E-Book, Deutsch, 224 Seiten
Sander Mein Geld, mein Plan, mein Leben
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-98609-081-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie man mit Aktien ohne Stress reich und zufrieden werden kannWie man mit Aktien ohne Stress reich und zufrieden werden kann
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
ISBN: 978-3-98609-081-4
Verlag: FinanzBuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dass eine langfristige Vermögensbildung in der heutigen Zeit nur noch durch kluge Aktienanlage zu erreichen ist, ist vielen klar. Vor allem vor dem Hintergrund von Nullzinsen, Inflation und Krisen. Doch wenn es um die konkrete Umsetzung geht, herrscht Unsicherheit. Zudem haben Aktien in Deutschland nach wie vor ein Imageproblem und werden als komplex und riskant abgestempelt. Uwe Sander räumt in diesem Buch mit diesen Vorurteilen auf und zeigt, wie man gut geplant mithilfe von Aktien langfristig ein Vermögen aufbauen kann. Vom ersten Aktienkauf über die 10 Grundsätze der Hoch-Tief-Mut-Strategie bis hin zum passenden Portfolio, bestehend aus Aktien und kostengünstigen ETFs.
Für ein erfolgreiches Investment ist es von zentraler Bedeutung, Kontrolle über die eigenen Emotionen während unterschiedlicher Marktlagen zu erlangen, denn nur so kann man auch in turbulenten Marktphasen einen kühlen Kopf bewahren.
Ergänzt wird das Buch durch klare Empfehlungen für unterschiedliche Anlageschwerpunkte in verschiedenen Lebensphasen wie Berufsstart, Familiengründung oder Ruhestand. Egal, ob Sie die ersten Schritte in die Börsenwelt machen oder bereits Vorerfahrungen besitzen, dieses Buch gibt Ihnen wertvolle Werkzeuge an die Hand, mit denen Sie Ihr Vermögen stetig vermehren können.
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Kapitel 2
Finanzplanung und Ausgabenbegrenzung
Wenn man langfristig ein Vermögen aufbauen will, ist es hilfreich, möglichst früh einige grundlegende Überlegungen anzustellen. In diesem Zusammenhang werden immer wieder Begriffe wie Risikoneigung, Anlagehorizont, Vermögensdecke, Renditeerwartung und Lebensalter genannt. Dabei wäre es jedem Anleger am liebsten, in jedem Lebensabschnitt, zu jeder Zeit und unabhängig von der persönlichen Situation eine hohe Rendite ohne Risiko zu erzielen. Hohe Rendite ohne Risiko ist allerdings nicht möglich, auch wenn dies in unseriösen Quellen immer wieder angepriesen wird. Wer hingegen geduldig, diszipliniert und gut informiert vorgeht, bringt wesentliche Voraussetzungen für einen langfristigen, finanziellen Erfolg mit. Der folgende Auszug aus dem Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts am Beispiel des DAX zeigt, dass man vor allem dann mit ordentlichen Renditen rechnen kann, wenn man lange genug in Aktien investiert. Ein Rechenbeispiel zum Renditedreieck: Wer Ende 2011 auf den DAX setzte und das Investment zehn Jahre hielt, erreichte jährlich eine durchschnittliche Rendite von +10 Prozent, insgesamt also mehr als eine Kursverdopplung aufgrund des Zinseszins-Effektes. Ähnlich hohe und teilweise sogar noch höhere Renditen konnten auch mit dem MDAX, mit global ausgerichteten ETFs etwa auf den MSCI World oder auf nordamerikanische Indizes wie den S&P 500 erzielt werden. Dabei will ich nicht verschweigen, dass unter den vielen Jahren mit positiver Rendite auch einzelne mitunter sehr »madige Jahre« dabei sind. In den vergangenen zehn Jahren reichte die Ein-Jahres-Rendite im DAX von minus 18 Prozent bis plus 29 Prozent. Entscheidend ist für mich der langfristige Zeitraum, der im Renditedreieck unten rechts zu finden ist. Die dort ausgewiesenen jährlichen Renditen von plus 7 bis plus 10 Prozent entsprechen ungefähr den Werten, die man auch für wesentlich längere Betrachtungszeiträume berechnen kann. In der folgenden Tabelle zeige und vergleiche ich dies an den Zehn-Jahres-Renditen der vergangenen 90 Jahre aus DAX und S&P 500. Grafik: selbst nachgebildeter Auszug aus dem DAX-Renditedreieck,
Quelle: Deutsches Aktieninstitut, www.dai.de Langfristige Chart-Entwicklungen des DAX und des S&P 500* Zeitraum (jeweils von/bis 1. Handelstag im Januar) DAX
(Performance-Index) S&P 500
