Thomas / Stelly | Einmal Verbrecher - immer Verbrecher? | Buch | 978-3-531-13665-3 | sack.de

Buch, Deutsch, 340 Seiten, Format (B × H): 178 mm x 254 mm, Gewicht: 648 g

Thomas / Stelly

Einmal Verbrecher - immer Verbrecher?


2001
ISBN: 978-3-531-13665-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buch, Deutsch, 340 Seiten, Format (B × H): 178 mm x 254 mm, Gewicht: 648 g

ISBN: 978-3-531-13665-3
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften


Hinter dem weiten Begriff "Kriminalität" verbergen sich zahlreiche unterschiedliche Problemlagen, die zwar in der Wirklichkeit des Lebens alle auf die eine oder andere Weise miteinander verknüpft sind, aber dennoch in wissenschaftlicher, praktischer und (kriminal-) politischer Hinsicht einer separaten Analyse bedürfen, wenn man im Grundlagenwissen weiterkommen und Anwendungswissen verbessern will. Krimina­ lität als soziales Phänomen, insbesondere Massenphänomen in modernen Gesell­ schaften, hat andere Gesetzmäßigkeiten denn Kriminalität als Einzelereignis im Alltag oder Kriminalität als Teil einer lebensgeschichtlichen Verstrickung von Men­ schen in eine Art Kreislauf von "Verbrechen und Strafe", die in bestimmten Fällen als ausgeprägte so genannte "kriminelle Karriere" imponiert. Dunkelfelduntersu­ chungen in der Kriminologie haben überall in der Welt in den letzten Jahrzehnten den Befund verfestigt, dass das Begehen von Handlungen, die einem Straftatbestand subsumiert werden können, vor allem bei den männlichen Angehörigen der Normal­ population statistisch normal und sozusagen ubiquitär ist. Das heißt, im Schnitt rund 90 %junger Männer geben bei so genannten Täterbefragungen an, Straftaten began­ gen zu haben. Die meisten dieser Taten werden allerdings nicht entdeckt. Und die meisten jungen Menschen bleiben offiziell unauffällig oder kommen, selbst wenn sie einmal polizeilich angezeigt werden, allenfalls vorübergehend "in Schwierigkeiten". Eine genauere Analyse der Ergebnisse von Täterbefragungen im Dunkelfeld zeigt nun regelmäßig, soweit die Daten überhaupt entsprechende Differenzierung erlau­ ben, dass das Begehen von Straftaten, wenn es auch normal ist, jedenfalls nicht gleich verteilt ist. Vereinfacht: viele Befragte geben nureine oder maximal 3 Strafta­ ten an, wenige Befragte geben viele Straftaten an.
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Weitere Infos & Material


Verlaufsmuster von Kriminalität - Eine Bestandsaufnahme; Theorien zur Kontinuität und Diskontinuität von Kriminalität; Die Tübinger Jungtäter-Vergleichsuntersuchung; Kriminalität und soziale Einbindung im Kindes- und Jugendalter; Kriminalität und soziale Einbindung im Erwachsenenalter; Die zentralen Ergebnisse


W. Stelly ist Mitarbeiter am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen.

J. Thomas ist Mitarbeiter am Institut für Kriminologie der Universität Tübingen.



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