Sabrow / Danyel / Kirsch 50 Klassiker der Zeitgeschichte
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-647-36024-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 247 Seiten
ISBN: 978-3-647-36024-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Nach 1945 konstituierte und profilierte sich die deutsche Zeitgeschichtsforschung vor allem durch die Auseinandersetzung mit Erstem Weltkrieg, Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Erst später trat die Geschichte von Bundesrepublik und DDR als wichtiges Untersuchungsfeld hinzu. Bis 1989 stand die Forschung zudem im Spannungsfeld der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz. Zentrale Bücher wie Friedrich Meineckes Die deutsche Katastrophe (1946), Fritz Fischers Griff nach der Weltmacht (1961) oder Joachim C. Fests Hitler. Eine Biographie (1973) waren nicht allein von innerwissenschaftlichem Interesse, sondern lösten auch breitere gesellschaftliche Debatten aus. Viele dieser Bücher werden bis heute oft zitiert; ihre prägnanten Titel sind mitunter zu Chiffren einer Epoche geworden (z.B. Die Unfähigkeit zu trauern). 50 solcher Klassiker werden im vorliegenden Band aus heutiger Sicht neu gelesen – als Dokumente ihrer jeweiligen Entstehungszeit, aber auch als Referenztexte mit Impulsen bis in die Gegenwart. Das Spektrum der chronologisch geordneten Werke reicht von Ernst Fraenkels Der Doppelstaat (1941) bis zu den Begleitbänden der beiden 'Wehrmachtsausstellungen' (1995/2002). Dieses Buch richtet sich an alle, die sich für deutsche Geschichte und Historiographiegeschichte im 20. Jahrhundert interessieren. Die hier versammelten Essays renommierter Historikerinnen und Historiker machen die methodischen und thematischen Wandlungen der Forschung ebenso deutlich wie die Wandlungen der Nachkriegsgesellschaft, an die die Werke adressiert waren. Nicht zuletzt lädt dieses Buch dazu ein, die vorgestellten Bände wieder oder erstmals selbst zu lesen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Cover ;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
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4;Table of Contents
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5;Body
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6;50 Klassiker der Zeitgeschichte. Eine Einladung zum Lesen und Wieder-Lesen;12
7;Michael Wildt: Die Transformation des Ausnahmezustands. Ernst Fraenkels Analyse der NS-Herrschaft und ihre politische Aktualität;20
8;Volkhard Knigge: „Die organisierte Hölle“. Eugen Kogons ambivalente Zeugenschaft;25
9;Nikolai Wehrs: Von den Schwierigkeiten einer Geschichtsrevision. Friedrich Meineckes Rückblick auf die „deutsche Katastrophe“;30
10;Jan Eckel: Geschichte als Besinnung. Hans Rothfels’ Bild des Widerstands gegen den Nationalsozialismus;34
11;Dan Diner: Kaleidoskopisches Denken. Überschreibungen und autobiographische Codierungen in Hannah Arendts Hauptwerk;38
12;Christoph Kleßmann: Vertreibung als Erfahrungsgeschichte. Ein Großprojekt zwischen Wissenschaft und Politik;43
13;Winfried Süß: Zeitgeschichte als Demokratiewissenschaft. Karl Dietrich Bracher und das Ende der Weimarer Republik;48
14;Jörg Baberowski: Verwandte Feinde? Nationalsozialismus, Stalinismus und die Totalitarismustheorie;53
15;Armin Nolzen: Von der Demokratie zur totalen Diktatur. Ein Standardwerk zur Machtübernahme durch den Nationalsozialismus ;58
16;Cornelia Brink: „Ein Buch von Toten“. Gerhard Schoenberners Fotodokumentation der Judenverfolgung;62
17;Klaus Große Kracht: „An das gute Gewissen der Deutschen ist eine Mine gelegt“. Fritz Fischer und die Kontinuitäten deutscher Geschichte;67
18;Nicolas Berg: „Phantasie der Bürokratie“. Raul Hilbergs Pionierstudie zur Vernichtung der europäischen Juden;72
19;Wolfgang Schieder: Der Faschismus als Objekt philosophischer Geschichtsschreibung. Ernst Noltes „Phänomenologie“;77
20;Siegfried Lokatis: Parteigeschichte als Chefsache. Hermann Weber als Antipode des „Historikers“ Ulbricht;81
21;Mario Keßler: Kein Ende der Geschichte. Die europäische Arbeiterbewegung aus der Sicht eines westlichen Marxisten;85
