Schlegelmilch Ärtzliche Praxis und sozialer Raum im 17. Jahrhundert

Johannes Magirus (1615-1697)
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-412-50451-9
Verlag: Böhlau
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Noch immer sind mit der vormodernen Medizin Stereotype von Aderlass und Abführmitteln, gequälten Patienten und hilflosen Ärzten verbunden. Wie aber behandelten die Ärzte des 17. Jahrhunderts wirklich? Welche diagnostischen und therapeutischen Methoden standen ihnen zur Verfügung, und wie unterschieden sich diese von den Behandlungsmethoden anderer Heiltätiger? Dieser Band stellt zum ersten Mal systematisch und auf Grundlage handschriftlicher Praxistagebücher – vor allem des akademischen Arztes Johannes Magirus – das ärztliche Handeln dar. Er zeigt zudem, wie sie jenseits des Buchstudiums ihr praktisches Wissen erwarben und welch große Rolle der Wissensimport aus anderen Ländern hierbei spielte. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die enge Verbindung der ärztlichen Praxis des 17. Jahrhunderts mit der Vorstellungswelt und den Ritualen der frühneuzeitlichen Ständegesellschaft.

Autoren/Hrsg.

Schlegelmilch, Sabine

Fachgebiete

• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
• Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Geschichte der Medizin
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
• Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Mentalitäts- und Sozialgeschichte

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;8
6;Vorwort;8
7;Einleitung;10
7.1;Quellen;15
7.2;Methodische Überlegungen;17
7.3;Aufbau der Darstellung;20
8;1. Johannes Magirus (1615–1697);29
8.1;1.1 Der Gelehrte;32
8.1.1;1.1.1 Der gelehrte Habitus;33
8.1.2;1.1.2 Gelehrte Väter – gelehrte Söhne;37
8.1.3;1.1.3 Die Gelehrten als ständisch-korporative Gruppe;43
8.1.4;1.1.4 Was der Gelehrte nicht erwähnt;46
8.2;1.2 Der Hofmann;52
8.2.1;1.2.1 Ein Bewerbungsschreiben für den Fürsten;53
8.2.2;1.2.2 Präsenz und Protektion;56
8.2.3;1.2.3 Von einem Hof zum anderen;59
8.3;1.3 Der Astrologe;63
8.3.1;1.3.1 Vom Nutzen der Astronomie;65
8.3.2;1.3.2 Die Verteidigung der Astrologie;67
8.3.3;1.3.3 Das Scheitern der Astrologie;72
8.4;1.4 Der Arzt;74
8.4.1;1.4.1 Der »richtige« Arzt;75
8.4.2;1.4.2 »Sternenkunst« und Medizin;76
8.4.3;1.4.2 Mächtige Patientenschaft;81
8.4.4;1.4.3 Arzt – und Professor der Medizin;86
9;2. Die Arztpraxis;90
9.1;2.1 Drei Orte, drei Praxen;91
9.1.1;2.1.1 Startschwierigkeiten : Frankfurt/Oder;91
9.1.2;2.1.2 Die erste Praxis : Berlin;92
9.1.3;2.1.3 Die Praxen in Zerbst und Marburg;97
9.2;2.2 Die Praxis im Kontext;99
9.2.1;2.2.1 Die konfessionelle Anbindung;99
9.2.2;2.2.2 Der »medikale Markt«;103
9.2.3;2.2.3 Die dezentrale Praxis;110
9.3;2.3 Die Patientenschaft;115
9.3.1;2.3.1 Patientenzahlen;117
9.3.2;2.3.2 Ein Vergleich : Johann Heinrich Bossens Praxis in Helmstedt;122
9.3.3;2.3.3 Die Patientenschaft und ihre Beschwerden;125
9.4;2.4 Das Einkommen des Arztes;131
9.4.1;2.4.1 Einkommen aus der Praxis;131
9.4.2;2.4.2 Einkommen aus Anstellungen;134
9.4.3;2.4.3 Sonstige Einnahmen;137
9.4.4;2.4.4 Das facettierte Einkommen;142
10;3. Die ärztliche Praxis;145
10.1;3.1 Behandlungsschritte;148
10.2;3.2 Methoden der Diagnostik;149
10.2.1;3.2.1 Das Patientengespräch;149
10.2.2;3.2.2 Das Betrachten des Körpers;170
10.2.3;3.2.3 Das Befühlen des Körpers;174
10.2.4;3.2.4 Das Pulsfühlen;177
10.2.5;3.2.5 Die Harnschau;180
10.2.6;3.2.6 Die Blutschau;184
10.2.7;3.2.7 Iatromathematische Berechnungen;189
10.3;3.3 Therapeutische Praxis;200
10.3.1;3.3.1 Die wichtigsten Helfer : Körperkräfte & Ruhe;201
10.3.2;3.3.2 Chirurgische Maßnahmen;206
10.3.3;3.3.3 Medikation;209
11;4. Praxis-Wissen;217
11.1;4.1 Wissen erwerben;218
11.1.1;4.1.1 Das Studium der Medizin;218
11.1.2;4.1.2 Die akademische Reise;225
11.1.3;4.1.3 Zuverlässiges Wissen : ratio et experientia;235
11.1.4;4.1.4 »Wissenschaft« und »Forschung«;241
11.2;4.2 Wissen anwenden;247
11.2.1;4.2.1 Der Physicus;248
11.2.2;4.2.2 Der Iatromechaniker;252
11.2.3;4.2.3 Der Chymiater;256
11.2.4;4.2.4 Der Arzt;259
11.3;4.3 Wissen weitergeben;263
11.3.1;4.3.1 Lehren in der Landessprache;264
11.3.2;4.3.2 Magirus’ Collegium practicum mathematicum;270
11.3.3;4.3.3 Magirus’ Collegium practicum medicum;275
11.3.4;4.3.3 Grenzüberschreitungen;282
12;5. Ausblick;288
13;Anhang : Edierte Quellentexte;294
13.1;Text 1 : Ankündigung des mathematisch-praktischen Kollegs in Berlin, 1646;294
13.2;Text 2 : Ankündigung des medizinisch-mathematisch-praktischen Kollegs in Berlin, 1646;300
13.3;Text 3 : Nicolaus Peucker : Biographisches Gedicht auf Johannes Magirus;308
13.4;Text 4 : Observatio : Beobachtung einer Himmelserscheinung im Jahr 1648;311
13.5;Text 5 : Eine handschriftliche Gelehrtenbibliothek (D. Magiri manuscripta);312
13.6;Text 6 : Besoldung der Bediensteten der Brandenburgischen Hofapotheke (nach 1652);313
14;Biographie;315
14.1;Frankfurt/Oder und erste Studien (1616);315
14.2;Peregrinatio Academica (1637–1640);315
14.3;Berlin (1641?–1650);317
14.4;Zerbst (1651–1656);318
14.5;Marburg (1656–1697);319
15;Abbildungsverzeichnis;320
16;Tafelteil;322
17;Quellen- und Literaturverzeichnis;330
17.1;1 Archivalien;330
17.2;2 Gedruckte Quellen;334
17.3;3 Sekundärliteratur;341
18;Personenegister;351