E-Book, Deutsch, Band 67, 360 Seiten, E-Book-Text
Walther Medikale Kultur der homöopathischen Laienbewegung (1870 bis 2013)
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-515-11893-4
Verlag: Franz Steiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Vom kurativen zum präventiven Selbst?
E-Book, Deutsch, Band 67, 360 Seiten, E-Book-Text
Reihe: Medizin, Gesellschaft und Geschichte ? Beihefte
ISBN: 978-3-515-11893-4
Verlag: Franz Steiner
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Ein homöopathischer Laienverein ist ein Zusammenschluss von Menschen, die sich für eine Alternative zur Schulmedizin entschieden haben. Das Anliegen ihrer Mitglieder ist es, sich durch den Austausch von Erfahrungen gegenseitig zu unterstützen. Mit diesem Ziel wurden viele, zum Teil noch heute existierende Vereine bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Sie tragen seitdem maßgeblich zur Popularisierung der homöopathischen Heilmethode bei. Um Mitglieder zu werben, bieten die Vereine bis heute ein vielfältiges Programm: Sie veranstalten Vorträge über häufig auftretende Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden und laden zu Koch- und früher auch Gymnastikkursen ein. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts verliehen die Vereine zudem Bücher und Zeitschriften, Fieberthermometer, Sitzbadewannen oder Klistiers an ihre Mitglieder – viele von ihnen unterhielten sogar eine eigene Apotheke.
Daniel Walther zeichnet die Entwicklung dieser Laienbewegung in Deutschland von 1870 bis 2013 nach und zeigt, dass sie von politischen und gesellschaftlichen Prozessen ebenso erfasst und geprägt wurde wie von der zunehmenden medizinischen Bedeutung präventiver Maßnahmen.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Komplementäre Medizin, Asiatische Medizin (TCM), Heilpraktiker Homöopathie
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizin, Gesundheitswesen Geschichte der Medizin
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;8
2;1. Einleitung;12
2.1;1.1 Forschungsstand;16
2.2;1.2 Methodisch-theoretische Überlegungen und Fragestellung;25
2.3;1.3 Quellen, Quellenkritik und Aufbau der Arbeit;36
3;2. „Hoffentlich können wir durch die Homöopathie noch viele Thränen trocknen“ – Die homöopathische Laienvereinsbewegung in Deutschland (1870–1914);45
3.1;2.1 Wer waren „die“ Laienhomöopathen? Zur Sozialstruktur der Laienbewegung;45
3.1.1;2.1.1 Geschlechterverteilung;48
3.1.2;2.1.2 Sozialbzw.Berufsstruktur;51
3.1.3;2.1.3 Alter der Laienhomöopathen;57
3.1.4;2.1.4 Motive für das Engagement in einem homöopathischen Laienverein;59
3.2;2.2 Aufbau und Struktur der Laienvereine;61
3.2.1;2.2.1 Regionale Ausbreitung der homöopathischen Laienbewegung;73
3.2.2;2.2.2 Größe der einzelnen Vereine;76
3.2.3;2.2.3 Mitgliederentwicklung;80
3.2.4;2.2.4 Zusammenfassung;82
3.3;2.3 Was war das Besondere eines Laienvereins? Zur Klassifikation des homöopathischen Vereinswesens;84
3.3.1;2.3.1 Theoretische Zielsetzung;84
3.3.2;2.3.2 Versammlungen mit Vorträgen;87
3.3.3;2.3.3 Kurse;96
3.3.4;2.3.4 Vereinsbibliotheken und homöopathische Zeitschriften;97
3.3.5;2.3.5 Vereinsapotheken;101
3.3.6;2.3.6 Fragekasten;110
3.3.7;2.3.7 Botanische Wanderungen;112
3.3.8;2.3.8 Anschaffung von Utensilien;113
3.3.9;2.3.9 Geselligkeit;117
3.4;2.4 Anstellung von und Verhältnis zu homöopathischen Ärzten;120
3.5;2.5 Laienpraxis;124
3.6;2.6 Das Verhältnis zum außerschulmedizinischen Methodenspektrum;129
3.7;2.7 Gesundheitspflege;136
3.8;2.8 Einflussnahme auf die Politik und das politische Wahlverhalten der Vereinsmitglieder;140
3.9;2.9 Zwischenfazit;142
4;3. Mit „recht patriotische[r] Gesinnung“ – Die homöopathische Laienbewegung während des Ersten Weltkriegs (1914–1918);145
4.1;3.1 Verwundetenversorgung;146
4.2;3.2 Ernährung;151
4.3;3.3 Vereinsleben während des Ersten Weltkriegs;156
4.4;3.4 Vereinslazarette und öffentliches Engagement;164
