Schiebel Das Wunder von Mals

Wie ein Dorf der Agrarindustrie die Stirn bietet
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-96006-225-7
Verlag: oekom
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 256 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Überall auf der Welt befindet sich die industrielle Landwirtschaft auf dem Vormarsch. Überall? Nein! Ein von unbeugsamen Vintschgern bewohntes Dorf in Südtirol hört nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten. Seine Bewohner sind wild entschlossen: Ihr Mals soll die erste pestizidfreie Gemeinde Europas werden. Bei einer Volksabstimmung entschied sich eine Mehrheit für eine Zukunft ohne Glyphosat & Co. Ein ungleicher Kampf beginnt: hier die 5000-Seelen Gemeinde, angeführt von einem Dutzend charismatischer Querdenker, dort eine übermächtige Allianz aus Bauernbund, Landesregierung und Agrarindustrie. Alexander Schiebel erzählt in seinem Buch nicht nur die Geschichte dieses Aufstandes, er enthüllt gleichzeitig das Rezept jenes Zaubertrankes, der die mutigen Malser unbesiegbar macht. Eine Inspirationsquelle für Aufständische in aller Welt – und ein lebendiges Porträt jenes kleinen Dorfes, das sein Schicksal selbst in die Hand nehmen möchte.

Autoren/Hrsg.

Schiebel, Alexander

Fachgebiete

• Naturwissenschaften Agrarwissenschaften Agrarwissenschaften Landwirtschaftliche Kleinbetriebe
• Naturwissenschaften Agrarwissenschaften Agrarwissenschaften Ökologische Landwirtschaft
• Naturwissenschaften Agrarwissenschaften Agrarwissenschaften Nachhaltige Landwirtschaft

