E-Book, Deutsch, 380 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Thomas Gottes Lebendigkeit
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-374-04907-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Beiträge zur Systematischen Theologie
E-Book, Deutsch, 380 Seiten, Paperback, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
ISBN: 978-3-374-04907-3
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ist Gott eine lebendige Realität, die zur Welt in einem Verhältnis dynamischer Interaktion steht, oder doch nur ein ohnmächtiger Begleiter, ein letzter Referenzpunkt oder ein Produkt menschlicher Arbeit an der Identität? Die systematisch-theologischen Beiträge dieses Bandes argumentieren für die erste Möglichkeit und begreifen Theologie als Entdeckung und Beschreibung der Lebendigkeit Gottes. Sie entfalten Gott als im Gebet berührbar und als in Jesus Christus risikobereit und vulnerabel. Im Geist Gottes ist auch der verletzliche Gott nicht nur selbst wahrnehmend, sondern zugleich lebensschaffend und todesüberwindend. Die christliche Hoffnung richtet sich auf eine leidenschaftliche und schöpferische Neuzuwendung Gottes, die bleibend die zerstörerischen Risiken und Nachtseiten dieser Welt verwandelt.
[God’s Vitality]
Is God a living reality, in a dynamic relation to the world – or merely its powerless accompanier, a final reference point, or a product of humanity’s preoccupation with its own identity? The systematic-theological contributions in this volume argue for the first possibility and thus understand theology as the discovery and description of the living God. They display God as tangible in prayer, and as daring, risk-taking and vulnerable in Jesus Christ. In God’s Spirit, the vulnerable God is not only perceiving, but also life-giving and death-conquering. Christian hope is therefore directed towards God’s passionate and creative new confrontation with humanity, which transforms the destructive risks and darkness of this world.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
INHALT
Teil I. Dynamiken des göttlichen Lebens
I. Hinfu¨hrung: Konturen einer Theologie der Lebendigkeit Gottes 3
1. Aufgabe und Herausforderung 3
2. Eine allzumenschliche Rede von Gott? 5
3. Weichenstellungen einer Theologie der Lebendigkeit Gottes 6
a. Affizierbarkeit Gottes 7
b. Gott reagiert auf das eigene Handeln 9
c. Gottes Risiko 11
4. Das Modell der Resonanz und seine notwendigen Grenzen 12
a. Aufgabe von Modellen 12
b. Konstruktivismus und operativer Realismus 13
c. Resonanz 19
d. Die theologische Grenze des Modells der Resonanz 22
5. Drei theologische Alternativen – idealtypisch skizziert 24
a. Gott als unbewegter Grund 26
b. Gott als Kraft des Lebens 29
c. Gott als mitleidender Begleiter 34
6. Gottes Lebendigkeit – Motive und Konturen 43
II. Das Kreuz Jesu Christi als Risiko der Inkarnation 51
1. Das ›Risiko der Inkarnation‹ – im Schnittpunkt von sechs Diskursen 53
2. Die dynamische Relationalita¨t des Risikos 56
3. Zwei Modelle der Beziehung zwischen Risiko und Inkarnation 60
a. Inkarnation als ein innergöttliches Risiko 60
b. Inkarnation als risikofreie Begrenzung des Risikos der Schöpfung 62
4. Riskante Risikobearbeitung – Inkarnation als Passion 66
a. Impulse Anselms von Canterbury und Karl Barths 66
b. Inkarnation als Risiko zweiter Ordnung 68
