E-Book, Deutsch, Band Band 164, 556 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm
Reihe: Bonner Biblische Beiträge
Schapdick / Hoppe / Berges Eschatisches Heil mit eschatischer Anerkennung
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86234-127-6
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Exegetische Untersuchungen zu Funktion und Sachgehalt der paulinischen Verkündigung vom eigenen Endgeschick im Rahmen seiner Korrespondenz an die Thessalonicher, Korinther und Philipper
E-Book, Deutsch, Band Band 164, 556 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm
Reihe: Bonner Biblische Beiträge
ISBN: 978-3-86234-127-6
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
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Weitere Infos & Material
1;Inhalt;7
2;Vorwort;13
3;1 Hinführung;15
3.1;1.1 Problemfelder, Untersuchungsgegenstand und Methodologie;17
3.1.1;1.1.1 Problemfelder paulinischer Eschatologie;17
3.1.2;1.1.2 Präzisierung der Fragestellung – Untersuchungskorpus;22
3.1.3;1.1.3 Methodisches Verfahren;25
3.2;1.2 Anmerkungen zur Chronologie der Paulusbriefe;27
3.3;1.3 Eschatologische Motive und Vorstellungen bei Paulus;35
3.3.1;1.3.1 Das Gotteshandeln an Jesus Christus als soteriologische Basis;36
3.3.2;1.3.2 Parusie (und Naherwartung);38
3.3.3;1.3.3 Auferweckung der Toten;42
3.3.4;1.3.4 Verwandlung zur himmlischen Existenz;45
3.3.5;1.3.5 Vernichtungs- und Beurteilungsgeschehen (Gerichtsgedanke);47
4;2 Der 1. Thessalonicherbrief: Die Gemeinde als Ruhmeskranz des Apostels (1Thess 2,19);53
4.1;2.1 Die Verarbeitung gemeindlicher Isolationserfahrungen1;53
4.2;2.2 Die eschatische Relevanz der Apostel-Gemeinde-Relation: Zu 1Thess 2,19 im Kontext von 1Thess 2,17 – 20;56
4.3;2.3 Ergebnis;65
5;3 Der 1. Korintherbrief: Über Wahrnehmungen und Wertungen des Apostels;67
5.1;3.1 1Kor 3,5– 4,5: Das Korrektiv eschatischer Gottesrelation – Paulus, der korinthische Parteienstreit und die angemessene Einschätzung der Verkündiger;70
5.1.1;3.1.1 Die kreuzestheologische Basis von Wahrnehmung und Wertung der Verkündiger;70
5.1.2;3.1.2 Verkündigerdienst und Gemeindeaufbau mit eschatischen Folgen – Zu 1Kor 3,8b.13– 15 im Kontext von 1Kor 3,5– 17;73
5.1.3;3.1.2.1 Der eschatische Lohn für die Diener und Mitarbeiter Gottes – Zu 1Kor 3,8b im Kontext von 1Kor 3,5– 9a;73
5.1.4;3.1.2.2 Das Werk des Gemeindeaufbaus und seine eschatische Prüfung – Zu 1Kor 3,10– 17;80
5.1.5;3.1.2.3 Wer wird der eschatischen Beständigkeitsprüfung unterzogen?;83
5.1.6;3.1.3 Die göttliche Beurteilungsprärogative über die Apostel – Zu 1Kor 4,1– 5;86
5.1.7;3.1.3.1 Einführung zu 1Kor 4,1– 5;87
5.1.8;3.1.3.2 Zur menschlichen Beurteilung der Verkündiger (1Kor 4,1 – 4b);88
5.1.9;3.1.3.3 Exklusive Gerichtskompetenz göttlicher Instanz (1Kor 4,4c – 5e);93
5.1.10;3.1.4 Ergebnis;100
5.2;3.2 1Kor 9,1– 27: Die eschatische Relevanz apostolischen Rechtsverzichts;103
5.2.1;3.2.1 Rechtsverzicht mit eschatischer Wirkung – Zu 1Kor 9,1 f.12b.15 – 18.23;105
5.2.2;3.2.2 Der vollendungsorientierte Agon des Paulus – Zu 1Kor 9,24 – 27;112
5.2.3;3.2.2.1 Einführung229;112
5.2.4;3.2.2.2 Der paulinische !c_m als Modus christlicher Lebensgestaltung;113
5.2.5;3.2.3 Ergebnis;130
6;4 Der Philipperbrief: Einführung in die Leidensgestalt christlicher Glaubensexistenz;133
6.1;4.1 Problemfelder in der Exegese des Philipperbriefes;135
6.2;4.2 Das Problem der literarischen Integrität;139
6.3;4.3 Die Bl´qa WqistoO in Phil 1,6.10b;143
6.3.1;4.3.1 Die Bl´qa WqistoO als Vollendungsdatum des eschatischen Heilsplans Gottes – Zu Phil 1,6 im Kontext von Phil 1,3– 6;144
