Steiof / Bitter / Fechtner | Verherrlichung Gottes | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 420 Seiten

Steiof / Bitter / Fechtner Verherrlichung Gottes

Madeleine Delbrêl und alttestamentliche Texte
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-17-026433-5
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Madeleine Delbrêl und alttestamentliche Texte

E-Book, Deutsch, 420 Seiten

ISBN: 978-3-17-026433-5
Verlag: Kohlhammer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die katholische Mystikerin und Sozialarbeiterin Madeleine Delbrêl (1904-1964) zählt zu den einflussreichsten Gestalten der missionarischen Bewegungen in Frankreich. Sie war mit einer Gruppe von Laien in der Arbeitervorstadt von Paris tätig und verbindet in ihrem Wirken Gottesbegeisterung und Nächstenliebe. Die Analyse ihres Lebenszeugnisses zeigt, dass ihre Pastoral maßgeblich doxologisch inspiriert war: Die Verherrlichung Gottes leitet ihr Handeln auch dort, wo dies nicht unmittelbar erkennbar ist, und wird ihr zur Quelle einer umso größeren Nähe zum Menschen.

Steiof zeichnet diese Dynamik bei Madeleine Delbrêl nach und bringt sie mit einer Auswahl alttestamentlicher Motive der Gottesverherrlichung ins Gespräch. Aus diesem Dialog der doxologischen Zeugnisse vergangener Glaubenssubjekte ergeben sich wichtige Impulse für das Verhältnis von Spiritualität und Pastoral heute.

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Weitere Infos & Material


1;Deckblatt;1
2;Titelseite;4
3;Impressum;5
4;Inhaltsverzeichnis;6
5;Vorwort;14
6;A Einleitung;16
6.1;1. Hinführung;16
6.2;2. Die Leitfrage der Arbeit;19
6.3;3. Was ist Doxologie?;19
6.4;3.1 Der in dieser Arbeit verwendete Doxologiebegriff;19
6.5;3.2 Erste Annäherung an doxologische Vollzüge;21
6.6;4. Methodisches Vorgehen und Aufbau der Arbeit;23
6.7;4.1 Der Erfahrungsbegriff;23
6.8;4.2 Hypothesen;24
6.9;4.3 Aufbau der Arbeit;24
6.10;4.4 Die Besonderheit in der Doxologie: Es geht um „etwas“ und „alles“;27
6.11;5. Verortung des Themas in gegenwärtigen Kontexten;29
6.12;5.1 Gottes ‚Gewicht‘ und die „Last der Theodizee-Frage“;29
6.13;5.2 Doxologie als wertvolle Wegbegleiterin in spirituellen Suchprozessen;31
6.14;5.3 Doxologie als Fragestellung der Praktischen Theologie;35
6.15;6. Methodische Grundlagen;37
6.16;6.1 Der Ansatz der topologischen Pastoral nach Hans-Joachim Sander;37
6.17;6.2 Doxologische Gestalten statt Definitionen von Doxologie;41
6.18;6.3 Hermeneutische Grundannahmen;41
7;B Hauptteil I:;46
7.1;Doxologische Gestalten im Alten Testament;46
7.1.1;1. Einleitung;46
7.1.2;1.1 Hinführung;46
7.1.3;1.2 Auswahlkriterien der doxologischen Fundorte;47
7.1.4;1.3 Vorstellung der doxologischen Fundorte;48
7.1.5;1.4 Methodisches Vorgehen;49
7.1.6;2. Überblicksdarstellung 1: Die kabod-Tradition des Alten Testaments;50
7.1.7;2.1 Hinführung;50
7.1.8;2.2 Vorkommen von kabod im Alten Testament;51
7.1.9;2.3 Die Bedeutungsvielfalt von kabod;51
7.1.10;2.4 Menschliche Ehrung und Herrlichkeits-kabod: zwei Traditionslinien alttestamentlicher kabod-Erfahrung;53
7.1.11;2.5 Spirituelle Akzentsetzungen;59
7.1.12;3. Die Doxologie der Seraphen in Jesaja 6,3;62
7.1.13;3.1 Hinführung;62
7.1.14;3.2 Die kontextuelle Herausforderung;64
7.1.15;3.3 Der Text: Jes 6,1–11 (–13);65
