Simon / Lentz / Chrysander | High Society 2 - Sammelband | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 192 Seiten

Reihe: High Society

Simon / Lentz / Chrysander High Society 2 - Sammelband

3 Adelsromane in einem Band
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-8241-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

3 Adelsromane in einem Band

E-Book, Deutsch, Band 2, 192 Seiten

Reihe: High Society

ISBN: 978-3-7325-8241-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



High Society - Liebe in Adelskreisen SammelbandLeseglück für viele Stunden zum Sparpreis!

Es wird geliebt, gehasst, gewonnen und verloren. Werfen Sie einen Blick in die aufregende Welt der Reichen und Schönen und erleben Sie spannende Verwicklungen! Denn eins wird es in den feinen Kreisen garantiert nie: langweilig!Was Frauen lieben und wovon sie heimlich träumen, davon erzählen die Romane in High Society - Liebe in Adelskreisen auf mitreißende Weise. Die perfekte Mischung aus Humor, Romantik, Drama und großen Gefühlen lässt den Alltag schon auf Seite 1 in weite Ferne rücken.Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:Silvia-Gold 2: Im Zauber deiner Zärtlichkeit

In Adelskreisen 29: Das Schicksal sagt Ja

Fürsten-Roman 2429: Die Musik ist mein Leben!

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 250 Taschenbuchseiten.

