Schewe | Irgendwas mit Tieren | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 112 Seiten

Schewe Irgendwas mit Tieren

Humorvolle, dramatische, egoistische Geschichten und andere Gemeinheiten
2. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8187-6556-9
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Humorvolle, dramatische, egoistische Geschichten und andere Gemeinheiten

E-Book, Deutsch, 112 Seiten

ISBN: 978-3-8187-6556-9
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein Mädchen durchläuft im Laufe ihres Lebens viele Abenteuer in witzigen Situationen oder auch mal dramatisch - aber immer mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Immer an ihrer Seite: Hunde, Katzen, Hamster, Wildschweine, anhängliche Mücken und tanzende Möwen. Angefangen hat alles an einem regnerischen Dienstag. Es erblickten viele wichtige Personen das Licht der Welt und sie hatten alle eins gemeinsam: Sie wurden im chinesischen Tierkreiszeichen Hund geboren. So wurden Elvis Presley, Bill Clinton und einem kleinen blonden Mädchen die Beziehung zu Tieren bereits in die Wiege gelegt. Es war also kein Wunder, dass Tiere den Weg des Mädchens säumten und bereits bei der Berufsberatung der Wunsch, 'Etwas mit Tieren' ganz oben stand. Doch es kam anders, ganz anders. Hunde, Katzen, Hamster, Wildschweine, anhängliche Mücken und tanzende Möwen. Ein Abenteuer jagte das andere.

Petra Schewe ist Dipl.-Betriebswirtin, rechtlich zugelassende Rentenberaterin, Dozentin und Autorin. Petra Schewe hat bisher u.a. beim Springer Verlag und beim Walhalla Fachverlag über 10 Fachbücher zum Sozialversicherungsrecht, Rente, insbesondere Erwerbsminderungsrente, und angrenzende Spezialthemen veröffentlicht. Sie leitet das Institut für Betriebswirtschaft und Rentenberatung in Bad Nauheim. Seit einiger Zeit sind von ihr auch Veröffentlichungen im belletristischen Bereich zu finden. So u.a. beim Autorenclub Wetterau ('Unterwegs in Bad Nauheim' ISBN 978-3-00-080817-3) mit den Geschichten 'Der Juli' und 'Duftsymphonie im Blütenreich Steinfurth'.

