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E-Book, Deutsch, 242 Seiten

Thiele Interessitäten

Ach du Scheiße - Unglücke
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7557-5220-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ach du Scheiße - Unglücke

E-Book, Deutsch, 242 Seiten

ISBN: 978-3-7557-5220-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unglücke - sei es ein Flugzeugabsturz, ein Zugunfall, ein Gebäudeeinsturz oder ein sonstiges - sind häufig die Folge der Verkettung mehrerer tragischer Umstände. Jedes Unglück, das geschieht, ruft Bestürzung hervor - vor allem, wenn Menschenleben zu beklagen sind. Doch immer wieder kommt es vor, dass trotz allem Unglücks ein glücklicher Moment im Unglück liegt. Und Unglücke haben etwas faszinierendes - sie ziehen uns an und wir müssen hinschauen. Die Psychologie sagt, dass dies ein Überlebensmechanismus des Menschen sei. Er sieht hin und überlegt, was er machen muss, um nicht auch in solch eine Situation zu gelangen. In diesem Buch werden100 Unglücke vorgestellt, die die Welt bewegten und die in ihrer Art einzigartig sind. Zu jedem Unglück wird eine spannende Frage gestellt, mit deren Beantwortung du dein Wissen oder auch Gespür für die richtige Antwort testen kannst.

Christoph Thiele ist Jahrgang 1963 und Wahl-Kölner. Geschichten, die eine Besonderheit aufweisen, konnten ihn immer begeistern. So entstand die, zugegeben etwas morbide Idee, ein Buch über Unglücke zu schreiben.

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Europa
1. Verdammt lang her

Mit 193 km ist der Tay der längste Fluss Schottlands. Er mündet an der Ostküste in den Firth of Tay. Bereits 1871 mit dem Bau einer fast 3.300 m lange eisernen, eingleisigen Eisenbahnbrücke von Wormit nach Dundee begonnen. Die Eröffnung der Brücke fand sieben Jahre später statt.
Am stürmischen Abend des 28. Dezember 1879 stürzte das Mittelteil der Brücke ein, als sie gerade von einem Schnellzug aus Edinburgh in Richtung Dundee befahren wurde. Der vollständige Zug wurde mit in die Tiefe gerissen und versank in der Nordsee. Sämtliche Insassen des Zuges kamen bei diesem Unfall zu Tode.
Die verunglückte Lokomotive wurde später aus der Nordsee gehoben und nach ihrer Instandsetzung wieder in Betrieb genommen. Aufgrund ihrer Geschichte erhielt sie einen Spitznamen.

Welchen Spitznamen erhielt die geborgene und später weiter verwendete Lokomotive?
A   The diver (die Taucherin)
B   The lucky thing (die Glückliche)
C   The survivor (die Überlebende)
D  The undestructable (die Unzerstörbare)

Eingestürzte Firth of Tay-Brücke © Unkannter Fotograf / Gemeinfrei (via de.wikipedia.org, abgerufen am 26.10.2021)


Welchen Spitznamen erhielt die geborgene und später weiter verwendete Lokomotive?
A   The diver (die Taucherin)

