E-Book, Deutsch, 120 Seiten
Schwarz Gesucht:
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-9167-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ende des Fühlens
E-Book, Deutsch, 120 Seiten
ISBN: 978-3-7543-9167-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Geschichte eines Killers und den Leuten die ihm begegnet sind. Wie er wurde was er ist und wie sich das auf seine Beziehungen zu den Menschen, die ihn trafen, auswirkte.
Thomas Schwarz: Männlich 31 Jahre alt; in Wien aufgewachsen. Ältestes von 4 Kindern.
Autoren/Hrsg.
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Das Mittagessen:
(Erzählt von einem Opfer)
>> Was passierte beim Mittagessen? << Ich weiß es nicht genau. Warum fragen sich mich das nach all diesen Jahren? >> Es soll unsere Ermittlungen unterstützen und der Anklage helfen bei ihrer Strategie. Also bitte. Was passierte? << Lass sie mich überlegen, wo ich am besten anfangen soll. Ich glaub sie interessieren sich für meinen Freund Bill oder Buck. Ist auch egal. Wichtig ist eigentlich nur meine Schwester. Also sollte ich dort beginnen. Sie war eine sehr verschlossene Person. An manchen Tagen sagte sie kein einziges Wort. Und an andren schaut sie lange aus dem Fenster. Manchmal zuckte sie zusammen und dann drehte sie sich um. Doch fünf Sekunden später schaute sie wieder aus dem Fenster. Man kann sich denken sie wollte auch nicht gern raus gehen. Es viel ihr schwer in der Schule Freunde zu finden und auch sonst war sie sehr besonders. Sie hatte drei Klassen übersprungen und war somit an derselben Schule wie ich, als ich damals Bill kennen lernte. Es war eine schwierige Zeit für uns alle damals. Vater war immer sehr gestresst von der Arbeit. Mutter war auf Anti-Depressiver und nie richtig ansprechbar. Meine Schwester Nici war eben wie Nici war und ich war verliebt in Bill. Er war ein paar Jahre älter als ich und meine Eltern mochte ihn gar nicht. Das erste Mal als er bei mir schlief war das eine Theater sondergleichen. Aber sie hatten sich eigentlich nach kurzer Zeit daran gewöhnt. Wie konnte sie auch anders? Wenn ich ihnen die Arbeit mit Nici nicht abnehmen würde, würde es keiner machen. Schließlich war ich es, die sie immer, wenn es ging mit raus nahm zu Freunden von mir, mit ihren versuchten Brettspielen zu zocken oder sonst auch nur das geringste Interesse an ihr hatte. Meine Eltern waren was Nici anging hilflos. Ich versuchte es zu mindestens! Bill war ihr gegenüber etwas kühl, würde ich sagen, aber auch er versuchte hin und wieder sie zum Lachen zu bringen. Also bei mir konnte er das. Eines Freitags im Frühling holte mich Bill von Zuhause ab, um mich in die Schule zu begleiten. Es war recht frisch und leicht bewölkt so frühmorgens. Nici und ich verließen die Wohnung und Bill begrüßte mich mit einem Kuss. Wir gingen die Straßen entlang und es war wie an jedem anderen Tag. Nici blieb stehen und schaute auf den Boden. Sie erblickte etwas oder wollte sie mich nur zu spät kommen lassen. Ich war kein Wunderkind. Als ich näher kam sah ich es auch. Grüne Glasscherben lagen auf dem Betonboden halb am Gehweg, halb auf der Straße. Die hatte wohl wer an die kannte zerschlagen. Dreckige gegen sag ich ihnen! Doch für Nici war es immer eine drei bis 10 Minuten Angelegenheit sich den Tatort anzuschauen. Ich weiß nicht, ob sie dabei nachdachte oder auch einfach nur ins leere schaute. Mir war nicht nach zu spät kommen und so versuchte ich sie am Arm zum Bus zu schleifen. Sie schaute mich böse an sagte aber kein Ton. Bill versuchte ein paar Späße zu machen, von wegen wir würden uns wie Kinder aufführen, dabei war sie ja wirklich noch eins. Zu mindestens laut Reisepass war es nicht lang her. Bill konnte es nicht lassen sich eine Zigarette anzurauchen und er wusste genau wie sehr ich das hasste, aber er machte es scheinbar als Sport. Nicht nur um mich zu nerven, sondern auch um seine Lunge zu zeigen wer der Chef ist, sagte er manchmal. Dabei lachte er und griff sich mit der Zigarette zwischen den Fingern an den Kopf. Nici, Bill und ich waren beim Bus angelangt und dieser kam dann auch normalerweise recht schnell. Als wir einstiegen versuchte ich zu erblicken, ob ich jemanden aus meiner Klasse sah. Keiner war da. Wir hatte einen Bus später erwischt oder waren es zwei? Ich weiß es nicht mehr. Nici setzte sich ganz nach hinten in die Ecke und schaute aus dem Fenster. Es begann leicht zu regen. Es bildeten sich Linien auf der Glasscheibe. Dieses Mal schaute auch ich aus dem Fenster. Ich überlegte was ich tun würde, in ein paar Monaten. Ich würde die Schule beenden von Zuhause ausziehen und mit Bill glücklich sein. Was aus Nici wurde fragte ich mich auch, aber ich war in diesen Moment so verliebt, dass ich das Wichtigste nicht erkannte. Meine Schwester. >> Taschentuch? << Danke. >> Erzählen sie weiter, wenn sie so weit sind. Lassen sie sich Zeit. Alles kann