Der Autor untersucht vorwiegend die Diplomatie des 17. Jahrhunderts, mit besonderem Augenmerk auf das habsburgisch-osmanische Grenzgebiet. Im Mittelpunkt dieses Werkes steht das Leben und Wirken eines sogenannten Renegaten, der als Alexander Fischer in Wien geboren wurde, später zum Islam konvertierte und dem jeweiligen Wesir von Ofen (Buda) unter dem Namen Hüseyin Tschausch diente, und zugleich die ungarische Sprache erlernte. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (zwischen 1629 und 1660) wurde er als Spion unter dem Pseudonym Hans Caspar von habsburgischen Diplomaten und Grenzobersten sowie von den Würdenträgern des Königreichs Ungarn und gelegentlich auch von den Fürsten von Siebenbürgen eingesetzt. Er verfasste Dutzende Berichte, sowohl in deutscher als auch in ungarischer Sprache, die in der zweiten Hälfte des vorliegenden Bandes veröffentlicht werden. Diese Quellen sind für die Erforschung des habsburgisch-osmanischen Grenzgebiets von großer Bedeutung, da sie u.a. Informationen über die Würdenträger des Hofes des jeweiligen Wesirs von Buda sowie über die von der Hohen Pforte zum jeweiligen Wesir geschickten osmanischen Delegationen liefern, die aus anderen Quellen nicht zugänglich sind. Darüber hinaus sind die Berichte von Hans Caspar ein wertvoller Beitrag zur Renegatenforschung, da die darin enthaltenen Informationen den aktuellen Stand der Forschung in mehreren Punkten bereichern.
Szabados
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Szabados, János
ist Assistenzprofessor an der Universität Szeged und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Eötvös Loránd Forschungsnetzwerk der Universität Szeged (Forschungsgruppe für Osmanisches Zeitalter)