Schewe Irgendwas mit Tieren jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Oma Goldstück
  Meine Oma war ein Goldstück. Eine große, stämmige Frau, stets mit einer „Kittelschürz“ bekleidet. War damals der letzte Schrei für jede Oma.   In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde dieses modische Accessoire häufig statt eines Kleides getragen.   Dieses Schürzenkleid zeigte sich in vielen Varianten: Mit Taschen, mit Kragen, mit Ausschnitt, mit Gürtel – meistens vorn mit Knopfleiste oder auch mal mit Bändchen oder Reißverschluss.   Auch der Siegeszug des Polyamids (Nylon, Perlon, Dederon) machte hier keinen Halt, so dass die modeinteressierte Frau ihre Kittelschürzen als fleckenunempfindliches Kleidungsstück auch bei der Garten- oder Hausarbeit trug.   Goldstück Oma sah nicht nur pfiffig in ihrem Schürzenkleid aus, sie sprach auch kess. Oma redete häufig plattdeutsch und ich verfolgte mit großen Augen diese Sprachmelodie. In unserer Familie sprach nur Oma so wunderbar. Allerdings war sie unter Sprachgleichgesinnten, wenn wir zur Apfelernte ins Alte Land fuhren, und schon konnten wirklich viele Leute so raffiniert sprechen. Später erfuhr ich, dass es sich um einen Dialekt handelt. „Platt“ hatte allerdings wohl nichts mit dem platten Land in Norddeutschland zu tun.   Goldstück Oma hatte also eine eigene tolle Sprache. Leider waren die anderen Familienmitglieder dieser Sprache nicht mächtig, so dass ich meine wenigen plattdeutschen Worte nur geheim mit ihr sprechen konnte.   Ausflug ins Alte Land
  Mein Goldstück Oma, Opa und ich fuhren ins Alte Land zum Äpfelpflücken. Das Alte Land, was ich damals noch nicht wusste, liegt südlich von Hamburg an der Elbmarsch.   Wir kamen an einem riesigen Haus mit einer vorgebauten Tenne an. Die Tenne, heute sagt man wohl Scheune, hatte einen Lehmboden, rechts und links waren Kammern und in der Mitte hing eine Schaukel. Die Schaukel hatte ein langes Seil bis hoch in das Dach der Tenne. Ich konnte kaum bis oben schauen, solch ein langes Seil hatte ich noch nie gesehen. Oma und ich zogen in eine kleine Kammer mit einem Bett und einem winzigen Schrank, in dem meine Spielsachen und einige Dinge von Oma Platz fanden.   Die Schaukel war zunächst der Höhepunkt des Tages. Die Kinder des Hauseigentümers und ich versuchten uns mit hohen Sprüngen von der Schaukel auf Strohballen.   Da wir beschlossen, nun einmal eine wirkliche Herausforderung zu meistern, suchten wir uns eine Leiter und kletterten auf den offenen Heuboden. Nun, von hier oben sah die Welt doch sehr klein aus. Mein Kopf drehte sich; das war wohl doch höher als mein Bett bei Oma, auf dem ich regelmäßig Sprungübungen vollzog.   Die anderen Kinder ließen sich nichts anmerken. Wahrscheinlich konnten sie ihr Unwohlsein besser verbergen. Zu allem Überfluss sprangen sie dann auch in die Tiefe und landeten mit lautem Geschrei im Stroh. Ich überlegte, wie ich nur in diese Situation geraten war und vor allen Dingen, wie ich hier wieder herauskommen konnte. Von Oma war weit und breit nichts zu sehen. Sie hätte wohl einen Schrecken bekommen und mich aufgefordert, sehr vorsichtig die Leiter zu benutzen, um gesund und munter wieder auf den Boden zu gelangen. Das hätte mich – ohne Gesichtsverlust - gerettet. Ich wartete also, das Tor der Tenne blieb geschlossen, Oma kam nicht herein. Mittlerweile kam von „unten“ die Aufforderung, doch endlich zu springen. Ich schwankte vor Unwohlsein und wegen des Gedankens, als Angsthase dazustehen. Hasen sind ja eigentlich süß.   In diesem Augenblick sah ich vor meinen geistigen Augen einen Hasen mit riesig langen Ohren. Es muss mein Stoffhase gewesen sein, in einem Ohr leuchtete ein Knopf – der sollte wohl etwas Besonderes sein, so sagten die Erwachsenen. Es hieß, diese Stofftiere von Steiff hätten eine super Qualität. Diese Qualität musste einfach mal getestet werden. Die Ohren flatterten im Wind und ich war begeistert. Im Winter waren die Luftsprünge natürlich nur im warmen Zimmer möglich. Wer will schon bei schlechtem Wetter und schrecklicher Kälte nach draußen? Der Unglückliche landete somit in der warmen Wohnung direkt auf dem heißen Kohleofen (es gab leider noch keine Heizung). Es roch augenblicklich nach Verbranntem und er schrie, nein, ich war es. Danach war er nicht mehr derselbe. Er sah krank aus und wurde aufopfernd von mir gepflegt. Leider blieben die Narben.   Ich sah also in die Tiefe und dachte an den halbverbrannten Hasen zurück. Nun, es war kein Ofen zu sehen, außerdem war es warm, der Ofen wäre dann wohl auch nicht heiß. Unten lag Stroh, helles, freundliches Stroh, es qualmte nicht, musste also ebenfalls nicht heiß sein. Mit dem Mut einer Verzweifelten sprang ich in den Abgrund.   