7.1.16;3.4 Die Analyse der doxologischen Gestalt;67
7.1.17;3.4.1 Die Doxologie im Kontext von Jes 6,1–5 (Gottesvision);67
7.1.18;3.4.1.1 Ein Prophet sieht seinen Gott – ein erster Durchgang durch den Text;68
7.1.19;3.4.1.2 Die Doxologie als Teil einer Gottesbegegnung;71
7.1.20;3.4.1.3 Sprachliche Beobachtungen zu Jes 6,3;75
7.1.21;Exkurs: Metaphorische Vertiefung der Begriffe Heiligkeit und Herrlichkeitsfülle;77
7.1.22;3.4.2 Die Doxologie im Kontext von Jes 6, 1–13;79
7.1.23;3.5 Implizite Theologie der Doxologie am Beispiel der exegetischen Diskussion von Jes 6;81
7.1.24;3.5.1 Doxologie als Begegnungsgeschehen zwischen Mensch und heiligem Gott – die Ansätze von Hanna Liss und Francis Landy;82
7.1.25;3.5.2 Doxologie als Huldigung des Königsgottes – der Ansatz von Hubert Irsigler;85
7.1.26;3.5.3 Doxologie als Sicherung des Kontaktes zwischen Gott und Mensch – der Ansatz von Friedhelm Hartenstein;86
7.1.27;3.5.4 Doxologie als Gerichtsdoxologie – der Ansatz von Rolf Knierim;87
7.1.28;3.5.5 Zusammenfassende Reflexion der exegetischen Diskussion;88
7.1.29;3.6 Spirituelle Akzentsetzungen;91
7.1.30;4. Das Lobpreisbekenntnis des Jeremia (Jer 17,14);96
7.1.31;4.1 Hinführung;96
7.1.32;4.2 Die kontextuelle Herausforderung;96
7.1.33;4.3 Der Text: Jer 17,14–18;98
7.1.34;4.4 Die Analyse der doxologischen Gestalt;100
7.1.35;4.4.1 Ein erster Durchgang durch den Text;100
7.1.36;4.4.2 Lobpreis versus Spott – worunter leidet Jeremia?;100
7.1.37;4.4.3 Lobpreisbekenntnis und Bitte;103
7.1.38;4.4.4 Gott als Lobpreis und Zuflucht;104
7.1.39;4.4.5 Der Blick über Jer 17 hinaus – das tehilla-Bekenntnis Gottes zu seinem Volk;105
7.1.40;4.5 Spirituelle Akzentsetzungen;108
7.1.41;5.1 Hinführung;110
7.1.42;5.2 Die kontextuelle Herausforderung;110
7.1.43;5.3 Der Text: Ex 14 P;111
7.1.44;5.4 Die Analyse der doxologischen Gestalt;113
7.1.45;5.4.1 Die geschichtstheologische Position von Ex 14 P;113
7.1.46;5.4.2 Die Beziehungsstrukturen der beteiligten Handlungsträger;115
7.1.47;5.4.3 Selbstverherrlichung YHWHs als Machterweis an den Ägyptern;116
7.1.48;5.4.4 Selbstverherrlichung YHWHs als Selbstoffenbarung;118
7.1.49;5.5 Spirituelle Akzentsetzungen;119
7.1.50;6.1 Hinführung;124
7.1.51;6.2 Akzentsetzungen einer lobenden Gottesbeziehung in den Psalmen;125
7.1.52;6.2.1 Loben in vielfältigen Sprechakten;125
7.1.53;6.2.2 Die Maßlosigkeit und Ausdrucksfülle des Lobens;126
7.1.54;6.2.3 Freude und Sinnlichkeit im psalmistischen Gotteslob;126
7.1.55;6.2.4 Die Lobverben hll, brk, jdh;127
7.1.56;6.2.5 Die Beziehungsstrukturen im Lobvollzug;129
7.1.57;6.2.6 Spirituelle Akzentsetzungen;133
7.1.58;6.3 Gotteslob in der Gesamtanlage des Psalters;134
7.1.59;6.3.1 Loben in der Spannung von partikularer Erfahrung und ganzheitlicher Ausrichtung der Existenz;134
7.1.60;6.3.2 Preiswürdigkeit Gottes – auch in dunklen Stunden und über den eigenen Nutzen hinaus?;136
7.1.61;Exkurs: Die Gerichtsdoxologie des Achan (Jos 7,19–21);138
7.1.62;6.3.3 Lob, das nichts als Lob sein will? Die Dimension der Absichtslosigkeit und Schönheit;140
7.1.63;6.3.4 Gott kommt an – Doxologie als Feier der Gegenwart Gottes;143
7.1.64;5. Gott verherrlicht sich selbst – Die Exoduserzählung in Ex 14 P;110
7.1.65;6. Überblicksdarstellung 2: Doxologische Spiritualität im Psalter;124
