E-Book, Deutsch, 201 Seiten
Thiele Interessitäten
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7543-1511-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Das Kölner 11 x 11 + 11
E-Book, Deutsch, 201 Seiten
ISBN: 978-3-7543-1511-8
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Köln hat viel mehr zu biete als nur den Dom. Wie gut kennst du Köln? Warum steht in Köln-Ehrenfeld ein Leuchtturm? Wozu dient der Tunnel unter dem Rhein, der von der Altstadt nach Köln-Deutz führt? Welcher Autobauer produzierte bereits vor Ford seine Automobile in Köln? Diese und weitere 135 Interessitäten (interessante Kuriositäten) über Köln werden in diesem Werk behandelt und du kannst selber dein Köln-Wissen testen.
Christoph Thiele ist Jahrgang 1963 und wuchs am Niederrhein auf. Er studierte in Köln Chemie und arbeitete lange Zeit in der Pharmaindustrie. Nebenher schreibt und liest er gerne. Heute lebt er in Köln.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. Geschichte I
1. Es war einmal eine Kolonie
Bereits in der Altsteinzeit lebten auf dem Gebiet Kölns Menschen. In Worringen, Dellbrück und im Königsforst wurden Artefakte gefunden, die ca. 100.000 Jahre alt sind, welche auf zeitweise hier lebende Menschen hinweisen. Da der Lössboden zwischen Aachen und Köln besonders fruchtbar ist sowie das Klima mild und wasserreich ist, siedelten die ersten Menschen bereits gegen 5.300 v. Chr. dauerhaft in dem Gebiet.
Vermutlich im Jahr 19 v. Chr. (andere Quellen sprechen von 38 v. Chr.) wurde die erste städtische Siedlung auf kölner Boden gegründet - das Oppidum Ubiorum (übersetzt: Umwallte Siedlung der Ubier). Begünstigt wurde die Siedlung durch ihre Lage an dem Kreuzungspunkt zweier wichtiger Handelswege.
Die ereignisreiche Geschichte Kölns begann am 8. Juli 50 n. Chr. An diesem Tag erhielt die Siedlung Oppidum Ubiorum die Stadtrechte verliehen. Der antike Name Kölns wurde mit CCAA abgekürzt.
Was bedeutet die Abkürzung CCAA ?
A Castorum Colonia Amicus Actum
B Christliche Colonie Am Altrhein
C Colonia Caesar Aes Actum
D Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Fragment des römischen Nordtores in Köln - © Unbekannter Autor / Gemeinfrei (via Wikimedia Commons)
1. Geschichte I 1. Es war einmal eine Kolonie
Was bedeutet die Abkürzung CCAA ?
D Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Colonia Claudia Ara Agrippinensium bedeutet ins Deutsche übersetzt Claudische Kolonie und Opferstätte der Agrippinenser.
Im Jahr 15 n. Chr. wurde Agrippina die Jüngere als Tochter des Germanicus in Oppidum Ubiorum geboren. Germanicus war ein römischer Feldherr und Großneffe des ersten römischen Kaisers Augustus. Agrippinas Familie war somit eng mit dem römischen Kaisergeschlecht verbunden.
Zudem heiratete sie 49 n. Chr. den römischen Kaiser und bewegte diesen, ihre Geburtsstadt zur Colonia zu erheben. Gegenüber einem Oppidum verfügten Bürger einer Colonia über römische Bürgerrechte und weitere Privilegien. Der sagenhafte Aufschwung Kölns konnte beginnen. Die CCAA wuchs zu einer der bedeutendsten Städte des römischen Reiches heran und war lange Zeit die größte römische Stadt nördlich der Alpen.
Aus Colonia entwickelte sich im Laufe der Zeit über Coellen, Cöllen, Cölln und Cöln schließlich Köln.
Das römische Köln (3. und 4. Jahrhundert n. Chr.) - © Nicolas von Kospoth / Gemeinfrei (via Wikimedia Commons)
1. Geschichte I 2. Erste Einwohner
Im Jahr 58 v. Chr. unternahm Gaius Julius Cäsar einen Eroberungsfeldzug um ganz Gallien zu besetzen. Im Rheinland stieß er auf den germanisch-keltischen Stamm der Eburonen, die sich zunächst den Römern unterwarfen. Wenige Jahre später jedoch erhoben sich die Eburonen zusammen mit ihren Nachbarstämmen gegen die Besatzer und vernichteten ein römisches Winterlager einschließlich einundeinhalber Legionen.
Daraufhin startete Cäsar einen Vernichtungsfeldzug gegen die Eburonen, welche vollkommen aufgerieben wurden. Das Rheinland war sodann weitestgehend entvölkert.
