Leide | NS-Verbrecher und Staatssicherheit | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Analysen und Dokumente

Leide NS-Verbrecher und Staatssicherheit

Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR
3. Auflage 2007
ISBN: 978-3-647-35018-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR

E-Book, Deutsch, 448 Seiten

Reihe: Analysen und Dokumente

ISBN: 978-3-647-35018-9
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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Bis heute gilt die konsequente Verfolgung von NS-Tätern als 'gute Seite' des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Doch hinter der Fassade des antifaschistischen Musterstaats wurde ein sorgsam verhülltes, doppeltes Spiel gespielt: SED und Staatssicherheit prangerten die Bundesrepublik an und lieferten Fälle für Vorzeigeprozesse, aber zugleich stellten sie Ermittlungen gegen NS-Täter hintan, wenn sie dem Image der DDR zuwiderliefen. Henry Leide analysiert systematisch die Formen dieser Politik: Anwerbungen von früh amnestierten oder nie verurteilten NS-Verbrechern als Informanten und Agenten in Ost und West, mangelhafte Ermittlungen gegen Hunderte belastete DDR-Bürger, vereitelte Strafverfahren gegen angesehene DDR-Ärzte und verweigerte Rechtshilfe für die ausländische Justiz bei gleichzeitiger Monopolisierung vieler Akten durch die Geheimpolizei. In dieser Praxis entpuppt sich der DDR-Antifaschismus als instrumentelles Kampfprogramm in der deutsch-deutschen Systemkonkurrenz.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Einleitung;11
2.1;Zeitrahmen und Aufbau;16
2.2;Literatur und Quellen;18
3;I. Die Rolle der Staatssicherheit im deutsch-deutschen und internationalen Kontext;27
3.1;1. Vom Kriegsende bis zu den Waldheimer Prozessen – die Vorgeschichte bis 1950;27
3.1.1;Alliierte Strafverfolgung;27
3.1.2;Alliierte Rekrutierungen;30
3.1.3;Internierung und Entnazifizierung;33
3.1.4;Dezernate K 5 und der Befehl 201;35
3.1.5;Die Waldheimer Prozesse;39
3.2;2. Stille Integration und die Aktivitäten des MfS 1950 bis 1958;43
3.2.1;NSDAP-Mitglieder in der frühen DDR;45
3.2.2;Die Beteiligung des MfS an der Strafverfolgung 1950 bis 1956;52
3.2.3;Anfänge der IM-Werbung;54
3.2.4;Die Anwerbung von Amnestierten und Haftentlassenen;57
3.2.5;Die Perspektive der Opfer;66
3.3;3. Kampagnen und Prozesse 1958 bis 1968;73
3.3.1;»Was Bonn verdeckte – die DDR deckte es auf« – Die Propaganda-Kampagnen ;73
3.3.2;Wechselwirkungen: Westliche Rechtshilfeersuchen, das RSHA-Verfahren und die Verjährungsdebatte 1963 bis 1965;88
3.3.3;Aktion Konzentration 1965;95
3.3.4;Ausbau der MfS-Diensteinheiten;96
3.3.5;Absicherung des Rechtshilfeverkehrs;99
3.4;4. Ermittlungen und Strafverfolgungspolitik der siebziger und achtziger Jahre;105
3.4.1;»Strukturverfahren« der HA XX/2/III;118
3.4.2;Behandlung von in Frankreich verurteilten Kriegsverbrechern;124
3.4.3;Der Fall Heinz Barth;131
4;II. Das MfS als Aktensammler;143
4.1;1. Anfänge ab 1945;143
4.1.1;Die Pressestelle II im Polizeipräsidium Berlin;143
4.1.2;Die Personalpolitische Abteilung beim SED-Parteivorstand;147
4.1.3;Die Aktensammlung der K 5;150
4.2;2. Die Rolle der Sowjetunion;152
4.2.1;Die Beschlagnahme deutschen Archivguts durch die Rote Armee;152
4.2.2;Rückgabe der Archivalien durch die UdSSR an die DDR;153
4.3;3. Systematischer Ausbau der Bestände seit den sechziger Jahren;156
4.3.1;Aufbau des Sonderspeichers der HA IX/11;156
4.3.2;Munitionslieferant für die geheime SED-Kirchenpolitik: Das Referat Familienforschung im Deutschen Zentralarchiv Potsdam;162
4.3.3;Erste Auswertungen und Übernahmen aus anderen Archiven;164
4.3.4;Die Aktion »Licht«;167
4.3.5;Die Bildung der Dokumentationsstelle des Ministeriums des Innern 1964;168