7.1.66;Exkurs: Das Anbrechen der Gottesherrschaft in den Lobaufrufen bei Charles Wesley;146
7.1.67;6.3.5 Wem gebe ich Macht? Die herrschafts- und religionskritische Funktion der Doxologie;147
7.1.68;6.3.6 Spirituelle Akzentsetzungen;148
7.1.69;7. Psalm 103 – Lobpreis der machtvollen Gnade;151
7.1.70;7.1 Hinführung;151
7.1.71;7.2 Der Text: Ps 103;152
7.1.72;7.3 Die Analyse der doxologischen Gestalt;154
7.1.73;7.3.1 Der Gesamtaufbau des Psalms;154
7.1.74;7.3.2 Die Beziehungsstrukturen in Ps 103;155
7.1.75;7.3.2.1 Loben ohne „Ich“ und „Du“?;156
7.1.76;7.3.2.2 Der Kreislauf einer lobenden Existenz: Von Gott her – zu Gott hin;157
7.1.77;7.3.2.3 Loben als Vollzug des unendlichen Abstandes (Asymmetrie) in der Gottesbeziehung;159
7.1.78;7.3.2.4 Ps 103 als „Lobdank“;160
7.1.79;7.3.2.5 Die Verbindung von Doxologie und confessio;162
7.1.80;7.3.2.6 Es geht um alles!;163
7.1.81;7.3.3 Der Erfahrungsbezug des Gotteslobs in Ps 103;164
7.1.82;7.3.3.1 Das Gottesbild von Psalm 103 – Gnade, Gerechtigkeit und Königsherrschaft;164
7.1.83;7.3.3.2 Die Gebetsdynamik in Richtung Universalität;166
7.1.84;7.3.4 Die offenbarungstheologische Dimension des Gotteslobs;168
7.1.85;7.3.4.1 Gott steigt herab;168
7.1.86;7.3.4.2 Gotteslob als gebetete Theophanie;169
7.1.87;7.3.4.3 Gotteslob als Ort theologischer Kreativität;171
7.1.88;7.4 Spirituelle Akzentsetzungen;172
7.1.89;8. Zusammenfassung;174
8;C Hauptteil II:;182
8.1;Doxologische Gestalten im Lebenszeugnis von Madeleine Delbrêl;182
8.1.1;1. Einleitung;183
8.1.1.1;1.1 Hinführung;183
8.1.1.2;1.2 Quellenlage und Forschungsüberblick;183
8.1.1.3;1.3 Die Biographie von Madeleine Delbrêl;186
8.1.1.4;1.4 Der historische Kontext;198
8.1.1.5;1.5 Warum Madeleine Delbrêl?;206
8.1.1.6;1.6 Methodisches Vorgehen;209
8.1.2;2. Analyseteil;211
8.1.2.1;2.1 Doxologische Gestalten im Kontext missionarischen Handelns;211
8.1.2.1.1;2.1.1 Kontextuelle Herausforderung;211
8.1.2.1.2;2.1.2 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – der biographische Entdeckungszusammenhang;223
8.1.2.1.2.1;Gestalt 1: Gott als Lebendigen erfahren und anerkennen;226
8.1.2.1.3;2.1.3 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – „Ville marxiste, terre de mission“;231
8.1.2.1.3.1;2.1.3.1 Die (textinterne) Verortung des Verherrlichungsmotivs im Gesamtaufbau des Buches;232
8.1.2.1.3.2;2.1.3.2 Das Kapitel „Ein unerwartetes Gesicht der Hoffnung. Die Herausforderung des Marxismus für eine Berufung für Gott“;233
8.1.2.1.3.2.1;Gestalt 2: Glaubensverkündigung um Gottes selber willen;236
8.1.2.1.3.2.2;Gestalt 3: Atheisten im Dienste der Gottesverherrlichung?;240
8.1.2.1.3.2.3;Gestalt 4: Die ‚brutale Bewusstwerdung‘ der Bedeutung Gottes im eigenen Herzen;244
8.1.2.1.3.2.3.1;Dialog 1;247
8.1.2.1.3.3;2.1.3.3 Das Verlangen nach Gottes Herrlichkeit und sonst nichts? Christliches Handeln in der Doppeldynamik von Offenbarung und Verherrlichung;252
8.1.2.1.3.3.1;Dialog 2;258
8.1.2.1.4;2.1.4 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – Die missionarische Situation des Einzelnen in ihrem Text „Zwei Abgründe“;263
8.1.2.1.4.1;Gestalt 5: Handeln im Auftrag der Welt – wegen Gott;264
8.1.2.1.5;2.1.5 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – Die missionarische Situation der Gemeinde;269
