Schell | Wegbereitung der Versöhnung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 41, 320 Seiten

Reihe: Öffentliche Theologie (ÖTh)

Schell Wegbereitung der Versöhnung

Öffentliche Theologie im Kontext gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-374-06945-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Öffentliche Theologie im Kontext gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse

E-Book, Deutsch, Band 41, 320 Seiten

Reihe: Öffentliche Theologie (ÖTh)

ISBN: 978-3-374-06945-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Theologie und Kirche stehen im Falle von »Transitional Societies« im Prozess der Überwindung von Gewalt und der Verwirklichung nachhaltigen Friedens vor enormen Herausforderungen. Das Paradigma der Versöhnung kann hier als zentrale Perspektive Öffentlicher Theologie Orientierung für gesellschaftliche Institutionen wie auch die Kirchen bieten. Die Kirchen stehen dabei vor der Aufgabe, nicht nur die zwischenmenschliche, sondern auch die vertikale Dimension der Versöhnung, die nach Gott als Akteur im Versöhnungsgeschehen fragt, zu berücksichtigen und in den öffentlichen Diskurs einzubringen. Die Studie schlägt am Beispiel Ruandas vor, gesellschaftliche Versöhnungsmaßnahmen als Wegbereitung zu verstehen, die hoffend auf die transformative Kraft des Letzten wartet und handelnd darauf antwortet.

[Preparing the Way for Reconciliation. Public Theology in the Context of Social Reconciliation Processes]

In the case of »Transitional Societies«, theology and the church face enormous challenges in the process of overcoming violence and achieving sustainable peace. The paradigm of reconciliation as a central perspective of public theology can offer orientation for social institutions as well as the churches. The churches are faced with the task of taking into account not only the interpersonal but also the vertical dimension of reconciliation, which asks about God as an actor in the reconciliation process, and to bring this into the public discourse. Using the example of Rwanda, the study proposes to understand social reconciliation measures as a preparation of the way, which waits in hope for the transformative power of the Last and responds to it in action.

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INHALT

Erster Teil
Methodische und begriffliche Vorverortungen
1 Fragestellung 15
2 Methode 22
2.1 Das Paradigma der O¨ffentlichen Theologie im Kontext von Verso¨hnungsprozessen 23
2.1.1 Geschichte und Auspra¨gungen 23
2.1.2 Kontextualita¨t und Interkontextualita¨t 32
2.1.2.1 Der Begriff der O¨ffentlichkeit und der Zivilgesellschaft im Kontext des ruandischen Verso¨hnungsprozesses 32
2.1.2.2 Kontextualita¨t des Verfassers 38
2.1.3 Zwischenfazit: Das Paradigma der O¨ffentlichen Theologie als methodisches Geru¨st der Studie 43
2.2 Sozial-ethische Grundentscheidungen der Untersuchung 45
2.2.1 Zwischen Differenz und Analogie: der christozentrische Ansatz 45
2.2.1.1 Der theologische Verso¨hnungsbegriff zwischen Synthetisierung und Differenzierung 46
2.2.1.2 Das Changieren zwischen induktivem und deduktivem Vorgehen 47
2.2.1.3 Die Differenzlinien Letztes/Vorletztes, Kirche/Welt und Individuum/Kollektiv 50
2.2.1.4 Die Ausarbeitung von Kriterien 51
3 Gliederung und Aufbau 53
4 Theoretische Landschaften der Verso¨hnung 59
4.1 Verso¨hnung als neues Paradigma der Humanwissenschaften 59
4.2 Theologische Bedeutungsdimensionen des Begriffs Verso¨hnung 63
4.3 Theologische Landschaften der Verso¨hnung 67
4.4 Humanwissenschaftliche Bedeutungsdimensionen des Begriffs Verso¨hnung 71
4.5 Humanwissenschaftliche Landschaften der Verso¨hnung (Fanie du Toit) 74
4.5.1 Verso¨hnung als soziale Wiederherstellung 75
4.5.2 Verso¨hnung als liberaler Frieden 79
4.5.3 Verso¨hnung als Agonismus 82

