E-Book, Deutsch, 262 Seiten
S. / Gottwald Feeling Loved
1. Auflage 2022
ISBN: 978-1-955655-40-8
Verlag: Remote Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Das Selbstliebebuch für Mütter
E-Book, Deutsch, 262 Seiten
ISBN: 978-1-955655-40-8
Verlag: Remote Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Viele Frauen werden durch die Veränderungen, die die Mutterschaft in Gang setzt, an ihre Grenzen gebracht. Alte Konditionierungen brechen auf, neue Trigger entstehen. Überforderung und Selbstzweifel überschatten bisweilen das Mutterglück. Gleichzeitig ist der Druck, eine 'gute' Mutter zu sein, sehr groß, sodass sich die Betroffenen oft nicht trauen, offen über diese Themen zu sprechen. Nicht so in diesem Buch. Authentisch und einfühlsam gehen Joy S. und Kirsten Gottwald auf wichtige Fragen ein: Wie nehmen wir unsere Rolle als Mutter ein und bleiben uns dennoch selbst treu? Wie können wir uns als Mütter mit all unseren Stärken und Schwächen besser akzeptieren? Wie lernen wir, auf unsere Intuition zu hören, statt uns mit anderen zu vergleichen? Wie können wir achtsam für uns sorgen und unsere Ressourcen stärken? Die beiden nehmen die Leserinnen mit auf eine Reise nach Innen. Wichtige Stationen dabei sind: - Das Wiederentdecken der weiblichen Urkraft - Das Auflösen von Konditionierungen und Glaubenssätzen - Das große Thema SelbstfürsorgeZiel der Reise ist es, sich selbst liebevoll, authentisch, neugierig und geduldig zu begegnen, ohne die schwierigen Gefühle, die mit dem Muttersein einhergehen können, auszusparen oder zu tabuisieren. Leicht umzusetzende Übungen helfen dabei, die vermittelten Inhalte auf einer tieferen Ebene zu verinnerlichen. Neben den Autorinnen kommt eine Vielzahl von Müttern zu Wort, welche von ihren belastenden, hilfreichen und schönen Erfahrungen auf dem Weg zu mehr Selbstliebe erzählen und ein eindrückliches Bild vermitteln: Wir sind als Mütter alle gut, so wie wir sind.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie wunderschön es ist, Mutter zu sein, aber auch wie herausfordernd. Neben all den To-Dos und Verpflichtungen bleibt oft wenig Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Dabei ist es gerade als Mutter wichtig, gut für sich selbst zu sorgen und die eigenen Ressourcen mit Dingen, die uns guttun und Energie geben, zu stärken. Nicht selten begegnen wir als Mütter unserer inneren Kritikerin: Wir fühlen uns - auch aufgrund gesellschaftlicher Ideale - nicht 'gut genug' oder haben ein schlechtes Gewissen, weil im Alltag nicht alles so glattläuft, wie wir es uns in unserer Idealvorstellung ausgemalt haben. Mit unserem Buch wollen wir alle Mütter unterstützen, die immer mal wieder mit schwierigen Gefühlen in Bezug auf ihre Mutterschaft zu tun haben. Dafür haben wir zum einen unsere eigenen Erfahrungen als Mütter sowie hilfreiche Übungen für mehr Achtsamkeit und Selbstliebe zusammengetragen. Zum anderen entwerfen ganz unterschiedliche Mütterstimmen ein realistischeres Bild von Mutterschaft und zeigen, dass es nicht den einen Königinnenweg gibt, mit den alltäglichen Herausforderungen umzugehen. Vielmehr geht es darum, eine liebevolle Haltung sich selbst gegenüber einzunehmen, auf die eigene Stimme zu hören und eine authentische Mutterschaft zu leben. Davon profitieren zuletzt nicht nur wir, sondern auch unsere Liebsten!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Viele Wege, ein Ziel: Unsere Reise in die Mutterschaft
Bevor es richtig losgeht mit unserer gemeinsamen Reise durch dieses Buch, möchten wir dir von unserem eigenen Weg in Richtung Selbstliebe erzählen, dem Weg ins Muttersein. Joy:
