E-Book, Deutsch, 448 Seiten
Scheinichen / Rickes Lernkarten Rettungsdienst - Anatomie und Physiologie
2. Auflage 2023
ISBN: 978-3-437-05161-6
Verlag: Elsevier Health Science
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
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1: Organisation des menschlichen Körpers
1.1. Hauptachsen des Körpers
Zur eindeutigen Lagebestimmung im menschlichen Körper sind einige einheitliche Festlegungen notwendig. Wie verlaufen die drei Hauptachsen des menschlichen Körpers? Die drei Hauptachsen sind: • Longitudinalachse: ist die Längsachse und verläuft von Kopf bis zum Steiß. • Horizontalachse: ist die Querachse und verläuft von links nach rechts. • Sagittalachse: steht senkrecht auf der Längs- und Horizontalachse und verläuft von vorne bis hinten. 1.2. Lage- und Richtungsbezeichnungen 1
Wie heißen die Richtungsbezeichnungen der Longitudinalachse übersetzt? • superior = • inferior = • kranial = • kaudal = • proximal = • distal = Die Übersetzungen lauten: • superior = oben, nach oben • inferior = unten, nach unten • kranial = kopfwärts • kaudal = steißwärts • proximal = körpernah (an den Extremitäten) • distal = körperfern (an den Extremitäten) Beispiele: • Vena cava superior = obere Hohlvene • an der proximalen Tibia = im oberen Bereich des Schienenbeins 1.3. Lage- und Richtungsbezeichnungen 2
Wie heißen die Fachbezeichnungen für nachfolgende Richtungsbezeichnungen? • rechts = • links = • Richtung Rücken, rückenwärts = • Richtung Bauch, bauchwärts = • zur Seite, seitwärts = • zur Mitte, mittenwärts = Die Fachbezeichnungen lauten: • rechts = dexter • links = sinister • Richtung Rücken, rückenwärts = dorsal • Richtung Bauch, bauchwärts = ventral • zur Seite, seitwärts = lateral • zur Mitte, mittenwärts = medial 1.4. Körperhöhlen
Wie heißen die drei Körperhöhlen des menschlichen Körpers? Nennen Sie jeweils wichtige Strukturen, die sich hierin befinden Der menschliche Organismus besitzt drei Körperhöhlen: • Schädelhöhle: Hier befindet sich das Gehirn. • Brusthöhle: In der Brusthöhle befinden sich die beiden Pleurahöhlen mit der rechten und linken Lungenhälfte. • Bauch- und Beckenraum: Dieser unterteilt sich in den Intraperitonealraum (z.?B. Magen, Milz, Leber etc.), Retroperitonealraum (z.?B. Nieren, Nebennieren etc.) und Becken (z.?B. Blase, Mastdarm etc.). 1.5. Temperaturregulation
Erklären Sie die Temperaturregulation des menschlichen Körpers Berücksichtigen Sie dabei die Begriffe „Wärmeproduktion“ und „Wärmeaufnahme“ sowie „Wärmeabgabe“. Grundsätzlich hat der Mensch eine konstante Körperkerntemperatur. Diese liegt bei ca. 37 °C. Die Temperatur der Körperschale unterliegt dagegen Schwankungen. Über den Regelkreis der Körpertemperatur wird sichergestellt, dass Wärmeproduktion und Wärmeaufnahme im Gleichgewicht zur Wärmeabgabe stehen. Körperwärme entsteht durch unseren Stoffwechsel und Muskelaktivität. Ebenso spielt die Wärmeaufnahme etwa durch die Sonne eine Rolle. Die aufgenommene Wärme wird über das Blut in den Körperkern transportiert. Die Wärmeabgabe erfolgt über verschiedene Mechanismen: • Konvektion • Konduktion • Wärmestrahlung • Verdunstung 1.6. Erhöhte Körperkerntemperatur
