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Wunsch / Benner | Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterentwickeln | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 231 Seiten

Wunsch / Benner Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterentwickeln


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7799-8858-8
Verlag: Julius Beltz GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 231 Seiten

ISBN: 978-3-7799-8858-8
Verlag: Julius Beltz GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Autor:innen des Bandes stellen theoretische, historische und pragmatische Überlegungen zu einer Weiterentwicklung von Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik vor. Im Zentrum stehen grundlagentheoretische und operative Analysen zu Zusammenhängen zwischen den Praktiken moderner Erziehung und den Methoden Sozialer Arbeit. Sie begründen eine sozial- und erziehungswissenschaftliche Wirkungsforschung, die über den Dual von Sozialer Arbeit oder Sozialpädagogik hinausführt, Abhängigkeiten zwischen gesellschaftlichen und pädagogischen Transformationen klärt und Ausbildungs- sowie Forschungskonzepte stärkt, die Orientierungs- mit Wirkungsforschung verbinden.

Robert Wunsch, Prof., Dr. phil, Dipl-Päd., Dipl.-Soz. Therapeut, Studium der Philosophie, Sozialwissenschaft und Erziehungswissenschaft. 15 Jahre Erfahrungen in der Forschung, der Praxis- und Angebotsentwicklung und in der Durchführung von Modellprojekten. Leiter und Gründer des Instituts für pädagogische Beratung. Dozent an der Ruhr-Universität-Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Professur für Sozialpädagogik an der Evangelischen Hochschule Berlin. Dietrich Benner, Jg. 1941, Prof. Dr. Phil. Dr. h. c. mult., lehrte an den Universitäten Bonn, Freiburg und Münster, bevor er 1991 den Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin annahm, der er seit 2009 als Emeritus angehört. Seit 2004 ist er Honorarprofessor an der ECNU Shanghai. Von 2008 bis 2014 war er ordentlicher Professor an der UKSW Warschau.

