Konwitschny, Peter
Peter Konwitschny: geboren am 21. Januar 1945 in Frankfurt/Main als Sohn eines Dirigenten und einer Sängerin
1949 Umzug der Familie nach Leipzig, wo Vater Franz Konwitschny die Leitung des Gewandhausorchesters übernahm
1963 Abitur
1963–1964 Physikstudium in Berlin
1964–1965 Praktikum an der Deutschen Staatsoper Berlin
1965–1971 Regiestudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin mit Abschluss als Diplom-Regisseur für Musiktheater
1971–1979 Regieassistenz am Berliner Ensemble, bis 1977 unter der Intendanz von Ruth Berghaus, danach unter Manfred Wekwerth
1980–1985 inszenierte er als Gast Opern und Operetten, gelegentlich auch Schauspiel in Budapest, Berlin, Rostock, Greifswald, Anklam, Altenburg und Halle.
1986–1990 Regisseur am Landestheater Halle
Theatergeschichtliche Bedeutung erlangte sein konzeptioneller und strukureller Neuansatz bei der szenischen Interpretation händelscher Opern, mit dem er 1984 eine neue Ära der Händelpflege in Halle begründete.
Seit 1985 Regiearbeit im westlichen Ausland: Montepulciano, Kassel, Nürnberg
Seit 1981 auch Lehrtätigkeit: Seminare und Szenenstudien für Regisseure, Dramaturgen, Bühnenbildner, Schauspieler und Sänger an verschiedenen Hochschulen (Rostock, Berlin, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Porto, Graz, Wien, Tokio)
Seit 1990 arbeitet er freischaffend als Regisseur an vielen deutschen Bühnen und im Ausland, z.?B. in Basel, Graz, Paris, Wien, Barcelona, Kopenhagen, Amsterdam, Lissabon, Moskau, Tokio.
Seine Interpretationen von Wagners Parsifal und Tristan und Isolde an der Bayerischen Staatsoper, Tannhäuser in Dresden, Lohengrin und Die Meistersinger von Nürnberg in Hamburg, Götterdämmerung in Stuttgart sowie Der fliegende Holländer am Bolschoi-Theater eröffneten eine neue Phase der Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners.
Auch für die Korrektur des Lortzing-Bildes hat er mit seinen Inszenierungen von Der Waffenschmied und Regina Bedeutendes geleistet.
Er beschäftigte sich intensiv mit den großen Komponisten des 20. Jahrhunderts (Alban Berg, Kurt Weill, Arnold Schönberg, Luigi Nono) und inszenierte 1977 die Uraufführung von Friedrich Goldmanns R. Hot bzw. Die Hitze an der Staatsoper Berlin, 1994 die Uraufführung von Michael Jarrells Cassandre am Châtelet in Paris und 1997 die Uraufführung von Jörg Herchets Abraum an der Leipziger Oper.
Sieben Inszenierungen machte er ab 1991 in der zehnjährigen Ära Gerhard Brunner in Graz, darunter drei Verdi-Opern, deren Aufführung als Zyklus dem Opernhaus im Jahre 2001 schließlich den Titel „Opernhaus des Jahres“ eintrug. Ab 2007 Fortsetzung der Arbeit in Graz.
Ab 1998 Konzentration der Arbeit an der Hamburgischen Staatsoper zusammen mit Ingo Metzmacher, bis 2005 dort elf Inszenierungen, wofür die Hamburgische Staatsoper „Oper des Jahres 2005“ wurde.
Seine Inszenierungen von Falstaff (Graz) und Don Carlos (Hamburg) gelten als wesentliche Beiträge zum Verdi-Jahr 2001.
Seit 2001 ist Peter Konwitschny Honorarprofessor an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin.
Ab der Spielzeit 08/09 bis Ende 2011 war er Chefregisseur der Oper Leipzig.
Ab 2011 arbeitet Peter Konwitschny wieder als freier Regisseur an internationalen Bühnen.
Er ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden, der Freien Akademie der Künste Hamburg und der Berliner Akademie der Künste, für deren Archiv die meisten Inszenierungen des Regisseurs dokumentiert wurden.
Peter Konwitschny hat eine Tochter und zwei Enkeltöchter. Seit 2013 ist Peter Konwitschny verheiratet.
Welker, Andrea
Die in Augsburg geborene Autorin und Dokumentaristin Andrea Welker studierte nach einer Ausbildung im Schreinerhandwerk Innenarchitektur und Angewandte Kunst in München. Am Theater als Regieassistentin und Bühnenbildassistentin von 1968 bis 1972. Gastspiel an der Hochschule für Fernsehen und Film in München für Dokumentarfilm. Porträts, Interviews und Features zur Kunst, Musik, Literatur bei TV, Radio und Verlagen. Zusammen mit dem Verleger der Bibliothek der Provinz, Weitra, Richard Pils gründete sie als Herausgeberin die edition münchen, für kulturpolitische Essays und Texte zur Kunst.
1979 brachte sie ihr erste Buch über George Taboris Arbeit im Carl Hanser-Verlag München heraus.
Seit 1990 führt sie in München den Salon Palaver für kulturpolitische Diskurse.