(Kursindex) 1932–1942 + 7,0 % 1942–1952 + 167,4 % 1952–1962 + 200,6 % 1962–1972 - 3,6 % + 43,9 % 1972–1982 + 1,1 % + 20,5 % 1982–1992 + 221,4 % + 239,8 % 1992–2002 + 218,7 % + 175,1 % 2002–2012 + 14,4 % + 8,9 % 2012–2022 + 161,5 % + 273,2 % * Alle Angaben ohne Gewähr. Eigene Zusammenstellung auf Grundlage der Daten von www.finanzen.net Beim S&P 500 (Kursindex) werden die Dividenden im Gegensatz zum DAX (Performance-Index) nicht berücksichtigt, sie machen beim S&P 500 im jährlichen Durchschnitt knapp 1 Prozent aus, aber auch das summiert sich in einer Dekade schnell auf 10 Prozent. Dennoch war die Performance des S&P-500-Index in den vergleichbaren Zeiträumen meist besser als die des DAX. Mit Ausnahme des Zeitraums von 1962 bis 1972 brachten alle Dekaden eine positive Rendite, häufig war diese sogar dreistellig. Bei diesen langen Betrachtungszeiträumen erkennt man aber auch, dass es keine Garantie für eine üppige Rendite gibt, sondern lediglich eine hohe Wahrscheinlichkeit. Kurz- und mittelfristige Rücksetzer gehören untrennbar zur Aktienanlage dazu. Sie lassen sich nicht vermeiden. 2020 setzte die Coronakrise die Aktienmärkte gewaltig unter Druck, doch die Erholung danach setzte schnell wieder ein. 2022 sorgten der Ukraine-Konflikt und die gestiegene Inflation für Verunsicherung. Damit man in Phasen rückläufiger Kurse keine Fehler begeht, bedarf es mentaler Stärke, die sich zu einem gewissen Grad trainieren lässt, darauf gehe ich in Kapitel 9 des Buches genauer ein. Auch das Studium langfristiger Kursverläufe hilft enorm, »risikokompetent« zu werden. Mit Risikokompetenz ist gemeint, Risiken besser abschätzen zu können und die eigene Verunsicherung dadurch zu verringern. 2.1 Reichtum ist planbar
Erfolg ist kein Glücksfall, sondern das Ergebnis einer guten und langfristigen Planung. Es ist spannend, sich schon vor oder während der beruflichen Ausbildung auszurechen, wie viel Geld man in seinem »Berufsleben« verdienen kann, selbst wenn dies mit vielen Unwägbarkeiten verbunden ist. Da ich mich für ein Hochschul-Studium entschied, bezog ich erst mit 26 Jahren im Referendariat ein regelmäßiges, festes Gehalt. Zuvor war ich auf Nebenjobs in den Semesterferien oder an den Wochenenden angewiesen. Da ich als Lehrer verbeamtet war, waren meine Einkünfte gut planbar. Mit einem durchschnittlichen Netto-Einkommen von ca. 2500 Euro pro Monat konnte ich in 25 Berufsjahren Gesamteinkünfte von ca. 750.000 Euro erzielen. Hätte ich bis zur Pension als Lehrer »durchgearbeitet«, wären die gesamten Nettogehalt Einkünfte der 40 Berufsjahre – wie in vielen anderen Berufen auch – auf über 1 Million Euro angestiegen. Diesen Wert, den man im Laufe eines Lebens erwirtschaftet, kann man auch als »Humankapital« bezeichnen. Zu den eigenen Einnahmen kommen eventuell noch weitere Unterstützungen und nicht planbare Einkünfte z. B. im Rahmen einer Erbschaft dazu. Der Begriff Humankapital überbetont den finanziellen Aspekt, der an die Leistungsfähigkeit eines Menschen geknüpft ist. Daneben messe ich anderen Bereichen, wie Kreativität, dem Empfinden von Glück und Zufriedenheiten, der sozialen Verbundenheit, eine mindestens genauso hohe Bedeutung zu. Wie viel finanziellen Erfolg man aus seinen Einkünften generiert, lässt sich mit verschiedenen Stellschrauben regulieren. Genauso wichtig wie die Einkommensseite ist es dabei, die Ausgaben zu prüfen. »Von Millionären kann man das Sparen lernen.« Diesen gängigen Spruch kann ich vollständig auf meine Mutter übertragen, die sich drei Mal überlegt hat, ob sie etwas wirklich benötigt, bevor sie einen Kauf tätigte. Die Ausgabenbegrenzung schafft erst die Voraussetzung für den rechtzeitigen und konsequenten Anlageplan. Um diese These zu stützen, könnte ich gleich mehrere Beispiele aus meinem Bekanntenkreis aufzählen. Trotz eines vergleichbaren Einkommens saß das Geld bei einigen Menschen aus meinem Umfeld locker. Es kam ständig zu Spontankäufen, und für Urlaubsreisen wurden teilweise fünfstellige Beträge ausgegeben. Umgekehrt ist es hingegen oft so, dass ein Sparplan diszipliniert. Das Geld, das sich auf dem Girokonto gar nicht erst anhäuft, wird dann auch nicht für unnötigen Schnickschnack ausgegeben. 2.2 Ausgabenbegrenzung
In diesem Kapitel zeige ich einige Möglichkeiten auf, wie ich meine Ausgaben von Anfang an beschränkt habe, um auch schon in jungen Jahren mit geringen Einkünften eine hohe Sparquote zu erzielen. Je höher die Sparquote ist, desto stärker kann man in die Zukunft investieren. Die folgenden Punkte halte ich darüber hinaus für gute Ansatzpunkte, um jungen Menschen dabei zu helfen, Finanzkompetenz zu entwickeln. Sie fußen allerdings auf meiner bzw. auf unserer individuellen Situation als Familie und sind daher nicht für jeden Menschen in jeder Lebenslage passend. In der Studentenzeit gewöhnte ich mir einen sparsamen Lebensstil an – und ich gewann in dieser Zeit bereits die für mich prägende Erkenntnis, dass ein intensives und erfüllendes Leben nicht an materiellen Konsum geknüpft sein muss. Aus der Glücksforschung weiß man, dass ein gewisses Grundeinkommen wichtig ist, um vor finanziellen Sorgen geschützt zu sein. Ein weiterer finanzieller Zuwachs führt dann aber kaum zu noch mehr Zufriedenheit – wenn überhaupt. Quelle: Alexas_Fotos auf Pixabay (lizenzfrei) Schon beim Berufseintritt entschied ich mich für eine Teilzeit-Anstellung mit 75 Prozent und gleichzeitig für eine hohe Sparquote von meist 20 bis 30 Prozent. Da ich mehr freie Zeit...