Shatner | Star Trek - Classic: Sternendämmerung | E-Book | sack.de
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Shatner Star Trek - Classic: Sternendämmerung

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11518-0
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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Kein Erholungsurlaub für Kirk und Picard

Der Dominion-Krieg ist vorbei, in der Föderation herrscht Friede. James T. Kirk und Jean-Luc Picard haben sich zu einem gemeinsamen Abenteuerurlaub auf Bajor entschlossen. Als das Mitglied eines Archäologenteams sie in der Wüste vor dem Hitzetod rettet, werden die beiden Captains unversehens mit einem Mordfall konfrontiert: Professor Nilan, Leiter der Ausgrabung am bajoranischen Binnenmeer, kam auf mysteriöse Weise ums Leben. Dann geschieht ein zweiter Mord. Kirk und Picard geraten in ein Dickicht aus Mythen, Täuschung und Verrat. Und als sie sich gerade auf der richtigen Spur wähnen, verschwindet Jean-Luc Picard in den Tiefen des Binnenmeeres ...

William Shatner ist Schauspieler, Produzent, Regisseur und Musiker. Berühmt wurde er durch seine Rolle als Captain Kirk, den er in der Serie Star Trek (1966 - 1969) und in sieben Star-Trek-Filmen mimte. Für seine Rolle als Anwalt Denny Crane in der Serie Boston Legal gewann er einen Emmy und einen Golden Globe. William Shatner lebt mit seiner Frau Elizabeth in Los Angeles.