Zweiter Teil
Grundu¨berlegungen zu einem theologisch-ethischen Verso¨hnungsbegriff
1 Hannah Arendts Theorie des Verzeihens als Herausforderung fu¨r die Theologie 89
1.1 Hannah Arendts Verzeihen in der Vita Activa 91
1.1.1 Anthropologie und Handlungstheorie bei Arendt 91
1.1.2 Das Verzeihen als Heilmittel gegen die Unwiderruflichkeit 95
1.1.3 Jesus als Entdecker des Verzeihens – Hannah Arendts enttheologisierende Evangeliumslektu¨re 99
1.2 Die theologische Rezeption Arendts 101
1.3 Arendts Theorie des Verzeihens (Thomas Du¨rr) 109
1.3.1 Jesus und die Bedingungen der Vorhaltung und der Reue 110
1.3.2 Versprechendes Verzeihen 113
1.3.3 Politisches Verzeihen? 114
2 Hermeneutische Schlu¨ssel der christozentrischen Verso¨hnungskonzeption 117
2.1 Christus als Ursprung, Wesen und Ziel der Verso¨hnung 119
2.2 Wegbereitung der Verso¨hnung – Zwischen Gesetz und Evangelium 128
2.3 Unterscheidung der Verso¨hnungsspha¨ren 136
3 Zwischenfazit 141
4 Politiken der Verso¨hnung 145
4.1 Jesus Christus als die Krisis und Hoffnung unverso¨hnter Gesellschaft (Karl Barth) 145
4.1.1 Hochmut und Fall 152
4.1.2 Tra¨gheit und Elend 152
4.1.3 Lu¨ge und Verdammnis 153
4.2 Wegbereitende Maßnahmen gegen Tyrannei, La¨hmung und Ideologie innerhalb einer Transformationsgesellschaft 155
4.2.1 Gerechtigkeit als wegbereitende U¨berwindung von Tyrannei 156
4.2.2 Aufbau und Sta¨rkung von Resilienz als wegbereitende U¨berwindung von La¨hmung 158
4.2.3 Wahrheit als wegbereitende U¨berwindung von Ideologie 160
4.3 Vertiefungen: Individuum und Kollektiv im Verso¨hnungsprozess 164
4.3.1 Der sozialpsychologische Ansatz sozialer Identita¨t 166
4.3.1.1 Die Theorie der sozialen Identita¨t 166
4.3.1.2 Die Selbstkategorisierungstheorie 169
4.3.1.3 Die Rekategorisierungsmodelle 171
4.3.2 Theologisch-ethische Perspektiven auf soziale Identita¨t 174
4.3.2.1 Stand der systematisch-theologischen Forschungslandschaft 174
4.3.2.2 Kernelemente christlicher Identita¨tskonstruktion 177
4.3.2.3 Theologisch-ethische Impulse zu kollektiven Identita¨tskonstruktionen 182
5 Zwischenfazit 201

Dritter Teil
Das Fallbeispiel Ruanda
1 Vorbemerkungen zur historischen Analyse 207
2 Die Geschichte Ruandas und die Rolle der Kirchen vor dem Genozid 213
2.1 Die vorkoloniale Zeit 213
2.2 Die Kolonialzeit 1898–1962 215
2.3 Die erste und zweite Republik in der Unabha¨ngigkeit bis 1990 219
2.4 Die fru¨hen 90er Jahre 221
2.5 Der Genozid 1994 224
3 Ruanda nach dem Genozid 227
3.1 Staatliche und rechtliche Maßnahmen 228
3.1.1 Sicherheit und Stabilita¨t 228
3.1.2 Wahrheit und Gerechtigkeit 231
3.1.3 Identita¨t und Erinnerung 235
3.1.4 Wirtschaft und Vision 238
3.2 Zivilgesellschaftliche Akteure und die Kirchen 240
3.2.1 Die Kirchen als Bottom-Up-Akteurinnen im Verso¨hnungsprozess 242
4 Theologisch sozial-ethische Einordnung 247

Vierter Teil
Kirche als Raum der Verso¨hnung
1 Die Zeit- und Raumdimension im Diskurs um gesellschaftliche Verso¨hnungsprozesse 253
2 Den Raum der Kirche als Raum Gottes denken 259
2.1 Das relationale Raummodell (Martina Lo¨w) 261
2.2 Die Kirche als Raum Gottes (Matthias Wu¨thrich) 263
2.2.1 Der trinitarische Gottesraum und der Raum der Kirche »in Christus« 264
2.2.2 Der interpersonale Raum der verborgenen Kirche 267
2.2.3 Der soziale Raum der sichtbaren Kirche 269
3 Zwischenmenschliche Verso¨hnungsprozesse im Raum Gottes 272
3.1 Die gna¨dige Wo-Frage im trinitarischen Gottesraum 273
3.2 Verso¨hnung in triangula¨rer Beziehungsstruktur – Der interpersonale Raum aller Getauften 277
3.3 Verso¨hnende Raumgestaltung im sozialen Raum der sichtbaren Kirche 278
3.3.1 Spuren des Konflikts im institutionalisierten Raum der sichtbaren Kirche 279
3.3.2 Das Verha¨ltnis von Exklusion und Inklusion der Ta¨ter- und Opfergruppen im sozialen Raum der sichtbaren Kirche 281
4 Die presbyterianische Gemeinde Remera-Rukoma in Ruanda 285
5 Zwischenfazit 291
6 Zusammenfassung der Untersuchung und Ausblick 293

Literaturverzeichnis 299


Maximilian Schell, Dr. theol., Jahrgang 1990, studierte evangelische Theologie und Psychologie in Bochum. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. 2019 wurde er mit dem Ernst-Wolf-Preis der Gesellschaft für Evangelische Theologie ausgezeichnet.



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