6.3.2;4.3.2 Die Bl´qa WqistoO als Datum definitiver Festschreibung des gemeindlichen Heilsstandes – Zu Phil 1,10b im Kontext von Phil 1,9– 11;147
6.4;4.4 Phil 1,18b– 26: Ein Sonderweg zum eschatischen s»m Wqist`;150
6.4.1;4.4.1 Kontextueller Rahmen;150
6.4.2;4.4.2 Sprachliche Einführung zu Phil 1,18b – 26;151
6.4.3;4.4.3 Auslegung;154
6.4.4;Exkurs: Zur Formulierung s»m Wqist` / juq¸\ eWmai bei Paulus166;163
6.4.5;Exkurs: Zum religionsgeschichtlichen Hintergrund von Phil 1,23c – d;167
6.4.6;4.4.4 Ergebnis;177
6.5;4.5 Phil 2,12– 18: Der Ruhm des Apostels am Tag Christi;179
6.5.1;4.5.1 Kontextueller Rahmen;179
6.5.2;4.5.2 Sprachliche Einführung zu Phil 2,12– 18;181
6.5.3;4.5.3 Auslegung;183
6.5.4;4.5.4 Ergebnis;193
6.6;4.6 Phil 3,7– 4,1: Einführung in die christliche Glaubensexistenz – Paulus als exemplarischer Christ;195
6.6.1;4.6.1 Kontextueller Rahmen;196
6.6.2;4.6.2 Phil 3,7 – 11: Die grundsätzliche Kontur christlicher Existenz im Spiegel der Lebenswende des Apostels 4.6.2.1 Sprachliche Einführung zu Phil 3,7– 11;197
6.6.3;4.6.2.2 Auslegung;199
6.6.4;4.6.3 Phil 3,12 – 16: Die Zukunftsorientierung christlicher Existenz am Beispiel der Lebensgestaltung des Apostels 4.6.3.1 Sprachliche Einführung zu Phil 3,12– 16;213
6.6.5;4.6.3.2 Auslegung;216
6.6.6;4.6.4 Phil 3,17 – 4,1: Das eschatische Ziel christlicher Existenz 4.6.4.1 Sprachliche Einführung zu Phil 3,17– 4,1;231
6.6.7;4.6.4.2 Auslegung;234
6.6.8;4.6.5 Ergebnis;259
6.6.9;a) Paulus;259
6.6.10;b) Die ovty peqipatoOmter (Phil 3,17c);260
6.6.11;c) Christus;260
6.6.12;d) Gott;261
6.6.13;e) Die Gegner;261
6.6.14;f) Die ›Wir‹-Gruppe – Paulus und die Gemeinde in Philippi;261
6.6.15;g) ›Ich‹ und ›Ihr‹ – Paulus und die Gemeinde in Philippi im Gegenüber;262
6.6.16;a) Die christologische Kontur eschatischen Heils;263
6.6.17;b) Die konkreten Vorstellungsinhalte;263
6.6.18;c) Zusammenfassung;266
6.7;4.7 Naherwartung als Teil der Paränese von Phil 4,4– 6;267
7;5 Der 2. Korintherbrief: Irdische Apostolatsgestalt und eschatisches Apostelgeschick;271
7.1;5.1 Problemfelder in der Exegese des 2. Korintherbriefes;272
7.2;5.2 Das Problem der literarischen Integrität;277
7.3;5.3 Innerweltlich-zukünftiges Geschehen im eschatologischen Sprachgewand – Zu 2Kor 13,4b im Kontext von 2Kor 13,1 – 4;283
7.4;5.4 2Kor 1,12– 14: Der Ruhm des Apostels und der Gemeinde am Tag des Herrn;287
7.4.1;5.4.1 Kontextueller Rahmen;288
7.4.2;5.4.2 Sprachliche Einführung zu 2Kor 1,12 – 14;289
7.4.3;5.4.3 Auslegung;292
7.4.4;5.4.4 Ergebnis;301
7.5;5.5 2Kor 4,7– 5,11: Gehalt und Gestalt paulinischen Apostolats in irdisch-zeitlicher Gegenwart und eschatischer Zukunft;302
7.5.1;5.5.1 2Kor 4,7– 15: Bedrängnisse und Leiden als offenbarungsadäquate Charakteristika apostolischer Glaubensexistenz;304
7.5.2;5.5.1.1 2Kor 4,7– 12: Die theologisch-christologische Begründung paulinischen Apostolats;304
7.5.3;5.5.1.2 2Kor 4,13– 15: Glaube und Glaubensinhalt paulinischer Verkündigung in eschatischer Perspektive;316
7.5.4;5.5.1.3 Ergebnis;328
7.5.5;5.5.2 2Kor 4,16– 18: Eine neue Symmetrie in der Wahrnehmung paulinischen Apostolats;331
7.5.6;5.5.2.1 Sprachliche Einführung zu 2Kor 4,16 – 18;331
7.5.7;5.5.2.2 Auslegung;335
7.5.8;Exkurs: Zum Hintergrund der Rede vom ›äußeren‹ und ›inneren‹ Menschen;335
7.5.9;5.5.2.3 Ergebnis;347
7.5.10;5.5.3 2Kor 5,1– 5: Die Gewissheit eschatischer Vollendung der irdischen Glaubensexistenz des Apostels;348
7.5.11;5.5.3.1 Sprachliche Einführung zu 2Kor 5,1– 5;350
