Slepcevic-Zach / Fahrenwald / Resch | Campus-Community-Partnerships: Zukunftspartnerschaften zwischen Hochschule und Gesellschaft | E-Book | sack.de
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E-Book, Englisch, Deutsch, Band 2, 316 Seiten

Reihe: Zeitschrift für Hochschulentwicklung Jg. 18

Slepcevic-Zach / Fahrenwald / Resch Campus-Community-Partnerships: Zukunftspartnerschaften zwischen Hochschule und Gesellschaft


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7578-8502-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Englisch, Deutsch, Band 2, 316 Seiten

Reihe: Zeitschrift für Hochschulentwicklung Jg. 18

ISBN: 978-3-7578-8502-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ausgehend von der gleichnamigen Jahrestagung des internationalen Hochschulnetzwerks "Bildung durch Verantwortung", die im Herbst 2022 zum ersten Mal in Österreich stattfgefunden hat, nimmt das Themenheft "Campus Community Partnerships" (CCPs) in den Blick, d.h. die Zusammenarbeit von Hochschulen und Community-Partner:innen mit der Zielsetzung, sowohl wissenschaftliche Auseinandersetzungen als auch gesellschaftlich relevante Problemstellungen sinnstiftend zu verknüpfen. Einen aktuellen empirischen Überblick zur Zusammenarbeit von Hochschulen und Praxispartner:innen (CCPs) gibt es für den deutschsprachigen Raum derzeit noch nicht, auch fehlt es nach wie vor an systematischer empirischer Forschung. Das Themenheft widmet sich dieser Forschungslücke auf Initiative des Forschungsnetzwerks "Hochschulen Engagiert Österreich", ein 2019 gegründeter Zusammenschluss von Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Hochschulen in Österreich, die sich mit dem Thema Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Gesellschaft in ihrer Forschung und Lehre beschäftigen und dabei das Ziel verfolgen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln, für den österreichischen Hochschulkontext zu erschließen und auf diese Weise das Thema in Österreich systematisch voranzutreiben.
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Karsten ALTENSCHMIDT2 & Cornelia AREND-STEINEBACH
(Duisburg-Essen) „Tatkräftige Einsätze, lösungsorientierte Ansätze und Umsetzungen“ – die Stimme der Community Partner im Service Learning
Zusammenfassung Obwohl sie einen fundamentalen Akteur beim Service Learning darstellen, wurden Community-Partner-Organisationen und ihre Perspektiven in der deutschsprachigen Service-Learning-Diskussion bislang kaum berücksichtigt. Der Beitrag diskutiert die Ergebnisse einer Community-Partner-Befragung von 2022 vor dem Hintergrund bisheriger Studien. Er berichtet vom Blick der Community Partner auf Engagementformen, Motive und Befürchtungen, Kooperationsqualität und gesellschaftliche Nutzeff ekte beim Einsatz von Service Learning. Zudem wurden Einschätzungen der CP zum studentischen Arbeiten und einem möglichen Kompetenzerwerb beim SL erfasst. Schlüsselwörter Community Partner, Service Learning, Engagementformen, Gesellschaftlicher Nutzen, Kompetenzentwicklung Studierender “Action, solution-oriented approaches and implementation” – Voices of Community Partner Organizations in service learning
Abstract Despite their fundamental relevance for service learning, community partner organizations and their perspectives have been widely neglected in (German speaking) service learning research so far. The article summarizes the core findings of a 2022 Community Partner Survey on service learning: it reports on the community partners’ motives and hindrances for taking part, their view on the quality of student engagement and cooperation, as well as the perceived organizational and societal impacts. It also covers community partners’ perceptions of student learning and competency development. The findings are discussed against the background of recent research from the US and Germany. Keywords Community Partner, Service Learning, Forms of Engagement, Societal Impact, Student Competency Development 1 Die ungehörte Stimme der Community Partner
