M. Rubenstein ist Autor, Mitbegründer und Co-Executive Chairman von The Carlyle Group, einem der weltweit größten und erfolgreichsten Private-Equity-Unternehmen. Der Moderator der David Rubinstein Show bei Bloomberg TV und PBS, lebt in den USA in der Gegend von Washington, DC. N/A
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EINLEITUNG
Führungsstärke hat mich schon immer fasziniert – insbesondere das, was einzelne Personen durch die Kraft ihres Intellekts, das Ausmaß ihrer einzigartigen Fertigkeit, die Stärke ihrer Persönlichkeit oder die Effektivität ihrer Überzeugungskraft zu bewirken vermögen. Diese Faszination wurde während der COVID-19-Krise zweifellos von so gut wie allen auf dem Planeten geteilt, während sie erwartungsvoll verfolgten, ob bestimmte Personen der Aufgabe gewachsen sein würden, die Menschheit durch diese noch nie dagewesene Krise zu lenken, indem sie die notwendigen gesundheitlichen, medizinischen, finanziellen, sozialen und politischen Lösungen entwickelten. Auf einige trifft das ganz eindeutig zu. Auf ähnliche Weise hielten während der Proteste nach dem Tod George Floyds viele Amerikaner nach Führungspersönlichkeiten Ausschau, welche die rassisch bedingten Spannungen linderten und sich dem im Land tief empfundenen Kummer widmeten. Und wiederum zeigten sich einige heldenhaft der Aufgabe gewachsen. Führungsstärke äußert sich in unzähligen Formen und wird auf unzählige Weise ausgeübt. Manche Leader befehligen militärische Truppen im Krieg. Andere können sich große Unternehmen vorstellen und aufbauen. Manche erzielen Durchbrüche in der wissenschaftlichen Forschung, die das Leben vieler Millionen Menschen verbessern, oder tragen mit ihrem Fachwissen dazu bei, die staatliche Reaktion auf gefährliche neue Krankheiten zu steuern. Einige sind imstande, Werke in den visuellen oder darstellenden Künsten zu schaffen, die tiefe Emotionen auslösen und die menschliche Ausdrucksform auf höchstem Niveau präsentieren. Wieder andere beherrschen athletische Fertigkeiten, die Fans auf der ganzen Welt begeistern, oder sie verändern eine bestehende Organisation oder entwickeln Lösungen für komplizierte Probleme. Und manche sind in der Lage, neue Wege der Kommunikation oder des Denkens zu entwickeln. Ich interessiere mich schon lange dafür, wie diese unterschiedlichen Menschen zu Führungspersonen geworden sind und es blieben. Als Folge meiner Faszination für die menschliche Eigenschaft der Führungsstärke hatte ich schon immer die – womöglich schlechte – Gewohnheit, Führungspersönlichkeiten gleich bei der ersten Begegnung zu fragen, wie sie eigentlich dazu wurden. Welche Faktoren gaben den Ausschlag? War es Glück, Tatendrang, Talent, Training, Erfahrung oder ein anderer Faktor? Wie wurde diese Eigenschaft eigentlich entdeckt und gepflegt? Auf welche Weise setzten sie sie in die Praxis um, und was geschah, wenn sie auf die Probe gestellt wurde? Nicht alle waren bereit, sofort auf mein Sperrfeuer an Fragen zu antworten. Diese »schlechte« Gewohnheit trat stärker in der Öffentlichkeit zutage, als ich im Jahr 2008 Präsident des Economic Club von Washington, D.C., wurde und anfing, fast monatlich eine prominente Führungskraft aus den Bereichen Wirtschaft, Regierung oder Kultur zu interviewen. Wohl oder übel setzte ich meine Neugier, wie Führungskräfte ticken, fort, als ich 2016 auf dem Kanal Bloomberg TV meine Talkshow Peer to Peer begann (seit 2018 auch auf PBS). Dieses Buch, ein Ergebnis dieser Interviews, soll den Lesern die Sichtweisen unterschiedlicher Arten von Führungspersönlichkeiten nahebringen, in der Hoffnung, dass er oder sie dazu inspiriert werde, eigene Führungsqualitäten zu entwickeln oder zu fördern. Wie bauten Jeff Bezos und Bill Gates weltweite Hightech-Imperien auf, allen Widrigkeiten zum Trotz? Wie gründete Phil Knight aufgrund einer Idee aus seiner Examensarbeit an der Business School das größte Unternehmen für Sportschuhe? Wie überwand Ruth Bader Ginsburg juristische Barrieren für die Gleichstellung der Geschlechter und wurde später zum Star des Supreme Court? Wie trat Tim Cook in die Fußstapfen des legendären Steve Jobs und baute ein noch stärkeres Unternehmen auf? Wie wurde Jack Nicklaus zum weltbesten Golfspieler? Wie gelang Condoleezza Rice der Aufstieg bis in die höchsten Etagen der US-Regierung, und das trotz ihrer Kindheit in den Südstaaten, in denen noch Rassentrennung herrschte? Wie bewältigten Bill Clinton und George W. Bush die ernsten Herausforderungen, mit denen sie als Präsident konfrontiert wurden? Wie wurde Anthony Fauci zu