Schleich | Sylter Pfoten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 274 Seiten

Schleich Sylter Pfoten

Ein Nordsee-Inselroman
23001. Auflage 2023
ISBN: 978-3-492-98994-7
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Nordsee-Inselroman

E-Book, Deutsch, 274 Seiten

ISBN: 978-3-492-98994-7
Verlag: Piper Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Viel Sylt, eine Tierarzt-Praxis, Liebesverwicklungen und eine süße Tierfreundschaft. Alles, was es braucht für eine Lektüre im Strandkorb »Eine feine Gänsehaut rieselte mir über den Rücken. Ich lehnte mich zurück und legte den Kopf in den Nacken. Ein blasser Halbmond und Sterne über Sterne am Sylter Nachthimmel. Tausende und abertausende glühender Punkte, so unwirklich wie im Märchen und doch real.« Jana hat ihren Michael mit einer anderen erwischt. Schlimm genug. Noch schlimmer: Die andere ist ihre beste Freundin. Nie wieder wird Jana mit beiden ein Wort wechseln. Sie zieht sofort aus Michaels tollem Haus aus und findet samt Kater Herbert Unterschlupf bei ihrer Schwester. Darüber reden? Auf keinen Fall. Wer einmal ihr Vertrauen missbraucht hat, bekommt keine zweite Chance. Da kommt ihr die Bitte ihres alten Onkels gerade Recht. Der liegt im Krankenhaus und braucht Hilfe in seiner Tierarztpraxis. Jana reist nach Sylt, um als Tierarzthelferin einzuspringen. Dumm nur, dass Jana eine Hunde-Phobie hat und der  (mürrische, gutaussehende) Vertretungstierarzt Timo Jensen anscheinend keinerlei Rücksicht darauf nehmen will. Bald fliegen nicht nur Fellhaare, sondern auch gehörig die Funken. »Elke Schleich erzählt auch in den ?Sylter Pfoten? eine federleichte, romantische Liebesgeschichte mit einigen Irrungen und Wirrungen mitten aus dem Leben. Der Roman besitzt dabei alle Zutaten, die sommerliche Wohlfühl-Urlaubslektüre so braucht: Spannung und Entspannung, Herzschmerz und tiefes Glück, Lebensfreude und Landschaftsidylle.« ((Westdeutsche Allgemeine Zeitung))

Elke Schleich wurde in Gelsenkirchen geboren, absolvierte eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau, arbeitete als Sachbearbeiterin und später an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Pferde und das geschriebene Wort - beides faszinierte sie schon als Kind, weshalb sie bereits im Grundschulalter Schulhefte mit selbst erdachten Tiergeschichten füllte. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann und Hündin Pucci am grünen Rand des Ruhrgebiets, in Westerholt, in der Nähe eines Reiterhofs, den sie nach langer aktiver Zeit im Sattel immer noch gern besucht. Mehr Infos unter www.elke-schleich.de

