Bittner | Das Leben bildet | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 248 Seiten

Bittner Das Leben bildet

Biographie, Individualität und die Bildung des Proto-Subjekts
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-647-40173-7
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Biographie, Individualität und die Bildung des Proto-Subjekts

E-Book, Deutsch, 248 Seiten

ISBN: 978-3-647-40173-7
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Bildung – das ist der Gang meines Lebens, meiner persönlichen Biographie, das, was ich aus meinem Leben gemacht habe und was mein Leben aus mir gemacht hat. Individuelle Schlüsselerlebnisse wie Liebeserfahrung, Krankheit, Scheitern, Todesnähe sind dabei prägend. Dies ist allseits bekannt, kaum jedoch, dass sich die grundlegenden Bildungsprozesse überwiegend in einem vorsprachlichen Bereich abspielen: In den frühkindlichen Phasen, in denen noch keine elaborierte Sprache zur Verfügung steht, aber auch im späteren Leben geschieht vieles Lebensentscheidende unterhalb der Schwelle bewusster Reflexion. Es entstehen Bilder von uns und der Welt, die als Arbeitsmodelle für lebenspraktisches Handeln dienen. Das Ich in dieser Ebene bezeichnet der Pädagoge und Psychoanalytiker Günther Bittner als Proto-Selbst. In der autobiographischen Erzählung vergewissert sich dann das reflexive Subjekt seiner Bildungsprozesse. Diese sprachlichen Mitteilungen sind wertvolle Auskunftsquellen, um individuelle Bildungsgeschichten zu ergründen. Auch psychoanalytische Krankheitsgeschichten können verdeutlichen, wie ein Mensch sich als der konstituiert hat, der er in seinem Lebensverlauf geworden ist.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;8
6;Einleitung;8
7;1 Bildung: Bildet das Leben - oder erst die Reflexion über die Lebenszeit?;18
7.1;1.1 »Das Leben bildet!« - über biographische Primärerfahrung als konstitutives Element;19
7.2;1.2 »Bildung als Reflexion über die Lebenszeit« - die Züricher Diskussion;27
7.3;1.3 Biographische Reflexion - »definitorisch unbestimmt« und »inflationär«? Die Mainzer Diskussion;29
7.4;Fazit_30;31
8;2 Erinnerung: Das Material der autobiographischen Erzählung;34
8.1;2.1 Memories - true or false? Die psychologische Erforschung des autobiographischen Gedächtnisses;35
8.2;2.2 Ereignis und Erfahrung - zur Diskussion der Topos-Analyse;39
8.3;2.3 Die Alternative: Schlüsselerlebnisse;42
8.4;2.4 Gibt es unbewusste Erinnerungen?;44
8.4.1;2.4.1 Die »Reminiszenzen der Hysterischen«;44
8.4.2;2.4.2 Ist Erinnern in der Psychoanalyse obsolet geworden?;46
8.4.3;2.4.3 »Meine Geschichte erzählt mich« - Konsequenzen für die psychoana.-pädag. Biographieinterpret.;49
8.5;Fazit_49;50
9;3 Das autobiographische Ich;52
9.1;3.1 Walter Benjamin: »Berliner Kindheit um 1900«;53
9.2;3.2 Dreierlei Ich-Bezüglichkeit;55
9.2.1;3.2.1 Das grammatische ich;55
9.2.2;3.2.2 Ich = Bewusstsein?;57
9.2.3;3.2.3 Das erweiterte Ich: Proto-Subjekt und reflexives Subjekt;59
9.3;3.3 Nochmals: Benjamins »Berliner Kindheit«;63
9.4;Anstelle eines Fazits;65
10;4 Die klassisch-idealistische Epoche: Bildung ist Leben, Leben ist Bildung;68
10.1;4.1 Goethe: »Dichtung und Wahrheit« - eine autobiographisch erzählte Bildungsgeschichte;69
10.1.1;4.1.1 Bildung: »Geprägte Form, die lebend sich entwickelt«;70
10.1.2;4.1.2 Die »Stufen meiner Bildung«;70
10.1.3;4.1.3 Die Kindheit eines Dichters;72
10.1.4;4.1.4 Das Dämonische als Lebensprinzip;76
10.1.5;Fazit_77;78
10.2;4.2 Wilhelm von Humboldt: die Bildungstheorie und ihre biographische Konkretisierung;80
10.2.1;4.2.1 Die »offizielle« Lebensgeschichte;80
10.2.2;4.2.2 Einige für das gegenwärtige Thema wichtige Schriften;82
10.2.3;4.2.3 Humboldt, die Frauen und die Bildung: Caroline von Humboldt, Johanna Motherby;85
10.2.3.1;Der Briefwechsel mit Caroline von Humboldt;87
10.2.3.2;Ein Brief an Johanna Motherby;91
10.2.4;4.2.4 Humboldt als Biographieforscher: Die Briefe an Charlotte Diede;92
10.2.5;Fazit_94;95
10.3;4.3 Der Bildungsroman;95
