E-Book, Deutsch, Band 90, 216 Seiten
Reihe: Schriften zum geistigen Eigentum und zum Wettbewerbsrecht
Yan Das materielle Recht im Einheitlichen Europäischen Patentsystem und dessen Anwendung durch das Einheitliche Patentgericht
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8452-8360-9
Verlag: Nomos
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 90, 216 Seiten
Reihe: Schriften zum geistigen Eigentum und zum Wettbewerbsrecht
ISBN: 978-3-8452-8360-9
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Ende 2012/Anfang 2013 haben 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union unter großen politischen Anstrengungen ein Regelungspaket auf den Weg gebracht, mit dem ein Europäisches Patent mit einheitlicher Wirkung und ein Einheitliches Patentgericht geschaffen werden soll. Die Regelungen des EU-Patentreformpakets sind insbesondere in Hinblick auf das materielle Patentrecht vergleichsweise unvollständig und durch umfangreiche Verweisungsnormen gekennzeichnet. Die hierdurch entstehende Rechtsunsicherheit wird nun durch den Brexit – also dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union – noch verschärft, denn es ist unklar, wie das Patentreformpaket eine fortgesetzte Teilnahme Großbritanniens nach dem EU-Austritt akkommodieren soll.
Die Studie beschäftigt sich insbesondere mit den offenen Fragen, die aus dem Zusammenspiel der zentralen Rechtsakte des Pakets resultieren und untersucht ferner die zukünftige Rechtsfortbildung durch das Einheitliche Patentgericht.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2; Erster Abschnitt: Einleitung;25
3;Zweiter Abschnitt: Geschichtliche und wirtschaftspolitische Hintergründe;31
3.1;§ 1 Notwendigkeit eines einheitlichen europäischen Patentsystems;31
3.1.1;A. Status quo: Bisher erzielte europäische Harmonisierung;32
3.1.1.1;I. Völkerrechtliche Harmonisierungsabkommen;32
3.1.1.1.1;1. Pariser Verbandsübereinkunft;32
3.1.1.1.2;2. Straßburger Übereinkommen;33
3.1.1.1.3;3. Patentzusammenarbeitsvertrag;34
3.1.1.1.4;4. Europäisches Patentübereinkommen;35
3.1.1.1.4.1;a) Entstehung und Inhalt;35
3.1.1.1.4.2;b) Harmonisierungswirkung;36
3.1.1.1.5;5. Gemeinschaftspatentübereinkommen;38
3.1.1.1.6;6. Trade-Related Aspects of Intellectual Property Rights (TRIPS);39
3.1.1.2;II. Harmonisierungsanstrengungen der Europäischen Gemeinschaft und Europäischen Union;40
3.1.1.2.1;1. Biotechnologierichtlinie;41
3.1.1.2.2;2. Durchsetzungsrichtlinie;41
3.1.2;B. Verwirklichung des einheitlichen Binnenmarktes;42
3.1.2.1;I. Daueraufgabe Binnenmarkt;42
3.1.2.1.1;1. Binnenmarkt;43
3.1.2.1.2;2. Störenfried Patent;44
3.1.2.1.2.1;a) Territorialitätsprinzip;44
3.1.2.1.2.2;b) Beeinträchtigung der Warenverkehrsfreiheit;44
3.1.2.1.3;3. Gewährleistung der Markteinheit durch Erschöpfung?;45
3.1.2.1.3.1;a) Spezifischer Gegenstand des Patentrechts;45
3.1.2.1.3.2;b) Grundsatz der Erschöpfung des Schutzrechts;45
3.1.2.1.3.3;c) Grenzen der Erschöpfung;46
