Zichy Menschenbilder

Eine Grundlegung
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-495-81373-7
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 465 Seiten

Menschenbilder sind wichtig, darüber ist sich die Wissenschaft einig. Nicht von ungefähr spielt die Berufung auf ein Menschenbild in vielen öffentlichen Debatten eine zentrale Rolle. Doch was ist überhaupt gemeint, wenn von einem "Menschenbild" die Rede ist? Was sind die Inhalte dieser Bilder? Welche Funktion haben und welche Rolle spielen sie? Vor allem aber: Welche Auswirkungen haben Menschenbilder im Alltag? Sind Menschenbilder tatsächlich, wie manche meinen, das Fundament unserer moralischen und politischen, ja selbst der existenziellsten Orientierungen im Alltag?

Fragen wie diese sind bislang weitgehend unbeantwortet geblieben. Denn so beliebt und zentral der Begriff des Menschenbildes ist, so unbestimmt ist er; er besitzt kein wissenschaftliches Profil. Bis heute gibt es keine gründliche theoretische Untersuchung zum Begriff und keinen Versuch, das Phänomen Menschenbild im Allgemeinen theoretisch umfassend zu bestimmen. Selbst in manchen Nachschlagewerken sucht man den Terminus vergebens. Eben dieser längst überfälligen Forschungsarbeit nimmt sich dieses Buch an: der Klärung des Begriffs "Menschenbild" einerseits und der allgemein-theoretischen Bestimmung des Phänomens Menschenbild andererseits. Ziel ist es, damit der verbreiteten Rede vom Menschenbild endlich ein tragfähiges wissenschaftliches Fundament zu verleihen.

Autoren/Hrsg.