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Wenn die dichten Wolken am Nachthimmel nicht plötzlich von einer heftigen Windbö durcheinandergewirbelt, in Bewegung geraten und dadurch die Wolkendecke nicht ganz unerwartet aufgerissen wäre, dann … Ja, dann hätte Jan sie wahrscheinlich nie entdeckt, sie überhaupt nicht wahrgenommen in dieser finsteren und unfreundlichen Herbstnacht. Doch auf einmal trat ein großer, heller Vollmond hervor und schüttete seinen silbrigen Glanz geradezu überschwänglich über der Stadt aus. Schon wirkte alles ganz anders. Das Mondlicht ließ die Dächer und Türme freundlicher aussehen, die Silhouette der großen Stadt hatte nun gar nichts Bedrohliches, Düsteres mehr. Und auf den Stufen vor dem Spielkasino tauchte jäh – für einen Moment nur – eine einsame, zusammengesunkene Gestalt auf. Jan, der in seinem schnellen Sportwagen eigentlich bereits am Kasino vorbei war, trat – einem unerklärlichen Impuls folgend – auf das Bremspedal. Er wusste nicht, warum er hielt. Die Wolkendecke schloss sich schon wieder, da rollte Jans Wagen zurück und kam vor den Stufen zum Kasino, dessen Lichter bereits erloschen waren, zum Stehen. »Hallo?«, rief er, nachdem er das Fenster an der Beifahrerseite heruntergedreht hatte. »Kann ich etwas für Sie tun?« Zunächst geschah gar nichts. Es kam keinerlei Reaktion. Die schemenhafte, in sich gesunkene Gestalt regte sich nicht. »Tun?«, kam es dann eher belustigt als verzweifelt zurück. »Für mich?« Es war die Stimme einer Frau. »Gott sei Dank, es geht Ihnen gut«, atmete Jan unwillkürlich auf. »Was haben Sie erwartet? Dass sich hier jemand auf der Treppe zum Kasino erschossen hat?« Der kühle Nachtwind blies das lange Haar der Frau durcheinander und bauschte ihren silbernen Abendmantel, den sie oben am Hals mit einer Hand krampfhaft zusammenhielt. Sie fror wahrscheinlich erbärmlich, denn es war kalt und feucht in dieser stürmischen Herbstnacht, die ersten Nachtfröste kündigten sich an. »Ich habe mir Sorgen gemacht«, erwiderte Jan lakonisch und schämte sich nun beinahe ein wenig für diese Besorgnis. »Aber Sie haben recht – man sollte lieber nicht so genau hinschauen und schnell weiterfahren, wenn man meint, etwas Ungewöhnliches gesehen zu haben.« Diese Worte machten sie verlegen. »Tut mir leid, wenn ich unhöflich war«, sagte sie beschämt. »Das wollte ich gar nicht. Aber mir ist schrecklich kalt, und ich warte hier schon ziemlich lange auf ein Taxi.« »Sind Sie sicher, dass es noch kommt?« Sie hob vage die schmalen Schultern unter dem Abendmantel. »Ich – ich weiß nicht. Ich hatte drinnen im Kasino einen Angestellten gebeten, mir ein Taxi zu rufen und …« »Und wahrscheinlich hat man es vergessen«, ergänzte Jan in freundlichem Spott. »Sie können mit mir in die Stadt zurückfahren, wenn Sie möchten. Es sei denn, Sie bestehen darauf, auf Ihr Taxi zu warten.« Sie zögerte. »Mit Ihnen? Aber wer sagt mir denn …?« »Dass ich kein Mädchenräuber, Entführer, Gangster bin? Ja, das sagt Ihnen natürlich niemand. Wenn Sie sich trotzdem mir anvertrauen wollen, dann kann man Sie für Ihre hervorragende Menschenkenntnis nur loben, denn ich bin natürlich weder ein Mädchenräuber noch Gangster noch Entführer.« »Sie reden sehr viel«, stellte sie knapp und sachlich fest. »Das ist mein Job«, seufzte er. »Ich bin Anwalt und muss schon von Berufs wegen viel reden. Jan Arendt heiße ich. Sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten von mir gehört, weil das nicht stimmt. Niemand hat je von mir gehört. Ich bin nämlich noch ganz neu in dieser Stadt, und in meiner Kanzlei läuft gewissermaßen noch die Farbe an den Wänden herunter, so frisch ist sie.« Nun musste sie lachen und trat näher an den Wagen heran. »Auf jeden Fall scheinen Sie eine Menge Humor zu besitzen.« »Steigen Sie ein?« »Ich steige ein.« Sie nickte, und er öffnete ihr die Wagentür. Als sie auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, wandte sie sich zu ihm um. Ihr schmales Gesicht war totenblass, ihre Lippen bläulich, sie zitterte am ganzen Körper, und auf ihren Wangen glänzte es feucht. Hatte sie geweint? Oder hatte der Nachtwind ein paar Regentropfen herangeweht? Jan erkannte mit zwei, drei Blicken, dass sie nicht halb so fröhlich war, wie sie ihn glauben lassen wollte. Es wunderte ihn, ehrlich gesagt, wie sie überhaupt hatte lachen können, denn aus ihrem ganzen Gesichtsausdruck, aus ihren Augen schrie ihm eine einzige Traurigkeit entgegen. Sie schien zu spüren, dass sie ihm nicht länger etwas vormachen konnte. Ihr Blick senkte sich, sie verkrampfte die eiskalten Hände im Schoß ineinander, als müsste sie sich an sich selbst festhalten. »Wo kann ich Sie absetzen?