E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Williams Für uns soll's rote Rosen regnen
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1447-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-1447-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit dem Arm voller Rosen steht der attraktive Milliardär Sergio Burzi überraschend vor Susies Tür. Die junge Künstlerin ist hin und weg! Obwohl er ihr nicht mehr als eine Affäre verspricht, kann sie seinem Sex-Appeal einfach nicht widerstehen. Mit ungeahnten Folgen ...
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben! Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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1. KAPITEL Von der Sekunde an, in der Susie das Restaurant betrat, wusste sie, dass es ein großer Fehler war – der vierte innerhalb von zwei Wochen. Man hätte fast meinen können, dass sie nur noch Fehler machte. Was war bloß in sie gefahren, High Heels zu tragen? Und diese idiotische kleine, mit Pailletten bestickte Tasche, die sie sich von einer Freundin geliehen hatte. Ganz zu schweigen von dem lachhaft kurzen roten Kleid. Letzte Woche beim Kauf war es ihr noch sexy und glamourös erschienen, aber jetzt … Jetzt wirkte es nur noch traurig und verzweifelt. Zum Glück hatte sie sich wenigstens nicht den auffälligen karierten Mantel gekauft. Stattdessen hatte sie sich für das schwarze Cape entschieden, das sie jetzt enger um ihre Schultern zog. Und was um Himmels willen sollte sie jetzt machen? Das da an der Bar war also Date Nummer vier. Hilfe! Gleich würde der Typ den Kopf heben und sich umschauen, dann würde er sie garantiert entdecken. Sie hatte angekündigt, dass sie Rot tragen würde. Und auch wenn das Rot jetzt weitgehend von dem schwarzen Cape verdeckt wurde, war sie das einzige einsame Mädchen auf weiter Flur – also gar nicht zu übersehen. Sein Foto auf der Website der Dating-Plattform war durchaus ansprechend gewesen. Aber jetzt reichte ein kurzer Blick, um zu erkennen, dass es extrem geschönt war. Dass er nicht groß war, konnte man sehen, obwohl er saß. Seine Füße baumelten. Und diese Haare sollten surferblond sein? Straßenköterblond traf es wohl eher, außerdem sah er mindestens zwanzig Jahre älter aus als auf dem Foto. Der Gipfel aber war sein Outfit – ein kanariengelber Pulli, dazu eine senfgelbe Hose. Oh Gott … Das hier war ein teures Restaurant. Schwer angesagt derzeit, hip und cool. Für eine Tischreservierung musste man monatelang warten. Sie hatte die Reservierung ihren Eltern zu verdanken, die verhindert gewesen waren. „Nimm einen Freund mit“, hatte ihre Mutter in diesem Ton müder Resignation gesagt, den sie immer bei ihr anschlug. „Irgendwen musst du doch kennen, der nicht total abgebrannt ist.“ Allein die Tatsache, dass Online-Date Nummer vier der Name dieses Restaurants geläufig gewesen war, war Susie als Pluspunkt erschienen. Eine idiotische Schlussfolgerung, wie sich jetzt herausstellte. Ihr tief verwurzeltes Gefühl für Anstand lieferte sich einen heftigen Kampf mit dem Drang, auf dem Absatz kehrtzumachen, bevor sie entdeckt wurde. Andererseits hatte sie versprochen, ihren Eltern zu berichten, wie das Essen schmeckte. Aber sie wusste schon jetzt, wie die Sache mit diesem Typ hier ausgehen würde. Sie würde herumdrucksen, weil ihr nichts Interessantes einfiel, und spätestens nach der Vorspeise würde ihnen der Gesprächsstoff ganz ausgehen. Trotzdem würden sie sich beide verpflichtet fühlen, wenigstens bis nach dem Hauptgang durchzuhalten. Nachspeise und Kaffee würden sie allerdings definitiv knicken. So wie sie den Typ einschätzte, war nicht auszuschließen, dass er womöglich auch noch versuchte, ihr die Rechnung unterzujubeln. Aber selbst wenn nicht, konnte man zumindest davon ausgehen, dass er jeden Einzelposten pingelig auseinanderklamüsern würde. Total frustriert darüber, dass sie schon wieder eine Niete gezogen hatte, sah Susie sich um. Der Laden, ein Wunderwerk aus Chrom, Naturholz und Glas, war rappelvoll, lauter gut betuchte, schöne Menschen. An der Bar herrschte Hochbetrieb, und im Essbereich waren alle Tische besetzt. Überall saßen Paare und Grüppchen, nur im hinteren Bereich, am besten Tisch des Hauses, saß ein Typ … allein. Und was für einer! Ihr stockte der Atem. Wow! Sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen auch nur annähernd so gut aussehenden Mann gesehen zu haben. Rabenschwarzes Haar, bronzebraune Haut, perfekte, wie gemeißelte Gesichtszüge. Er hatte bestimmt am lautesten Hier gebrüllt, als der Schöpfer das Aussehen verteilt hatte. Er schaute konzentriert auf seinen Laptop, ohne seiner Umgebung auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Allein die Unverfrorenheit, in einem der begehrtesten Restaurants der Stadt ganz allein mit einem Laptop am Tisch zu sitzen, war beeindruckend. Außerdem war er, anders als das restliche Publikum hier, kein bisschen gestylt. Er trug eine dunkle Jeans