Stanley | Die gebrochene Tradition | Buch | 978-3-8260-2907-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 377, 380 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 690 g

Reihe: Epistemata - Philosophie

Stanley

Die gebrochene Tradition

Zur Genese der philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-8260-2907-3
Verlag: Königshausen & Neumann

Zur Genese der philosophischen Hermeneutik Hans-Georg Gadamers

Buch, Deutsch, Band 377, 380 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 235 mm, Gewicht: 690 g

Reihe: Epistemata - Philosophie

ISBN: 978-3-8260-2907-3
Verlag: Königshausen & Neumann


Spätestens seit der Veröffentlichung von Gadamers Wahrheit und Methode herrscht die Annahme, die Hermeneutik sei eine klassische Disziplin, welche sich seit der Antike mit der Kunst des Verstehens beschäftige. Ebenso selbstverständlich geworden ist die Annahme, dass diese Tradition ein Kontinuum mit der philosophischen Hermeneutik Gadamers bildet. Diese beiden Annahmen gewannen jedoch die Oberhand in philosophischen Kreisen, ohne überprüft zu werden, und kritische Auseinandersetzungen mit dieser „Tradition“ sind weitgehend ausgeblieben.

Die vorliegende Studie nimmt die Geschichte der philosophischen Hermeneutik Gadamers unter die Lupe. Thematisch gesehen besteht sie aus Untersuchungen über zwei eng mit einander verbundene Gegenstände: Detaillierte Untersuchungen über die Entwicklung der Gadamerschen Hermeneutik aus Ansätzen der Husserlschen Phänomenologie und der Philosophie Heideggers bilden den Hauptteil. Der Leser wird auf diesen Teil durch eine Reihe von Abhandlungen über die „Geschichte“ der Hermeneutik vor Gadamer vorbereitet. Die Arbeit bezweckt zweierlei zu zeigen: Erstens, dass Gadamers Hermeneutik viel stärker als meistens angenommen von der Philosophie der Neuzeit – und insbesondere von der Phänomenologie Husserls – beeinflusst worden ist. Dies hat zur Folge, dass zweitens die fundamentalen Voraussetzungen der Hermeneutik Gadamers (die innige Wechselbeziehung zwischen dem Sein und der Sprache, die Abhängigkeit des Verstehens von Vorurteilen, die Notwendigkeit der Erarbeitung einer gemeinsamen Sprache für das Verständigen und das damit verbundene Modell der Horizontverschmelzung) sich grundsätzlich von den Voraussetzungen der Antike unterscheiden. Es wird argumentiert, dass diese tief greifenden Unterschiede für eine Diskontinuität statt eines Kontinuums zwischen der Hermeneutik der Neuzeit und den exegetischen Ansätzen der Antike sprechen.

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