5;4. „Krankheiten verhüten und Gesundheit pflegen“ – Die homöopathische Laienbewegung in der Weimarer Republik (1919–1933);167
5.1;4.1 Nachkriegs- und Inflationsjahre;167
5.2;4.2 Die Evolution des Vereinsprogramms: Von der Therapie zur Prävention;174
5.3;4.3 Die Frauengruppen: Entstehung und Ausbreitung;180
5.4;4.4 Die Arbeit der Frauengruppen in der Praxis;185
5.4.1;4.4.1 Krankenpflege, Arzneimittel, Gymnastik- und Kochkurse;186
5.4.2;4.4.2 Die „Pflege edler Geselligkeit“;194
5.5;4.5 Jugendgruppen;200
5.6;4.6 Der Anfang vom Ende? Die homöopathische Laienbewegung am Vorabend der „Willkürherrschaft“;202
6;5. „Gesundsein ist die sittliche Pflicht des einzelnen gegenüber seinem Volk“ – Die homöopathische Laienbewegung im Nationalsozialismus (1933–1945);207
6.1;5.1 Die „Bemächtigung“ der homöopathischen Laienvereine durch die Nationalsozialisten: Ablauf, Reaktionen und Konsequenzen;207
6.1.1;5.1.1 Konsequenzen der Gleichschaltung und Reaktion der Laienhomöopathen;211
6.1.2;5.1.2 Die Laienbewegung als Teil einer „Neuen Deutschen Heilkunde“;214
6.2;5.2 Anpassung oder Verweigerung? Die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der NS-Gesundheitspolitik;219
6.2.1;5.2.1 Verbreitung der NS-Ideologiedurch die Laienhomöopathen;220
6.2.2;5.2.2 Rassenhygiene;223
6.2.3;5.2.3 Die Rolle weiblicher Laienhomöopathen im Dritten Reich;226
6.3;5.3 Die „innere Gleichschaltung“: Berücksichtigung der NS-Gesundheitspolitik in der Vereinspraxis;227
6.4;5.4 „Der Führer hat gerufen – wir folgen!“ Die homöopathische Laienbewegung im Zweiten Weltkrieg;234
6.4.1;5.4.1 Das Ende der Reichsarbeitsgemeinschaft der Verbände für naturgemäße Lebens- und Heilweise und seine Auswirkungen auf die Laienbewegung;234
6.4.2;5.4.2 Vereinsleben während des Zweiten Weltkriegs;237
7;6. „Keine Sklaven der Zivilisation!“ – Die homöopathische Laienbewegung im Dienste der Volksgesundheit (1950–1970);246
7.1;6.1 Wiederaufnahme der Vereinsarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg;247
7.2;6.2 Der Wiederaufbau der homöopathischen Laienbewegung bis 1955;252
7.3;6.3 Entgiftung und Diätetik: Das handlungsleitende Gesundheitskonzept der Laienbewegung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts;260
7.3.1;6.3.1 Die Umwelt in der Wahrnehmung der Laienhomöopathen;262
7.3.2;6.3.2 Die „neuzeitlichen Erkrankungen“: Auswirkungen der vergifteten Umwelt auf Körper und Geist;270
7.4;6.4 Das Gesundheitskonzept in der Praxis: Vorbeugung durch Kompensation der Risikofaktoren;276
7.4.1;6.4.1 Ernährung;277
7.4.2;6.4.2 Ausgleich in der Freizeit und zwischenmenschliche Harmonie;280
7.5;6.5 Vom Selbsthilfe- zum bloßen Informationsverein? Die Arzneimittellehre als Kernkompetenz des präventiven homöopathischen Selbst;285
8;7. „Homöopathie in unserer modernen Zeit“ – Die homöopathische Laienbewegung auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit (1970–2008);289
8.1;7.1 Veränderung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre quantitativen Auswirkungen auf die Laienbewegung;290
8.2;7.2 Vereinsinterne, inhaltliche Entwicklungen und qualitative Veränderungen;297
8.2.1;7.2.1 Individuelle Gesundheitsförderung statt kollektiver Krankheitsverhütung: Die Weiterentwicklung des laienhomöopathischen Gesundheitskonzepts;297
8.2.2;7.2.2 Heilpraktiker als Vortragsredner: Notwendiges Übel oder Bereicherung?;302
8.2.3;7.2.3 Die Laienbewegung auf dem Weg in die postmoderne Gesundheitsgesellschaft: Medizinischer Eklektizismus statt Homöopathie?;306
9;8. „Info ist alles, sonst läuft nichts“ – Das gegenwärtige soziologische und medikale Profil der Laienhomöopathen;311
9.1;8.1 Zum soziologischen Profil;312
9.2;8.2 Zum medikalen Profil;320
9.3;8.3 Zusammenfassung der wichtigsten Teilergebnisse;328
10;9. Fazit;331
11;Abkürzungsverzeichnis;337
12;Quellen- und Literaturverzeichnis;338
12.1;Ungedruckte Quellen;338
12.2;Gedruckte Quellen;340
12.3;Periodika;341
12.4;Forschungsliteratur;343
12.5;Internet-Adressen;357
13;Abbildungsverzeichnis;359
14;Tabellenverzeichnis;361