Bei dem Bau der Brücke wurden durch den Architekten mehrere Fehler gemacht. Die Pfeiler wurden aus Gusseisen und die Fahrbahn aus Schmiedeeisen gefertigt. Erfahrungswerte mit Bauten in dieser Größenordnung gab es noch nicht und es wurde technisches Neuland betreten. 1846 wurde eine ähnlich gebaute Eisenbahnbrücke über den Dee eingeweiht, die 1847 unter der Last eines Zuges zusammenbrach. Dies wurde nicht als Warnung gesehen.
Bei den statischen Berechnung wurde mit zu geringen Zahlen gearbeitet. Der Ingenieur Thomas Bouch ging bei einem Orkan von einer Windlast von ca. 50 kg/m2 aus. In anderen Ländern wurde dagegen bei einem Orkan von einer Windlast von 270 kg/m2 ausgegangen.
Die Brücke war für eine Zuggeschwindigkeit von maximal 60 km/h ausgelegt, zur Zeit der Fertigstellung erreichten jedoch die Eisenbahnen bereits Geschwindigkeiten von 110 km/h und die vorgeschrieben Höchstgeschwindigkeit wurde auf der Brücke nicht konsequent eingehalten.
In die statische Berechnung der Brücke wurde nur die Windangriffsfläche der Brücke berücksichtigt, jedoch nicht dass die Kräfte bei einer gleichzeitigen Überfahrt eines Zuges sich erhöhen.
Die Bauteile der Eisenkonstruktion wurden in einer am Ufer des Tay errichteten Behelfsgießerei hergestellt. Diese Gießerei lieferte jedoch nicht immer beste Qualität. Viele der Eisenteile wiesen Lunker (Lufteinschlüsse) auf, die sich nachteilig auf die Stabilität auswirkten.
Da sich der Grund als nicht tragfähig erwies, konnten die Pfeiler nicht bis zur Fahrbahndecke gemauert werden. Um Gewicht zu sparen wurden sie ab einer Höhe, die 5 m über den Hochwasserstand lag, in einer filigranen Eisenkonstruktion weitergeführt.
Zudem gesellten sich finanzielle Probleme hinzu, weshalb die vertikalen Hauptstützen der Pfeiler von acht auf sechs reduziert wurden. Dieser Änderung wird die Hauptschuld des Einsturzes zur Last gelegt.

Geborgene North British Railway-Lokomotive nach dem Unfall © Alexander Wilson / Gemeinfrei (via commons.wikimedia.org, abgerufen am 26.10.2021)


2. Wenn Volumen fehlt

Zwischen 1976 und 2003 boten Air France und British Airways mit der Concorde Überschallflüge an. Sie erreichte dabei in einer Flughöhe von 18.000 m eine Maximalgeschwindigkeit von ca. 2.400 km/h und fasste maximal 128 Passagiere.
Am 25. Juli 2000 kam es bei Gonesse in der Nähe des Flughafens Charles de Gaulle, Paris zum einzigen Absturz einer Concorde. Während des Startvorgangs überfuhr sie einen auf der Startbahn liegenden Titanstreifen, welcher einen Vorderreifen aufschlitzte. Dieser zerfetzte und ein 4,5 kg schweres Reifenstück schlug mit hoher Geschwindigkeit gegen die Flügelunterseite. Der sich hier befindliche Kerosintank wurde dabei zwar initial nicht beschädigt, jedoch bewirkte die Schockwelle des Aufschlags, dass der bis zum Rand gefüllte Tank einen Riss bekam, da er kein Gas enthielt, welches durch Kompression die Schockwelle hätte abschwächen können. Das nun entweichende Kerosin entzündete sich und durch die entstehende Rauchentwicklung fielen zwei der Triebwerke aus, so dass die Concorde nicht mehr genug Schub für einen Rückflug und Notlandung entwickeln konnte.
Zwei Minuten nach Beginn des Startvorgangs stürzte sie in ein Hotel und riss alle Menschen an Bord sowie vier Personen am Boden in den Tod.

Welche Erstleistung hat der Pilot der Unglücks-Concorde, Christian Marty, vollbracht?
A   Je eine Audienz bei drei unterschiedlichen Päpsten
B   Nonstopflug vom Nord- zum Südpol
C   Überquerung des Atlantiks als Windsurfer
D   Weltumrundung mit einem Citroën 2CV


Air France Concorde © Alexander Jonsson / GNU-Lizenz (via commons.wikimedia.org, abgerufen am 26.10.2021)


Welche Erstleistung hat der Pilot der Unglücks-Concorde, Christian Marty, vollbracht?
C   Überquerung des Atlantiks als Windsurfer