Inhaltsverzeichnis

1;Das Wunder von Mals;1
2;Inhalt;5
3;Ein unbeugsames Dorf. Wie alles begann;7
3.1;The main ingredient is love;8
3.2;Zerstörte Kulturlandschaft für ein Überraschungsei;10
3.3;Wenn die Zeit stillsteht;11
3.4;Ein medialer Schutzschirm für Mals und seine Menschen;14
4;Der weite Blick geht verloren. Erste Begegnungen;16
4.1;Der Biobauer: "Wir wollen eine andere Landwirtschaft!";16
4.2;Die Friseurin: "Schade, dass das alles nicht mehr da ist.";19
4.3;Die Kindergärtnerin: "Ich bin mir so hilflos vorgekommen.";21
4.4;Der Tierarzt: "Es schert sich niemand um schöne Worte.";22
4.5;Die Rückkehrerin: "Ich konnte nie woanders zuhause sein.";24
4.6;Der Kräuterbauer: "Passiert ist effektiv nichts!";26
4.7;Die Malser: "In unserer Gemeinde spritzt ihr überhaupt nicht mehr!";27
5;"Konflikte muss man ausfechten!". Auf dem Weg zur pestizidfreien Gemeinde;29
5.1;Schlupfwespe als giftfreier Helfer, der Leben rettet;30
5.2;Das Volk ist der Souverän – auch in Mals;32
6;Spuren der Verwüstung in Natur und Gesellschaft. Monokultur und Massentierhaltung: eine Bestandsaufnahme;38
6.1;Töten für Lebensmittel;39
6.2;Übersicht des Schreckens;41
6.3;Jeder Zweite isst zu wenig, zu viel oder falsch;43
6.4;Obszöner Fleischhunger;44
7;"Lei net roggeln". Gespräch mit Johannes Fragner-Unterpertinger, Apotheker von Mals und Kopf des Widerstands;47
7.1;In Bozen habt ihr sowieso keine Chance;52
8;Totenköpfe überall. Arsenal des Schreckens;56
8.1;Krebserregend, akute Toxizität, gewässerschädigend;56
8.2;Diese Gifte wirken still;58
8.3;Trotz Schaden bleibt man dumm;61
8.4;Giftcocktails mit Nebenwirkungen;64
8.5;Schwarze Liste der Pestizide;66
9;Mörderische Zivilisation. Klösterliche Gedanken zu den Belastungsgrenzen der Erde;70
9.1;Alles Leben ist heilig;72
9.2;Alarmstufe rot – Belastungsgrenzen der Erde;74
9.3;Achtung! Zu warm!;75
9.4;Achtung! Überdüngt!;76
9.5;Achtung! Kaputt!;77
9.6;Achtung! Verloren!;78
9.7;Grundwissen des Überlebens;78
10;Es wird Zeit, etwas zu tun. Die Frauen von Mals;83
10.1;Pass auf! Hollawint!;86
10.2;Sog wos willscht! – die Macht des Guten;87
11;Mit der Natur arbeiten. Eckpfeiler einer Lösung;93
11.1;Agrarökologie für das 21. Jahrhundert – der Weltagrarbericht;95
12;"Der Verzicht auf Pestizide ändert das System nicht." Gespräch mit Hans Rudolf Herren, Landwirtschafts- und Entwicklungsexperte;98
12.1;"Man sollte das gesamte Nahrungsmittelsystem lokalisieren.";100
12.2;"Böden können auf Dauer nicht industriell bearbeitet werden.";102
12.3;Solidarische Landwirtschaft;103
12.4;"Wir müssen viel mehr Resilienz im System aufbauen.";105
13;"Mir geht es darum, Mut zu machen." Begegnung mit Alexander Agethle, Biobauer und Vordenker einer agrarökologischen Landwirtschaft;109
13.1;"Wir haben die Produktion enorm vervielfacht, aber die Vielfalt extrem reduziert.";110
13.2;"Wir haben einen Kreislauf geschlossen.";111
13.3;"Wir sind unser Umfeld.";115
13.4;Welche Landwirtschaft wollen wir?;118
14;"Wir führen keinen Kampf." Begegnung im Paradiesgarten von Robert und Edith Bernhard;120
14.1;"Demütig, dankbar und achtsam.";121
14.2;"Verliebt in die Natur.";124
14.3;"Biodiversität ist die Vision.";127
15;"Ich habe großes Vertrauen in die Natur." Begegnung mit Ägidius Wellenzohn, Bioapfelbauer mit schockierenden Erkenntnissen;131
15.1;"Diese Bäume können allein nicht stehen.";132
15.2;"Ich hatte ein anderes Naturverständnis.";134
15.3;"Ein bewusstes, achtsames Nichtstun.";136
15.4;Verrückte Ziele erfordern verrückte Maßnahmen;141
16;Der Malser Weg. Triumph bei der Volksabstimmung;143
16.1;Der Bürgermeister: "Wir wollen eine Pilotregion werden.";143
16.2;Der Umweltschützer: "Wenn man sich für den Schutz unserer Umwelt einsetzt, setzt man sich für die Wirtschaft ein.";159
16.3;Mals allerorten – vorläufige Chronik der Ereignisse;160
17;Widerstand säen und wachsen lassen. Vom Umgang mit Niederlagen;166
17.1;Schlag ins Gesicht der Mehrheit;167
17.2;Kritik bitte taktvoll, mit Humor – und nicht zu oft;170
17.3;Immer ein bisschen die Grenzen überschreiten;172
18;Öffentlichkeit für die Wahrheit. Ein Facebook-Kanal für das "Wunder von Mals";179
18.1;Leugnen, ausweichen, beschuldigen – Pseudorhetorik der Obstanbau-Lobby;180
18.2;Zu wenig Reflexion, zu viel Anpassung;184
19;Zum Glück nicht gefoltert. Strafverfolgung und Wirtschaftssanktionen;187
19.1;Pestizidtirol – versteckte und offene Drohungen;188
19.2;Nicht mundtot – Repressionen;191
19.3;Zivilcourage kontra vorauseilendem Gehorsam;194
19.4;Anklage ohne Ursache – Johannes Fragner-Unterpertinger vor Gericht;197
19.5;Rebellische Hoffnung: Ein Umdenken findet bereits statt;200
20;Das Wunder geht weiter! Politische Macht für das Votum der Malser;202
20.1;Gefühl der Glückseligkeit – ein klares Mandat;202
20.2;Nie wieder Mals! – Die Gegner machen mobil;207
21;Die große Depression. Was uns zerstört, wächst schneller;214
21.1;Zu müde zum Kämpfen;215
21.2;Nichts geht mehr;215
21.3;Die Hoffnung bleibt;217
22;Mein Wunder von Mals (Teil 1). Die Krise setzt neue Energie frei;219
22.1;Die Vernunft des Herzens;219
22.2;Die Bruderschaft der Unbeirrbaren;220
22.3;Der Umweg über Deutschland;221
22.4;Im Rausch der Bilder;222
22.5;Von der Achtsamkeit für Allerkleinstes;223
22.6;Dem Rat von Freunden folgen;224
23;Mein Wunder von Mals (Teil 2). Rückenwind für die Pestizidgegner;226
23.1;Nur Güte und Gnade alle Tage;227
23.2;Ein perfekt ausgefülltes Formular;229
23.3;Fasse Mut!;230
23.4;Rückenwind für Mals;231
24;Niemals lockerlassen (Teil 1). Denn wir sind viele;233
24.1;Jetzt!;233
24.2;With a little help from our friends;235
24.3;"Mals ist ein Super-Beispiel.";241
25;Niemals lockerlassen (Teil 2). Mit Eigensinn, Ausdauer und Vertrauen;244
25.1;Im Zeichen der Vielfalt;246
25.2;Zauber der Unbeugsamkeit;251
25.3;Memento mori;252
25.4;Die Zukunft erfinden;254

Über Autor(innen)

Schiebel, Alexander
Alexander Schiebel wurde 1966 in Salzburg, Österreich geboren. Gleich nach dem Abitur hat er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen zum Beruf gemacht und in Wien das Filmhandwerk erlernt. 2013 zog er für fünf Jahre nach Südtirol und arbeitete in dieser Zeit an Buch und Film zum »Wunder von Mals«. Für das Buch über den Widerstand der Gemeinde Mals gegen den Pestizideinsatz in den Südtiroler Apfelplantagen wurde er 2018 mit dem Salus-Medienpreis ausgezeichnet. Nach kurzem Aufenthalt in Leipzig befindet sich Schiebel seit 2019 auf weltweiter Recherchetour zu neuen Buch- und Filmprojekten.

ALEXANDER SCHIEBEL hat seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen gleich nach dem Abitur zum Beruf gemacht und in Wien das Filmhandwerk erlernt. Nach einem Zwischenspiel als Webentwickler und im Online-Marketing steht seit 2013 das Wunder von Mals im Mittelpunkt seines Denkens und Schaffens. Seit einem Jahr lebt der gebürtige Salzburger nun mit seiner Familie in Mals, um das kleine Dorf im Vinschgau in seinem mutigen Kampf zu unterstützen.