Zichy, Michael

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2;Vorwort;8
3;Inhalt;10
4;Einleitung;12
5;Teil I: Zum Begriff;22
6;Einleitung;24
7;Begriffsgeschichtliches;25
7.1;Die Ursprünge;26
7.2;Doppelte Entsinnlichung;35
7.3;Subjektivierung und Verweltanschaulichung;41
7.4;19. Jahrhundert I: Mentalisierung, Idealisierung, Pathetisierung;49
7.5;19. Jahrhundert II: Konzeptualisierung und Funktionalisierung;56
7.6;20. Jahrhundert: Popularisierung und Politisierung;65
7.7;Begriffsgeschichtliches Fazit;82
8;Systematisch-begriffliche Klärungen;84
8.1;Allgemeine Beobachtungen zum Begriff »Menschenbild«;84
8.2;»Menschenbilder« – eine Definition;92
8.3;Menschenbildannahmen;97
8.3.1;Kategoriale und nicht-kategoriale Menschenbildannahmen;99
8.3.2;Deskriptive und normative Menschenbildannahmen;103
8.4;Theoretische und praktische Menschenbilder;110
8.4.1;Theoretische Menschenbilder;111
8.4.2;Praktische Menschenbilder;116
9;Teil II: Lebensweltliche Menschenbilder;120
10;Einleitung;122
11;Lebenswelt;124
11.1;Merkmale der Lebenswelt;126
11.2;Das lebensweltliche Sinn- und Überzeugungssystem;132
11.3;Die Pluralität der Lebenswelt;139
12;Menschenbilder als Hyper-Typisierungen;144
12.1;Typisierungen;146
12.2;Menschenbilder als Hyper-Typisierungen;153
12.2.1;Typisierungen und Menschenbilder;153
12.2.2;Menschenbilder als Hyper-Typisierungen;159
12.2.3;Zu einigen weiteren Charakteristika von Menschenbildern;166
13;Funktionen, Verflechtungen und Archivierungen;173
13.1;Funktionen lebensweltlicher Menschenbilder;174
13.1.1;(1) Identifikation;175
13.1.2;(2) Welterschließung;177
13.1.3;(3) Stiftung von Ordnung und Zusammenhang;178
13.1.4;(4) Komplexitätsreduktion;178
13.1.5;(5) Erklärung;180
13.1.6;(6) Stabilisierung und Kontingenzbewältigung;183
13.1.7;(7) Interpretation;184
13.1.8;(8) Legitimation;186
13.1.9;(9) Orientierung;188
13.1.10;(10) Identitätsstiftung;190
13.2;Verflechtungen;191
13.2.1;Verflechtungen;193
13.2.2;Menschenbilder: im Zentrum des Systems;202
13.3;Menschenbild-Archive;206
13.3.1;Explizite und implizite subjektive Überzeugungen;208
13.3.2;Explizite und implizite objektive Größen;211
14;Zum Pluralismus lebensweltlicher Menschenbilder;223
14.1;Individuelle, gruppenspezifische und gesellschaftliche Menschenbilder;227
14.1.1;Individuelle Menschenbilder;228
14.1.2;Gruppenspezifische Menschenbilder;230
14.1.3;Gesamtgesellschaftliche Menschenbilder;234
14.1.4;Weltumspannend-universelle Menschenbilder;249
14.2;Das eine Menschenbild der Lebenswelt;252
14.2.1;Das Problem der Binnenpluralität von Menschenbildern;253
14.2.2;Plurale lebensweltliche Menschenbilder und das eine Menschenbild der Lebenswelt;255
14.2.3;Das Menschenbild der Lebenswelt ist fundamental;262
15;Inhaltliche Aspekte von Menschenbildern: eine Kategorienlehre;268
15.1;Methodologische Vorbemerkungen;268
15.1.1;Verkürzungen;269
15.1.2;Pluralität der Menschenbilder;274
15.1.3;Mannigfaltigkeit der Menschenbildüberzeugungen;277
15.1.4;Wichtige Menschenbildüberzeugungen;281
15.1.5;Identifikatorische Dimension;285
15.1.6;Ontologische Dimension;285
15.1.7;Funktionale Dimension;285
15.1.8;Teleologische bzw. normative Dimension;285
15.2;Identifikatorische Dimension;287
15.2.1;1. Überzeugungen darüber, wer überhaupt Mensch ist: partikularistische, universalistische und exotische Menschenbilder;287
15.3;Ontologische Dimension;300
15.3.1;2. Überzeugungen über ontologisch fundamentale Eigenschaften;301
15.3.2;3. Überzeugungen über die Stellung des Menschen im Kosmos;307
15.3.3;4. Überzeugungen über interhumane axiologische Differenzierungen;314
15.3.4;5. Überzeugungen über die menschliche Individualität;317
15.4;Funktionale Dimension;326
15.4.1;6. Überzeugungen über das Selbst;327
15.4.2;7. Überzeugungen über die Freiheit;337
15.4.3;8. Überzeugungen über das menschliche Verhalten;341
15.4.4;9. Überzeugungen über als wichtig angesehene menschliche Fähigkeiten;345
15.5;Teleologische bzw. normative Dimension;348
15.5.1;10. Überzeugungen über das richtige menschliche Leben;350
16;Zu Wirkungen und Ursachen lebensweltlicher Menschenbilder;359
16.1;Wirkungen lebensweltlicher Menschenbilder;360
16.1.1;(1) Wirkungen auf die Intentionalität;365
16.1.2;(2) Wirkungen auf Institutionen;371
16.1.3;(3) Wirkungen auf die menschliche Konstitution;374
16.2;Ursachen und Quellen lebensweltlicher Menschenbilder;401
17;Schluss;406
17.1;Schwierigkeiten der Wahrheits- und Richtigkeitsfrage;411
17.2;Kein Relativismus;418
18;Literaturverzeichnis;426
19;Personenregister;458

Über Autor(innen)

Michael Zichy, Dr. phil., geb. 1975; Studium der Philosophie und Katholischen Theologie in Salzburg; Forschungsassistent (2000-03) und Lehrbeauftragter (seit 2003) ebendort; Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie (2002-05); wissenschaftlicher Koordinator des Zentrums für Ethik und Armutsforschung an der Universität Salzburg (2005-06); wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaft (TTN) an der LMU München (2006-11). Seit 2011 wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg.