Buch, Deutsch, Band 15, 328 Seiten, GB, Format (B × H): 165 mm x 235 mm
Reihe: Studien zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Allegorisches Manifest und literarische Debatte an den Höfen von Burgund und Bourbon
Buch, Deutsch, Band 15, 328 Seiten, GB, Format (B × H): 165 mm x 235 mm
Reihe: Studien zur Kunstgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
ISBN: 978-3-939020-15-8
Verlag: Didymos-Verlag
Mit den Douze Dames de Rhétorique hat sich ein außergewöhnliches Ensemble aus Text und Bild erhalten. George Chastelain, offizieller Historiograph und Dichter am Hof von Burgund, antwortete mit der allegorischen Abhandlung Jean Robertet, Sekretär des Herzogs von Bourbon, im Rahmen eines brieflich geführten literarischen Wettstreits. Das gesamte Konvolut ist in drei illustrierten Handschriften überliefert, wobei das qualitätvollste und früheste Exemplar (Cambridge, UL, ms. Nn. III.2), das 1467/68 vom Meister des Anton von Burgund in Brügge illuminiert wurde, im Mittelpunkt dieser Studie steht.
Die Einzelanalysen der Zwölf Damen verdeutlichen, wie sich Text und Bild zu einer Einheit verbinden. Dabei werden nicht nur das antike und mittelalterliche Rhetorikverständnis miteinander verknüpft, vielmehr offenbart sich eine Theorie der Rede-Künste, die gleichsam religiös durchsetzt ist. In diesem Sinne wird ein Ideal postuliert, das den Dichter als Prototyp des ›uomo universale‹ charakterisiert. Die Douze Dames verkörpern somit ein äußerst anspruchsvolles Dichterideal, das das Selbstbewusstsein und die Ambitionen des burgundischen Hofdichters reflektiert.