Die Begrifflichkeit „Campus-Community-Partnerschaften“ wurde aus einer heterogenen US-amerikanischen Diskussion in den deutschen Sprachraum übertragen, um die Vielfalt existierender Kooperationsbeziehungen zwischen Hochschulen und Akteuren, Organisationen und Institutionen in ihrer gesellschaftlichen Umgebung anzuerkennen und gesammelt zu benennen, allen vorweg Service Learning (SL) und Community-based Research (CbR) (STARK et al., 2013, S. 11ff.). Die Begrifflichkeit verfängt, ob eines vagen Gefühls, dass das mit dem gesellschaftlichen Transfer alles nicht so einfach ist und dass da draußen mehr ist als SL; und ob des unguten Gefühls, dass wir auch bei SL nicht immer genau sagen können, worüber wir eigentlich sprechen: „[…] while there are some universal, guiding principles that define Service Learning, there are many variations to the practice, and in turn, there is no one way to operationalize it. Each […] educational institution, each academic discipline, and each faculty member applies the practice in different ways and to achieve different purposes, depending on the cultural, academic, and community contexts and conditions“ (FURCO, 2020, S. 27). So bleiben Begriff und Gegenstand von Campus-Community-Partnerschaften immer wieder diffus, implizit und mitunter suggestiv. Offensichtlich ist, dass „Community“ einen existenziellen Bestandteil solcher Partnerschaften ausmacht – ohne dass der Community-Begriff geklärt oder auf deutsche Verhältnisse ohne Weiteres übertragbar wäre (ROTH & HOHN, 2020, S. 141). Auch hier ein diffuses Gefühl, durchaus zu wissen, wen man meint; selbst wenn z. B. SL auch ohne sie möglich ist (ALTENSCHMIDT, 2023). Als Community Partner:innen (CP) sollen zivilgesellschaftliche Akteure – vor allem in der Form organisierten zivilgesellschaftlichen Engagements (BACKHAUS-MAUL, 2021) – vom studentischen Service profitieren; sie repräsentieren bzw. substituieren mitunter gesellschaftlichen Nutzen. Sie ermöglichen Engagementerfahrungen der Studierenden, indem sie den organisatorischen bzw. organisationalen Rahmen für das studentische Engagement bereitstellen. Wir verstehen gesellschaftliches Engagement im Rahmen von SL als unentgeltliche, freiwillige Tätigkeit der Studierenden für ein gemeinnütziges Thema. Mitunter ist es projektförmig und entweder universitär fachbezogen oder überfachlich bzw. mit geringem Fachbezug angelegt. Die Tätigkeit der Studierenden kann unterschiedliche Formen annehmen, die mit je spezifischen Akteurskonstellationen einhergehen und sich in dieser Hinsicht unterscheiden lassen (ALTENSCHMIDT, 2023). Sie findet als direktes Engagement in unmittelbarer Interaktion mit Klient:innen (im Sinne von Betroffenen als Empfänger:innen des Engagements bzw. seiner Leistung) statt, kann aber auch geschehen, indem Leistungen für bzw. zum Nutzen einer Organisation mit gemeinnützigen Zwecken oder Themen erbracht werden, die unterstützenswerten Gruppen nur mittelbar zugutekommen (indirektes Engagement). Beinhaltet das Engagement (vorrangig) die Erarbeitung wissenschaftlich gewonnener Erkenntnis zum Nutzen oder im Auftrag gemeinnütziger Zwecke und Organisationen, sprechen wir von Forschung als Engagementform. Schließlich ist Engagement für gemeinnützige Zwecke möglich, in der organisiertes Engagement erst geschaffen wird und kein CP als Bedarfsträger oder gar Auftraggeber eingebunden