3.1.2.1.4;4. Zerfall des Binnenmarktes aus patentrechtlicher Perspektive;46
3.1.2.1.5;5. Einheitspatent als Mittel positiver Marktintegration;48
3.1.2.2;II. Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihrer Wirtschaft;49
3.1.2.2.1;1. EU als neuer unabhängiger Akteur auf globaler Ebene;50
3.1.2.2.1.1;a) Anpassung des europäischen Patentsystems;50
3.1.2.2.1.2;b) Gewinn an Gestaltungsmacht;51
3.1.2.2.2;2. Stärkung des Wirtschaftsstandorts EU;51
3.1.2.2.2.1;a) Kostenreduzierung;52
3.1.2.2.2.2;b) Schaffung von Rechtssicherheit;53
3.2;§ 2 Der Weg zum Einheitspatent und Einheitlichen Patentgericht;55
3.2.1;A. Die einzelnen Etappen des Gemeinschaftspatents;55
3.2.1.1;I. Schaffung des Gemeinschaftspatents durch völkerrechtlichen Vertrag;56
3.2.1.1.1;1. Der Haertel-Entwurf;56
3.2.1.1.2;2. Stationen des Gemeinschaftspatentübereinkommens;57
3.2.1.1.2.1;a) Die Luxemburger Konferenz von 1975;58
3.2.1.1.2.1.1;aa) Patenterteilung und Sprachenregime;58
3.2.1.1.2.1.2;bb) Gerichtssystem;59
3.2.1.1.2.1.3;cc) Inkrafttretensbestimmung des GPÜ;59
3.2.1.1.2.2;b) Die Luxemburger Konferenz von 1985;60
3.2.1.1.2.2.1;aa) Lösungsversuche für die fehlende Inkraftsetzung;60
3.2.1.1.2.2.2;bb) Streitregelungsprotokoll und COPAC;61
3.2.1.1.2.2.3;cc) Weitere Konfliktfelder;62
3.2.1.1.2.3;c) Die Luxemburger Konferenz von 1989;63
3.2.1.1.2.3.1;aa) Vereinbarung über Gemeinschaftspatente;63
3.2.1.1.2.3.2;bb) Rezeption der Vereinbarung;64
3.2.1.2;II. Schaffung des Gemeinschaftspatents mittels Gemeinschaftsrecht;65
3.2.1.2.1;1. Lissabon-Strategie 2000;65
3.2.1.2.2;2. Verordnungsvorschlag der Kommission;66
3.2.1.2.3;3. Gemeinsame politische Ausrichtung;68
3.2.1.3;III. Konkurrenz für das Gemeinschaftspatent und sein Gerichtssystem – Der EPLA-Entwurf;71
3.2.1.3.1;1. Arbeitsgruppe „Streitregelung“;71
3.2.1.3.2;2. EPLA-Entwurf;71
3.2.1.3.3;3. Ablehnung des EPLA-Projekts durch die Europäische Gemeinschaft;72
3.2.2;B. Das EU-Patent mit integriertem europäischen Gerichtssystem;74
3.2.2.1;I. Reflexionsphase – Suche nach neuen Wegen;74
3.2.2.2;II. Maßnahmen zur Umsetzung des integrierten Ansatzes;76
3.2.2.2.1;1. Übereinkommensentwurf der Kommission;76
3.2.2.2.2;2. Einigung des Rats;76
3.2.2.2.3;3. Sprachenfrage;78
3.2.2.3;III. Erneute Rückschläge;78
3.2.2.3.1;1. Sprachendilemma;79
3.2.2.3.2;2. EuGH-Gutachten 1/09;80
3.2.2.3.2.1;a) Zusammenarbeit von Gerichtshof und Gerichten der Mitgliedstaaten;80
3.2.2.3.2.2;b) GEPEUP als „Gericht eines Mitgliedstaates“?;81
3.2.2.3.2.3;c) Mechanismen zur Gewährleistung der vollen Wirksamkeit des Unionsrechts;82
3.2.2.4;IV. Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen;83
3.2.2.4.1;1. Europäisches Patent mit einheitlicher Wirkung im Wege der Verstärkten Zusammenarbeit;83
3.2.2.4.2;2. Überarbeitung des Gerichtübereinkommens;85
3.2.2.4.2.1;a) Gemeinsames Gericht der Mitgliedstaaten;85
3.2.2.4.2.2;b) Übereinkommen über ein einheitliches Patentgericht;86
3.2.2.4.3;3. Aktueller Stand der Umsetzung;87