8.1.2.1.5.1;Gestalt 6: Zu Gott nie alleine gehen;270
8.1.2.2;2.2 Doxologische Gestalten in der Spannung von Gottesliebe und Menschenliebe;273
8.1.2.2.1;2.2.1 Kontextuelle Herausforderung;273
8.1.2.2.2;2.2.2 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl;274
8.1.2.2.2.1;Gestalt 7: Den lebendigen Gott als Lebendigen behandeln;274
8.1.2.2.2.2;Gestalt 8: Unterwerfung unter das Doppelgebot der Liebe im Namen aller;275
8.1.2.2.2.3;Gestalt 9: Liebe über die Grenzen des Glaubens hinaus;276
8.1.2.2.2.4;Gestalt 10: Als ‚kleiner‘ Mensch Gott im Namen aller öffentlich den Vorzug geben;277
8.1.2.2.2.4.1;Exkurs: Die Einsamkeit als Wurzelgrund der Verherrlichung Gottes;285
8.1.2.2.2.4.1.1;Dialog 3;290
8.1.2.2.2.5;Gestalt 11: Herrlichkeit und Güte;297
8.1.2.3;2.3 Anbetung als Vollzugsform der Gottesverherrlichung;303
8.1.2.3.1;2.3.1 Hinführung;303
8.1.2.3.2;2.3.2 Anbetung in der Gottesbeziehung;304
8.1.2.3.3;2.3.3 Anbetung als Lebensentwurf – das Zeugnis von Charles de Foucauld;306
8.1.2.3.4;2.3.4 Weitere Motive im Umfeld von Anbetung: Demut, Gehorsam, Armut und Opfer;310
8.1.2.3.5;2.3.5 Ein Gut Gottes werden;317
8.1.2.3.5.1;Dialog 4;319
8.1.2.4;2.4 Doxologische Gestalten im Alltag der ‚normalen‘ Leute;325
8.1.2.4.1;2.4.1 Hinführung;325
8.1.2.4.2;2.4.2 Kontextuelle Herausforderung;326
8.1.2.4.3;2.4.3 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – im Kontext ihrer Laienspiritualität;326
8.1.2.4.3.1;Gestalt 12: Für Gottes Herrlichkeit – gekettet an die Welt;330
8.1.2.4.3.2;Gestalt 13: Sich für Gottes Herrlichkeit nutzen lassen;332
8.1.2.4.4;2.3.4 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl – im Kontext ihrer Alltagsspiritualität;335
8.1.2.4.4.1;Gestalt 14: Geduldsproben des Alltags zur Ehre Gottes;337
8.1.2.4.4.1.1;Exkurs: Die Verherrlichung (glorification) des Menschen;341
8.1.2.4.4.1.1.1;Dialog 5;342
8.1.2.5;2.5 Doxologische Gestalten im Kontext von menschlicher Sünde;350
8.1.2.5.1;2.5.1 Hinführung;350
8.1.2.5.2;2.5.2 Kontextuelle Herausforderung;351
8.1.2.5.3;2.5.3 Die pastorale Antwort von Madeleine Delbrêl;351
8.1.2.5.3.1;Gestalt 15: Die paradoxe Umwandlung von Sünde in Verherrlichung;352
8.1.2.5.4;2.5.4 Zusammenfassung;357
8.1.2.5.4.1;Dialog 6;358
9;D Schlussbemerkung;362
9.1;1. Von Gott wirklich groß denken – Gott allein ist herrlich;363
9.1.1;1.1 Doxologische Spiritualität als Ressource für die Entdeckung neuer Erfahrungs- und Ausdrucksformen der Gegenwart Gottes;364
9.1.2;1.2 Doxologische Spiritualität als Ressource für die Erfahrung des „Genug“ und der „Gratuität“ in der Liebe;365
9.1.3;1.3 Doxologische Spiritualität als Ressource für eine Nächstenliebe „auf Augenhöhe“;366
9.1.4;1.4 Doxologische Spiritualität als Ressource der Erfahrung einer „preis-würdigen“ Abhängigkeit;367
9.1.5;1.5 Doxologische Spiritualität als Ressource für die Entlastung vom Druck des Perfektionismus und der Reinheit für kirchliche Akteure;368
9.1.6;1.6 Doxologische Spiritualität als Ressource für eine Hoffnung über das Menschenmögliche hinaus;369
9.2;2. Doxologie als expliziter Erfahrungsort der Freude und ‚Nutzlosigkeit‘ in Beziehungen;369
9.2.1;2.1 Doxologische Spiritualität als Ressource einer Kultur der Freude am Dasein des Anderen;370
9.2.2;2.2 Doxologische Spiritualität als Ressource einer Liebe, die ihren Zweck in sich selbst findet (Lieben, um zu lieben);371