«Kinder? Nein, danke!», sagte ich schon, als ich selbst noch viel zu klein war, um über eigene Kinder nachzudenken. Ich fühlte und beobachtete viel – und was ich sah, verstörte und verunsicherte mich teilweise so sehr, dass ich spätestens im Grundschulalter zumindest innerlich kein Kind mehr war: Ich nahm wie ein Schwamm all die Emotionen um mich herum auf und wusste nicht, wohin damit, zumal ich in diesen frühen Jahren noch nicht in der Lage war, fremdes von eigenem Empfinden zu trennen, weshalb ich einfach ungefiltert alles in mir ansammelte. Vielleicht kann ich mich deshalb so gut an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erinnern, denn so, wie ich im Inneren Toxisches von anderen in mir anreicherte, so tat es im Außen die Umwelt. Ernste Tage, vielleicht sogar Monate, verbrachte ich wegen der unsichtbaren Gefahr drinnen im Haus statt draußen auf dem Spielplatz und hatte Angst, dass genau das meinen Kindern auch passieren könnte. Es reichte, dass ich selbst zumindest im Beisein der stets besorgten Erwachsenen eine Kindheit ohne Kindsein erlebte – das wollte ich nicht auch noch der nächsten Generation antun. Diese Haltung änderte sich am Ende meiner Studienzeit, als ich nach zwanzig Jahren Funkstille wieder dem Mann begegnete, zu dem ich schon im Grundschulalter eine tiefe Liebe gespürt hatte. Unsere innige Verbindung war sofort wieder da – als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben. Die Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse, an Momente, in denen ich im Beisein anderer Kinder doch auch selbst Kind gewesen war, vermittelten mir ein Gefühl von Verbundenheit und Geborgenheit, von Heimat eben. Er sah noch genauso aus wie damals, nur größer. Immer wieder ertappte ich mich dabei, dass ich mir, wenn ich ihn anschaute und mich an den niedlichen Jungen aus meinen Kindertagen erinnerte, plötzlich doch vorstellen konnte, einen kleinen Menschen an die Hand zu nehmen und für ihn zu sorgen. Der Gedanke daran erfüllte mich nicht mehr wie früher mit Angst, sondern mit Freude. Aber der große kleine Junge und ich, wir waren noch viel zu weit weg von uns selbst, nicht reif genug für eigene Kinder. Beide hatten wir zu viele eigene unaufgearbeitete Themen, die letztendlich das Ende unserer Beziehung einleiteten. Ich hatte durch die frühe Trennung meiner Eltern schon als Kind zwei Seiten. Meine pessimistische Seite ging immer davon aus, dass alle mich verließen, sobald ich mich ihnen gegenüber mit meinen eigenen Bedürfnissen und Emotionen zeigte, weshalb es mir in Beziehungen sicherer erschien, mich möglichst unauffällig zu verhalten. Wenn ich meine Sehnsucht nach Nähe und Zugehörigkeit und meine Angst, allein gelassen zu werden, versteckte, würde niemand an mir Anstoß nehmen und von mir weggehen, weil ich so herrlich unkompliziert, wenn nicht sogar unsichtbar war. Gleichzeitig gab es die optimistische, sehr wohl sichtbare, freiheitsliebende, abenteuerlustige, fröhliche, lebensbejahende Seite in mir, die aber nur meine Freunde kannten, weil ich gelernt hatte, dass es nur mit bestimmten Menschen sicher war, Kind zu sein, leicht und unbeschwert. In Beziehungen unterdrückte ich aus einem alten, automatisch ablaufenden Muster heraus nach der anfänglichen Euphorie und Verliebtheit immer meine positive, weltoffene, kontaktfreudige Seite, denn ich wollte nicht in die Fußstapfen meines Vaters treten und den Menschen, mit dem ich in einer Beziehung war, wegen einer anderen Person, die ich durch zu viel Offenheit eventuell kennenlernen und am Ende auch noch mögen könnte, im Stich lassen. Deshalb zwang ich mich lieber in mein nebelgraues Korsett, indem ich mich selbst einsperrte, kleinmachte, verstellte, anpasste und Kontakte außerhalb der Beziehung mied. Bis ich irgendwann diese Rolle nicht mehr ertragen konnte und mich befreien musste, um mich lebendig zu fühlen. Nach der Trennung von meiner Grundschulliebe stellte sich aber nicht das übliche Befreiungsgefühl ein. Das lag unter anderem daran, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben allein wohnte und niemand da war, um mich abzulenken. Es dauerte nicht lange, bis ich fiel, tiefer als je zuvor. In meiner ganz persönlichen Hölle, in der der Teufel meine Gedanken im Karussell drehte, war es besonders ein Gedanke, der immer wieder in mein Bewusstsein gewirbelt wurde: Wenn sogar der Partner mich nicht dauerhaft lieben kann, der mich am längsten von allen kennt, dann kann mich auch sonst keiner lieben. Zwar hatte ich mich von ihm getrennt, aber ich war sicher, dass ich ihm nur zuvorgekommen war – denn früher oder später hätte er mich sicher auch verlassen. Ich war am Abgrund und konnte mir nicht vorstellen, dass es jemals wieder aufwärtsgehen würde. Als kurz nach der Trennung mein Großvater starb, starb auch jeglicher Rest Zuversicht, den ich mir noch bewahrt hatte. Nur Zweifel und Ängste blieben. Ich fühlte mich von allen im Stich gelassen – und schrecklich einsam. Meine bereits seit der Kindheit unterdrückten und die im Laufe der Jahre aus meinem Umfeld angesammelten Ängste und Sorgen fanden keine freie Stelle in meinem Körper mehr, wo ich sie noch hätte begraben können. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu ergeben. Ich weinte Tage und Nächte durch. Es war das Einzige, wozu ich fähig war. Irgendwann hatte ich keine Tränen mehr übrig. Es war, als hätte ich mich entschieden, nach monatelangem Freeze den Reset-Knopf zu drücken, wodurch ein völlig neues Programm aktiviert wurde. Ich fand mich auf einmal allein in meiner Wohnung mit einer Dankbarkeit, Entschlossenheit, Zuversicht und dem Gefühl, dass alles gut werden würde. Es war an der Zeit, mich endlich um mich zu kümmern, anstatt immer nur auf die Bedürfnisse und Emotionen anderer zu reagieren. Bücher waren schon immer meine Freunde gewesen. Zum ersten Mal begann ich, mich auch für Sachbücher, insbesondere Ratgeber, zu interessieren. Ich tauchte ein in die Psychologie des Menschen, beschäftigte mich sehr intensiv mit meinem inneren Kind und mit dem Thema weibliche Urkraft. Außerdem lernte ich, einen gesunden Schutzschild gegen die Emotionen anderer aufzubauen und mich vorwiegend mit meinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Mit allem, was ich las, an mir selbst erprobte, analysierte, ausprobierte, integrierte und heilte, wurde ich nicht nur ruhiger, sicherer und kraftvoller, sondern drehte sogar die Zeit um: Heute bin ich ein Kind im Erwachsenengewand und sehr froh darüber, dass Leichtigkeit und Optimismus seit dieser ersten richtig tief empfundenen Krise meine Essenz geworden sind. Je mehr ich zu mir selbst fand, desto unabhängiger wurde ich von anderen. Das erlernte Überlebensmuster, mich verbiegen, verstellen, anpassen oder verstecken zu müssen, um gefallen zu können, löste sich auf und wurde ersetzt durch eine absolute Selbstgenügsamkeit. Ich beschloss, nur noch meinem eigenen Pfad zu folgen und mich dabei ausschließlich von dem leiten zu lassen, was mich glücklich machte. Alles, was ich als Kind nicht gedurft oder mir selbst aus Rücksicht auf andere nie erlaubt hatte, holte ich nach: Ich lernte reiten, Gitarre spielen, ging mehrmals die Woche joggen und war ständig und gerne mit Freunden unterwegs – wenn ich mich nicht gerade mit mir selbst beschäftigte. Mir ging es so gut wie nie zuvor in meinem Leben. Ich verstand aus tiefstem Herzen, dass ich niemanden brauchte außer mich selbst. Wenn ich mich annahm, mich liebte und akzeptierte, so, wie ich war, dann war ich nicht länger darauf angewiesen, dass andere diese Rolle für mich übernahmen. Dann passierte der Klassiker: Mitten in meine Unabhängigkeit und in mein geliebtes, bewusstes, gewolltes Alleinsein hinein begegnete mir plötzlich ein Mann, dem seine Freiheiten genauso wichtig waren wie mir. Ein Mann, der auf vielen Ebenen ganz ähnlich tickte. Einen Tag nach unserer ersten Begegnung wusste ich, dass er derjenige war, den ich heiraten und mit dem ich Kinder bekommen würde. Und so kam es. Er war sehr naturverbunden, intuitiv und strahlte ein Urvertrauen aus, das sich sehr gut vertrug mit dem Urvertrauen, das ich in meinem Jahr des Alleinlebens auch in mir gefunden hatte. Plötzlich war ein anderer, ein positiver Glaubenssatz in mir aktiv, nämlich der, dass es völlig in Ordnung war, aus reiner Liebe Kinder in die Welt zu setzen. Auch und gerade in der heutigen Zeit, weil ich wusste: Ich war sicher – und meine Kinder würden es auch sein. Kaum hatte sich unser erstes Kind in meinem Bauch eingenistet, suchte ich mir meine Hausgeburtshebamme, denn ich zweifelte keine Sekunde daran, dass ich dieses Kind im Einklang mit meiner eigenen Kraft in meiner gewohnten Umgebung auf die Welt bringen würde. Die Geburt erlebte ich als wahrhaft magisch: Alles war im Fluss, funktionierte wie von selbst. Wir verständigten uns überwiegend ohne Worte, allein...