7.5.12;5.5.3.2 Auslegung;355
7.5.13;Exkurs: 9md¼sashai und seine traditionsgeschichtlichen Zusammenhänge;367
7.5.14;Exkurs: Die Forschungsdiskussion um das Verständnis von culmºtgr in V.3;378
7.5.15;5.5.3.3 Ergebnis;391
7.5.16;5.5.4 2Kor 5,6– 11: Zukunftsorientierung und eschatische Verantwortlichkeit irdischer Glaubensexistenz;395
7.5.17;5.5.4.1 Sprachliche Einführung zu 2Kor 5,6– 11;395
7.5.18;5.5.4.2 Auslegung;399
7.5.19;5.5.4.3 Ergebnis;434
8;6 Die eschatische Vollendung des Apostels Paulus;439
8.1;6.1 Im 1. Thessalonicherbrief;440
8.2;6.2 Im 1. Korintherbrief;441
8.3;6.3 Im Philipperbrief;446
8.4;6.4 Im 2. Korintherbrief;451
8.5;6.5 Argumentative Einsatzfelder eschatologischer Motive;459
8.6;6.6 Die persönliche Vollendungserwartung des Apostels Paulus;470
9;7 Literaturverzeichnis;477
9.1;7.1 Quellen;478
9.2;7.2 Hilfsmittel;483
9.3;7.3 Kommentare zu neutestamentlichen Schriften;484
9.4;7.4 Weitere Literatur;487
10;8 Personenregister;509
11;9 Sachregister;517
12;10 Bibelstellenregister;523
6 Die eschatische Vollendung des Apostels Paulus (S. 439-440)
Wenn Rückschau gehalten werden soll auf die Aussagen des Apostels zu seiner eigenen eschatischen Vollendung, so hat die Wahrnehmung der kontextuellen Einbindung der Aussagen unter der Berücksichtigung ihrer argumentativen und damit textpragmatischen Funktion ein äußerst vielschichtiges Bild ergeben. Paulus verwendet zwar ein relativ festes Inventar eschatischer Vorstellungen oder Motive, das nur in situativen Sonderfällen erweitert wird (vgl. Phil 1,21 – 23; 2,17).
Der Einsatz dieser Motive bestimmt sich jedoch nicht von einem fest gefügten Koordinatensystem eschatischen Denkens her, sondern ausschließlich von der jeweilig zu behandelnden Thematik. Dabei werden auch Leerstellen (vgl. Phil 1,21– 23) oder Brüche (vgl. 1Kor 9,1– 27) in Kauf genommen, um das angestrebte Argumentationsziel zu erreichen.
Zugleich greift Paulus teilweise zur metaphorischen Umschreibung eschatischer Gehalte, die eine klare Motivzuordnung erheblich erschweren oder gar unmöglich machen (vgl. bes. 2Kor 5,1– 4). Diese Verfahrensweisen ziehen sich durch alle betrachteten Paulusbriefe. Insofern besteht eine Kohärenz hinsichtlich der argumentativen Strategie des Apostels.
In diesem Zusammenhang hat sich die Debatte um die Chronologie der behandelten paulinischen Briefe als nicht wirklich entscheidend herausgestellt. Selbst wenn der Phil zeitlich nach 2Kor angesetzt wird, was m.E. nicht wahrscheinlich ist, ergeben sich daraus keine signifikanten Auswirkungen auf die paulinische Darstellung eigener Heilsvollendung.
Die Sondersituation des Phil (vgl. Phil 1,12 – 26) führt ja auch nicht dazu, dass vertraute Motive oder Vorstellungen eschatologisch geprägten Denkens zurücktreten würden. Bevor die Einsatzfelder der einzelnen eschatologischen Motive einer nochmaligen Betrachtung unterzogen werden sollen, soll zunächst ein Resümee zu den behandelten Texten innerhalb der jeweiligen paulinischen Korrespondenz gezogen werden.
6.1 Im 1. Thessalonicherbrief
In 1Thess stellt die Frage nach dem eschatischen Geschick des Apostels nur ein Randthema dar. Um der thessalonischen Gemeinde seine fortdauernde Zuwendung trotz räumlicher Trennung zuzusichern, verweist er u. a. darauf, dass er von ihr und ihrem Bestehen eschatisch abhängig ist (vgl. 1Thess 2,17– 20). Die Gemeinde ist ihm Hoffnung, Freude und Ruhmeskranz. Dies impliziert die Hoffnung, dass sie seine Freude und sein Ruhmeskranz auch im Rahmen eigener Endvollendung bleiben soll.