3.2.2.4.4;4. Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union;87
3.2.2.4.4.1;a) Ratifikation des EPGÜ durch Großbritannien?;89
3.2.2.4.4.2;b) Stand der Ratifikation im Vereinigten Königreich;89
3.2.2.4.4.3;c) Ausgestaltung des Systems bei Teilnahme des Vereinigten Königreichs als nicht EU-Mitgliedstaat;91
3.2.2.4.4.3.1;aa) Notwendigkeit eines neuen völkerrechtlichen Abkommens?;92
3.2.2.4.4.3.2;bb) Fortgesetzte Beteiligung Großbritanniens am EPGÜ im Einklang mit EU-Recht?;93
3.2.2.4.4.3.3;cc) Erforderliche Änderungen des EPGÜ;95
3.2.2.4.4.3.4;dd) Erweiterung des Einheitspatents auf Großbritannien;96
3.2.2.4.4.4;d) Ausblick;96
4;Dritter Abschnitt: Das zukünftige europäische Patentrechtssystem;101
4.1;§ 3 Das EU-Patentreformpaket;101
4.1.1;A. Rechtsgrundlagen;101
4.1.1.1;I. Ermächtigungsbeschluss zur Verstärkten Zusammenarbeit;101
4.1.1.1.1;1. Vorliegen der Voraussetzungen für eine Verstärkte Zusammenarbeit;102
4.1.1.1.2;2. Entscheidung des EuGH;104
4.1.1.2;II. Art. 118 AEUV;105
4.1.1.2.1;1. Art. 118 Abs. 1 AEUV als Rechtsgrundlage der EPVO;106
4.1.1.2.1.1;a) Kompromiss in Form der Verweisungsnorm des Art. 5 Abs. 3 EPVO;109
4.1.1.2.1.2;b) Inkorporierende Verweisung versus Kollisionsnorm;110
4.1.1.2.1.3;c) Konkretisierung des Schutzumfangs durch Art. 5 EPVO;111
4.1.1.2.1.4;d) Entscheidung des EuGH;112
4.1.1.2.2;2. Art. 118 Abs. 2 AEUV als Rechtsgrundlage der EPSVO;114
4.1.1.2.2.1;a) Diskriminierung aufgrund der Sprache;114
4.1.1.2.2.2;b) Fehlen einer Rechtsgrundlage für Art. 4 EPSVO?;116
4.1.1.2.3;3. Verschränkung von Unionsrecht und nationalem Recht;117
4.1.2;B. Die zwei Säulen des europäischen Patentsystems: Einheitspatent und Einheitliches Patentgericht;118
4.1.2.1;I. Europäisches Patent mit einheitlicher Wirkung;119
4.1.2.1.1;1. Erteilung durch das EPA;119
4.1.2.1.1.1;a) EPA als eine EU-externe Institution;120
4.1.2.1.1.2;b) Übertragung von Verwaltungsaufgaben;121
4.1.2.1.1.3;c) Ankopplung des EPA an die Union;124
4.1.2.1.2;2. Eintragung der einheitlichen Wirkung;125
4.1.2.1.3;3. Rechtsbestand;126
4.1.2.1.3.1;a) Zuständigkeit des EPG;126
4.1.2.1.3.2;b) Zuständigkeit des EPA;127
4.1.2.2;II. Europäisches Patentgericht;128
4.1.2.2.1;1. Aufbau;128
4.1.2.2.2;2. Geltungsbereich und Zuständigkeitsverteilung der Kammern;130
4.1.2.2.2.1;a) Geltungsbereich des EPG-Übereinkommens;130
4.1.2.2.2.2;b) Zuständigkeit der erstinstanzlichen Kammern;130
4.1.2.2.3;3. Internationale Zuständigkeit;132
4.1.3;C. Die Einbettung des EuGH in das europäische Patentgerichtssystem;134
4.1.3.1;I. Vorlagefähigkeit des EPG;135
4.1.3.1.1;1. EPG als gemeinsames Gericht mehrerer Mitgliedstaaten;135
4.1.3.1.2;2. EuGH-Entscheidung „Miles“;136
4.1.3.2;II. Unionsrecht als Vorlagegegenstand;137
4.1.3.3;III. Völkerrechtliche Abkommen als Vorlagegenstand;137
4.1.3.3.1;1. Fall der überschießenden Richtlinienumsetzung;138
4.1.3.3.2;2. Unionsrechtskonforme Auslegung des EPGÜ;138
4.1.3.4;IV. Die besondere Konstellation des Art. 5 Abs. 3 EPVO;139
