Scherenberg / Greiner | Präventive Bonusprogramme | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 175 Seiten

Scherenberg / Greiner Präventive Bonusprogramme

Auf dem Weg zur Überwindung des Präventionsdilemmas
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-456-94603-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Auf dem Weg zur Überwindung des Präventionsdilemmas

E-Book, Deutsch, 175 Seiten

ISBN: 978-3-456-94603-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Anreizsysteme zur Verhaltenssteuerung sind bei Krankenkassen beliebt, weil sie das ökonomische Interesse der Kundenbindung mit dem gesetzlichen Auftrag verbinden, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Theoretisch können sie auch zur Überwindung des Präventionsdilemmas beitragen - aber nur, wenn sie so zielgruppengerecht gestaltet sind, dass die Wirkungen auf Risikogruppen die Mitnahmeeffekte bei den 'guten Risiken' überschreiten. Dieses Buch beschreibt anhand von 157 Krankenkassen-Bonusprogrammen die Ausgestaltungsmöglichkeiten derartiger Anreize. Es analysiert die komplexen Wirkungsmechanismen der (neuen) präventiven Anreizprogramme und deckt so die einzelnen motivationalen Stellhebel auf. Daraus lassen sich konkrete Hinweise zur Konzeption und Umsetzung von Bonusprogrammen auf der Basis moderner Erkenntnisse des Dialog- und Beziehungsmanagements ableiten.
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1;Inhaltsverzeichnis;8
2;Vorwort;12
3;1 Einleitung;14
4;2 Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen;18
4.1;2.1 Grundlegende Vorbemerkungen;18
4.2;2.2 Ökonomische Vorbemerkungen;23
4.3;2.3 Verhaltenswissenschaftliche Vorbemerkungen;29
4.4;2.4 Strukturelle Vorbemerkungen;35
4.5;2.5 Zwischenergebnis: Eignung präventiver Bonusprogramme;39
5;3 Stand der Forschung;42
5.1;3.1 Ausgewählte Studienergebnisse;42
5.2;3.2 Zwischenergebnis: Relevanz der Ergebnisse und Forschungsbedarf;48
6;4 Bestandsaufnahme und Analyse aktueller Bonusprogramme;52
6.1;4.1 Methodischer Hintergrund der Analyse;52
6.2;4.2 Analyse der Gestaltungselemente von Bonusprogrammen;56
6.3;4.3 Zwischenergebnis: Zusammenfassung gewonnener Erkenntnisse;80
7;5 Einflussgrößen anreizorientierter Präventionsprogramme;84
7.1;5.1 Aspekte zur Gestaltung präventiver Bonusprogramme;84
7.2;5.2 Bedingungen für nachhaltige Motivation und Eigenverantwortung;89
7.3;5.3 Zwischenergebnis: Vision nachhaltiger Anreizorientierung;92
8;6 Konzeptionierung und Optimierung präventiver Bonusprogramme;94
8.1;6.1 Relationship Management als Grundlage nachhaltiger Gestaltung;95
8.2;6.2 Positionierung, Konzeptionierung und Realisierung;97
8.3;6.3 Zwischenergebnis: Close-Loop der Verhaltensänderung;127
9;7 Empfehlungen zur Ausgestaltung präventiver Bonusprogramme;128
10;8 Quintessenz und Ausblick;134
11;Anhang;142
11.1;Anhang 1: Eckdaten ausgewählter Untersuchungen;143
11.2;Anhang 2: Übersicht über die empirische Vorgehensweise;145
11.3;Anhang 3: Erhebungskriterien der quantitativen Analyse;146
11.4;Anhang 4: Übersichtstabelle aktueller Bonifizierungskriterien;148
11.5;Anhang 5: Übersichtstabelle aktueller Bonifizierungen;150
11.6;Anhang 6: Übersichtstabelle des Teilnehmerbedarfs gegliedert nach Geschlecht und Alter;152
12;Literaturverzeichnis;154
13;Abkürzungsverzeichnis;170
14;Indexverzeichnis;172


3 Stand der Forschung (S. 39-40)

In diesem Kapitel wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung gegeben. Auf Basis der Erkenntnisse ausgewählter Studien präventiver und kommerzieller Programme (Kapitel 3.1) wird der Forschungsbedarf und die Relevanz der Ergebnisse (Kapitel 3.2) für den weiteren Verlauf des Buches ermittelt.

3.1 Ausgewählte Studienergebnisse
Zur Identifikation ausgewählter Studienergebnisse rund um die Thematik „Bonusprogramme" wurde eine computerbasierte Literaturrecherche durchgeführt. Eine Schwierigkeit bei der Recherche betrifft die Schwerpunktsetzung der Studien. Bereits bei den Definitionen klafft das Begriffsverständnis der Studieninitiatoren auseinander. Dies führte zu einer Ausweitung der Suchbegriffe.114 Der überwiegende Teil der Studien rund um das Thema Anreizsteigerung und Bonusprogramme ist im Bereich des Personal- und Qualitätsmanagements angesiedelt. Studien, die sich mit der Anreizsetzung auf Patienten- bzw. Kundenebene beschäftigen, begrenzen sich stark. Eine weitere Schwierigkeit betrifft die Vergleichbarkeit der Studien, da eine Vielzahl von Effekten und Bedingungen auf die Wirkung von externen Anreizen Einfluss nehmen kann. Daher erfolgt eine gezielte Auswahl relevanter Studien in den nächsten beiden Kapiteln.

3.1.1 Forschungserkenntnisse präventiver Programme

Aktuell besteht bei gesundheitsbezogenen Bonusprogrammen ein großer Mangel an Studien, die geeignet wären, einen Erkenntnisgewinn abzuleiten. Entsprechend ist das Wissen über Anreizwirkungen sehr unbefriedigend. Anbieterorientierte Studien untersuchen Erfolgswirkungen von Bonusprogrammen, während sich nachfrageorientierte Studien mit den Präferenzen potenzieller Nutzer auseinandersetzen. Bestehende Untersuchungen zu präventiven Bonusprogrammen beschränken sich derzeit in erster Linie auf Teilnehmerraten, Teilnehmercharakteristika und Präferenzen potenzieller Mitglieder. Prinzipiell scheint die Bevölkerung Bonusprogrammen positiv gegenüberzustehen. Das wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) ermittelte in einer Umfrage, dass mehr als die Hälfte der (befragten) GKV-Versicherten (54,3 %) grundsätzlich Bonusprogrammen offen gegenüberstehen.115 Die Haltung der Befragten korrelierte sowohl mit dem Alter, als auch mit dem Bildungsstand und dem Gesundheitszustand. Während das Interesse der Probanden mit abnehmender Schulbildung zunimmt, sinkt das Interesse mit zunehmendem Alter. Versicherte, die ihren eigenen Gesundheitszustand eher schlecht einschätzen, sind an Bonusprogrammen wiederum weniger interessiert (48,8 %).116 Erste Auswertungen des Bonusprogramms „Smile Konto" der Gmünder Ersatzkasse (GEK) können die Ergebnisse der auf Selbstauskünften basierenden WIdO-Studie gemäß Abbildung 3-1 allerdings nur in Teilbereichen bestätigen.



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