22;Karl Heinrich Pohl: Die politische Justiz auf der Anklagebank. Geschichtsschreibung in demokratischer Absicht;89
23;Riccardo Bavaj: Verdoppelte Widersprüchlichkeit. David Schoenbaums Thesen zur „braunen Revolution“;94
24;Gerhard Besier: Systemvergleich von „Abbildtheorie“ bis „Zufall“. Eine Enzyklopädie des westlichen Forschungsethos;99
25;Tobias Freimüller: Der versäumte Abschied von der „Volksgemeinschaft“. Psychoanalyse als Vergangenheitsbewältigung;103
26; Michael Lemke: Politische Phantasie statt Konfrontation. Peter Benders Annäherung an die deutsche Wirklichkeit ;107
27;Jens Gieseke: Die SED-Parteielite zwischen Wandel und Erstarrung. Peter Christian Ludz’ Modernisierungstheorie;111
28;Ernst Piper: War der Staat Hitlers Hitlers Staat? Martin Broszats Strukturanalyse der NS-Herrschaft;115
29;Martin Sabrow: Zeitgeschichte als politische Aufklärung. Sebastian Haffners Buch über die Novemberrevolution als Diagnose der „deutschen Krankheit“;119
30;Magnus Koch: Unbequeme Wahrheiten. Manfred Messerschmidts Studie zur „Nazifizierung“ der Wehrmacht;124
31;Heinrich Schwendemann: Zwischen Abscheu und Faszination. Joachim C. Fests Hitler-Biographie als populäre Vergangenheitsbewältigung;128
32;Thomas Schaarschmidt: Ohne Schlachtenlärm und „Große Politik“. Jürgen Kockas Sozialgeschichte des Ersten Weltkriegs;133
33;Manfred Hettling: Kult und Emotion. George L. Mosses Stilkunde des modernen Nationalismus;137
34;Andreas Rödder: Sonderwege. Modernisierungstheorien aus Bielefelder Sicht;141
35;Karin Orth: Innenansichten der Häftlingsgesellschaft. Falk Pingels Beitrag zur Historiographie der Lager;145
36;Jörg Osterloh: Die vergessenen Kriegsgefangenen. Christian Streit und der Mythos der „sauberen Wehrmacht“;149
37; Axel Schildt: Politik als Theater. Arnulf Barings journalistische Zeitgeschichte ;154
38;Hanno Loewy: Faszination und Widerschein des Nazismus. Saul Friedländers Einreden;159
39;Edgar Wolfrum/Günther R. Mittler: Zwei Bücher, eine Idee. Christoph Kleßmanns Versuch der einen deutschen Nachkriegsgeschichte;163
40;Michael Zimmermann†: Entkoppelung von Fortschritt und Moderne. Detlev Peukerts Studie zur nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“;167
41;Steffen Bruendel: „Kampf gegen Versailles“. Ulrich Heinemanns Analyse der verdrängten Niederlage nach 1918;171
42;Ulrike Jureit: Die Entdeckung des Zeitzeugen. Faschismus- und Nachkriegserfahrungen im Ruhrgebiet;175
43;Manfred Grieger: Vor aller Augen. Ulrich Herberts unverzichtbares Buch zur NS-Zwangsarbeit;179
44;Hermann Wentker: Modernisierung im Obrigkeitsstaat. Dietrich Staritz’ Synthese zur DDR-Geschichte;183
45;Jost Dülffer: Genozid und Deutsches Reich. Was bleibt von Hillgrubers Rolle im „Historikerstreit“?;188
46;Hans Lemberg: Blick in die nahe Ferne. Karl Schlögels frühe Wiederentdeckung Ostmitteleuropas;193
47;Jens Hacke: Die Faszination des Gründungskanzlers. Eine Adenauer-Biographie als bundesrepublikanische Identitätsstiftung;197
48;Jörg Echternkamp: Zwischen Krieg und Nachkrieg. Wendepunkte in sozialgeschichtlicher Perspektive;201
49;Thomas Lindenberger: „Alltagsgeschichte“ – oder: Ein Rückblick auf die Anfänge der neuen Zeitgeschichte;205
50;Nicole Kramer: Die deutsche Kriegsgesellschaft im Visier. Olaf Groehlers Klassiker der Luftkriegsforschung;210
51;Tatjana Tönsmeyer: Deutsche Experten und der Holocaust. Ein Versuch zur historisch-rationalen Erklärung des Nationalsozialismus;214
52;Rüdiger Hohls: Die NSDAP als erste deutsche Volks- und Protestpartei. Jürgen W. Falters Klassiker der historischen Wahlforschung;218
53;Christian Gudehus: Von der Singularität zur Historisierung. Beiträge zur Erinnerungsgeschichte des Holocaust;223
54;Ralph Jessen: Vom Scheitern sozialistischer Sinnstiftung. Sigrid Meuschels Studie zu den Legitimitätsansprüchen des SED-Regimes;227
55;Rüdiger Hachtmann: „Durchherrschte Gesellschaft“. Die DDR in sozialgeschichtlicher Perspektive;231
56;Hans-Ulrich Thamer: Laboratorium der Zeitgeschichte. Die „Wehrmachtsausstellungen“ und ihre Kataloge als Beiträge zur Geschichtskultur;236
57;Verzeichnis der vorgestellten Bücher;241
58;Autorenverzeichnis;246
59;Back Cover
;250