10;E Anhang;372
10.1;1. Persönliches Manuskript von Madeleine Delbrêl zur Situation in Ivry vom 07.02.1954;373
10.2;2. Brief von Madeleine Delbrêl vom 30.06.1930 an Père Lorenzo;379
10.3;3. Brief von Msgr. Veuillot vom 22.11.1956 an die Gemeinschaft von Madeleine Delbrêl (Ausschnitt);380
10.4;4. Brief von Madeleine Delbrêl vom XX.XX.1958 an X .;381
10.5;5. Brief von Madeleine Delbrêl vom 14.10.1958 an Jacqueline X;385
11;F Literaturverzeichnis;386
11.1;I. Texte, Werke und Sammelbände Madeleine Delbrêls;387
11.1.1;I.1 Veröffentlichte Schriften;387
11.1.2;I.2 Gesamtwerk von Madeleine Delbrêl;388
11.1.3;I.3 Verzeichnis der unveröffentlichten Schriften;388
11.2;II. Sonstige Literatur;389
12;Personenregister;410
13;Sachregister;413
14;Bibelstellenregister;418


A

Einleitung

1. Hinführung
„Was machst du?“ „Ich schreibe eine theologische Doktorarbeit.“ „O, das ist ja interessant – und wie lautet dein Thema?“ „Ich schreibe über das Thema ,Lob und Verherrlichung Gottes‘.“ (Pause) „Ah ja“ (ratlos) oder „Uff“ (eher geschockt), Schweigen, keine Nachfrage – Ende des Gesprächs. So oder so ähnlich erlebte ich manchen Dialog zum Thema meiner Forschungsarbeit, in der ich Erfahrungen und Handlungsformen untersuchen möchte, die mit dem Thema „Lob und Verherrlichung Gottes“ – im Folgenden unter dem theologischen Oberbegriff „Doxologie“ zusammengefasst – verbunden werden. Ich konnte mich selbst dabei beobachten, der Frage nach dem Gegenstand meiner Arbeit manchmal auszuweichen oder schnell ein rechtfertigendes „aber“ anzufügen, um von vornherein klarzustellen, dass ich weder zu konservativen Kirchenkreisen noch zur Lobpreisbewegung gerechnet werden wollte. Ich nahm bei mir selbst wenig Vertrauen wahr, bei meinen theologischen und nicht-theologischen Gesprächspartnern mit dem Thema „Lob und Verherrlichung Gottes“ als Ausdrucksform des Christlichen positive Assoziationen auslösen zu können. Wenn ich das Schweigen durchbrach und meine Gesprächspartnerinnen und -partner nach ihren spontanen Gedanken zu diesem Thema befragte, traf ich auf vielfältige Reaktionen – einige seien im Folgenden in Form von Gedächtnisprotokollen wiedergegeben. In der Mehrzahl der Fälle traf ich auf Befremdung und negative Assoziationen: „Verherrlichen führt weg von der Realität, da hebe ich ab.“ „Ich denke an die Sendung DSDS (,Deutschland sucht den Superstar‘) – hier müssen sich Leute klein machen und andere (die Jury) verherrlichen, um dann selbst verherrlicht zu werden.“ „Wer jemanden verherrlicht, möchte dessen Position haben, z. B. die Models in der Show von Heidi Klum: Sie verherrlichen Heidi Klum und wollen selbst auf ihrem Stuhl sitzen.“ „Menschen geben Verantwortung ab – das ist bequem, mach du mal … Ich frage mich: Wie kann ich vertrauen, wenn ich Herrschaft an jemanden abgebe? Es stellt sich die Frage in einer Beziehung: Was übernehme ich, was ist meins, meine Aufgabe – was übernimmst du?“ „Kann man sich das heute noch erlauben? Tut man das noch in dieser Zeit – nach unserer Geschichte mit Hitler? Hitler ist verherrlicht worden. Ich denke auch an Sektenführer – an Menschen, die ihre Macht missbraucht haben.“ „Verherrlichen ist tabuisiert und geschieht doch täglich – Menschen oder Materielles werden verherrlicht.