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1.
»Jana! Warum schellst du wie verrückt, du weißt doch, dass ich nicht immer gleich …« Meine Schwester Marie stand in der geöffneten Tür, den kleinen Paul auf dem Arm, der nur ein Windelhöschen trug, und schaute mich entgeistert an. Ihr Blick wanderte abwärts zu der Reisetasche und von dort zum abgestellten Katzenkorb rechts von mir. »Das darf nicht wahr sein«, sagte sie. »Ist es aber.« »Komm rein!« Ich griff nach der Tasche und dem Transportkorb und betrat das Reihenhaus, das meine Schwester und ihr Mann seit einem guten Jahr ihr Eigen nannten. Beides stellte ich im Korridor ab. Marie war mit ihrem Baby die Treppe hinaufgestiegen und im Kinderzimmer verschwunden. Langsam folgte ich ihr. Paul strampelte auf dem Wickeltisch liegend und gab lustige Laute von sich. Normalerweise hätte mich das amüsiert. Heute nicht. Heute war nichts normal. Absolut nicht. »Geh doch schon ins Wohnzimmer. Ich ziehe Paul schnell was an, und dann können wir über alles reden.« Maries Worte waren zwar in meinen Ohren gelandet, doch trotzdem nicht richtig bei mir angekommen. Wie versteinert stand ich neben dem Wickeltisch, starrte auf das vergnügte Baby und hatte dabei gänzlich andere Bilder vor Augen. »So, Pauli, nur noch den Strampler.« Der Kleine schaute mit seinen Blauaugen zu mir hoch und verzog den Mund zu einem Lächeln. Ich konnte es nicht zurückgeben. »Tante Jana geht es nicht gut. Du darfst es nicht persönlich nehmen.« Marie nahm ihren Sohn hoch, setzte ihn auf ihren linken Unterarm und nickte mir zu. »Komm, ich mache uns einen Kaffee. Was ist mit Herbert? Der soll doch raus, oder?« Endlich löste ich mich aus meiner Starre. »Sein Klo, es ist noch im Auto.« Damit wandte ich mich ab, um das wichtige Utensil aus dem Wagen zu holen. Ein paar Minuten später saßen Marie und ich, jede mit einer großen Tasse Kaffee im gemütlichen Wohnbereich, während Paul auf dem Boden herumkrabbelte und mit Bauklötzchen um sich warf. Mein Kater Herbert hatte es vorgezogen, abwartend im Korridor zu kauern. Er fremdelte noch, obwohl er schon öfter hier zu Gast gewesen war. »Mannomann!« Marie ließ sich gegen ein dickes Sofakissen fallen und pustete ihre Ponyfransen aus den Augen. Schon wieder war er zu lang, stets fehlte ihr die Zeit für den Friseur. Und schließlich war immer ich es, die Pony und Spitzen der langen blonden Haare schneiden musste, obwohl ich dafür ganz und gar kein Talent besaß. Heute hatte sie sie zu einem hohen Knoten gebunden. »Ich hab’s ja nicht glauben wollen, als du mir von deinem komischen Gefühl erzählt hast. Nicht Michael, der Korrekte, der nie etwas falsch macht.« »Ich weiß, dass du ihn arrogant findest.« »Ein bisschen vielleicht. An Selbstbewusstsein mangelt es ihm jedenfalls nicht.« Ich nahm einen Schluck Kaffee, hielt die Tasse mit beiden Händen fest und sah durch die bodentiefen Fenster in den Garten hinaus. Es blühte und grünte darin, ein wenig wirr durcheinander zwar, aber wunderschön. Überhaupt war es heute ein wahnsinnig schöner Junitag: sonnig, wolkenloser Himmel, nicht zu warm. Und dazu ein arbeitsfreier Tag für mich. Nahezu perfekt. Wenn nicht … »Vom Sitzen und Starren wird nix besser«, sagte Marie. »Er betrügt dich also tatsächlich, dieser Doktor, den die Frauen lieben.« Der letzte Satz klang leicht verächtlich und tat mir weh. Nicht, dass ich Michael in Schutz nehmen wollte, nein, es verletzte mich, dass es sich anhörte, als hätte er alle paar Wochen eine andere gehabt und ich wäre so blöd gewesen und hätte nie etwas gemerkt. Sie selbst hatte doch gerade erst gesagt, sie habe es ihm nicht zugetraut. Einen Moment blieb es still zwischen uns, bis Marie sanft meinen Arm berührte und sagte: »Tut mir so leid für dich. Wann und wie bist du dahintergekommen?« Ich atmete tief durch, und dann erzählte ich meiner Schwester alles. Von meinem Anruf gestern Abend bei dem Hotel, in dem Michael während des Ärztekongresses untergebracht war. Wie ich zunächst erleichtert gewesen war, als mir bestätigt wurde, dass er ein Zimmer gebucht hatte, aber leider nicht zu ihm durchgestellt werden könne, da er gerade im Restaurant speise. »Zunächst?