« Jan wusste nicht, warum seine Stimme plötzlich rau klang. Er zwang seinen Blick hinaus auf die feucht glänzende nächtliche Straße. Sie zögerte wieder, machte dann eine achtlose Bewegung mit den Schultern. »Ach, irgendwo …« »Irgendwo kann überall sein. Und die Stadt ist riesig. Ich muss zum Gänsemarkt.« »Das ist mir ganz recht.« Sie nickte hastig. »Wohnen Sie da?«, fragte Jan. Sie antwortete, ohne mit der Wimper zu zucken: »Ja.« Mehr nicht, aber er wusste, dass sie log, und sie wusste, dass er wusste, dass sie gelogen hatte. Der Wagen setzte sich in Bewegung, und dann sausten sie die dunkle Kastanienallee entlang, die vom Kasino hinunter zur Autobahn führte. Der Sturm hatte die reifen Kastanien von den Zweigen geweht. Welkes Laub taumelte matt immer wieder hoch, wenn der Wind sich verstärkte, und einmal klebte ein großes, gelbes Kastanienblatt an der Windschutzscheibe, sodass Jan mit einem Kopfschütteln bemerkte: »Noch zwei davon und ich sehe nichts mehr. Dann landen wir im Graben oder auf dem freien Feld, und ein fröhlicher Abend findet ein unschönes Ende.« »Das wäre vielleicht die beste Lösung«, murmelte die junge Frau an seiner Seite. Hatte sie das wirklich gesagt? Jan warf ihr einen raschen, prüfenden Blick zu. »Lebensmüde? Warum? Sie sind viel zu jung für so schwarze Gedanken.« »Wer sagt Ihnen das?«, kam es aufbegehrend zurück. »Gehören Sie denn auch zu denen, die immer glauben, das Leben der Jungen sei pausenlos zum Totlachen schön und sorgenlos?« Darüber musste Jan erst ein wenig nachdenken. »Nein, das glaube ich eigentlich nicht«, gab er dann trocken zurück. »Selbst das Leben eines Kindes ist größtenteils überhaupt nicht lustig, sondern todernst. Und in meiner Eigenschaft als Rechtsanwalt begegne ich sehr vielen, sehr jungen Menschen, die scheinbar schon am Ende ihres Weges angelangt sind.« »Sie kennen sich aus. Haben Sie viele hoffnungslose Fälle?« »N-nein. Die Erfahrung lehrt uns, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt. Es gibt immer einen Ausweg. Das Leben geht immer weiter, es steht nie still, auch wenn wir manchmal glauben, es ginge nicht mehr«, erwiderte Jan. Sie schwieg sekundenlang. Eine Strähne ihres hellen, feucht gewordenen Haares fiel ihr ins Gesicht. »Das mag ja alles sein«, meinte sie endlich widerstrebend. »Aber für manche Menschen ist das scheinbare Ende irgendwann das tatsächliche Ende. Dann geht das Leben nicht mehr weiter.« Jan erschrak ein bisschen. »Was für düstere Weisheiten sind denn das?«, protestierte er. »Sagen Sie das, weil Sie heute Abend im Kasino alles verspielt und nicht einmal das Geld für ein Taxi hatten?« Ihr Kopf ruckte hoch. Sie starrte ihn an. Ihre Augen waren groß und erschrocken, und da wusste er, dass er recht hatte. Begütigend fügte er hinzu: »Wenn jemand so wie Sie vor dem Spielkasino sitzt, mitten in der Nacht und von aller Welt verlassen, dann liegt der Verdacht nahe, dass das Geld für ein Taxi am Roulettetisch oder beim Blackjack geblieben ist, nicht wahr?« Sie schluckte, lächelte dann plötzlich und machte eine lässige Handbewegung. »Himmel, ja«, sagte sie schulterzuckend und mit völlig veränderter Stimme. »Warum soll ich es leugnen? Das kommt eben mal vor.« »Wenn Sie öfters spielen, sollten Sie sich das Geld für das Taxi immer rechtzeitig beiseitelegen«, empfahl Jan. »Es kommt nicht immer rein zufällig so ein netter Zeitgenosse wie ich vorbei, der Ihnen anbietet, Sie mit in die Stadt zu nehmen.« Sie presste sekundenlang die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Ich wollte es ja auch – ganz bestimmt …« »Aber?« Sie hustete trocken. »Aber wenn es mich dann erwischt … ich kann damit nicht aufhören, wissen Sie.« »Das gibt es nicht«, sagte Jan sofort sehr entschieden. »Man kann immer rechtzeitig aufhören. Man muss nur wollen.« »Dann will ich vielleicht nicht«, erwiderte sie knapp. »Sie sollten sich helfen lassen.« »Von wem? Von Ihnen?«, wurde sie spöttisch und warf den Kopf herausfordernd in den Nacken. Jan lächelte flüchtig. »Von mir? Nein, ich wäre wohl nicht die Idealbesetzung für diese Rolle. Zu befangen, glaube ich. Obwohl ich auch schon Klienten hatte, die nicht aufhören konnten, Drogen zu nehmen, und deshalb Probleme mit dem Gesetz bekamen.« »Ist Spielen eine Droge?«, fragte sie leise und sah aus dem Seitenfenster auf die dunkle Landschaft, die vorüberflog. »Spielen kann...



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