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Prolog
  FUNDSTÄTTE 4 Bajor, im einundzwanzigsten Jahr der cardassianischen Befreiung   »Sie bringen sich gegenseitig um!« Mit geballten Fäusten stand Glin Dukat da und starrte ungläubig zum aktinisch-blauen Gleißen von Mikromaterie-Granaten über der fernen Fundstätte. Trümmer flogen umher, als würden sie von einem Sturm aufgewirbelt. Alte Tontafeln. Aus Felsen gemeißelte Steinblöcke. Körperteile … Bajoraner töteten Bajoraner, vernichteten ihre eigene Geschichte, und der Grund dafür blieb dem jungen cardassianischen Soldaten ein Rätsel. »Runter!« Dukat schnappte nach Luft, als sich Gul Atal auf ihn stürzte und ihn zu Boden warf. Einen Sekundenbruchteil später donnerte eine Explosion in der Nähe. Sie ließ seine Brust erzittern und ein unangenehmes Zischen blieb in den Ohren zurück. Doch Dukat war ein Soldat des Cardassianischen Reiches und es geziemte sich nicht für ihn, im Dreck zu liegen. Er spannte die Nackenmuskeln, um den kobraartigen Hals zu dehnen und so möglichst bedrohlich auszusehen, stand auf, drehte sich um und sah zum cardassianischen Kommandozelt. Flammen verschlangen es. Brennende Stofffetzen flatterten nach oben, emporgetragen von Hitze, Rauch und den Seelen der Soldaten, die sich in dem Zelt aufgehalten hatten. »Warum?«, fragte Dukat. »Bajoraner sind Tiere!«, knurrte Atal. Dukat wankte zurück, als er spürte, wie Atal den Kommunikator von seinem Waffengürtel zerrte und sofortige Luftunterstützung anforderte. Dann drückte ihn der Gul wieder zu Boden, als eine weitere Granate einschlug, nur wenige Meter von ihnen entfernt. Steinsplitter und Erde prasselten wie eine Lawine auf sie herab. Diesmal blieb Dukat liegen. »Wir versuchen doch nur, ihnen zu helfen«, sagte er. »Aber respektieren sie unser Opfer?«, fragte Atal. Er wischte sich dunkles Blut von der grauen Haut und spuckte auf den bajoranischen Boden. »Verstehen sie, dass sie ohne unsere selbstlose Hilfe in nur einer Generation vor einer globalen Katastrophe stünden? Nein!« Das Zischen in Dukats Ohren ließ langsam nach und daraufhin hörte er Schreie in der Ferne. Vertraute Geräusche, die von Schmerz und Schrecken kündeten. Dukat runzelte die Stirn. Bajoraner waren schwach und kaum bereit, Not und Schmerz zu ertragen. »Wo sind unsere Jäger?«, fragte Atal. Dukat blickte zum bajoranischen Himmel hoch, der bereits dunkel zu werden begann – die Nacht stand bevor. Trotz des Durcheinanders um ihn herum hielt er automatisch nach dem kleinen, dahingleitenden Lichtpunkt Ausschau, der seine Zukunft bedeutete: Terok Nor. Die Raumstation in der Umlaufbahn war fast fertig. Dorthin wollte er versetzt werden. Vielleicht wurde die Station einmal zu seinem ersten Kommando. Doch nichts am Himmel deutete auf die Orbitaljäger der Cardassianischen Hilfsarmada hin. Was bedeutete, dass es keine Unterstützung gab gegen die irren Bajoraner, die sowohl ihre Wohltäter als auch ihre eigenen Artgenossen angriffen. Wieder eine Explosion, noch lauter. Die Granateneinschläge kamen Dukats Position immer näher. Er lag noch immer neben dem Gul, zog seinen Disruptor, justierte ihn auf maximale Energie und machte sich kampfbereit. »Warum gehen sie auf diese Weise vor?«, fragte er. »Warum nicht zuerst ein Angriff auf das Lager und dann auf die Fundstätte?« Die bajoranische Strategie ergab für Dukat keinen Sinn. Es sei denn, die Anführer der Widerstandsbewegung hatten den eigenen Kampfplan durcheinander gebracht und die Ziele in der falschen Reihenfolge angegriffen. »Warum überhaupt ein Angriff auf die Fundstätte?« Atal zog seine eigene Waffe und drehte sich auf die Seite, um sie zu justieren. »Zweihundert Gefangene arbeiten dort! Zweihundert Bajoraner! Wissen Sie, wie die Erklärung lautet, Dukat? Bajoraner sind Tiere! Vergessen Sie das nie!« Atals schwarze Augen glänzten unter den grauen Brauen, als er sich umsah und dann auf einen kleinen Erdhügel deutete – dort hatten die Gefangenen eine Latrine gegraben. »Wir gehen da drüben in Deckung!«, befahl der Gul. Dukat reagierte so, wie es einem Soldaten seines Rangs gebührte. Er kam sofort auf die Beine und lief los, noch bevor er die Anweisung seines Vorgesetzten bewusst zur Kenntnis genommen hatte. Als er durchs offene Gelände lief, gewannen seine Sinne eine besondere Sensibilität und er nahm alles auf eine sehr intensive Weise wahr. Jeden Augenblick konnten die Angreifer das Feuer auf ihn eröffnen. Weitere Granaten, weitere Explosionen. Das Pochen seiner Stiefel auf dem harten, trockenen Boden. Atals schwere Schritte hinter ihm. Der Geruch von Flammen und Tod. Die verzweifelten Schreie derjenigen, die nicht sofort gestorben waren. Dukat erreichte den Erdhügel, sprang, rollte sich dahinter ab und verharrte in geduckter Haltung. Aus einem Reflex heraus rammte er den Lauf des Disruptors in die Seite des Bajoraners, den er neben sich vorfand. Es war Rals Salan, schon kein Junge mehr und noch nicht ganz ein Mann. Früher ein Vertrauter, jetzt ein Feind. Jemand, der keine Gnade verdiente. »Du hast uns nicht informiert, wie es deine Pflicht gewesen wäre«, sagte Dukat. Rals wollte zur Seite weichen, aber Dukat hielt ihn an der Schulter fest. »Du hast uns hintergangen!