39 v. Chr. wurde Agrippa zum Stadthalter von Gallien ernannt. Dieser begann im Rheinland Wälder zu roden und Straßen und Siedlungen zu bauen. Da die Römer die gewaltigen Arbeiten nicht alleine bewältigen konnten, waren sie auf die Hilfe der Germanen angewiesen.
Köln entstand aus der Vorläufersiedlung Oppidum Ubiorum, in welcher der germanische Volksstamm der Ubier lebte. Sie ließen sich 19/18 v. Chr. hier nieder.
Ein Oppidum war eine kleine, stadtähnliche Siedlung mit Marktfunktion. Es hatte jedoch keine Stadtrechte.
Wie kamen die Ubier nach Köln?
A Durch eine Hungersnot aus dem Norden nach Köln getrieben
B Durch reiche Bodenschätze angelockt
C Umsiedlung durch die Römer von der rechtsrheinischen Seite
D Vertreibung durch die Cherusker aus ihrem angestammten Gebiet im Osten
Korkmodell des Ubier-Monuments (Hafenturm der Ubier) - © Dieter Cöllen / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)
1. Geschichte I 2. Erste Einwohner
Wie kamen die Ubier nach Köln?
C Umsiedlung durch die Römer von der rechtsrheinischen Seite
Die Ubier lebten rechtsrheinisch im Gebiet Sieg - Lahn - Main und waren einer der ersten germanischen Stämme, der mit den Römern einen reghaften Handel trieb. Sie kooperierten mit den Römern - gaben ihnen ihre Söhne zur Ausbildung, stellten Hilfstruppen zur Verfügung und waren auch bereit einen Tribut zu zahlen.
Dies führte bei den benachbarten Stämmen zu Misstrauen, Neid und Hass. Heftige Auseinandersetzungen waren die Folge. Die Ubier gerieten zwischen die Fronten der Römer und der übrigen Germanenstämme und drohten aufgerieben zu werden. Da die Römer zum Aufbau der linksrheinischen Infrastruktur auf die Hilfe der Germanen angewiesen waren, bot es sich an, diesen gefährdeten, römerfreundlichen Germanenstamm ins römische Gebiet umzusiedeln und zu schützen. Um die Jahre 19/18 v. Chr. wurden sie vom Statthalter Marcus Vipsanius Agrippa auf die linksrheinische Seite umgesiedelt und gründeten Oppidum Ubiorum.
Portrait einer Ubierin - Die Haube, welche die Haare bedeckt, war Teil der Tracht der verheirateten Ubierinnen - © Tobias Paul / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
1. Geschichte I 3. Über sieben Brücken musst du gehen
Die heutige Deutzer Brücke wurde 1947/48 als erste Stahlkastenträgerbrücke der Welt gebaut. Aufgrund des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens wurde sie 1976 bis 1980 um eine zweite Brücke mit gleichem Profil erweitert. Die Erweiterung wurde als Stahlbetonbrücke ausgeführt. Diese Entscheidung war seinerzeit sehr umstritten. Da die Spannbetonbrücke jedoch um ein Siebtel billiger war als eine Stahlkastenbrücke, wurde diese Ausführungsweise gewählt. Um ein einheitliches Bild zu zeigen, wurde die seitliche Stegfläche der Betonbrücke mit vertikalen Rippen und einem unten aufgesetzten Flansch betoniert. Wenn man sich unter der Deutzer Brücke befindet, kann man sehr deutlich die unterschiedlichen Ausführungsweisen an den Brückenkästen erkennen.
Der Brückenkasten des Stahlkastenteils der Deutzer Brücke ist innen hohl und in ihm finden hin und wieder Kunstaktionen statt.
Die heutige Deutzer Brücke ist jedoch nicht die erste Brücke, die von der Altstadt nach Deutz führte.
Wann wurde die erste "Deutzer Brücke" gebaut?
A Um 310 n. Chr.
B Um 950
C 1822
D 1915
Deutzer Brücke mit Dom und Hohenzollernbrücke im Hintergrund - © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
1. Geschichte I 3. Über sieben Brücken musst du gehen
Wann wurde die erste "Deutzer Brücke" gebaut?
A Um 310 n. Chr.
Bereits die Römer hatten um 310 n. Chr. die erste Brücke über den Rhein gebaut, um ihr rechtsrheinisches Brückenkopfkastell Castrum Divitia mit der linksrheinischen Seite zu verbinden. Ab 337 n. Chr. findet die Römerbrücke (auch Konstantinbrücke genannt) in...