«, fragte Marie, während ich wieder einen Schluck Kaffee trank, gegen den Kloß in meinem Hals, der sich festzusetzen drohte. »Das heißt, du bist trotzdem wieder misstrauisch geworden.« »Gestern Nacht habe ich mich hin und her gewälzt und genauso hin und her gedacht. Ich hatte keinen Beweis dafür, dass da was lief mit einer anderen. Da waren nur Kleinigkeiten, die mich manchmal stutzig gemacht haben.« Marie nickte. »Dass er die Anrufe für die Praxis immer auf sein Handy weiterleitete, wenn er dort bis zum späten Abend angeblich Berichte und Gutachten schrieb oder Abrechnungen machte. Davon wusste ich ja schon.« »Manches war noch viel vager. Etwa sein seltsamer Gesichtsausdruck, wenn er eine Nachricht auf dem Handy las und mir auswich auf mein Nachfragen, ob es wenigstens etwas Erfreuliches sei.« »Also ich hätte da längst eine günstige Minute genutzt und das rausgekriegt.« Marie steckte eine Strähne in den Haarknoten zurück und stand auf, um Paul wieder ins Wohnzimmer zu befördern. Er hatte sich krabbelnd auf den Weg zu Herbert gemacht. »Ja, du …« Ein Seufzer landete in meiner Kaffeetasse. »Den letzten Anstoß dafür, dass ich heute Morgen nach Düsseldorf gefahren bin, waren die Blicke von der Saterdag. Die haben mich die ganze Nacht verfolgt.« »Deine Kollegin?« Klein Paul saß wieder auf seinem Spielteppich und probierte aus, ob so ein Bauklotz schmeckte. Gut, dass er nicht in seinen Mund passte. »In letzter Zeit hat sie mich oft komisch angeguckt. Zum Beispiel, wenn ich Feierabend gemacht habe und Michael sagte, es würde später, ich solle bloß nicht mit dem Essen auf ihn warten. Manchmal hat sie eine Bemerkung von sich gegeben, so halb amüsiert, halb ironisch.« Ich schlug mir vor die Stirn. »Warum hab ich sie nicht einfach mal direkt gefragt.« »Weil du es in Wirklichkeit gar nicht wissen wolltest?« »Ach ja?« Ich stellte die Tasse ab. Das fehlte mir jetzt noch, dass mein Schwesterchen mir meine Schwächen vorhielt. »Und darum bin ich heute da hingefahren, was?« »Nun komm mal wieder runter.« Marie lächelte mich an. »Wahrscheinlich hättest du von der Saterdag sowieso nichts erfahren, so loyal wie sie eurem Doktor seit Jahren die Treue hält. Wie ging das nun weiter in Düsseldorf?« »Erst mal ging gar nichts weiter. Über eine Stunde habe ich im Auto gehockt und aus einer Nebenstraße den Hoteleingang beobachtet. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, reinzugehen und nach seiner Zimmernummer zu fragen. Michael womöglich im Bett mit einer Anderen, nein, allein die Vorstellung …« Wieder war da der Kloß in meinem Hals. Auch wenn im letzten halben Jahr mit unserer Beziehung nicht alles zum Besten gestanden und ich oft den Eindruck gehabt hatte, wir würden nur nebeneinanderher leben und uns nicht mehr so wie in den ersten beiden Jahren richtig für einander interessieren, tat es schrecklich weh, dieses Wissen, dass Michael eine Andere liebte und wahrscheinlich nur aus Bequemlichkeit noch nicht mit mir Schluss gemacht hatte. Marie nahm unsere geleerten Tassen und ging damit zur Küchenzeile. Als sie mit den gefüllten dampfenden Pötten zurückkam, hatte ich mich gefasst. »Hätte ich sicher auch nicht gemacht«, sagte sie, und ich schaute sie überrascht an. »Nein?« »Ich hätte ihm eine Nachricht geschickt. Ihm geschrieben, dass ich vor der Tür stehe, er möge doch bitte mal rauskommen zu mir. Daraufhin hätte sich bestimmt alles Weitere ergeben, aus seiner Reaktion, seinem Verhalten. Und letztendlich hättet ihr Klartext miteinander gesprochen.« Klartext sprechen, nein danke. Wenn alles klar ist, brauche ich das nicht. Wozu auch? »Sag bloß, du bist nach Hause gefahren?« »Kurz davor war ich. Aber dann sah ich die beiden. Aus Richtung Innenstadt kamen sie. Sie mit einer bunten Einkaufstüte an der Hand.« Ich stockte, riss mich zusammen. »Arm in Arm.« Wie in dem Moment heute Morgen durchzuckte mich der Schmerz. Ein feiner...



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