Schubiger | Lehren und Lernen (E-Book) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Reihe: Preselect

Schubiger Lehren und Lernen (E-Book)

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2. Auflage 2016
ISBN: 978-3-0355-0647-1
Verlag: hep verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

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Reihe: Preselect

ISBN: 978-3-0355-0647-1
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«Lehren und Lernen» ist ein praxisorientiertes Methodenhandbuch für Lehr- /Lernprozesse in der beruflichen Grundbildung, höheren Berufsbildung und Erwachsenenbildung. Kernstück des Werkes bildet das kompetenzorientierte Lernprozessmodell RITA. Dieses beschreibt nicht nur das Wesen von Kompetenzen, sondern auch deren Entwicklung. Eine Methode zeigt ihre Wirkung nur, wenn sie ziel- und lernprozessadäquat eingesetzt wird. «Lehren und Lernen» beschreibt von der Grob- bis zur Feinplanung, wie diese Passung erreicht werden kann. Mit methodischen Schwerpunktthemen ( Frontalunterricht gut gemacht, Advance Organizer, Unterrichtsgespräch, Moderation, Instruktion, kooperative Lernformen, Üben, handlungsorientierte Methoden etc.) wird der Einsatz von Lehr- und Lernmethoden vertieft. Eine umfangreiche Methodensammlung mit differenziertem Lernprozessprofil schliesst das Werk ab. «Lehren und Lernen» kann als Lehrbuch für die Ausbildung von Ausbildenden, als Nachschlagwerk oder als Methodensammlung eingesetzt werden.
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4 Unterrichtsplanung Lehrpersonen wissen aus Erfahrung, dass guter Unterricht geplant werden muss. Doch eine perfekte Unterrichtsplanung allein garantiert nicht, dass der Unterricht erfolgreich verläuft. Die Unterrichtsplanung und -vorbereitung kann mit der Planung einer Bergwanderung verglichen werden. Nehmen Sie an, Sie sind im Vorstand Ihres lokalen Turnvereins und zuständig für die Freizeitveranstaltungen:   Planung einer Bergwanderung Unterrichtsplanung Im Turnverein ist es seit Jahren Tradition, dass am zweiten Septemberwochenende eine zweitägige Wanderung mit Übernachtung durchgeführt wird. Hier liegt eine übergeordnete Grobplanung vor. Ziel, Datum und Zeitressourcen sind bekannt. Erste Voraussetzungen werden geklärt. Das Leitziel (die Situation) ist bekannt. Als OK-Mitglied müssen Sie im Vorfeld einiges abklären: –Wie viele Mitglieder nehmen teil? –In welcher körperlichen Verfassung sind die Mitglieder? –Welche Routen wurden schon in der Vergangenheit gewählt? –Welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung? Sie nehmen eine klassische «Klärung der Voraussetzungen» vor. Insbesondere die Teilnehmervoraussetzungen entscheiden über das mögliche Ziel und die Vorgehensweise. Im Ausschuss haben Sie sich für das diesjährige Ziel, den Säntis, entschieden. Mit einer Übernachtung auf der Meglisalp ist auch der gesellschaftliche Teil abgedeckt. Es werden zwei Grobziele festgelegt. Nun gilt es, diese in Teilschritten zu planen, d.h., es folgt die eigentliche Grobplanung. Sie machen sich an die Teilplanung der Wanderung. Anreise, Zeiten, Teilabschnitte mit den bekannten Alpsteinhütten werden definiert. Sie nehmen die Feinplanung mit Feinzielen vor. Bekanntlich könnte man den Säntis auf direktem Weg von der Schwägalp aus besteigen oder gar die Seilbahn benützen. Sie wählen einen möglichst abwechslungsreichen, landschaftlich interessanten Weg. Dabei werden Pausen, spezielle Aussichtspunkte und kulinarische Höhepunkte eingeplant. Aufgrund der gesteckten Ziele und der Teilnehmervoraussetzungen