Durch äußere Einflüsse kann die Wärmeregulation gestört sein. Die Folge ist die Erhöhung der Körperkerntemperatur. Nennen Sie den Fachbegriff Ab welcher Körperkerntemperatur wird von diesem Zustand gesprochen? Beschreiben Sie auch die Folgen. Der Zustand der erhöhten Körperkerntemperatur wird als Hyperthermie bezeichnet und tritt bei Körperkerntemperaturen ab 39 °C auf. Zur Hyperthermie kommt es bei erhöhten Außentemperaturen, häufig in Verbindung mit körperlicher Aktivität. Infolge der Erhöhung der Temperaturerhöhung kommt es zu einer Vasodilatation und verstärktem Schwitzen, was die Volumina der Flüssigkeitsräume im menschlichen Körper verschiebt. Die Flüssigkeitsmenge im Extrazellulärbereich sinkt mit der Folge einer Dehydratation. 1.7. Hitzschlag
Ein Notfallbild der Hyperthermie ist der Hitzschlag. Beschreiben Sie dessen Ursachen Warum kann er lebensbedrohlich werden? Ein Hitzschlag resultiert aus einer Hitzeerschöpfung, bei der sich durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr eine Exsikkose entwickelt. Wird dieser Zustand nicht behoben, staut sich die Wärme im Körper, durch z.?B. unzureichende Schweißbildung. Die Körperkerntemperatur ist erhöht, es treten neurologische Symptome wie Schwindel und Kopfschmerzen auf. Der Körper versucht, über eine verstärkte Hautdurchblutung vermehrt Wärme abzugeben. Diese verstärkte Hautdurchblutung geht zu Lasten der Darmdurchblutung, hier kommt es zu einer Ischämie mit der Folge, dass die Darmwand durchlässiger wird und Toxine in die Blutbahn gelangen. Dies kann bis zu einer Sepsis und dem daraus resultierenden Multiorganversagen führen. 1.8. Erniedrigte Körperkerntemperatur
Bei feuchter Kleidung oder kalter Luft kann es zu einer Hypothermie kommen. Nennen Sie die drei Stadien der Hypothermie mit den jeweiligen Leitzeichen. Die Hypothermie wird in drei Stadien eingeteilt, die durch die Körperkerntemperatur festgelegt sind (? Tab. 1.1). Tab. 1.1 Stadieneinteilung der Hypothermie Stadium Symptome Leicht: < 35–32 °C Muskelzittern, Tachykardie, Tachypnoe, Vasokonstriktion; im weiteren Verlauf: Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, Apathie, Ataxie Mittel: < 32–28 °C Bewusstseinseintrübung, Bradykardie, weite Pupillen, Muskelzittern sistiert, Hyporeflexie, Hypotonie, Verwirrtheit Schwer: < 28 °C Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Atemstillstand, Kreislaufstillstand Mit dem im ersten Stadium auftretenden Muskelzittern versucht der Körper, Wärme zu erzeugen mit der Folge eines erhöhten Energieverbrauchs. Ist dieser Kompensationsversuch nicht ausreichend und werden keine wärmeerhaltenden Maßnahmen durchgeführt, sinkt die Körperkerntemperatur weiter und es kommt zu einer mittleren oder schweren Hypothermie. 1.9. Gewebsschädigung
Bei Erkrankungen können Zell- und Gewebeschäden auftreten. Daraus können sich morphologische Veränderungen ergeben. Erklären Sie folgende Begriffe • Nekrose • Gangrän • Ödem • Erguss • Fibrose Als Folge eines Zell- oder Gewebeschadens können sich verschiedene Auswirkungen einstellen: • Nekrose: ist der Zelltod z.?B. durch Sauerstoffmangel, Strahlung, Giftstoffe und Infektion. • Gangrän: Es handelt sich um schwärzlich verfärbe Nekrosen. • Ödem: bezeichnet die erhöhte Wasseransammlung im Gewebe oder auch eine Flüssigkeitsansammlung in den Alveolen (Lungenödem). Ursache ist entweder ein verstärkter Flüssigkeitsaustritt aus den...