“ „Verherrlichung des Menschenmöglichen: ,Du musst nur wollen …‘ Wo dem Menschen alles möglich ist, wird der Mensch verherrlicht. Dahinter steht das Bild: Der Mensch kann alles machen, er muss nur wollen, er hat unbegrenzte Möglichkeiten, ist ein Übermensch …“ „Das Thema ist mir eher fremd, weckt negative Assoziationen wie: jemanden auf den hohen Sockel stellen. Es hat mit Unterwürfigkeit auf der einen Seite und Eitelkeit auf der anderen Seite zu tun.“ „Ich muss zuerst sagen, dass ich Kirche und Religion sehr kritisch gegenüber eingestellt bin. Verherrlichen ist da für mich die Spitze des Eisbergs. Es steht ganz nah an der Grenze zu Radikalismus und Fundamentalismus von Religion. Wenn ich Gott oder Mohammed verherrliche, dann finde ich alles andere schlecht, hat alles, was nicht meiner Religion entspricht, keinen Wert. Verherrlichen steht für die Tendenz von Religionen, nur das eigene gelten zu lassen (,Enge‘).“ „Mit Loben kann ich nichts anfangen, aber das ist schwächer, nicht ganz so schlimm wie Verherrlichen.“ „Nichts!“ „Ich verbinde damit etwas von außen Aufgesetztes, von der Amtskirche, der Institution Verordnetes. Das ist nicht meine Sprache. Das berührt nichts in mir, was von Herzen kommt, was mir Heimat gibt.“ Es gab allerdings auch Reaktionen (z. T. von denselben Gesprächspartnerinnen und -partnern), in denen eher positive Assoziationen zum Ausdruck kamen: „Meint nicht Verherrlichen auch, das Göttliche in allem zu sehen und den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren?“ „Ein erfülltes und reichhaltiges Leben, die Möglichkeit zur absoluten Entfaltung haben.“ „Lob ist der Urbegriff dafür, dass das Leben ein Geschenk ist und wir Verantwortung haben.“ „Was ich im Leben an Berührung erfahren habe …“ „Ich wuchere mit dem Geschenk, empfinde Dankbarkeit für das Leben.“ „Sich selbst eine gute Mutter sein, etwas Gutes im anderen wahrnehmen.“ Auf erhellende Eindrücke zu aktuellen Verstehenshorizonten stößt man bei der Konsultation der Internetplattform „Wikipedia“. Gibt man den Begriff „Verherrlichung“ ein, wird auf das Stichwort „Glorifizierung“ verwiesen. Dort findet man dann folgende Definition (allerdings mit dem berechtigten Hinweis, dass dieser Artikel der Überarbeitung bedarf; Stand 25.01. 2012): „Unter Glorifizierung (lat. glorificare = rühmen, preisen, verherrlichen) versteht man die in unangemessener Weise beschönigende Darstellung bestimmter Sachverhalte. Ziel der Glorifizierung ist es im Allgemeinen, negative Aspekte aus Vergangenheit und Gegenwart sowie die möglichen negativen Folgen zukünftigen Handelns aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen.“1 Diese kurze Auswahl an Reaktionen und Definitionen lässt zum einen Assoziationen wie Dankbarkeit, Geschenk und ‚Güte‘ von Leben, die Anerkennung des Guten in einem Anderen, die Erfahrung der Gegenwart Gottes und Momente der Lebensfülle und des Glücks anklingen. Sie zeigt zum anderen, dass der Vollzug des Lobens und Verherrlichens mit Aspekten wie Realitätsverlust, Verdrängung, mit Fragen von Macht(-missbrauch) und Herrschaft oder Unterwerfung und Überhöhung verbunden wird. Die Zitate belegen zudem, dass Begriffe wie „Lob“ und „Verherrlichung“ ihre Bedeutung verändern, wenn