Zum Beispiel Krupp. Der Konzern habe sich stets um einen humanen Kapitalismus bemüht, ließ uns das Fernsehen zum 200jährigen Firmenjubiläum wissen. Ob da auch an die zwölf Jahre nach 1933 gedacht war? Nun sei das letzte Tabu gebrochen, hatte es mit Blick auf die verdienstvolle Ausstellung 'Verbrechen der Wehrmacht' geheißen. Tatsächlich blieben aber weiterhin blinde Flecken. Nicht zuletzt in einem Bereich, der weniger lautstark diskutiert wird, für die Funktionsweise der faschistischen Herrschaft in Deutschland aber mindestens ebenso wichtig war wie das Militär. Es geht um die Beteiligung von Wirtschaftsführern und Unternehmen an den Planungen für Krieg und Massenmord, um ihre Rolle als Akteure und insbesondere als Profiteure. Mit gründlichen Recherchen erinnert das Buch an Verbrechen der wirtschaftlichen Eliten an Rhein und Ruhr: Von Abs bis Zangen, von Flick bis Quandt, von IG Farben bis Oetker. Und auch Krupp wird nicht vergessen.
Sander
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Ulrich Sander, *1941. Journalist und freier Autor. Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Zahlreiche Bücher und Zeitschriftenbeiträge.