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E-Book, Deutsch, 302 Seiten

Ruf Kreatives Schreiben

Eine Einführung
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8463-3664-9
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine Einführung

E-Book, Deutsch, 302 Seiten

ISBN: 978-3-8463-3664-9
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was heißt Kreatives Schreiben? Wo ist es entstanden? Was umfassen dessen Theorien und wie gestaltet sich seine Praxis? Für welche Felder ist Kreatives Schreiben relevant und in welcher Form? Der Band liefert eine medien-, kultur- und literaturwissenschaftlich orientierte Einführung, die nicht nur handwerkliche Aspekte behandelt, sondern auch die systematische Geschichte seines Gegenstands skizziert - von den Anfängen des Creative Writing in den Vereinigten Staaten Ende des 19. Jahrhunderts bis hin zu seiner akademischen (Neu-)Entdeckung in Fachwissenschaft, Fachdidaktik und gestalterischer Anwendung. Dazu wird in die Systematik wie in die Methodik und das grundlegend interdisziplinäre Potential des Kreativen Schreibens vor dem Hintergrund der theoretischen Beschäftigung eingeführt, um Fragen der Ästhetik ebenso zu berücksichtigen wie Modelle und Prozesse der Schreibvermittlung, der Pädagogik bzw. der ästhetischen Bildung.
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Weitere Infos & Material


Einleitung 11
1. Was ist Kreatives Schreiben? 19
1.1. Begriffliche Annäherungen 20
1.1.1. Was ist Kreativität? 22
1.1.2. Was ist Schreiben? 24
1.1.3. Was meint Kreatives Schreiben? 29
1.2. Schreibprozesse und kulturelle Praxis 37
1.2.1. Entwicklungsaspekte beim Schreiben 38
1.2.2. Vom freien Gedanken zum geschriebenen Wort 41
1.3. Wie werde ich ein verdammt guter Schriftsteller? 46
2. Geschichte des Kreativen Schreibens
2.1. Creative Writing in den USA 50
2.1.1. Ursprünge des Creative Writing 51
2.1.2. Norman Foerster und die School of Letters 57
2.1.3. Associated Writing Programs/National Writing Project 60
2.2. Creative Writing in Großbritannien 64
2.2.1. Composing–Creating–Enabling 65
2.2.2. Kritische Positionen 69
2.3. Kreatives Schreiben in Deutschland 71
2.3.1. Aufsatzlehre und kommunikative Wende 73
2.3.2. Die Schreibbewegung der 1980er Jahre 75
2.3.3. Kreatives Schreiben heute 77
3. Theorie(n) des Kreativen Schreibens 81
3.1. Die Perspektiven der Theorie 82
3.1.1. Poetik und Kreatives Schreiben 85
3.1.2. ›Spuren‹ zum Kreativen Schreiben 87
3.2. Medientheorie und Kreatives Schreiben 91
3.2.1. Produktionsbedingungen und schreibtechnische Dinge 92
3.2.2. Rezeptionsästhetische Potentiale 97
3.2.3. Produktionstheorie als Schreibpraxis 99
3.3. Medienästhetik und Kreatives Schreiben 102
3.3.1. Vorstellungen von Literatur 103
3.3.2. Professionelle Schreib-Vermittlung 107
3.3.3. Werkstatt des Kreativen Schreibens 111
3.3.4. Schreib-Gestaltung und ›Neue‹ Medien 115
4. Praxis des Kreativen Schreibens 119
4.1. Keine Angst vorm leeren Blatt 121
4.2. Schreiben zu/nach/über Literatur 124
4.2.1. Zu/nach/über welche Literatur schreiben? 125
4.2.2. Zu/nach/über Gegenwartsprosa schreiben 128
4.2.3. Zu/nach/über literarische ›Klassiker‹ schreiben 130
4.2.4. Über Texte hinaus schreiben 133
4.3. Medienästhetisches Schreiben 135
4.3.1. Medienproduktion und Kreatives Schreiben 136
4.3.2. Digitales Kreatives Schreiben 139
4.3.3. Kreatives Schreiben 2.0 144
4.3.4. Kreatives Schreiben medialisieren 148
4.3.5. Stilübungen 153
4.4. Zur Zukunftspraxis des Kreativen Schreibens 155
5. Kreatives Schreiben in Schule, Hochschule und Wissenschaft 159
5.1. Schreiblernprozesse in der Schule 161
5.1.1. Lernverhalten messen 162
5.1.2. Perspektiven für den Unterrichtsalltag 164
5.2. Schulische Schreibspielräume digitaler Medien 165
5.2.1. Netzspezifisches Schreiben 168
5.2.2. ›Gemachte‹ literarische Kunstwerke 171
5.2.3. Eine digitale Unterrichtseinheit 172
5.3. ›Schreiben‹, ein wissenschaftliches Verb 176
5.3.1. Erzählendes wissenschaftliches Schreiben 178
5.3.2. Was ist Schreib-Wissenschaft? 182
5.3.3. Vorschläge für ein wissenschaftliches Schreib-Curriculum 186
5.3.4. Wozu im Studium schreiben? 189
6. Kreatives Schreiben als Beruf 193
6.1. Kreatives literarisches Schreiben 194
6.1.1. Sechs Schritte zum Schreiben 194
6.1.2. Sichtbar-Werdung als Schreibender 200
6.2. Kreatives journalistisches Schreiben 202
6.2.1. Journalistisch Schreiben lernen 204
6.2.2. Beispiele aus dem Tagesjournalismus 206
6.3. Kreatives literaturkritisches Schreiben 208
6.3.1. Zur Wertungspraxis 209
6.3.2. Methoden, Kriterien, Maßstäbe 211
6.3.3. Exemplarische Wertungspraxis 213
6.4. Kreatives Schriftdesign 216
6.4.1. Typographie und Druck 217
6.4.2. Die Semiotisierung der Form 220
6.4.3. Text, Bild und Gestalt 224
6.4.4. Aufgaben: Von Analysen im Design 229
7. Literaturwissenschaft und Kreatives Schreiben 235
7.1. Was sind Creative Writing Studies? 238
7.2. Forschungsperspektiven Kreativen Schreibens 248
7.3. ›Schreibrevolutionen‹ 252
Bibliographie 257
Personenregister 295
Sachregister 297
Nachweise 303


