Buch, Deutsch, Band 313, 412 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 730 g
Reihe: Schriften zum Prozessrecht
Die Eignung der Berufung als Fehlerkorrektur vor dem Hintergrund statistischer und psychologischer Befunde
Buch, Deutsch, Band 313, 412 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 730 g
Reihe: Schriften zum Prozessrecht
ISBN: 978-3-428-19044-7
Verlag: Duncker & Humblot GmbH
Kognitive Verzerrungen können den Entscheidungsvorgang von Richtern und damit auch deren Urteil in der Sache beeinflussen. Was bedeutet das für die zivilrechtliche Berufung? Kann sie ihren Zweck, die Korrektur erstinstanzlicher Entscheidungen, gut erfüllen oder sind Berufungsgerichte ihrerseits von kognitiven Verzerrungen betroffen? Cara Warmuth befasst sich mit dieser Frage, indem sie statistische Methoden und Erkenntnisse der Psychologie in ihre rechtswissenschaftliche Analyse einbindet.
Die Autorin gibt nicht nur einen umfassenden Überblick über den psychologischen Forschungsstand zu kognitiven Verzerrungen bei richterlichen Entscheidungen und konkret bei Berufungsentscheidungen, sondern hat auch eine eigene experimentelle Studie zu kognitiven Verzerrungen mit 136 Berufungsrichtern an deutschen Gerichten durchgeführt, deren Ergebnisse hier berichtet werden. Danach unterliegen Berufungsrichter einer kognitiven Verzerrung, und zwar dem berufungsspezifischen Bestätigungs-Bias. Das führt zu einer irrationalen Tendenz, das erstinstanzliche Urteil aufrechtzuerhalten. Cara Warmuth untermauert ihre psychologischen Befunde durch Auswertungen amtlicher Statistik und macht darüber hinaus neues statistisches Material, u.a. zu Kollegialentscheidungen, zugänglich.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1. Einleitung
Anlass und Ziel der Untersuchung – Abgrenzung zu bisherigen Untersuchungen – Gang der Untersuchung
2. Die Berufung als Rechtsmittel – Kontroll- und Korrekturmöglichkeit für Fehler der ersten
Instanz
Die Berufung nach §§ 511 ff. ZPO – Ablauf des Berufungsverfahrens
3. Die zivilrechtliche Berufung aus statistischer Sicht
Allgemeine statistische Kennzahlen zu den Verfahren in der Berufungsinstanz in Deutschland – Statistische Analyse des Berufungserfolgs
4. Die zivilrechtliche Berufung aus psychologischer Sicht
Forschungsstand zu Einflussfaktoren auf die richterliche Entscheidungsfindung – Eigene Untersuchung der Entscheidungsfindung von deutschen Berufungsrichtern
5. Implikationen für Konzeption und Praxis der Berufung nach §§ 511 ff. ZPO
Erkenntnis zur Praxis der Berufung als Fehlerkorrekturinstanz – Änderungsmöglichkeiten für die zivilrechtliche Berufung als Reaktion auf statistische und psychologische Erkenntnisse
6. Schluss