hilfreich sein. << Nach dem Schultag holte mich Bill wieder ab und hatte auch dieses Mal, wieder eine Zigarette im Mund. Er roch stark nach Rauch und es störte scheinbar nur mich. Nici sagte nichts, mein Vater hatte auch noch nie explizit deswegen was gesagt. Und na ja meine Mutter, auch nicht. Vielleicht hatte ich eine sehr sensible Nase. Wir gingen zu mir. Eigentlich waren wir immer nur bei mir. Ich weiß gar nicht wo seine Wohnung war. Er hatte sie mir nie gezeigt. Und es war halt so, dass mein Vater es erlaubte, wenn er bei mir war. Aber ich Übernacht weg, nein! Angekommen warf Nici ihre Schuhe in die Ecke, ging ins Zimmer und ich ging mit Bill in mein Zimmer. An unserer Wand im Flur hängen die Bild von unseren Ausflügen und Urlauben. Wir schienen so glücklich zu sein auf diesen Bildern, selbst Nici hatte hin und wieder ein Grinsen im Gesicht. Ich weiß nicht genau was sie in ihrem Zimmer machte, aber ich nehme mal an, es war nur Hirnwichserei. Bill und ich machten ähnliche Sachen in meinem Zimmer. Es dauerte noch bis mein Vater nach Hause kam und meine Mutter hatte schon wieder eine Pille genommen und war vor Fernseher eingeschlafen. Es war nicht unser erstes Mal, aber er war mein erster. Danach rauchte er sich in meinem Zimmer eine Zigarette an und stellte sich zum Fenster. Ich hatte auch Lust auf eine, aber ich konnte diesen Geruch einfach nicht leiden. Auch wenn es entspannend wirkte. Ich ging duschen und machte mich fertig für eine Party. Bill kam dazu. Wir fickten nochmals und waren rechtzeitig fertig, bevor mein Vater zuhause war. Zurück im Zimmer erzählte ich Bill er solle die Leute auf diesen Partys nicht so ernst nehmen und einfach probieren eine gute Zeit zu haben. Er lachte und sagte: mit mir würde das schon funktionieren. Wir küssten uns. Vater kam von der Arbeit nach Haus und seine Laune war wieder einmal im Keller. Scheinbar hatte sein Chef in wieder angeschrien und im sonst welche Aufgaben geben. Normalerweise erzählte Vater davon immer sehr ausführlich beim Mittagessen am Samstag. Ich hatte also noch Zeit, bevor ich mir das anhören musste und so begrüßte ich ihn nur kurz. Bill sagte: Hallo. Vater nickte nur und grunzte. Dann sagte er: wo geht ihr hin? Ich erzählte im von einer Freundin aus der Schule, die eine Party macht und wir seien vor Mitternacht wieder Zuhause. Ein Grunzen von ihm und wir verschwanden aus der Wohnung. Auf der Party angekommen war die Musik sehr laut, es war dunkel und die Leute standen mit weißen Bechern herum. Bill hatte eine Whisky Falsche gekauft und mitgenommen. Wir tranken ein bisschen und tanzte. Bill ließ mich dann irgendwann stehen und ging auf und ab bei der Party. Er verkauf XTC. Ich weiß gar nicht mehr so genau, warum ich ihn damals so liebte, aber ich war jung und er war alles für mich. Dann passierte etwas. Auf der Party war ein reges Gedränge. Die Leute stießen auf der Tanzfläche zusammen und unter dem viel zu lautem Bass hörte man ein Schreien. An mir ging einer vorbei der sich die Nase hielt und über seine ganze Hand floss Blut. Man konnte es nicht gut erkennen aber Bill oder halt Buck, wie auch immer, erzählte mir dann alles. Es ging um ihn. Es regte sich ein paar Leute auf, die meinte das zeugte wirkte nicht. Daraufhin wollte sie ihr Geld zurück. Bill erzählte er hatte ihnen noch den Vorschlag gemacht mehr zu nehmen, damit sie auch sicher gehen, dass sie nicht einfach nur zu fett sind oder einfach nur schon zu oft drauf sind und Toleranz aufgebaut hatten. Das wollten die Typen nicht hören. Bill schlug darauf hin, einem die Nase ein. Er schwor der andre hatte zuerst begonnen. Ist mir auch egal. Bill war den ganzen restlich Abend komisch. Wir verließen die Party und gingen nach Hause. Bill redete nach seiner anschaulichen Erzählung nicht mehr viel. Wieder einmal Zuhause angekommen, machte ich mich Bettfertig. Bill ging, wie er war einfach in mein Bett und schlief ein. Ich legte mich zu ihm und dachte wieder mal an die Zukunft. So wie man sich die Zukunft in den sehr jungen Jahren halt vorstellt. Doch wie meine Schwester Nici darin Platz haben sollte, habe ich nicht überlegt. Am nächsten Morgen wachte ich auf. Mir war kalt. Das Fenster in meinem Zimmer stand offen und Bill war nicht da. Ich schloss das Fenster und dachte an Bill und die Schlägerei. Sonst war er immer sehr bedacht. Zu mindesten hatte ich ihn so eingeschätzt. Vielleicht war ihm das am vergangenen Abend zu viel und er wollte allein sein oder er wollte einfach nicht mit meiner Familie Mittagessen. Weiter hatte ich nicht gedacht. Warum auch? Ich las ein Buch und drehte mir ein bisschen Musik auf. In einer Stunde würde es Mittagessen geben. Ich war noch nicht lange munter hatte aber schon einen großen Hunger. Ich war nur nicht sehr erpicht darauf von Vater seine Arbeitstorys zu hören oder von Mutter wie sie wieder einmal erzählte, dass die Hausarbeit der...