« Er drückte fester zu, bis er in den Augen des Gefangenen Tränen des Schmerzes sah, die an der geriffelten Nase entlangrannen. Zwei weitere Explosionen krachten in der Nähe. Atal rollte über den Erdhügel und rutschte neben Dukat in Position. »Ich wusste nichts von dem Angriff«, brachte der Bajoraner hervor. Wieder ging ein Regen aus Steinsplittern nieder. Ohne eine Aufforderung von Atal stieß Dukat den Disruptor noch tiefer in die Seite des Bajoraners. »Ich glaube dir nicht.« »Bitte …« Rals Stimme zitterte. Dukats Hand glitt von der Schulter des ehemaligen bajoranischen Vertrauten zum Hals – eine unmissverständliche Drohung. »Sag jetzt die Wahrheit. Warum greifen die Angehörigen deines Volkes die Fundstätte an?« Das Zögern des jungen Mannes gab Dukat einen Teil der Antwort, die er brauchte. Es lag kein Versehen vor. Die bajoranische Widerstandsbewegung hatte die Ausgrabungsstätte ganz bewusst vor dem Lager der Cardassianer angegriffen. Jetzt musste Dukat den Grund dafür in Erfahrung bringen. Er schaltete den Disruptor auf die niedrigste Emissionsstufe, nahm die Hand von der Kehle des Bajoraners und drückte ab. Rals schrie, als die Energie der Waffe seine Nervenenden mit Pseudoschmerz stimulierte. Neben Dukat lächelte Atal anerkennend. »Antworte mir«, sagte Dukat. »Warum?« Er justierte den Disruptor auf die nächsthöhere Emissionsstufe; der Bajoraner nahm das Klicken mit Entsetzen wahr. »Sie … sie schützen die Träne des Propheten«, schluchzte Rals. Dukat blinzelte verwirrte. »Eine Doppelkugel?« Er spürte, wie Atals Aufmerksamkeit wuchs. Rals nickte, die Augen vor Schmerz zugekniffen. »Aber … so etwas gibt es überhaupt nicht.« Dukat schüttelte den Bajoraner heftig, damit er seine Antwort erklärte. Er fand es völlig unvorstellbar, dass sich die bajoranische Widerstandsbewegung wegen eines … Kindermärchens zu einem groß angelegten Angriff entschloss. Rals öffnete die Augen. Zwar zitterte der Bajoraner noch immer, aber seine Stimme klang aufrichtig. »Keine Waffe kann eine Träne des Tempels zerstören«, sagte er. »Die Bomben sollen sie verstecken und schützen, bis die Propheten Sie von unserer Welt vertrieben haben.« »Töten Sie ihn«, wies Atal den Glin an. Wieder handelte Dukat auf der Basis seiner Ausbildung und justierte den Disruptor auf neurale Emission, Stufe drei. Stark genug, um bei dieser geringen Entfernung zu töten, ohne den Körper zu desintegrieren. Dukat wollte nicht im Dreck liegen und das einatmen, was von einem desintegrierten Bajoraner übrig blieb. Rals Salan begriff ganz offensichtlich, was ihm bevorstand. »Nein!«, flehte er. »Ich kann Ihnen nach wie vor helfen! Ich weiß nur nicht, was die Angreifer planen!« Dukat sah die Bajoraner aus einer anderen Perspektive als der Gul. Er hielt die meisten von ihnen für Kinder, die keine Gelegenheit erhalten hatten, den Segen von Disziplin und Führung kennen zu lernen. Weil er jung war, oder weil er als unerfahrener Glin die Möglichkeiten des Lebens aus einem idealistischen Blickwinkel betrachtete, ließ er sich dazu hinreißen, die Anweisung nicht sofort auszuführen. Jeder Cardassianer war bereit, einem eigensinnigen Kind eine zweite Chance zu geben, oder? Und Rals Salan hatte sich in anderen Situationen als nützlicher Informant erwiesen. »Er hat uns gute Dienste geleistet«, sagte Dukat. Sofort bereute er seine Worte. Gul Atals Hals dehnte sich, was auf Empörung hinwies. »Ich habe Ihnen einen Befehl erteilt!« Dukats Hand schloss sich fester um den Disruptor, aber er brachte es nicht fertig, den Auslöser zu betätigen. »Bajoraner glauben an solche Dinge, auch wenn sie dumm sind, Sir.« Atals dunkle Augen waren trüb und seine Miene so verschlossen, dass Dukat sich fragte, ob sein eigenes Leben auf dem Spiel stand. Dann begriff er, dass der Gul mit seinem abweisenden Gesichtsausdruck versuchte, etwas vor ihm zu verbergen. Die Doppelkugeln existieren. Die Legenden und Gerüchte, die Märchen von mystischen Stundengläsern, die der Himmelstempel den wahren Gläubigen auf Bajor schickte. Eine Quelle unendlichen Wissens. Die Möglichkeit, in Vergangenheit und Zukunft zu sehen. Ein Mittel, das es einem einzelnen Cardassianer gestattete, sich über das...


Shatner, William
William Shatner ist Schauspieler, Produzent, Regisseur und Musiker. Berühmt wurde er durch seine Rolle als Captain Kirk, den er in der Serie Star Trek (1966 – 1969) und in sieben Star-Trek-Filmen mimte. Für seine Rolle als Anwalt Denny Crane in der Serie Boston Legal gewann er einen Emmy und einen Golden Globe. William Shatner lebt mit seiner Frau Elizabeth in Los Angeles.

Brandhorst, Andreas
Andreas Brandhorst, geboren 1956 im norddeutschen Sielhorst, hat mit Romanen wie »Äon«, »Das Erwachen« oder »Das Schiff« die deutsche Science-Fiction-Literatur der letzten Jahre entscheidend geprägt. Spektakuläre Zukunftsvisionen verbunden mit einem atemberaubenden Thriller-Plot sind zu seinem Markenzeichen geworden und verschaffen ihm regelmäßig Bestsellerplatzierungen. Zuletzt ist bei Heyne sein Thriller »Der Riss« erschienen. Andreas Brandhorst lebt im Emsland.



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