suchen Sie einen attraktiven Lernweg. In der Didaktik sprechen wir von Rhythmisierung. Sie lernen in diesem Buch verschiedene mehr oder weniger geeignete Rhythmisierungsmöglichkeiten kennen. Damit möglichst alle Vereinsmitglieder am gesellschaftlichen Anlass teilnehmen können, haben Sie für Wanderuntaugliche einen einfachen Auf- und Abstieg zur Meglisalp geplant. Sie nehmen Rücksicht auf alle Lernenden und nehmen deshalb methodisch eine innere Differenzierung vor. Als erfahrener Wanderleiter und Berggänger wissen Sie, was in den Rucksack gepackt werden muss. Sie erstellen eine Packliste und weisen auch darauf hin, dass zu viel Ballast die Wanderfreuden trübt. Sie machen eine Stoffanalyse und eine entsprechende Stoffreduktion. Nachdem alles geklärt ist, erstellen Sie ein schriftliches Programm, welches die wesentlichen Eckpfeiler der Wanderung wie Zeiten, Routen, Besonderheiten, Alternativen, Gepäckliste etc. beinhaltet. Zusätzlich machen Sie sich als Wanderleiter persönliche Notizen zum Programm, zu den Teilnehmenden, Notfallnummern etc. In der Ausbildungspraxis erstellen Sie ein Drehbuch und die Unterrichtsunterlagen. Die Anwendung eines Lernprozessmodells wie RITA erfordert eine sorgfältige Unterrichtsplanung. Langjährige Erfahrungen in der Begleitung von Lehrpersonen zeigen, dass diese dazu neigen, Medien zu erstellen und Unterrichtsunterlagen zu erarbeiten, ohne sich vorher mit den Zielen und Rahmenbedingungen genauer auseinandergesetzt zu haben. Endloser Frontalunterricht und unzufriedene Lernende oder Studierende sind das Ergebnis. Bei der Planung von Unterricht empfiehlt es sich, in zwei Schritten vorzugehen: Grobplanung In der Grobplanung werden die Voraussetzungen, die zu erreichenden Kompetenzen, die Lerninhalte und Lernziele sowie der Transfer in die Praxis geklärt. Feinplanung In der Feinplanung werden die Ergebnisse aus der Grobplanung methodisch umgesetzt und in einem detaillierten Drehbuch festgehalten.   In der Grobplanung werden vor allem die Fragen «Was?», «Wozu?», «Wohin?» «Wieso?», «Mit wem?» und «Wie viel?» beantwortet, während in der Feinplanung das Wie und Womit und damit die konkrete Umsetzung mit passenden Methoden und Medien im Fokus stehen.   Abbildung 11
Planungsmodell In der Grobplanung werden die Voraussetzungen geklärt; der Stoffumfang, die anzustrebenden Kompetenzen und Lernziele. Je nachdem, ob Lehrpläne vorliegen, ist eine solche Grobplanung mehr oder weniger vorbestimmt. In den nächsten Jahren sind sowohl Berufsfachschulen wie auch Schulen der höheren Berufsbildung aufgefordert, eigene Schullehrpläne in Abstimmung mit den Rahmenvorgaben (Bildungspläne resp. Rahmenlehrpläne) zu erstellen. Die Grobplanung umfasst: •Klärung der Voraussetzungen der Lernenden wie der Lehrenden •Kompetenzen, welche die Lernenden erlangen sollen •Stoffanalyse und -reduktion •Lernzielbestimmung •Bestimmung von Lern- und Transferaufgaben •Verteilung der Lernsequenzen auf die vorhandenen Zeitressourcen   Abbildung 12
Planungsmodell in Anlehnung an die Berliner und Hamburger Didaktik (Jank & Meyer, 2003)   Das oben dargestellte Modell beschreibt auf eine einfache Art, welche Faktoren für die Grobplanung von Lernveranstaltungen relevant sind und in welcher Wechselwirkung sie zueinander stehen. Das Modell unterscheidet zwischen Bedingungsfeldern und Entscheidungsfeldern. Zu den Bedingungsfeldern von Unterricht gehören die Voraussetzungen der Lernenden und Lehrenden. Anderseits beeinflussen auch die erwünschten Auswirkungen und deren Verwertbarkeit in der Praxis die Gestaltung der Lernprozesse. Der Unterricht entwickelt sich aus der Wechselwirkung der Entscheidungsfelder «Ziele», «Inhalte», «Methoden» und «Medien». Ziele beschreiben nebst dem erwünschten Endverhalten auch den Inhalt des dazugehörenden Wissens. Die Ziele können ihrerseits unterschiedlich anspruchsvoll sein. So kann das eine Ziel nur das Reproduzieren von Fakten verlangen, wogegen ein anderes Ziel die Analyse einer anspruchsvollen Praxissituation anstrebt. Solche unterschiedlichen Lernziele werden mit verschiedenen Methoden erreicht. Medien bieten eine lernfördernde Unterstützung in diesem Zielerreichungsprozess. Die Wechselwirkung zwischen Zielen, Inhalten, Methoden und Medien ist nicht beliebig. Die Ziele sind übergeordnet, weil mit ihnen Inhalte, Methoden, Medien begründet ausgewählt werden können. Entscheidend für die Planung von Unterricht ist die gegenseitige Abhängigkeit der Entscheidungsfelder. Diese müssen in einer widerspruchsfreien Wechselwirkung stehen. Wenig sinnvoll wäre es daher zum Beispiel, ein Lernziel auf der Stufe Anwendung oder gar Analyse methodisch nur mit einem Vortrag umzusetzen. Das Modell zeigt, dass jeder Unterricht einen Ausgangspunkt mit entsprechenden Bedingungen hat. Unterricht verändert die Situation, die wiederum Ausgangspunkt weiteren Unterrichts sein kann. Um Lernveranstaltungen zielgerichtet planen zu können, müssen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen geklärt sein. Die Bestimmung dieser Voraussetzungen und Rahmenbedingungen wird als didaktische Analyse bezeichnet. Sie besteht aus einer Sach- und Umfeldanalyse. Folgende Fragen können dabei hilfreich sein: Sachanalyse 1.Welchen grösseren bzw. allgemeinen Sinn- und Sachzusammenhang (z.B. Berufsprofil; Allgemeinbildung, fachliche Bedeutung) vertritt und erschliesst der geplante Unterricht? 2.Auf welche Referenzdokumente ist zu achten? (Rahmenlehrpläne, Bildungspläne, Schullehrpläne) 3.Welche Bedeutung hat der betreffende Inhalt bei den Lernenden bereits? 4.Welches Vorwissen bringen die Lernenden mit? 5.Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Lernenden? Welche Arbeits- und Alltagssituationen müssen bewältigt werden? 6.Welchen Bezug hat die Lehrperson zum Inhalt? 7.Welches ist die Struktur des Inhalts? Welche Zusammenhänge inhaltlicher Art bestehen? Auf welche wissenschaftlichen Erkenntnisse (Theorien, Modelle, Forschungsergebnisse, Best Practice etc.) kann Bezug genommen werden? 8.Welches sind die Fälle, Phänomene und Situationen, in resp. an denen die Struktur des Inhaltes interessant, zugänglich,...


Schubiger, Andreas
Andreas Schubiger, Dr. phil., leitet das von ihm gegründete Institut für Kompetenzentwicklung, Training und Transfer i-k-t GmbH. Er blickt auf mehr als dreissig Jahre Erfahrung als Ausbildner, Lehrpersonenbildner, train the trainer, Berufsbildungsentwickler, Curriculumsentwickler und als Führungsperson zurück. Er engagiert sich mit seinem Institut in den Bereichen «Kompetenzen des 21. Jahrhunderts», «wirkungsvolle Ausbildungen» und «innovative Bildungsarchitekturen».

Andreas Schubiger, Dr. phil., leitet das von ihm gegründete Institut für Kompetenzentwicklung, Training und Transfer i-k-t GmbH. Er blickt auf mehr als dreissig Jahre Erfahrung als Ausbildner, Lehrpersonenbildner, train the trainer, Berufsbildungsentwickler, Curriculumsentwickler und als Führungsperson zurück. Er engagiert sich mit seinem Institut in den Bereichen «Kompetenzen des 21. Jahrhunderts», «wirkungsvolle Ausbildungen» und «innovative Bildungsarchitekturen».



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