Im November 1981 startete Christian Marty von Dakar, Senegal seine Rekordversuch, den Atlantik als Windsurfer zu überqueren. Doch ein Ruderbruch seines Begleitschiffs zwingt ihn nach 140 Meilen, den Versuch abzubrechen.
Doch bereits im folgenden Monat unternimmt er einen zweiten Anlauf von Dakar, Senegal. Auch diesmal gibt es auf dem Begleitschiff Pannen, die jedoch mit Bordmitteln behoben werden können. Marty hat sich eine spezielle Vorrichtung konstruiert, um auf dem Surfbrett übernachten zu können. Mehrmals kentert er jedoch und bei einem dieser Stürze ins Meer driftet sein Surfbrett ab und er schwimmt um sein Leben, um es wieder einzuholen. Es gelingt ihm nicht, aber er hat Glück und wird im Dunklen von seinem Begleitschiff gesichtet und gerettet. Marty kann, nachdem sein Sufbrett ebenfalls "gerettet" werden konnte, seinen Rekordversuch fortsetzen und er schafft bis zu 100 Meilen täglich, so dass er nach 37 Tagen 6 Stunden und 53 Minuten die andere Seite des Atlantiks in Kourou, Französisch Guayana erreicht.
Marty wird von Augenzeugen und Medien teils als Held verehrt, da er angesichts der drohenden Katastrophe die Unglücksmaschine vom Ort Gonesse in Richtung eines weniger stark bewohnten Gebiets noch fliegen konnte.
Hier ist ein Link zu einer Folge von Sekunden vor dem Unglück, welche die Geschehnisse, die zum Absturz der Concorde geführt haben, zeigt.


Passagierkabine der Concorde © Martin J. Galloway / GNU-Lizenz (via commons.wikimedia.org, abgerufen am 26.10.2021)


3. Das Gift der Gifte

In der Nähe von Mailand liegt die kleine italienische Gemeinde Seveso. Sie ist direkt mit der Gemeinde Meda benachbart. In Meda betrieb die Firma Icmesa, ein Tochterunternehmen von Roche, ein Chemiewerk, welches unter anderem das Desinfektionsmittel Hexachlorophen produzierte. Ein Vorprodukt von Hexachlorophen ist 2, 4, 5-Trichlorphenol.
In Italien gab es in 1970er Jahren ein Gesetz, das vorschrieb, dass chemische Anlagen nicht am Wochenende betrieben werden dürfen. Laufende chemische Reaktionen mussten über das Wochenende unterbrochen werden. In Bau B wurde am Freitag, 9. Juli 1976 Trichlorphenol produziert. Um den laufenden Prozess zu stoppen sollte aus dem Reaktionskessel Ethylenglykol abdestilliert werden und anschließend das Rührwerk des Reaktors abgestellt werden.
Zu diesem Zeitpunkt betrug die Temperatur im Reaktor noch 158 Grad Celsius und da nun keine Durchmischung der Reaktionsteilnehmer bestand, trat ein Wärmestau auf. Als Folge des Wärmestaus setzte eine exotherme Reaktion (Reaktion bei der Wärme freigesetzt wird) ein und durch die freigesetzte Wärme beschleunigte sich der Prozess zunehmend. Der Druck innerhalb des Kessels stieg stark an und schließlich öffnete sich am Samstagmittag ein Überdruckventil und blies den Kesselinhalt in die Umgebung. Dabei gelangte auch 2, 3, 7, 8-Tetrachlordibenzodioxin (auch einfach Dioxin genannt) in die Umwelt und verseuchte ein 1 km mal 6 km dicht bevölkertes Gebiet in Seveso.
Auch wenn sich keine direkten Todesopfer mit dem Unfall in Verbindung bringen ließen, waren die Umweltschäden enorm. Von der Time wurde der Unfall 2010 auf Platz 8 der schlimmsten von Menschen verursachten Umweltkatastrophen gesetzt.

Wie lange dauerte es, bis die Werksleitung der Firma Icmesa zugab, dass bei dem Unglück Dioxin freigesetzt wurde?
A   1 Stunde
B   1 Tag
C   1 Woche
D   1 Monat


Kirche...



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