[11]Einleitung
Diskussionen über den AnwendungscharakterAngewandte künstlerische Wissenschaft von im weitesten Sinne ›künstlerischen‹ Fächern haben sich in jüngerer und jüngster Zeit auf die Frage nach der Herstellung von Zusammenhängen und Synergien zwischen ästhetischen Disziplinen, Theorie und Praxis, Konzept, Entwurf und Technik, Produktion, Rezeption und Vermittlung konzentriert: Künstlerisches Können erweist sich als ein dynamischer Lehr- und Lernprozess, der sich aus Werkkonzeption und domänen-spezifischem Wissen ebenso speist wie aus arbeitsrelevanten Rahmenbedingungen.1 Geht es dabei um gestalterische Kommunikationskompetenz und phänomenologisch-ästhetische Schulung im Hinblick auf die Entstehung sprachkünstlerischer Werke bzw. allgemein textueller Gebilde, rücken insbesondere solche Arbeitsprozesse ins Zentrum, welche die Produktion von ›Texten‹ betreffen2 und die heute oftmals unter dem Schlagwort des ›Kreativen Schreibens‹ subsummiert werden. Das vorliegende Buch nimmt sich in diesem Zusammenhang vor, ein Defizit zu beheben, das in der vielfältigen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand des Kreativen Schreibens mittlerweile offensichtlich geworden ist; angestrebt wird, eine Lücke zu schließen, die trotz der Beliebtheit und des Erfolgs der fokussierten ›Disziplin‹ im deutschsprachigen Raum nach wie vor besteht.3 Denn so selektiv die Auseinandersetzung mit Verfahren und Ausrichtungen [12]des Kreativen Schreibens heute erscheint, so einseitig und unklar erweisen sich entsprechende Arbeiten zum Thema, in denen es entweder um handwerkliche Versprechen geht, etwa ›garantiert‹ schreiben zu lernenGarantiert schreiben lernen,4 oder um den Versuch, einzelne Strömungen des Kreativen Schreibens zu benennen bzw. zusammen zu führen.5 Was bislang allerdings versäumt wurde, ist die einführende Darstellung des Kreativen Schreibens – eine Intention, die das vorliegende Buch verfolgt und erstmalig in geschlossener Form vorstellen möchte. Der Bedarf nach einem Einführungsbuch in das Kreative Schreiben rechtfertigt sich bereits mit Blick auf die neuen Bachelor- und Master-Studiengänge, in denen ausdrücklich die bereits eingangs erwähnte Anwendungs-Perspektive der jeweiligen Wissenschaft hervorgehoben, d.h. vor allem die spätere berufspraktische Relevanz unterstrichen wird.6 Gerade diese Forderung befördert das Themenspektrum des Kreativen Schreibens, zumal man sich mit dessen Hilfe für ganz unterschiedliche BerufsfelderBerufsqualifizierung schon während des Studiums qualifizieren kann: im Bereich von Kommunikations- und Textdesign, von (Kultur-)Journalismus, Marketing und PR, von Schule, Hochschule und künstlerischen Berufen in Theater, Film, Hörfunk, Fernsehen, als Literatur- und Kulturvermittler, in jedem Medienberuf, in denen Autorschaft unabdingbar ist, oder naturgemäß als freier Schriftsteller.7 Aber nicht erst die genannte aktuelle Entwicklung im deutschen Hochschulbetrieb hat zu einer Wiederbesinnung auf und einer Renaissance des Kreativen Schreibens geführt. Viele Universitäten im deutschsprachigen In- und Ausland erkennen seit einigen Jahren die Bedeutung der Ausbildung einer Schreibkompetenz für Studierende aller FächerVermittlung von Schreibkompetenz und haben diese daher in die jeweiligen Curricula aufgenommen, weshalb auch zahlreiche universitäre Schreibzentren gegründet worden sind, die neben den fachwissenschaftlichen [13]Instituten existieren oder in diese integriert werden konnten.8 In der Beschreibung eines BMBF-Projekts an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft der Universität Bielefeld heißt es etwa, eine entscheidende Qualifikation des B.A.