5. Die Auferweckung Jesu Christi als Verarbeitung des Risikos der Inkarnation 76
III. Göttliche Vulnerabilita¨t, Passion und Macht 81
1. Historische Orientierungen – drei Sichtweisen auf göttliche Verwundbarkeit 83
a. Das grundlegende Desaster des Kreuzes 83
b. Der un/verletzliche Gott und das Versta¨ndnis des Kreuzes 85
c. Der leidende Gott in der Theologie des zwanzigsten Jahrhunderts – eine problemschaffende Lösung 87
2. Begriffliche Orientierungen – Variationen zur Verletzlichkeit 90
a. Das Kreuz Jesu Christi – Verletzlichkeit, Risiko und Leidenschaft Gottes 95
b. Die Auferweckung Jesu Christi – schöpferische Antwort und Begrenzung des Risikos der Verletzlichkeit 99
3.Göttliche Verletzlichkeit – notwendige Unterscheidungen 108
a. Nur scheinbare göttliche Verletzlichkeit 108
b. Verletzlichkeit als Moment der göttlichen Selbstbeschra¨nkung 109
c. Die radikale Verletzlichkeit Gottes 110
d. Schöpferisch-responsive göttliche Verletzlichkeit 111
IV. Gottes Un/Vera¨nderlichkeit. Theologische Motive, klassische Modelle, gegenwa¨rtige Debatten und Perspektiven 115
1. Vorbemerkungen 115
a. Ein Relevanzhorizont 115
b. Un/Vera¨nderlichkeit als Grundproblem aller ›metaphysischen Gottespra¨dikate‹ 116
2. Drei Immunisierungsstrategien und die Verabschiedung einer HermeneutikdesIrrtums 117
3. Aktuelle Anfragen an die Rede von der Un/Vera¨nderlichkeit Gottes 120
4. Leitthesen und die drei Horizonte der Themenfrage 125
5. Un/Vera¨nderlichkeit Gottes – in einem einstellig-theistischen Horizont bei Philo von Alexandrien 126
6. Die Leidens- und Wandlungsfa¨higkeit Gottes in einem christologischen Horizont –
William Hubert Vanstone und Ju¨rgen Moltmann 130
a. Die Kenosis der Liebe – Inkarnation als Radikalisierung und Selbstbezeichnung der Schöpferliebe 132
b. Das Kreuz Jesu Christi als Ereignis des Leidens der Trinita¨t 134
7. Die Un/Vera¨nderlichkeit Gottes in einem pneumatologischen Horizont –
Dynamiken und Mobilita¨ten des Geistes 138
a. Ra¨umliche Mobilita¨t 140
b. Mediale Mobilita¨t 141
c. Affektive Mobilita¨t 142
d. Handlungsmobilita¨t 143
e. Mobilita¨t der Kreativita¨t 145
f. Prozessuale Mobilita¨t 146
V. Die Affizierbarkeit Gottes im Gebet. Eine Problemskizze 149
1. Die Psalmen – systematisch-theologisch interpretieren und rezipieren 149
2. Der Zusammenhang zwischen einer Theologie des Gebets und der Gotteslehre 151
3. Theologiegeschichtliche Etappen 155
a. Spannungslagen und Akzente in Johannes Calvins dogmatischer Rede vom Gebet 155
b. Friedrich Schleiermacher als radikaler Interpret Johannes Calvins 158
4. Gebetstheologie im langen Schatten Schleiermachers 160
5. Erwa¨gungen zur Affizierbarkeit Gottes im Gebet 164
a. Das Gebet als Hineinnahme in die jesuanische Vertrauensbeziehung zu Gott 167
b. Inkarnation als Verleiblichung 168
c. Intimita¨t und O¨ffentlichkeit des Geistes 169
VI. Der Geist Gottes als Macht der Aufmerksamkeit 171
1. Spannungslagen der theologischen Pneumatologie 172
a. Selbstreferenz versus Fremdreferenz 172
b. Intimita¨toder O¨ffentlichkeit 173
c. Passivita¨t oder Aktivita¨t, Erleben oder Handeln 173
d. Ordnungsauflösung oder Strukturbildung und gepflegte Regelma¨ßigkeit 174
2. Aufmerksamkeitsrelative Welten 175
3. Der Geist Gottes und Gottes Wahrnehmung der Welt 175
4. Konturen der Aufmerksamkeit 176