sie aus ihrem religiösen Kontext herausgelöst und auf menschliche Beziehungen übertragen werden. Religiöse Vollzüge wie Dank, Bitte oder Klage scheinen hier leichter an menschliche Grunderfahrungen anschließen zu können. Gerade der Vollzug der Verherrlichung erweist sich als spezifisch religiöser Vollzug, der – außerhalb seiner religiösen Verwendung – befremdet oder negative Assoziationen auslöst. Vielleicht rührt daher auch die Tendenz, solche Begriffe heute eher zu vermeiden. Warum und mit welchem Schwerpunkt ich gerade diese Vollzüge in den Mittelpunkt meiner Forschungsarbeit stellen möchte, sei nun im Folgenden erläutert. 2. Die Leitfrage der Arbeit
Im Zentrum der folgenden Arbeit stehen Vollzüge und Praktiken, die im Umfeld des Themas „Doxologie“ gefunden werden können. Die Arbeit möchte diesen Vollzügen an unterschiedlichen Erfahrungsorten im Alten Testament und im Lebenszeugnis der französischen Mystikerin Madeleine Delbrêl nachgehen und diese miteinander in Kontakt bringen. In diesem von mir inszenierten „Gespräch“ doxologischer Erfahrungsorte werde ich nach wechselseitigen Horizonterweiterungen fragen, die für das Verhältnis von Spiritualität und Pastoral auch heute von Bedeutung sein können. Der Aufbau der Arbeit orientiert sich daher an den Leitfragen: Welche Entdeckungen sind möglich, wenn die Glaubenserfahrungen vergangener (biblischer und kirchlicher) Subjekte unter dem Fokus der Doxologie wahrgenommen werden? Welche Praxis verbindet sich mit den Kategorien „Lob“ und „Verherrlichung“ bzw. wird aus diesen entlassen? Welche Impulse ergeben sich aus den gemachten Entdeckungen für das Verhältnis von Spiritualität und Pastoral und darin besonders für die spirituelle Fundierung einer missionarisch-diakonischen Kirche? 3. Was ist Doxologie?
3.1 Der in dieser Arbeit verwendete Doxologiebegriff
Der in dieser Forschungsarbeit verwendete Doxologiebegriff basiert auf einem sehr weit gefassten Verständnis von Doxologie.2 Doxologie fungiert im Gang der Arbeit als Oberbegriff für Vollzüge und Erfahrungen, die in einer ersten Annäherung mit Loben, Ehren, Preisen, Verherrlichen, Gott die Ehre geben oder zur Ehre Gottes handeln usw. umschrieben werden können (semantischer Hof von Doxologie). Dieses Verständnis unterscheidet sich von anderen Ansätzen, die Doxologie im Sinne einer über Form- und Stilmerkmale abgrenzbaren Textsorte („Gattung“) verwenden.3 In der vorliegenden Arbeit wird demgegenüber Doxologie als umfassende religiöse Erfahrungs-, Denk- und Handlungsform verstanden, die vielgestaltig Ausdruck finden kann.4 So begegnet uns Doxologie z. B. in Form von Handlungsmotiven und Zweckbestimmungen (z. B. etwas Gott zu Ehren tun wollen, die Verherrlichung Gottes als Zweck von Kirche oder als grundsätzliche Lebensorientierung des einzelnen Menschen …), Bekenntnissen, Lobversprechen, Lobaufrufen oder Gebeten (z. B. als Lobpsalm), Akten des öffentlichen Anerkennens und Ausrufens von Gottes Herrlichkeit (gr. „doxa“), Formeln des liturgischen Feierns (z. B. im Hochgebet, den Liedern, dem Kyrie), Einschüben zur Eröffnung,...


Dorothee Steiof arbeitet in der Stabsstelle Caritastheologie im Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart.



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