Weimann / Biesalski / Bischoff | Klinische Ernährung und Infusionstherapie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 500 Seiten

Weimann / Biesalski / Bischoff Klinische Ernährung und Infusionstherapie

Handbuch für Klinik, Intensivstation und Ambulanz
9. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2021
ISBN: 978-3-13-203159-3
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Handbuch für Klinik, Intensivstation und Ambulanz

E-Book, Deutsch, 500 Seiten

ISBN: 978-3-13-203159-3
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Klinische Ernährung und Infusionstherapie sind komplexe Themengebiete. Nicht nur Ärzte, auch Pflegekräfte, Angehörige und Betreuungspersonen werden vor große Herausforderungen gestellt. Hier sind präzise Handlungsanweisungen und Entscheidungshilfen gefragt!

Dieses Buch fasst die wichtigsten Grundlagen und Konzepte zusammen. Vor dem Hintergrund der aktuellen S3-Leitlinien unterstützt es Sie bei der praktischen Durchführung der enteralen und parenteralen Ernährung:

- mit konkreten Fallbeispielen zu Ziel und Indikation der Therapie, passenden Therapieplänen und Referenzwerten für die Zufuhr,

- mit konstruktiven Entscheidungs- und Argumentationshilfen auf der Basis von fundiertem Fachwissen,

- mit vielen Tabellen, Grafiken und Merkeboxen für eine schnelle Orientierung,

- und mit multidisziplinären Beiträgen von international bekannten Experten.

So stehen Sie bei Ihrer Therapie auf der sicheren Seite!