-Studiums sei die Verbesserung und Professionalisierung der schriftlichen Ausdrucksfähigkeit; die Vermittlung von Schreibkompetenz gehöre zu den Grundlagen jeder fachwissenschaftlichen Ausbildung, insbesondere im Hinblick auf die dadurch ausgebildeten Experten für textuell und schriftlich basiertes Wissen.9 Mittlerweile gibt es zudem zwei universitäre Hochschulstandorte in der Bundesrepublik, an denen Kreatives Schreiben als eigenständiger universitärer StudiengangStudiengänge und Studienmodelle angeboten wird: am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig (Studiengang Literarisches Schreiben) und an der Universität Hildesheim (Studiengang Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus).10 Hinzu kommen eine Reihe von Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften11 und zahlreiche integrale Studienmodule, die sich dem Kreativen Schreiben u.a. im Zusammenhang mit berufsfeldbezogener Kommunikationsfähigkeit sowie Vermittlungs- und Förderfähigkeiten zuwenden. Insbesondere an all jenen Universitären, die einen Schwerpunkt im Bereich der Sprach-, Literatur- [14]und Mediendiaktik setzen,12 ist Kreatives Schreiben meist elementarer Bestandteil der Studien- und Prüfungsordnungen. Dass eine solche Entwicklung den Bedarf eines Einführungsbandes Kreatives Schreiben rechtfertigt, ist evident; dass der impliziten Erforderung eines solchen Buches bisher noch nicht nachgekommen wurde, ist erstaunlich. Was aber heißt Kreatives Schreiben? Wo ist es entstanden? Was umfassen dessen Theorien und wie gestaltet sich dessen Praxis? Für welche beruflichen Felder ist Kreatives Schreiben tatsächlich relevant und vor allem wie? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die Erforschung des Kreativen Schreibens? Und was bedeutet dies alles für das dann doch immer noch gespannte Verhältnis zwischen dem Kreativen Schreiben und der Literaturwissenschaft? Indem der vorliegende Einführungsband solchen Fragen nachgeht, nimmt er gegenüber der bisherigen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand eine deutliche Akzentverschiebung vor. Einerseits verlagert er das ErkenntnisinteresseVerlagerung des Erkenntnisinteresses von rein handwerklich ausgerichteten Aspekten, wie sie vornehmlich die Ratgeberliteratur thematisieren,13 zur Frage nach der systematischen Begriffsbestimmung (Kapitel 1) sowie nach der Geschichte (Kapitel 2), ästhetischen Theorie (Kapitel 3) und angewendeten Praxis (Kapitel 4) des Kreativen Schreibens. Die darauf rekurrierenden Passagen stellen dessen Anfänge um 1880 in den Vereinigten Staaten ebenso dar wie dessen nachfolgende, ungeheure Erfolgsgeschichte, nicht nur in den USA, sondern auch in Großbritannien. Fokussiert wird darüber hinaus das Interesse am Kreativen Schreiben im Zuge der Schreibbewegung der 1980er Jahre in Deutschland, aber auch die oft vernachlässigte, jedoch wichtige Verbindung desselben mit Poetiken seit der Antike. Gängige gattungsspezifische Stilübungen innerhalb des jeweiligen ästhetischen Möglichkeitshorizonts sowie weniger bekannte, fruchtbare Schreibverfahren sollen im Anschluss konkrete Hilfestellungen und Anweisungen [15]zum Schreiben geben. Andererseits bietet der Band Einblicke in die ›Anwendungsfälle‹ des Kreativen Schreibens›Anwendungsfälle‹ des Kreativen Schreibens, und zwar in Bezug auf Schule und Hochschule (Kapitel 5) und auf einschlägige Berufe (Kapitel 6). Eine Beobachtung stärkt in diesem Zusammenhang das formulierte Anliegen: Denn je mehr Einfluss Absolventen eines Studiengangs Kreatives Schreiben beispielsweise auf den literarischen Markt (z.B. durch ihre Teilnahme an literarischen Wettbewerben) zweifelsohne üben, umso mehr wird der Literaturbetrieb (vertreten durch Lektoren, Literaturkritiker oder andere Literaturvermittler) eine engere Anbindung an die dazu gehörigen universitären Institutionen suchen. In jedem Fall ist der Stellenwert einer Einführung ins Kreative Schreiben im Kontext nicht allein eines Studiums angewandter Literatur- und Kulturwissenschaften oder spezieller etwa auch eines kulturjournalistischen Studiums zu sehen, sondern grundsätzlich in der Auffassung des Schreibens als essentielle kulturelle HandlungSchreiben als essentielle kulturelle...


Ruf, Oliver
Prof. Dr. Oliver Ruf ist Professor an der Fakultät Digitale Medien der Hochschule Furtwangen, außerdem Gastprofessor an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim und am Institut für Theorie und Praxis der Kommunikation der Universität der Künste zu Berlin.



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