E-Book, Deutsch, 152 Seiten
Schnell Die Gurkos und der geheimnisvolle Drache
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-4838-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Fünf Freunde erleben abenteuerliche Traumreisen
E-Book, Deutsch, 152 Seiten
ISBN: 978-3-7568-4838-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Gurkos sind eine Bande von fünf Viertklässlern, die schon lange eng befreundet sind. Bei ihrem vergeblichen Versuch eines wissenschaftlichen Experiments mit dem Feuermachen wie in der Altsteinzeit rutscht Pia ab und ihr Fuß wird zwischen zwei großen Steinen eingeklemmt. In höchster Not taucht der sprechende, feuerspeiende Drache Gurko auf und befreit Pia aus ihrer Notlage. Pia schwört, ihn gesehen zu haben. Doch die Skepsis ihrer Freunde oder Eltern ist groß. Aber aufgrund dieses Abenteuers mit dem Drachen Gurko haben die fünf Freunde endlich einen Bandennamen: die Gurkos. In gemeinsamen Träumen erleben sie mit ihrem Drachen Gurko fantastische Abenteuer. So überleben sie eine gefährliche Schatzsuche, überlisten gefürchtete Piraten, sind in einem Computerspiel gefangen oder lösen das Geheimnis der weißen Frau in einem alten Schloss. Aber eigenartiger Weise sind Dinge aus der Traumwelt in der Realität manchmal doch vorhanden oder im Traum erlittene Striemen werden wirklich an ihren Händen sichtbar. So schwebt also immer wieder ein Geheimnis über jedem Traum.
Ich habe 42 Jahre im Schuldienst als Lehrer gearbeitet, davon acht Jahre als Konrektor und zwölf Jahre als Rektor an Hauptschulen, heute Mittelschulen. Mir war es immer ein Anliegen, das Selbstbewusstsein meiner Schülerinnen und Schüler zu stärken, besondere oder versteckte Begabungen herauszufinden und zu fördern. Gerade bei Projektarbeiten zeigen sich soft skills wie Belastbarkeit, Begeisterungsfähigkeit, Teamfähigkeit oder Ausdauer, die manchen Schülern oft nicht zugetraut werden. Ein aktives Mitwirken in einer Theatergruppe oder einer Schulband stärkt die Selbstdisziplin, vermittelt Erfolgserlebnisse und setzt erfolgreiche gruppendynamische Prozesse in Gang. So weist in meinem Kinderbuch der Lehrer Schubkarre durchaus autobiographische Züge auf.
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Pia in Gefahr „Haben wir wirklich an alles gedacht?“, nuschelte Pia fragend. „Ich denke immer an alles!“, kam es von Tobias selbstsicher zurück. Mia, Zwillingsschwester von Pia, immer sehr gewissenhaft, zählte pflichtschuldig auf: „Also wir haben einen Feuerstein - ähh, übrigens von der Insel Rügen -, ein großes Taschenmesser und von meinem Vater einen Zunder. Also dieser schnell brennbare Baumschwamm, den uns unser Lehrer gezeigt hatte. Ich hab’s im Internet gegoogelt und Paps hat’s mir bestellt. Holzspäne hat Pia besorgt und etwas Papier.“ „Ja, schon gut“, maulte Felix, „was wir nicht haben, suchen wir im Wald!“ Klara lachte laut auf: „Dann viel Spaß beim Suchen einer Schaufel. Aber daran hab‘ ich gedacht.“ Sie blickte stolz ihre Freunde an. „Los jetzt, auf zur Teufelshöhle!“ Ja, die Schwestern Mia und Pia, Klara, Tobias und Felix gehen zusammen in die 4b der Lias-Grundschule Altdorf. Seit der ersten Schulklasse waren sie zusammen und seitdem beste Freundinnen und Freunde. Vor kurzem hatten sie beschlossen, eine Bande zu gründen. Nur ein griffiger Name fehlte ihnen noch. Aber sie konnten sich einfach nicht einigen. Deshalb beendete Klara kürzlich ihre ergebnislose Diskussion darüber mit den Worten: „Kommt Zeit, kommt Rat.