5. Der Heilige Geist als Macht der Aufmerksamkeit und der Geist Jesu Christi 179
6. Der Heilige Geist und das priesterliche und prophetische Amt Jesu Christi 181
Teil II. Die Verheißung der Lebendigkeit Gottes
VII. »Er ist nicht hier!« Die Rede vom leeren Grab als Zeichen der neuen Schöpfung 187
1. Vorbemerkungen 187
2. Vier Typen theologischer Anfragen an die Rede vom leeren Grab 190
3. Die Wahrnehmung von Ereignissen und die Kommunikation des Evangeliums 193
4. Die Rede vom leeren Grab als ›sprechendes Zeichen‹ der neuenSchöpfung 194
a. Das leere Grab als Korrelat der Leiblichkeit des auferstandenen Christus 194
b. Das Ostergeschehen als Ereignis der Treue Gottes 200
c. Die Ereignishaftigkeit der Auferstehung und die Beobachtung des leeren Grabes 204
d. Die Aufhebung der preka¨ren Einheit von Leben und Tod – oder: DerTod des Todes 215
e. Das leere Grab als Zeichen der creatura viatorum 221
5. Das leere Grab – das literarische Zeugnis und das historische Faktum 224
VIII. Das Konzept von Gottes schöpferischer Neuzuwendung und seine Konsequenzen
fu¨r das Geflecht theologischer Themen 227
1. Modellkonstellationen der Zuordnung von Schöpfung und
Neuer Schöpfung – Restitution, Substitution und Transformation 228
2. Die eschatologische Neuzuwendung Gottes als rettende Transformation – eine Problemskizze 231
3. Umbauten in theologischen Themenfeldern im Horizont rettender Transformation 236
a. Schöpfungslehre 236
b. Gotteslehre 238
c. Vorsehungslehre 239
d. Theologie des Gebets 240
e. Pneumatologie 241
f. Christologie 241
g. Ekklesiologie 241
IX. Gottes schöpferische Gerechtigkeit 245
1. Zwei Grundtendenzen der Eschatologie im 20. Jahrhundert 246
a. Ewigkeit als Verewigung des gelebten Lebens 246
b. Gericht im Horizont der Verewigung: Ereignislose Entbergung und Aufdeckung des Verborgenen 253
2. Schöpferische Gerechtigkeit: Soziale Versöhnung und Lebensgabe 257
a. Eschatologische Versöhnung – um den Preis einer Vernichtung derErinnerung? 257
b. Das Gericht als Lebensgabe des schöpferisch-gerechten Gottes 262
X. Hoffen auf einen ›Neuen Himmel‹. Erwa¨gungen zu einer Welt ohne die Macht der Nacht 271
1. Die Wiederentdeckung des Himmels in der Theologie des
20. Jahrhunderts – Eine Entwicklungsskizze 274
2. Eine symboltheoretische Zwischenreflexion 278
3. Neuschöpfung: Ein nachtfreier Himmel und eine meerfreie Erde als Kennzeichen einer verwandelten Schöpfung 283
4. Der neue Himmel. Heilsame Ernu¨chterung und Perspektivierung der Sehnsu¨chte 289
XI. Emergenz oder Intervention? Konstellationen der schöpferischen Treue Gottes
im Gegenu¨ber zu einem theologischen Naturalismus 291
1. Einfu¨hrende Bemerkungen 291
2. Kulturell-religiöse Ausgangsbeobachtungen und ein methodischer Hinweis 292
3. Reparatur, graduelle Optimierung, radikaler Ersatz oder Umbau des Gewesenen? Theologische Modelle 296
4. Das ›Alte‹ und das ›Neue‹ im Horizont eines theologischen Naturalismus – ein Gespra¨ch mit Arthur Peacocke 299
a. Die Welt als Schöpfung 300
b. Die Leiden der Schöpfung und das Leiden Gottes 303
c. Welche Hoffnung erschließt das Christusereignis? 307
5. Bilanz und Ru¨ckfragen 310
a. Emergent Neues oder radikal Neues? 310
b. Anfragen und Einwa¨nde 312
XII. Literaturverzeichnis 317
XIII. Veröffentlichungsnachweise 351
Register 353
Bibelstellenregister 353
Personenregister 357
Sachregister 359