ist. Solche Formen der Advocacy oder Anwaltschaft zeichnen sich mitunter dadurch aus, dass SL Initiativen, Vereine oder auch Social Businesses erst hervorbringt (ALTENSCHMIDT, 2023). Die Beteiligung von CP ist deshalb eine nicht notwendige, aber zentrale Eigenart von SL. Sind CP beteiligt, bringen sie ihre jeweils eigene Position und Perspektive sowie – insbesondere in CbR-Formen – Domänenwissen mit ein und sollen so Lehre, Forschung und Wissenschaft anreichern. Dabei suggeriert der Begriff der Partnerschaft einen Umgang auf Augenhöhe, impliziert eine Grundhaltung der Parität und Reziprozität in den Kooperationsbeziehungen zwischen Campus und Community, wie in der US-amerikanischen SL-Theorie angelegt (insbes. bei SIGMON, 1979; FURCO, 1996, sowie in den 3R – Reality, Reflection, Reciprocity bei GODFREY et al., 2005) und wie als Voraussetzung für die angestrebten Win-win-win-Potenziale entworfen (STARK et al., 2013). Dennoch bleibt eine eigenartige Distanz zwischen den Partnern, die organisational und sektoral sicherlich erklärlich, operativ möglicherweise arbeitserleichternd, der theoretischen Auseinandersetzung aber wenig zuträglich ist. Dies äußert sich u. a. darin, dass die Beschreibung und Analyse der Community-Seite angesichts der für SL fundamentalen Programmatik des gesellschaftlichen Nutzens deutlich hinter ihrer Relevanz zurückstehen. In der einschlägigen deutschsprachigen Literatur werden zwar Zugänge zu Non-profit-Organisationen beschrieben (ROTH & HOHN, o. J.); auch kommen CP zu Wort (z. B. KERN, 2015; BARTSCH, 2009) oder werden – auch an zentralen Stellen – in substanzielle Überlegungen eingebunden (z. B. BREMER et al., 2018; DERKAU & MÜNZER, 2020); dies bleibt insgesamt aber die Ausnahme. So kommen Roth & Hohn (2020) in ihrer Zusammenschau von Studien zu dem ernüchternden Ergebnis, dass in Deutschland fast ausschließlich die Auswirkungen auf Studierende betrachtet wurden, während die Perspektive der CP bislang nur in der Veröffentlichung von ALTENSCHMIDT et al. (2009) und der Abschlussarbeit von ASEMISSEN (2013) untersucht wird. Diese Einseitigkeit (GERHOLZ, 2020) findet sich schon in der US-amerikanischen Forschung der 1990er-Jahre, für die FURCO (2020, S. 29) resümiert: „the research agendas focused heavily on building service learning’s academic legitimacy by concentrating on investigating the impacts on service-learning on student learning and development.“ In der US-amerikanischen Metastudie von EYLER et al. (2001, S.10) werden zwar als Auswirkung von SL auf die Gesellschaft die Zufriedenheit mit studentischer Mitarbeit, der sinnvolle Service für die Gemeinschaft und die Steigerung der Beziehung zwischen Hochschule und Gesellschaft aus Sicht der CP beschrieben, jedoch basiert dies auf weit weniger Studien als die Frage der Auswirkung von SL auf Studierende. Zuletzt gab es allerdings einzelne englischsprachige Studien (z. B. CHIKA-JAMES et al., 2022; GERSTENBLATT, 2014; SANDY & HOLLAND, 2006; TRYON & STOECKER, 2008), die die Perspektive der CP breiter in den Blick nehmen. Dabei formulieren CP konkrete Handlungsempfehlungen, die auch europäische Hochschulen, Praktiker:innen und Forscher:innen reflektierend aufgreifen könnten: Wertschätzung der Beziehung zwischen Hochschulen und CP, regelmäßiger Austausch über die Zusammenarbeit, Zusammenarbeit im Hinblick auf die curricularen Ziele und die Umsetzung, breitflächigere und längere Zusammenarbeit mit den Hochschulen (SANDY & HOLLAND, 2006, S. 40), eine Klärung der Erwartungen an CP und Studierende (CHIKA-JAMES et al., 2022, S. 14) sowie eine Beteiligung an der Auswahl Studierender und geregeltes Feedback und...



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