“ Vielleicht würde ihnen der heutige Tag bei der Namensfindung helfen. „Meint ihr, die Teufelshöhle ist wirklich der geeignete Ort für unser Experiment?“, fragte Mia in die Runde. „Bestimmt“, entgegnete Felix, „Schubkarre hat doch gesagt, es war immer vor einer Höhle.“ Tobias stimmte zu: „Und da ist unser Geheimtreff, die Teufelshöhle, bestens geeignet.“ „Aber mit Feuer ist nicht zu spaßen. Gerade im Wald“, wandte Pia vorsichtig ein. Lehrer Schubkarre hatte seinen Kindern im Unterricht von dem beschwerlichen Leben aus der Altsteinzeit erzählt. Insbesondere das Feuermachen sei eine Kunst gewesen. Dazu hatte er ihnen auch einen Film aus dem Hersbrucker Hirtenmuseum gezeigt. Seitdem ahnten sie, wie schwierig es war und wie lange es dauern konnte, Feuer zu machen. Aber das wollten die Freunde gern selbst ausprobieren, und zwar an ihrem Geheimtreffpunkt, der Teufelshöhle. „Wir haben geschworen, niemandem von unserem Geheimtreffpunkt in der Teufelshöhle zu erzählen. Habt ihr alle Wort gehalten?“, blickte Klara ihre Freunde prüfend an. Dazu lief sie kurzzeitig rückwärts und stolperte prompt über eine Wurzel. „Au, Mist, warum habt ihr mich nicht gewarnt?“, stöhnte Klara und rieb sich ihre Waden. Pia und Mia kicherten, Tobias und Felix versicherten, dass sie niemals einen Schwur brächen. Nur Mia fühlte sich mit dem Schwur nicht wohl und gab zu bedenken: „Wenn nun etwas passiert, dann weiß niemand wo wir sind.“ Aber Klara fiel ihr ins Wort: „Papperlapapp, was soll schon passieren. Außerdem sind wir zu fünft.“ Sie besprachen ihr „Feuermach“-Expermiment immer wieder von vorne und Felix hatte plötzlich Zweifel: „Und wenn es uns doch nicht gelingt? Ich weiß nicht, ob ich so geduldig bin?“ Aber Pia tröstete: „Macht auch nichts. Zumindest haben wir es versucht. Das ist doch auch schon was.“ Mia wechselte das Thema und stellte Vermutungen über mögliche Geister und Ungeheuer in der Höhle an. Dabei verging die Zeit wie im Fluge. Der serpentinenartige Abstieg auf Felsbrocken als Trittstufen ist jedes Mal beschwerlich und gar nicht so leicht zu finden. „Ich habe übrigens gegoogelt. Es muss ewig lang gedauert haben, bis sich der Bach dort unten in den ... - Moment, ich hab’s mir aufgeschrieben - Räth-Lias-Sandstein eingegraben hat. Unsere Höhle muss schon uralt sein“, gab Mia stolz ihr Wissen preis. Pia ergänzte genauso stolz: „Schubkarre erzählte doch, dass es vor 200 Millionen Jahren hier ein flaches Meer gegeben habe. Da hat sich dann immer wieder Sand abgelagert. Deshalb haben wir hier heute diesen Sandstein.“ „Ja, schon gut, ihr Streberinnen!“, blafften Felix und Tobias, „wir wollen lieber ein Abenteuer, mit dem geheimnisvollen Drachen.“ Klara blickte sie zustimmend an und meinte: „Finde ich auch.“ Dann erzählte sie: „Ich habe übrigens nach alten Sagen gesucht. In der Bibliothek meines Opas habe ich ein altes Sagenbuch über unsere Gegend gefunden.“ Sie stutzte und fragte erstaunt: „Aber woher wisst ihr das mit dem Drachen?“ Jetzt war es an Tobias und Felix dumm zu glotzen: „Das haben wir uns eben ausgedacht. Wir, Tobias und Felix, die mutigsten Drachenbezwinger Welt.“ Ihre Hände schnellten in die Höhe. Die Mädchen lachten darüber lauthals, nur Klara wurde wieder ernst: „Hört doch mal zu! Ich habe tatsächlich in einem alten, abgegriffenen Buch das Bild eines grünen, feuerspeienden Drachen gefunden. Nur die Schrift war unleserlich.“ „Warum?“, lachte Pia, „hast du Lesen verlernt?“ „Nein“, ärgerte sich Klara über Pias mangelnde Ernsthaftigkeit, „es war in einer komischen Schrift. Irgend so eine Frak ... Ach ich hab’s vergessen. Aber Opa konnte sie lesen. Obwohl das Buch uralt war. Aber Opa ist ja auch uralt. Also genau 197 Jahre alt.