Buch, Deutsch, 212 Seiten, Format (B × H): 115 mm x 190 mm, Gewicht: 200 g
Reihe: Reihe schneeblind
Buch, Deutsch, 212 Seiten, Format (B × H): 115 mm x 190 mm, Gewicht: 200 g
Reihe: Reihe schneeblind
ISBN: 978-3-903187-94-8
Verlag: innsbruck university press
Um soziale Zusammenhänge zu generieren und zu verstehen, mu¨ssen sie erzählt werden. Dies passiert in Rahmen von Narrativen, die abhängig sind von kontextuellen Bedingungen. Den Kontext heute bildet ein imaginärer Kapitalismus, der Erzählung wie Erzähltes inszeniert und diese Inszenierungen in Waren verwandelt. Dabei stu¨tzt er sich auf ein Narrativ der Gemeinschaft, das sich vor allem durch die im Internet allgegenwärtige Fotografie verbreitet. Fotografien werden als Abbilder des Bestehenden wahrgenommen, wodurch sie herrschende Verhältnisse stabilisieren.
Das Narrativ der Gemeinschaft hat jenes der Gesellschaft weitgehend ersetzt. Das Narrativ der Gesellschaft öffnet jedoch Räume fu¨r die politische Gestaltung, indem es vermeintlich Natu¨rliches und Evidentes in seine geschichtlichen Kontexte einru¨ckt. Um das Narrativ der Gesellschaft wieder stark zu machen, sind Formen ku¨nstlerischen Handelns nötig, die sich der fotografischen Darstellung verweigern. Dies gelingt möglicherweise nur mehr einer Kunst, die nicht als Kunst wahrgenommen wird. Das Buch versucht zu zeigen, wie solche Kunstformen beschaffen sein könnten.