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Vorwort
Das Vorhaben, an einem Band mit dem Titel Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterentwickeln zu arbeiten, entstand vor etwas mehr als drei Jahren, als wir während der Covid-19-Pandemie 2021 auf drei Online-Veranstaltungen Thesen zu Ursprung und Pragmatik moderner Pädagogik und Sozialpädagogik vorstellten. Die Thesen luden zu einer Mitarbeit an einem solchen Band ein, wurden 2022 in der Zeitschrift neue praxis mit dem Titel „Zehn Thesen zu Ursprung und Pragmatik moderner Pädagogik und Sozialpädagogik“ publiziert (52[4], 345-356) und werden im Anhang dieses Bandes erneut abgedruckt. Ihre erste Präsentation war am 18. Februar in einem Rundgespräch an der Evangelischen Hochschule Berlin, die zweite fand am 18. März 2021 im Rahmen der Jahrestagung der Kommission Sozialpädagogik in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, die dritte am 01. Juni 2021 im Kasseler Kolloquium von Werner Thole statt. Die Thesen fanden jedes Mal ein interessiertes Publikum, wurden ausführlich diskutiert und danach mehrfach überarbeitet. Ein Ergebnis bestand darin, dass wir Autor:innen gewinnen konnten, die die Aufgabe auf sich nahmen, mit ihren Beiträgen Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterzuentwickeln. Sie verbinden in diesen sozialpädagogische Theorieentwicklung mit erziehungswissenschaftlicher Grundlagenforschung, erinnern an Traditionen einer sich pädagogisch und bildungstheoretisch verstehenden Sozialen Arbeit und treten für eine Weiterentwicklung sozialpädagogischen Denkens und Handelns ein, die zwischen pädagogischen und arbeitswissenschaftlichen Ausrichtungen und Konzepten vermittelt und Sozialer Arbeit Zugänge zu einer Wirkungsforschung eröffnet, die Prozesse der sozialen Erziehung und Krisenbearbeitung handlungs- und professionstheoretisch auswertet und evaluiert. Obwohl systematische, historische und programmatische Fragen einander immer wieder durchdringen, haben wir die Beiträge in drei Teile geordnet, von denen der erste primär grundlagentheoretische, der zweite historische und der dritte praxisbezogen argumentierende Texte präsentiert. Der erste Teil wird durch einen Beitrag von Robert Wunsch eingeleitet, der die These vorstellt, dass, um Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterzuentwickeln, die fachdisziplinären Di- und Konvergenzen erkannt und akzeptiert werden müssen. Denn erst mit einer konsensualen Verständigung auf plurale Prinzipien, Methoden und Theorien sei ein eigenlogisches, selbstbewusstes Forschen und Agieren möglich. Diese These wird über drei Diskussionsstränge entwickelt. Der erste Diskussionsstrang fasst den aktuellen Stand der Debatten zur Frage, in welchem Verhältnis Sozialarbeitswissenschaften, Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Soziale Arbeit zueinander stehen, zusammen. Der zweite entwickelt die These an Diskursen über Soziale Gerechtigkeit und ihre Bedeutung für die Professionsdebatten, der dritte fasst die Ergebnisse zusammen und ordnet die Beiträge dieses Bandes in die vorgetragenen Überlegungen ein. Der anschließende Beitrag „Soziale Arbeit als Pädagogik“ von Berno Hoffmann entwickelt Reanalysen zu Diskursen, die sozialpädagogische Praxis pädagogisch oder sozialarbeitswissenschaftlich zu begründen versucht haben, und skizziert eine Praxis-, Theorie- und Forschungskonzeption, die über den Dual von Pädagogik und Sozialarbeitswissenschaft hinausführt. Der erste Abschnitt entwickelt eine Problemexposition, die der von C. W. Müller vertretenen These verpflichtet ist: „Wir müssen begreifen, dass wir Erzieher sind, weil wir Sozialarbeit betreiben.“ Der zweite stellt Konzepte vor, die Sozialpädagogik als Sozialarbeitswissenschaft, sozialpädagogische Selbstreflexion und Zusammenführung beider interpretieren, und deckt an diesen Unklarheiten auf, die es zu überwinden gilt. Der dritte hinterfragt die positionellen Hegemonialitäten, welche Sozialpädagogik und Sozialarbeitswissenschaft gegeneinander beansprucht haben. Der vierte plädiert für eine theoretische und praktische Neuausrichtung von Sozialpädagogik und Sozialer Arbeit, die ihre pädagogischen Fragestellungen nicht fürsorgetheoretisch, sondern grund- und menschenrechtlich orientiert sowie demokratietheoretisch legitimiert. Im dritten Beitrag „Sozialpädagogik zwischen Affirmation und Kritik“ entwickelt Joachim Henseler eine reflexive Sozialpädagogik, die die Programmatik einer demokratischen Gesellschaftspädagogik aufnimmt und ihr kritisches Potential am Beispiel der Beziehungen zwischen Sexualpädagogik und Sozialpädagogik aufzeigt. „Sexual Citizenship“ wird dabei als eine Chiffre verstanden, die die Erziehung und Bildung von Menschen und Bürger:innen in einer pluralistischen, diversen und gerechten Gesellschaft sozialpädagogisch zu erschließen sucht. Der erste Abschnitt skizziert Problemstellung und Zielsetzung der Konzeption, der zweite stellt ihre sozial- und gesellschaftspädagogischen Grundlagen vor, der dritte nimmt zu aktuellen Kontroversen zu sexuellem Missbrauch in sozialpädagogischen Einrichtungen Stellung, der vierte zieht ein Fazit, dass die Beziehungen zwischen Affirmation und Kritik in der Sozialpädagogik neu ausrichtet. Im mit „Soziale Arbeit und Erziehung“ überschriebenen letzten Beitrag des ersten Teils stellt Volker Kraft eine „neutralisierende“ Rahmung und Interpretation für „Soziale Arbeit und Erziehung“ vor. In einem ersten Abschnitt wird die Frage, wie Soziale Arbeit und Sozialpädagogik weiterentwickelt werden können, disziplingeschichtlich als Prozess der Auseinanderentwicklung leitender Begrifflichkeiten beschrieben und an unterschiedlichen Auslegungen des Begriffs der Erziehung verdeutlicht. Der zweite Abschnitt thematisiert dann Gemeinsamkeiten von Sozialer Arbeit und Erziehung, die darin begründet sind, dass, „wer von Bildung spricht, […] von Erziehung nicht schweigen“ kann. Der dritte Abschnitt schlägt vor, für den Bereich der Sozialen Arbeit drei Typen professionellen Handelns zu unterscheiden, die gleichsam als spezifisch pädagogische Transformationen der Bearbeitung von Lebensproblemen verstanden werden können. Im vierten und letzten Abschnitt werden die Konsequenzen erläutert, die sich aus einer operativ fundierten allgemeinpädagogischen Sichtweise für die Theoriebildung der Sozialen Arbeit ergeben. Für welche Theoriearchitektur man auch immer optiert – ohne Sozialpädagogik ist Soziale Arbeit nicht zu denken. Der historische Teil präsentiert zwei Texte, die an sozialpädagogischen Beispielen aus der Geschichte der Sozialen Arbeit systematisch und pragmatisch bedeutsame Zusammenhänge erläutern. Der erste Beitrag stammt von Birgit Steffens. Er geht auf „Ursprünge Sozialer Arbeit im Kontext der Settlement-Bewegung in den USA“ zurück und zeigt an diesen die „pädagogische Bedeutung temporärer Räume“ auf. Ausgehend von der durch die Eheleute Barnett gegründeten Universitätsniederlassung im Londoner Eastend, einem durch die sozialen Folgen der Industrialisierung geprägtem Stadtviertel, gründeten sich ähnliche sozialreformerische Einrichtungen, sogenannte Settlements, auch an anderen Orten in den USA. Den vornehmlich von bürgerlichen Frauen organisierten, politisch aktiven Schlüsselsettlements gelang die Schaffung eines exklusiven Raums, der zu öffentlichem Austausch über gesellschaftlich relevanten Themen und zur Bewusstwerdung, durch professionelle Reflexionen und mit der Bekämpfung struktureller Benachteiligung verschiedener Gruppen, auch der aktiven Frauen selbst, wesentlich beitrug. Anhand der emanzipativen Funktion der Settlements, die als Vorbild für eine stärkere Betonung politischer Sozialarbeit dienen können, wird der Frage nach der pädagogischen Bedeutung von Übergangsräumen als einer Form der Sozialität nachgegangen. Der Beitrag „Soziale Arbeit als Erziehung: Betrachtungen zu einigen aufschlussreichen Sätzen von Alice Salomon“ von Franz-Michael Konrad setzt sich mit aktuellen Studien zur Bedeutung von Alice Salomon auseinander und stellt diesen eine Interpretation entgegen, die stärker betont, dass Salomon in unterschiedlichen gesellschaftlichen Teilsystemen als eine Sozialpädagogin unterwegs war, die Familienhilfe mit sozialpädagogischen Hilfen im Schul-, Beschäftigungssystem sowie politischer Arbeit erfolgreich verbunden hat. Nach der Einleitung, die Alice Salomon (1872-1948) als Schlüsselfigur des sich dynamisch entwickelnden und modernisierenden Feldes sozialarbeiterischer ...



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