“ „Dein Opa“, lächelte Felix. „Natürlich das Buch, du Spinner!“, ärgerte sich Klara. Mia und Pia sahen sie neugierig an und sagten wie aus einem Mund: „Und? Erfahren wir mehr?“ „Mein Opa hat es mir vorgelesen“, sagte Klara langsam, um die Spannung zu steigern. „Vor über tausend Jahren sollen gruselige Spießgesellen ein Dorf in unserer Gegend hier überfallen haben. Mistgabeln, Messer, Schwerter hatten sie. Sie mussten furchterregend ausgesehen haben. So wie Opa das gesagt hat, hab’ ich an eine Geisterbahn gedacht. Gruselig! Ach ja, und alle Kinder haben sie geraubt.“ Mia und Pia seufzten: „Die armen Kinder!“ „Wir hätten gekämpft!“, tönten Felix und Tobias selbstbewusst. „Angeber!“, lächelte Klara nur und fuhr fort: „Das Geschrei der Dorfbewohner muss herzergreifend gewesen sein. Eine ohnmächtige Wut ergriff Mütter und Väter. Aber was sollten sie machen? Es war einfach aussichtslos. Als Lösegeld verlangten die Angreifer einen geheimnisvollen Schatz, der in einer Teufelshöhle versteckt sein sollte.“ Klara machte eine Pause und freute sich innerlich, dass ihre Geschichte beeindruckte. Sie sah es den Gesichtern ihrer Freunde an und fuhr deshalb geheimnisvoll fort: „In dieser Höhle, so hieß es, spuke es schon immer. Also seit Menschengedenken erzählte man das. Nur ein kleiner Junge namens Gerold soll als einziger den Barbaren entkommen sein. Er hat ja mitbekommen wie verzweifelt alle seine Stammesangehörigen waren. Also soll er all seinen Mut zusammengenommen haben und ins Innere der Höhle vorgedrungen sein. Dort traf er tatsächlich auf den Hüter des Schatzes, einen grünen Drachen. Ängstlich, aber mit dem Mut der Verzweiflung hat er gestottert: „Ich ... ich brauche den, also den ... Schatz.“ Ein Feuerstrahl des Drachen verfehlte ihn knapp. Aber er hat sich eigenartiger Weise nicht gefürchtet. Zu seiner großen Überraschung konnte der Drache sprechen und fragte grimmig: „Warum?“ Gerold fasste schließlich Zutrauen und erzählte von dem großen Leid im Dorf. Der Drache verließ erstmals seine Höhle und vertrieb mit feuerspeiendem Gebrüll die Barbaren. Alle Kinder waren jetzt Gott sei Dank gerettet. Seither gilt dieser geheimnisvolle Drache als Kinderfreund. Aber seitdem - so erzählt man sich - ist er nie mehr gesehen worden.“ „Die armen Kinder“, flüsterte Pia mitfühlend, und Tobias meinte cool: „Wahnsinnig spannend.“ Nach einer Weile fuhr er nachdenklich fort: „... und du meinst doch jetzt nicht, dass dieser, dieser ... Drache in unserer Teufelshöhle wohnt?“ „Nein“, meinte Klara, „ist doch bloß eine Sage. Aber obwohl, ein Abenteuer wäre das schon, ... mit einem Drachen.“ Sie kicherte in sich hinein. An ihrem Geheimtreffpunkt angekommen verteilte Klara wie selbstverständlich die Aufgaben. „Mia, Pia, ihr sammelt dünnes Holz. Tobias, Felix, ihr sucht große Steine zur Abgrenzung und Sicherheit unseres Lagerfeuerplatzes“, befahl sie. „Ich werde ein kleines Loch für die Feuerstelle ausheben“, sagte sie und fügte lachend hinzu, „dann such ich mal nach dem Drachen.“ Die anderen protestierten: „Aber doch nicht ohne uns!“ Alle gingen ihren zugeteilten Aufgaben nach. Pia und Mia hatten schon ziemlich viel Kleinholz beisammen, als Pia plötzlich einen heftigen Schmerzensschrei ausstieß. Beim Überklettern einer Steinformation war sie abgerutscht und mit ihrem rechten Knöchel zwischen zwei kleineren und einem riesigen Stein eingeklemmt. Mit aller Kraft zerrte sie, schürfte sich die Haut ab,...