4.1.3.5;V. Klärung der Rolle des EuGH auf Zukunft verschoben;141
4.2;§ 4 Verletzung des Einheitspatents;145
4.2.1;D. Materielles Einheitsrecht der Patentverletzung;145
4.2.1.1;I. Schutzumfang;145
4.2.1.1.1;1. Die Kollisionsnorm des Art. 5 Abs. 3 EPVO;146
4.2.1.1.2;2. Umfang der Verweisung;146
4.2.1.1.3;3. Bestimmung der anwendbaren nationalen Rechtsordnung;148
4.2.1.1.3.1;a) Anknüpfung an den Sitz des Anmelders;149
4.2.1.1.3.2;b) Verweis auf das EPGÜ;150
4.2.1.1.4;4. Regelungslücken;150
4.2.1.2;II. Rechtsfolgen der Patentverletzung;152
4.2.1.2.1;1. Bestimmung des anwendbaren Rechts;152
4.2.1.2.2;2. Befugnisse des EPG – Powers of the Court;153
4.2.1.2.3;3. Anordnung der Unterlassung;154
4.2.1.2.3.1;a) Vergleich mit nationalen Regelungen;154
4.2.1.2.3.2;b) Bewertung für das EPG;156
4.2.1.2.3.2.1;aa) Wortlaut „may“ und „shall“;156
4.2.1.2.3.2.2;bb) „May“-Wortlaut als Referenz auf Art. 11 DurchsetzungsRL?;157
4.2.1.2.3.2.3;cc) „May“-Wortlaut als allgemeines Prinzip der Verhältnismäßigkeit;158
4.2.1.2.3.2.4;dd) Art. 5 Abs. 1 EPVO;158
4.2.2;E. Anwendbarkeit des nationalen Rechts;159
4.2.2.1;I. Recht der Vorbenutzung;159
4.2.2.2;II. Patent als Gegenstand des Vermögens;160
4.2.2.2.1;1. Anwendbares Recht;161
4.2.2.2.2;2. Gegenstand des Vermögens;161
4.2.2.2.3;3. Vertragsstatut;163
4.3;§ 5 Rechtsprechung im Einheitlichen Patentsystem;165
4.3.1;F. Rechtsfindung durch Rechtsprechung;165
4.3.1.1;I. Die zersplitterte europäische Patentrechtsprechung;166
4.3.1.1.1;1. Unterschiedliche Rechtsprechung trotz einheitlicher Regelung;166
4.3.1.1.2;2. Unterschiedliche europäische Rechtspraktiken;169
4.3.1.2;II. Rechtsanwendung durch das EPG;170
4.3.1.2.1;1. Einheitliches Normengefüge;170
4.3.1.2.2;2. Rechts(fort)bildung durch das EPG;171
4.3.1.2.2.1;a) Auslegung unbestimmter Rechtsbegriffe;172
4.3.1.2.2.2;b) Schließung von Regelungslücken i.e.S.;173
4.3.1.2.2.3;c) Schließung von Regelungslücken i.w.S.;173
4.3.2;G. Methodik zur Rechts(fort)bildung;174
4.3.2.1;I. Willensbildung im EPG;174
4.3.2.1.1;1. Richterliches Vorverständnis;174
4.3.2.1.2;2. Notwendigkeit einer autonomen Auslegung;176
4.3.2.2;II. Unionsrechtliche Auslegungsmethode;177
4.3.2.2.1;1. Wortlautauslegung;178
4.3.2.2.1.1;a) EuGH;178
4.3.2.2.1.2;b) EPG;179
4.3.2.2.2;2. Historische Auslegung;180
4.3.2.2.2.1;a) EuGH;180
4.3.2.2.2.2;b) EPG;181
4.3.2.2.3;3. Systematische Auslegung;182
4.3.2.2.3.1;a) EuGH;182
4.3.2.2.3.2;b) EPG;182
4.3.2.2.4;4. Teleologische Auslegung;183
4.3.2.2.4.1;a) EuGH;183
4.3.2.2.4.2;b) EPG;184
4.3.2.3;III. Rechtsvergleichung als fünfte Auslegungsmethode;185
4.3.2.3.1;1. Notwendigkeit einer rechtsvergleichenden Technik des EPG;186
4.3.2.3.2;2. Arbeitsschritte der Rechtsvergleichung;187
4.3.2.3.3;3. Bildung eines separaten Ausschusses;188
4.3.3;H. Einfluss der Systemnutzer;189
4.3.3.1;I. Flexibilität der Nutzer;190
4.3.3.2;II. Interessen der Nutzer;192
4.3.3.3;III. Wege zur Akzeptanz des EPG;193
5; Vierter Abschnitt: Schlusswort;197
6; Literaturverzeichnis;201