und einen grauschwarzen Pullover, der vorteilhaft seinen muskulösen Brustkorb betonte. Seine ganze Ausstrahlung ließ darauf schließen, dass ihm seine Umgebung total egal war. Unvorstellbar, dass sich ein Typ wie er auf einer Dating-Plattform anmeldete. Warum sollte er auch? Aber jetzt war er allein. Er hatte nur ein Glas vor sich, den Teller samt Besteck hatte er beiseitegeschoben, um arbeiten zu können. Susie war sich sicher, dass es an einem Ort wie diesem hier irgendein ungeschriebenes Gesetz dagegen gab, was ihn allerdings ganz offensichtlich nicht scherte. Als der Maître im Laufschritt auf sie zukam, um zu fragen, ob sie reserviert hatte, holte sie tief Luft und sagte spontan: „Ich bin mit …“ Sie deutete auf den Mann im hinteren Teil des Raums und versuchte sich an einem vielsagenden Lächeln. Es war eine absolute Notsituation. Angesichts des Horrors von Date Nummer vier hatte sie die blanke Verzweiflung gepackt und dazu gebracht, sich völlig untypisch zu verhalten. „Señor Burzi …?“ „Richtig!“ Ach, wenn sie doch bloß ganz schnell wieder zurückhuschen könnte in ihre eigenen vier Wände. Jetzt mit einem Schokoriegel und einem Glas Wein auf der Couch vor der Glotze zu sitzen, erschien ihr wie das Paradies auf Erden. Wenn auch nur im Moment. Denn eigentlich war sie wild entschlossen, so langsam „eine Richtung in ihr Leben zu bringen“, wie ihre Eltern und ihre Schwester sich auszudrücken pflegten. Man erwartete von ihr, dass sie endlich anfing, sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft zu machen, statt nur von der Hand in den Mund zu leben. Und mit irgendwelchen Hungerleidern herumzuhängen, die sich „Künstler“ nannten. „Werden Sie von Señor Burzi erwartet, Miss?“ „Selbstverständlich, sonst wäre ich ja nicht hier.“ Nach diesen Worten ließ sie den Maître stehen und marschierte schnurstracks auf den Tisch mit dem atemberaubenden dunklen Fremden zu. Als sie sich wortlos – und ein bisschen atemlos – auf einen Stuhl fallen ließ, traf sie ein erstaunter Blick aus durchdringenden schwarzen Augen. „Was zum Teufel …? Wer sind Sie?“ „Señor Burzi, diese Dame, sie sagte, dass Sie …“ „Bitte entschuldigen Sie die Störung“, fiel Susie dem Maître, der ihr auf dem Fuß gefolgt war, ins Wort. „Aber könnten Sie meine Gesellschaft bitte nur für ein paar Minuten ertragen? Ich … ich bin in einer etwas heiklen Lage …“ „Bringen Sie sie raus, Giorgio. Und in Zukunft wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie besser aufpassen.“ Seine Stimme war tief und samtig und passte perfekt zu ihm. Er hatte sich bereits abgewandt und schaute wieder auf seinen Laptop. Susie war entlassen. Ihr stand ein peinlicher Rauswurf bevor. Panik stieg in ihr auf. Die Vorstellung, dass man sie wie eine Kriminelle aus dem Restaurant führen würde, war zu viel für sie. Und das unter den neugierigen Blicken und dem Getuschel der Gäste, einschließlich ihres senfgelben Dates. „Bitte, einen Moment. Ich muss mich nur ganz kurz irgendwo … äh … hinsetzen.“ Diesmal schaute der Mann auf. Aus der Nähe sah er sogar noch besser aus – so atemberaubend, dass sie sich zwingen musste, ihn nicht anzustarren. Seine lang bewimperten Augen waren im Moment allerdings auf arktische Temperaturen heruntergekühlt. „Was Sie nicht sagen. Und wie zum Teufel haben Sie mich gefunden?“, fragte er eisig. Er wechselte einen Blick mit dem Maître, der sich händeringend im Hintergrund hielt. „Lassen Sie uns allein, Giorgio. Ich sehe zu, dass ich sie selbst loswerde.“ „Entschuldigung?“ Susie schaute ihn verständnislos an. „Hören Sie. Für so etwas habe ich keine Zeit. Lassen Sie es mich ganz unmissverständlich sagen: Egal was für eine Mitleidstour Sie sich ausgedacht haben, ich gebe nichts. Für die Bearbeitung von Spendenersuchen ist meine Firma zuständig. Seriöses wird geprüft, alles andere landet im Papierkorb.“ Susie hatte keinen Schimmer, wer der Mann war, aber er hielt sie offenbar für eine Schnorrerin. „Sie denken, ich bin hier, um Sie um Geld zu bitten?“ Der Mann lachte humorlos auf und musterte sie eingehend. „Natürlich. Warum denn sonst?“ „Ich will ganz sicher kein Geld von Ihnen. Ich weiß ja nicht mal, wer Sie sind.“ „Und warum fällt es mir schwer, das zu glauben?“ „Bitte, lassen Sie mich einfach nur ausreden. Es ist wirklich nicht meine Art, mich fremden Männern aufzudrängen. Ich bin gleich wieder weg, ich will nur …“ Sie hatte schließlich genauso ein Recht, hier zu sein, wie er. Natürlich nicht an seinem Tisch, aber in diesem Restaurant. Immerhin hatte sie einen Tisch reserviert, den sie auch möglichst bald in Anspruch zu nehmen gedachte. Um für teures Geld hier zu speisen, was mehr war, als man von ihm behaupten konnte. „Ich käme nie im Leben auf die Idee, Sie um Geld zu bitten“, sagte sie ehrlich empört, während sie sich, die Arme auf den Tisch aufgestützt, vorbeugte. „Aber Sie können einem leidtun, wenn Sie keine drei Worte mit Fremden wechseln können, ohne befürchten zu...