4.3.6;Fortgesetzte Bestandsergänzungen;176
4.4;4. Aktenbeschaffung und Verfilmungsaktionen in sozialistischen Bruderländern;181
4.4.1;Polen;182
4.4.2;UdSSR;184
4.4.3;CSSR;186
5;III. Fallstudien;191
5.1;1. Zum Umgang mit NS-Belastungen im hauptamtlichen Personal des MfS;191
5.2;2. Anwerbungen und Anwerbungsversuche als inoffizielle Mitarbeiter;195
5.2.1;V-Mann in neuen Diensten – Paul Reckzeh;196
5.2.2;Sächsische Gestapobeamte als »Kundschafter für den Frieden«? Anwerbungsversuche bei Otto Boden, Hellmut Grafe und Franz Bienert;199
5.2.3;Ein SD-Außenstellenleiter im Dienst des MfS – Erwin Rogalsky-Wedekind;207
5.2.4;Eine Polizeikarriere in zwei Diktaturen – Heinrich Groth;217
5.2.5;SS-Bürokrat aus dem Reichssicherheitshauptamt – Kurt Harder;224
5.2.6;Gestapo- und SD-Leute im Bezirk Leipzig – der Vorgang »Geheimnis«;229
5.2.7;Der Kommunistenjäger – Willy Läritz;240
5.2.8;Der »volksdeutsche« Dolmetscher Franz Schilling;245
5.2.9;SS-Einsatzgruppe D – MfS-Informant – Todesurteil: Johannes Kinder;249
5.2.10;Politische Abteilung des Konzentrationslagers Auschwitz – Josef Settnik;251
5.2.11;Der Wachposten – August Bielesch;261
5.2.12;Hauptscharführer im SS-Sonderkommando – Erich Mauthe;265
5.2.13;Der Arisierer – Helmut Wagner;270
5.2.14;»Nicht an größeren verbrecherischen Handlungen beteiligt« – der Gestapobeamte Wilhelm Stahl;272
5.2.15;Späte Anwerbung unter »Druck« – Johannes T.;275
5.3;3. NS-Belastete im Westeinsatz;277
5.3.1;Vom Judenjäger in Frankreich zur Parteiaufklärung der SED – August Moritz;277
5.3.2;Der Schreibtischtäter – Lothar Weirauch;284
5.3.3;SD-Außenstellenleiter und West-Ost-Überläufer – Ernst Schwarzwäller;292
5.3.4;Der Brandstifter – Hans Sommer;301
5.3.5;Eine Verwechslung – ein Westberliner Rechtsanwalt wird verdächtigt, hoher Gestapo-Führer gewesen zu sein;318
5.3.6;Gefängnisverwalter im SS-Sonderkommando: Paul Walter;319
5.4;4. Mangelnder Verfolgungswillen bei »Euthanasie«-Tätern;332
5.4.1;Ein westdeutscher Professor und sein ostdeutscher Oberarzt: Werner Catel und Hans-Christoph Hempel;333
5.4.2;Rückwirkungen des westdeutschen Heyde-Sawade-Prozesses: Die Ärzte Otto Hebold, Herbert Becker, Gerhard Wischer und Günther Munkwitz;336
5.4.3;»Ein unseren gesellschaftlichen Verhältnissen widersprechendes Ergebnis« – Ärzte der Landesheilanstalten Stadtroda: Johannes Schenk, Margarete Hielscher, Rosemarie Albrecht;344
5.4.4;Die MfS-Prozesspolitik im westdeutschen Euthanasieverfahren 1967;347
5.5;5. Verweigerte Rechtshilfe und Vertuschungen;354
5.5.1;Rückwirkungen der Kampagnenpolitik – Auschwitz-Belastete in der DDR;354
5.5.2;Stillhalten nach SS-Einsatz – Variante West: Georg Heuchert;361
5.5.3;Stillhalten nach SS-Einsatz – Variante Ost: Karl Mally;367
5.5.4;In Frankreich in Abwesenheit verurteilt, in der DDR vor Verfolgung geschützt: Heinz Helemann;369
5.5.5;»Die wenigen Überlebenden sind der einstimmigen Auffassung, dass ›Bernhard‹ eine schreckliche Bestie ist« – Dr. Harald Heyns alias Dr. Herbert Monath-Hartz;373
5.6;6. Die Kehrseite der Kehrseite – NS-Opfer und die verdeckte Integrationspolitik;392
5.6.1;Opfertraumatisierung und Täterintegration: Die Einsamkeit eines ehemaligen Auschwitzhäftlings;392
5.6.2;Ein Auschwitz-Häftling im Visier des MfS;397
5.6.3;Gerhard Löwenthal, sein Überleben im Dritten Reich und das Ministerium für Staatssicherheit;401
5.6.4;Weitere Widersacher – Simon Wiesenthal, Robert Havemann;407
5.6.5;Instrumentalisierung der Vergangenheit im Kampf gegen die westdeutsche Sozialdemokratie;408
6;Resümee: Die geheime Vergangenheitspolitik von SED und MfS zwischen Systemkonflikt und Antifaschismus;413
7;Danksagung;419
8;Abkürzungen;421
9;Literaturverzeichnis;427
10;Personenregister;444



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