' Ja, die Gesellschaft ihrerseits wird zu. einer Art von Imagination, die wir als gesellschaftliche Konstruktion zu verwirklichen trachten. So entwickeln sich in der nachindustriellen Gesellschaft notwendig neue Utopien, gleichermassen technisch wie psychedelisch geprägt. Die Menschen können neu geschaffen oder erlöst, ihr Verhalten konditioniert und ihr Bewusstsein verändert werden' (Daniel Bell). Utopisches Vorstellen und Wollen bestimmt nach wie vor unser Dasein; es nimmt unterschiedliche Formen an, nicht zuletzt dort, wo es kritisiert und verworfen wird. Die Beiträge – aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven – spüren diesem Faktum nach, in konstruktiver wie in kritischer Weise. Das Faktum des Utopischen wird nicht betritten, doch mit guten Gründen entweder als produktiv und unabdingbar begrüsst oder als unfruchtbar, ja destruktiv abgewiesen. Gerungen wird um einen vernünftigen, d.h. brauchbaren Begriff des Utopischen; die Weite, die Ernst Bloch dem Begriff gegeben hat, wird ebenso verteidigt wie abgelehnt. Insgesamt resultiert eine repräsentative und klärende Auseinandersetzung um die aktuelle Idee des Utopischen – eine Idee, die im Blick auf das Ziel humanen Daseins wohl nicht preisgegeben werden darf.
Sitter-Liver
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Der Herausgeber, Beat Sitter-Liver, Dr.phil.hist., war bis 2006 Professor für Praktische Philosophie an der Universität Freiburg / Schweiz. Dr. h.c.ès sciences sociales der Universität Lausanne (2003). 1972-2002 Generalsekretär der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, 1981-2002 auch des Rates der schweizerischen wissenschaftlichen Akademien CASS (heute ' Akademien der Wissenschaften Schweiz '). Publikationen zu Heidegger, Ethik, Natur- und Ökphilosophie, Kulturwissenschaften, Skepsis, Naturrecht und Rechtsphilosophie. Herausgeber mehrerer Bände zu interdisziplinär und international bearbeiteten Themen. URL: http://www.sitter-liver.ch