Oje, Oma war echt sauer. Wie konnte ich so etwas Gefährliches machen. Ich bekam Sprungverbot für die nächsten Tage. Glück gehabt, die anderen Kinder verstanden, dass ich den Anweisungen von Oma natürlich folgen musste. Damit war der Höhepunkt des Tages Geschichte.   Ich schaute mich nach neuen Abenteuern um. Natürlich nur solche mit echten, na, sagen wir mal, kleinen Herausforderungen. Ich entdeckte einen wirklich sehr großen Hund, der sich auf dem Hof herumtrieb. Er war so groß, dass wir uns Auge in Auge gegenüberstanden – ich auf zwei Beinen, er auf vier.   Den musste ich kennenlernen. „Sitz“ sprach ich ihn an. Er gähnte kräftig und setzte sich hin. Geht doch.                       Ich zeigte dem großen Hofhund meinen mitgebrachten Liebling, einen Stoffhund ohne Knopf im Ohr. Stoffhund Susi hatte schon bessere Zeiten gesehen, aber sie machte wirklich alles für mich. Mit einer kleinen Plastikleine übernahm ich die Kontrolle und konnte so Susi exakte Befehle übermitteln, neben mir „herzulaufen“. So gab es lange Spaziergänge in der Wohnung oder auf der Straße.   Was für sie ging, war wahrscheinlich für den Hofhund auch möglich. Kurz angedacht und sofort umgesetzt.   Die Plastikleine wechselte das Halsband. Susi musste warten, jetzt war der große Hund dran. Die rasch befestigte Leine am Subjekt unseres gemeinsamen Spazierganges passte und ich forderte ihn auf, aufzustehen. „Komm!“ eröffnete ich unser Gespräch über einen gemeinsamen Weg. Er stand tatsächlich auf und setzte sich in Bewegung. Stolz fasste ich die Leine noch etwas fester und ging hinter ihm her, um den rechten Weg Richtung Feld einzuschlagen. Der Hofhund hatte ganz offensichtlich eine andere Idee und schwenkte nach links. Es gab ein leises „Knack“ – unsere Wege trennten sich.   Quiddje und die Sprotten
  Oma, Opa und ich machten einen Ausflug nach Hamburg. Neben dem Alten Land gab es ja noch mehr zu sehen und Äpfel waren ja sowieso nicht so mein Ding. Ich hoffte auf Kotelett und Oma meinte, es gebe in so einer großen Stadt wie Hamburg so etwas Ähnliches. Wir fuhren mitten in der Nacht los und landeten in der Elbestadt auf dem Fischmarkt, ein Supermarkt unter freiem Himmel. Aufgereiht auf Freiflächen am Hafenbecken der Elbe gab es wirklich alles: Fisch in allen Variationen, Obst, Blumen, Kleidung, Souvenirs. Und es war laut, sehr laut, weil sich die Marktschreier - große kräftige Männer, die fürchterlich brüllen konnten - an Dezibel überbieten wollten. „Das sind echte Quiddje“, meinte Oma (Einheimische, keine Zugereisten). Es gab also an jedem Stand ein wortreiches, sehr lautes Spektakel. Oma entschied sich für einen Marktstand mit einem besonders authentischen Quiddje, der noch lauter als die anderen schreien konnte und verschiedene Tüten mit Fisch füllte. „Heute Aal im Angebot, junge Frau, dazu gebe ich Ihnen noch diesen Fisch obendrauf und diesen noch, völlig kostenlos, nur für Sie.“ Endlich verließen wir den Schauplatz mit einer Tüte Fisch. Ich glaube, die Fische hatten schon vorher vom lauten Getöse das Leben eingestellt und wollten freiwillig in die Tüten, nur, um endlich Ruhe genießen zu können.   Meine Ohren beruhigten sich und ich konnte wieder zum Wesentlichen kommen: Wo war mein Kotelett? Wir fuhren noch ein Stück und gingen dann zu einer Bude, die Pommes anbot. Nun, Pommes rot/weiß – auch nicht schlecht – gehen gleich nach Kotelett. Opa musste in die Bude und „drei Portionen“ holen. Eigenartig, er fragte gar nicht, ob ich meine Pommes mit Ketchup und Majo oder ohne alles wollte. Opa kam wieder und überreichte mir eine Tüte. Diese Pommes sahen komisch aus, wie kleine Fische. Oma war plötzlich sehr schnell, ihre Fischpommes aß sie mit sichtlichem Vergnügen und mit einem Affenzahn. Sie verschlang die Minifische (Sprotten) ganz – mit Kopf, Schwanz und Gräten. Meine Augen wurden immer größer und ich versuchte, diesem Fischexperiment zu folgen. Interessant, schmeckte allerdings weder nach Pommes und schon gar nicht nach Kotelett. Aber ich schaffte die ganze Tüte und stand somit im Mittelpunkt aller umstehenden Menschen, die sich ebenfalls Tüten mit Sprotten gekauft hatten und mehr oder weniger genussvoll Minifische knabberten. Erst taxierten sie mich: So ein kleines Mädchen, ist wohl nicht von hier, das wird sie nicht essen. Denen zeigte ich es: Tja, wer Kotelett essen kann, kann auch ganze Fische essen.   Leider fuhren wir irgendwann wieder nach Hause. Ich verabschiedete mich vom Hofhund, machte ihm nochmals Vorwürfe, eine Leine, also fremdes Eigentum, beschädigt zu haben und los ging es.   Abenteuer zu Hause
  Es gab eine bedeutende Verbindung zu meiner Oma. Sie hatte...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.