einer der weltweit angesehensten Koryphäen für Infektionskrankheiten wie Ebola, HIV/AIDS und jetzt COVID-19? Ganz offensichtlich reicht es nicht aus, ein Buch über Führungsqualitäten zu lesen, um ein Leader zu werden. Doch die Geschichten einiger der bekanntesten Persönlichkeiten zeigen, wie sich im Laufe eines Lebens und einer Berufskarriere Führungsstärke entwickelt. Viele der in diesem Buch präsentierten Personen fingen mit nicht viel mehr als einer Idee und dem eigenen Tatendrang an. Ihre Geschichten enthüllen auch, wie wichtig ein guter Führer für eine Herausforderung ist, was sich dann häufig zutiefst positiv für die Menschheit auswirkt. Jede einzelne Geschichte ist inspirierend. Eine Frage allerdings mag durchaus ihre Berechtigung haben: Warum sollte überhaupt jemand führen wollen? Erstens kann ein Leader die Art von Veränderungen oder Ergebnissen bewirken, die das Leben anderer Menschen verbessern. Zweitens kann er andere motivieren, Führungspersonen zu werden und damit wiederum das Leben anderer verbessern. Und drittens vermag ein Leader ein Gefühl von Vollendung und Leistung zu empfinden, das einem Menschen Erfüllung und Glück beschert. Ich habe das Buch How to Lead geschrieben, weil mir die positive Wirkung, die starke, entschlossene und talentierte Führungspersonen in eine Gesellschaft einbringen können, sehr am Herzen liegt. Dabei hatte ich, offen gesagt, nicht den Eindruck, dass sich meine eigene spezielle Führungsgeschichte dazu eignen würde, andere zu inspirieren. Ich war der Meinung, die Geschichte wirklich außergewöhnlicher Persönlichkeiten, in offenherzigen Interviews erzählt, wäre weitaus hilfreicher. Abgesehen davon habe ich aus meiner eigenen bescheidenen und zunehmend eklektischen »Führungsreise« einige Erkenntnisse gewonnen: vom Einzelkind einer Arbeiterfamilie zum Stipendiatsstudent, Juristen, Mitarbeiter des Weißen Hauses, Mitbegründer einer Beteiligungsgesellschaft, Philanthrop, Vorsitzenden einer gemeinnützigen Organisation, öffentlichen Redner, Fernsehmoderator und Kommentator und Autor. (Da ich auf keinem dieser Felder ein wirklich gutes Vorbild war, probierte ich wohl etliche verschiedene Tätigkeiten aus.) Von klein auf scheinen Kinder zu erkennen, dass manche Erwachsene außerordentlich eindrucksvolle Dinge vollbringen. Tatsächlich scheinen so gut wie alle Kinder zu Leadern – oder »Helden« – aufzublicken und wollen so wie sie sein. In meiner Kindheit zählten zu diesen Personen historische Figuren wie George Washington, Abraham Lincoln, Theodore und Franklin Roosevelt und Winston Churchill sowie damalige Zeitgenossen wie John Wayne, der Immunologe Jonas Salk und Martin Luther King Jr., und noch typischer für einen Jungen in meiner Heimatstadt Baltimore Sportstars wie der dritte Baseman der Orioles Brooks Robinson oder der Quarterback der Colts Johnny Unitas. Allerdings konnte es keine Führungspersönlichkeit in meiner Kindheit mit dem jugendlich wirkenden, charmanten und charismatischen Präsidenten John F. Kennedy aufnehmen, der in der Kubakrise von 1962 eine Führungsstärke bewies, welche die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion vor einem Atomkrieg bewahrte – ein Krieg, dem theoretisch über 100 Millionen Menschen hätten zum Opfer fallen können (mich eingeschlossen). Meine Lehrerin der neunten Klasse war so fest überzeugt, dass es zu einem Atomkrieg kommen würde, dass sie uns ein paar Tage lang keine Hausaufgaben gab. Sie meinte, wir wären vermutlich eh bald nicht mehr auf der Welt – nicht gerade ein tröstlicher Grund, keine Hausaufgaben zu machen. Damals habe ich mich gefragt – und tue es heute noch –, was Einzelpersonen veranlasst, sich zu erheben und zu außergewöhnlichen Menschen zu werden. Wie ließen sie etwas geschehen, das sonst nicht passiert wäre? Lag es an ihrer Persönlichkeit, ihren mentalen oder physischen Fähigkeiten oder an dem glücklichen Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? Und warum ließen so viele Menschen, die später in ihrem Leben zu Führungspersonen aufstiegen, in ihrer Jugend keinerlei Anzeichen von Führungsqualität erkennen? Warum waren sie damals nicht Präsident einer Studentenorganisation, Rhodes-Stipendiat oder Mannschaftskapitän? Das habe ich mich in der Hoffnung gefragt, dass ich – da ich in meiner Jugend kein großer Leader war – später im Leben vielleicht noch eine Chance bekäme, einer zu werden. Wenn ich mit Studenten oder jungen Führungskräften spreche, sage ich häufig, das Leben lasse sich allgemein in Drittel unterteilen. Im ersten Drittel geht es um Erziehung und...