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Zielgruppe


Ärzte

Weitere Infos & Material


1 Körperzusammensetzung
M. Pirlich, K. Norman 1.1 Bedeutung der Körperzusammensetzung
Die Bestimmung der Körperzusammensetzung (d.h. die Aufteilung der Körpermasse in fettfreie Masse und Fettmasse oder extra- und intrazelluläre Flüssigkeit, Körperzellmasse, Muskelmasse, Knochen etc.) liefert wertvolle Informationen für verschiedene klinische Anwendungen: Bestimmung des Ernährungszustandes bei Patienten mit Hyperhydratation (z.B. mit Ödemen, Aszites), bei denen klinische Einschätzung, Körpergewicht oder Screening-Instrumente versagen. Diagnostik und Quantifizierung der Mangelernährung, vor allem in frühen Stadien, wenn das Körpergewicht noch normal/unverändert ist, aber bereits ein Verlust an Körperzellmasse vorliegt. Diagnostik der Sarkopenie und der sarkopenen Adipositas. Der Verlust von Muskelmasse durch körperliche Inaktivität, Inflammation oder humorale Faktoren wird als eigenständiges prognostisch bedeutsames Problem definiert, in den letzten Jahren auch bei Adipositas. Verlaufskontrolle und Bewertung der Ernährungstherapie mit differenzierter Betrachtung bestimmter Organe und Gewebe (z.B. Zuwachs/Erhalt der Muskelmasse/fettfreien Masse bei Therapie der Mangelernährung und in Gewichtsreduktionsprogrammen). Schaffung von Bezugsgrößen z.B. für kalorimetrische Messungen oder Funktionsuntersuchungen (z.B. der Grundumsatz pro Kilogramm fettfreier Masse oder die Muskelkraft pro Kilogramm Muskelmasse), Berechnung der Dosis von Chemotherapien zur Reduktion der Toxizität (erste Studien weisen darauf hin, dass die fettfreie Masse eine geeignetere Bezugsgröße sein könnte als der derzeitige Standard, die Körperoberfläche). 1.2 Modelle der Körperzusammensetzung
Das einfachste Modell der Körperzusammensetzung unterscheidet zwischen Körperfett und fettfreier Masse ( ? Abb. 1.1). Differenziertere Modelle unterscheiden Körperkompartimente auf anatomischer, zellulärer oder chemischer Ebene. Merke Dabei besteht eine deutliche Übereinstimmung (messbar in hohen Korrelationskoeffizienten) zwischen der fettfreien Masse (2-Kompartiment-Modell), der Muskelmasse (anatomisch), der Körperzellmasse (zellulär) und dem Proteinbestand (chemisch). Hinzufügen ließe sich noch die atomare Ebene der Körperzusammensetzung, z.B. die Bestimmung des Ganzkörperstickstoffs mittels In-vivo-Neutronenaktivierung. Atomare Modelle der Körperzusammensetzung spielen aufgrund des hohen Aufwandes außerhalb wissenschaftlicher Anwendungen derzeitig keine Rolle. Abb. 1.1 Modelle der Körperzusammensetzung (FFM: fettfreie Masse, BCM: Body Cell Mass = Körperzellmasse, ECM: extrazelluläre Masse). Der Goldstandard zur Bestimmung der Körperzusammensetzung ist das 4-Kompartiment-Modell, das eine differenzierte Betrachtung der Bestandteile Wasser, Protein, Mineralien und Fett erlaubt ? [2]. Allerdings werden für diese Bestimmung mehrere Methoden benötigt, die zeitaufwendig und teuer sind und daher nur Forschungszwecken vorbehalten sind. Die Diagnostik im klinischen Alltag erfolgt meist nicht stringent nach einem bestimmten Modell, sondern nach den jeweils verfügbaren Methoden und der Erfahrung der Anwender. 1.3 Methoden zur Bestimmung der Körperzusammensetzung
Eine Übersicht über die verschiedenen Methoden zur Bestimmung der Körperzusammensetzung mit den entsprechenden Zielgrößen und einer ungefähren Einschätzung von Präzision, Aufwand und Kosten gibt ? Tab. 1.1 . Tab. 1.1 Methoden zur Bestimmung der Körperzusammensetzung (nach Daten aus ? [2]). Methode Zielgrößen Präzision a Aufwand (apparativ oder zeitlich) Kosten Anthropometrie Fettmasse, Fettverteilung, Muskelmasse niedrig niedrig sehr niedrig BIA, BIS TBW (FFM und FM), BCM, Phasenwinkel hoch niedrig niedrig Kreatininhöhenindex Muskelmasse niedrig mittel niedrig Densitometrie (ADP, Hydrodensitometrie) Fettmasse (FFM) hoch hoch hoch DXA Fettmasse, Knochenmineralgehalt, Weichteilmagermasse, Knochendichte hoch (bei ausgeprägter Adipositas niedriger) hoch hoch Dilutionsmethoden TBW (FFM und FM) bei Deuterium oder Tritium ECW (ICW) bei Natriumbromid hoch hoch mittel 40Kalium-Zählung BCM (FFM und FM) hoch hoch sehr hoch Neutronenaktivierung Kalzium, Natrium, Chlor, Phosphor, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Kohlenstoff hoch hoch sehr hoch Magnetresonanztomografie/Computertomografie Fettgewebe, Fettgewebsverteilung (z.B. viszerales Fettgewebe) hoch hoch sehr hoch b a Präzision: Variationskoeffizient (VK) <3% hoch; VK >5% niedrig. b Wenn CT- oder MRT-Bilder aus der klinisch notwendigen bildgebenden Diagnostik verwendet werden, sind die Kosten gering. ADP: Air-Displacement-Plethysmografie, BCM: Body Cell Mass = Körperzellmasse, BIA: bioelektrische Impedanzanalyse, BIS: Bioimpedanz-Spektroskopie, DXA: Dual Energy X-Ray Absorptiometry = Dual-Röntgen-Absorptiometrie, ECW: Extracellular Water = extrazelluläres Wasser, FFM: fettfreie Masse, FM: Fettmasse, ICW: Intracellular Water = intrazelluläres Wasser, TBW: Total Body Water = Ganzkörperwasser Densitometrie (Bestimmung der Körperdichte durch z.B. Air-Displacement-Plethysmografie), K40-Messung, Isotopendilution oder Neutronenaktivierung sind technisch anspruchsvolle und teure Methoden, die im klinischen Alltag keine Verwendung finden, jedoch aufgrund ihrer hohen Präzision große Bedeutung als Referenzmethoden haben. In der klinischen Praxis sind zwei technisch einfache und kostengünstige Methoden etabliert, um die Körperzusammensetzung zu beurteilen: die Anthropometrie zur Abschätzung der Fettmasse oder der Muskelmasse und die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) zur Bestimmung des Ganzkörperwassers und des extrazellulären Wassers, der fettfreien Masse, der Fettmasse und der Körperzellmasse. Vielversprechend ist auch die Sonografie, die in jüngster Zeit z.B. zur Bestimmung...



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