10.3.1;4.3.1 Die Theorie des »neuen Romans« bzw. Bildungsromans;96
10.3.2;4.3.2 Drei Bildungsromane - klassische und nachklassische: J. W. v. Goethe, Th. Mann, P. Süskind;97
10.3.2.1;Goethe: »Dichtung und Wahrheit« und »Wilhelm Meisters Lehrjahre«;97
10.3.2.2;Thomas Mann: »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull«;104
10.3.2.3;Patrick Süskind: »Das Parfum«;106
10.3.3;4.3.3 Bildungsroman und Autobiographie: Gemeinsames und Unterscheidendes;109
11;5 Die Psychoanalyse: Freud und Jung;112
11.1;5.1 Die psychoanalytischen Krankengeschichten - »wie Novellen zu lesen«;112
11.1.1;5.1.1 Die gewandelte Rolle der Krankengeschichte in der Psychoanalyse;113
11.1.2;5.1.2 Die psychoanalytische Krankengeschichte - auch eine Bildungsgeschichte?;117
11.1.3;5.1.3 Krankengeschichten aus der Sicht des Patienten;125
11.1.3.1;Peter Heller: Eine Kinderanalyse bei Anna Freud;125
11.1.3.2;Ernst Blums Analyse bei Sigmund Freud;130
11.1.4;5.1.4 Der Ertrag für die pädagogische Biographieforschung;135
11.2;5.2 Die Autobiographie als »Seelengeschichte« (C. G. Jung und die Jungianer);138
11.2.1;5.2.1 C. G. Jung: Erinnerungen, Träume, Gedanken;139
11.2.1.1;Reaktionen auf Jungs »Erinnerungen«;143
11.2.2;5.2.2 Jungs systematischer Ertrag: Proto-Selbst und Proto-Symbolik;145
11.2.3;Fazit_146;147
12;6 Biographische Schlüsselerlebnisse - oder: das Ich des Lebens und das Ich der Erzählung;150
12.1;6.1 Extreme Ich-Zustände;152
12.1.1;6.1.1 Dokumente der Psychose;152
12.1.2;6.1.2 Suizid und erweiterter Suizid (Amokläufer);154
12.1.3;6.1.3 Traumatische Belastungsstörung - Das Beispiel des Entführungsopfers Reemtsma;161
12.1.4;Fazit_162;163
12.2;6.2 Bildet Liebe?;164
12.2.1;6.2.1 Das Ich und das Du in der Liebe;164
12.2.2;6.2.2 Die These: Gerade die prekäre Liebe bildet;168
12.2.3;Fazit_172;173
12.3;6.3 »Schiffbruch erleiden« als Bildungsereignis;174
12.3.1;6.3.1 »Gescheiterter des Jahres«;175
12.3.2;6.3.2 Pestalozzi: »Schutzheiliger« aller Gescheiterten;178
12.3.3;6.3.3 Tabus brechen um der Entwicklung willen. Vom Scheitern meines Lebensprojekts;179
12.3.3.1;Eichendorffs »Zwei Gesellen«;179
12.3.3.2;»Gehorsam und Ungehorsam«;181
12.3.3.3;Exkurs: Der Tabubruch und seine Folgen in der psychoanalytischen Theorie;182
12.3.3.4;Tabubruch: Überwindung der »limbisch-vegetativen« Moral;185
12.3.3.5;Tabu-Brechen bildet?;187
12.3.3.6;Im Rückblick auf alle drei: Bildet Scheitern?;188
12.4;6.4 Bildet Krankheit?;190
12.4.1;6.4.1 Die Klassiker des Patientensubjekts: Balint und von Weizsäcker;191
12.4.2;6.4.2 Helmut Dubiel: Tief im Hirn - eine autobiographische Krankengeschichte;193
12.4.2.1;Die »Apophänie« der Krankheit;194
12.4.2.2;Die Diagnose - »Todesurteil« und/oder erleichternde Gewissheit?;195
12.4.2.3;Der Krankheitsverlauf aus der Subjektperspektive;196
12.4.2.4;Dubiels Krankheitserfahrung als Bildungsprozess;197
12.4.3;6.4.3 Nochmals: Bildet Krankheit?;200
12.5;6.5 Auf das Ende zugehen;202
12.5.1;6.5.1 Grimms Märchen: Die Boten des Todes;202
12.5.2;6.5.2 »Das Sterben denken ...« - revisited;204
12.5.3;6.5.3 Bildet auch der Tod?;208
13;7 Quo vadis, Biographieforschung?;212
13.1;7.1 Das Biographieninteresse in den Sozialwissenschaften;213
13.2;7.2 Die pädagogische Biographieforschung;218
13.3;7.3 Eigene Orientierungspunkte;221
13.4;7.4 Frau P. und das bis heute fortbestehende Dilemma der Biographieforschung;224
13.4.1;7.4.1 Die autobiographische Erzählung der Frau P.: Einleitungssätze und Interpretationsperspektiven;225
13.4.2;7.4.2 Die Interpretationsansätze der pädagogischen Biographieforschung;232
13.4.2.1;Die psychoanalytischen Interpretationsansätze;233
13.4.2.2;Qualitativ-empirische Zugänge;234
13.4.2.3;Schulze - ein positiver Sonderfall;234
14;Literatur;238
15;Back Cover;250


Bittner, Günther
– geb. 1937Professor für Pädagogik:– seit 1969 Pädagogische Hochschule Reutlingen– seit 1973 Universität Bielefeld– seit 1977 Universität Würzburg– 2005: emeritiert



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