Eine Analyse von Dienstleistungsprozessen am Arbeitsmarkt
E-Book, Deutsch, 336 Seiten, PDF
Reihe: IAB-Bibliothek (Forschungsarbeiten)
ISBN: 978-3-7639-4048-6
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Auf der Basis von beobachteten Fallverläufen, Interviews und fallspezifischen Dokumenten werden die folgenden Fragen untersucht: Was sind die relevanten Merkmale der Interaktionsprozesse zwischen Fachkräften und den Kundinnen und Kunden in Vermittlungsgesprächen? Wie ist es um die Kundenorientierung und die Kundeneinbindung bestellt? Wie wichtig ist fordernde Aktivierung im Verhältnis zu Vermittlungs- und Förderaktivitäten? Welche Rolle spielen Eingliederungsvereinbarungen? Was macht gute Beratung aus?
Die Autoren liefern eine vielschichtige Diagnose über das Vermittlungs- und Beratungsgeschehen und zeigen klare Ansatzpunkte auf, um diese Dienstleistungsprozesse zukünftig weiter zu verbessern.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Pädagogik Berufliche Bildung Berufs- und Studienberatung, Karriereplanung
- Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Allgemein Beschäftigung, Arbeitslosigkeit
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftssektoren & Branchen Öffentlicher Dienst, Öffentlicher Sektor
- Wirtschaftswissenschaften Volkswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Allgemein Arbeitsmarkt
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;3
2;Abbildungsverzeichnis;8
3;Tabellenverzeichnis;10
4;Abkürzungsverzeichnis;12
5;Teil I Analyserahmen;13
6;1 Einleitung;15
7;2 Vorbereitung und Umsetzung der Erhebungen;38
8;Teil II Empirischer Hauptteil;59
9;3 Themen der Beratung im Zeitverlauf;61
10;4 Prozesse der Beratung im Zeitverlauf;114
11;5 Einzelfallanalysen;161
12;6 Dienstleistungsprozesse für die Zielgruppe U25;258
13;7 Die Dienstleistungsprozesse aus Sicht der Kunden;295
14;Teil III Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
;309
15;8 Dienstleistung oder Verwaltung? Anhaltspunkte für die Qualität der Beratung
;311
16;Literatur;325
17;Autoren;330
18;Kurzfassung;331
6 Dienstleistungsprozesse für die Zielgruppe U25 (S. 258-259)
6.1 Die Beobachtung der jugendlichen Zielgruppe in zwei Einrichtungen
Im Rahmen der Analyse der Fallbeobachtungen wurde auch eine Sonderauswertung für die Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahre (U25) durchgeführt. Diese Zielgruppe war – parallel zu allen Beobachtungen im Ü25-Bereich – in zwei SGB-II-Einrichtungen eigens im gesamten Feldzeitraum beobachtet worden.
Insgesamt wurden dabei 44 Gesprächsbeobachtungen für 18 jugendliche Kundinnen und Kunden erfasst und ausgewertet. In jeder der beiden Einrichtungen waren es neun Fälle (insgesamt acht Männer und zehn Frauen). Eine der Einrichtungen war eine ARGE (im Folgenden U25-A), bei der anderen Einrichtung handelte es sich um einen zugelassenen kommunalen Träger (im Folgenden U25-B).
Neben der Rechtsform der Trägerschaft gab es zwischen den beiden Einrichtungen weitere Unterschiede, die für die Beratung der jugendlichen Kunden von Bedeutung sein können. Bei U25-A waren sowohl männliche als auch weibliche Fachkräfte involviert: Bei vier beobachteten Fällen war die Fachkraft männlich, bei fünf beobachteten Fällen weiblich. Bei der U25-B sind im U25-Bereich ausschließlich weibliche Fachkräfte (Fallmanagerinnen) tätig, sodass auch die beobachteten Beratungsgespräche ausschließlich von weiblichen Fachkräften durchgeführt worden sind.
Auch in Bezug auf das Geschlecht der Kunden unterscheiden sich die beobachteten Fälle in den beiden Einrichtungen. Bei U25-A waren sechs Männer und drei Frauen, bei U25-B waren zwei Männer und sieben Frauen in der Stichprobe. Die Personen decken insgesamt ein Altersspektrum von 17 bis 24 Jahre ab. Von den 18 Kundinnen und Kunden sind elf in Deutschland geboren. Von den sieben nicht in Deutschland Geborenen besitzen drei die deutsche Staatsangehörigkeit, vier nicht.
Keine nennenswerten Unterschiede gibt es in Bezug auf die Zahl der durchgeführten Fallbeobachtungen. An beiden Einrichtungen erstreckten sich die Fallbeobachtungen bei jeweils fünf Fällen auf zwei oder drei Beratungsgespräche je Fall; jeweils nur eine Beobachtung fand in der U25-A bei zwei Fällen, bei der U25-B bei drei Fällen statt. Mehr als drei Beobachtungen gab es in der SGB-II-Einrichtung U25-A bei zwei Fällen, in U25-B bei einem Fall."